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BEZEICHNUNG

       groff - Frontend für das Dokumenten-Formatierungssystem Groff

ÜBERSICHT

       groff [-abcegijklpstzCEGNRSUVXZ] [-d zk] [-D Arg] [-f Fam] [-F Verz] [-I Verz] [-K Arg] [-L Arg]
             [-m Name] [-M Verz] [-n Zahl] [-o Liste] [-P Arg] [-r zn] [-T Gerät] [-w Name] [-W Name] [Datei …]

       groff -h
       groff --help

       groff -v [Option …]
       groff --version [Option …]

BESCHREIBUNG

       Dieses  Dokument beschreibt das Programm groff, das Haupt-Frontend für das Dokumenten-Formatierungssystem
       groff. Programm und Makrosuite groff bilden  die  Implementierung  eines  roff(7)-Systems  innerhalb  der
       Sammlung  Freier  Software  von GNU Das groff-System hat alle Funktionalitäten des klassischen roff, fügt
       aber viele Erweiterungen hinzu.

       Das Programm groff erlaubt es, das gesamte groff-System mittels Befehlszeilenoptionen  zu  steuern.  Dies
       ist eine großartige Vereinfachung, verglichen mit dem klassischen Fall (der nur Pipes benutzt).

OPTIONEN

       Die   Befehlszeile   wird   entsprechend   den  üblichen  GNU-Konventionen  ausgewertet.  Zwischen  einer
       Befehlszeilenoption und ihrem Argument ist Leerraum erlaubt. Optionen können  nach  einem  einzelnen  ‘-’
       (Minuszeichen) gruppiert werden. Der Dateiname - (Minuszeichen) kennzeichnet die Standardeingabe.

       Da  groff ein Wrapper von troff ist, nutzen die beiden Programme diverse Optionen gemeinsam. Das Programm
       groff hat aber einige zusätzliche, eigene Optionen und gibt einigen troff-Optionen eine  neue  Bedeutung.
       Andererseits können nicht alle troff-Optionen an groff übergeben werden.

   Eigene Groff-Optionen
       Die folgenden Optionen gibt es entweder nicht bei troff oder sie werden von groff anders interpretiert.

       -D Arg Die von preconv benutzte Standardeingabekodierung auf Arg setzen. Impliziert -k.

       -e     Mit eqn vorverarbeiten.

       -g     Mit grn vorverarbeiten.

       -G     Mit grap vorverarbeiten. Impliziert -p.

       -h
       --help Einen Hilfetext ausgeben.

       -I Verz
              Diese Option kann benutzt werden, um ein Suchverzeichnis für Dateien anzugeben (sowohl die auf der
              Befehlszeile  als  auch  die  in  .psbb- und .so-Anfragen benannten, sowie \X'ps: import'-, \X'ps:
              file'-  und  \X'pdf:  pdfpic'-Escape-Sequenzen).  Das  aktuelle  Verzeichnis  wird  stets   zuerst
              durchsucht.  Diese  Option  kann mehr als einmal verwendet werden; die Verzeichnisse werden in der
              angegebenen  Reihenfolge  durchsucht.  Für  mit  absolutem  Pfad  angegebene  Dateien  wird  keine
              Verzeichnissuche durchgeführt. Diese Option impliziert die Option -s.

       -j     Mit chem vorverarbeiten. Impliziert -p.

       -k     Mit preconv vorverarbeiten. Dies wird vor allen anderen Präprozessoren ausgeführt. Lesen Sie bitte
              die  Handbuchseite  von  preconv für dessen Verhalten, falls die Option -K (oder -D) nicht angeben
              wird.

       -K Arg Die von preconv benutzte Eingabekodierung auf Arg setzen. Impliziert -k.

       -l     Die Ausgabe zum Drucken an einen Spooler schicken. Der Befehl, der für dieses Gerät von dem Befehl
              print in der Gerätebeschreibungsdatei angegeben werden sollte; siehe  groff_font(5).  Wenn  dieser
              Befehl  nicht  vorhanden  ist,  wird  die  Ausgabe  in  der  Voreinstellung an das Programm lpr(1)
              weitergeleitet. Siehe die Optionen -L und -X.

       -L Arg Arg dem Spooler übergeben. Mehrere Argumente sollten jeweils mit einer eigenen -L-Option angegeben
              werden. Bitte beachten Sie, dass groff Arg kein ‘-’ (Minuszeichen) voranstellt,  bevor  es  dieses
              zum Spooler weiterreicht.

       -N     Keine  Zeilenumbrüche  innerhalb  von eqn-Trennsymbolen erlauben. Dies entspricht der Option -N in
              eqn.

       -p     Mit pic vorverarbeiten.

       -P -Option
       -P -Option -P Arg
              -Option oder -Option Arg an den  Postprozessor  übergeben.  Die  Option  muss  mit  dem  oder  den
              notwendigen  vorangehenden  Minuszeichen  ‘-’  oder  ‘--’  angegeben  werden, weil groff ihr keine
              derartigen Zeichen vor dem Weiterreichen an den Postprozessor voranstellt. Um zum  Beispiel  einen
              Titel an den Postprozessor gxditview weiterzureichen, ist der Shell-Befehl

                     groff -X -P -title -P 'groff it' foo

              gleichbedeutend mit

                     groff -X -Z foo | gxditview -title 'groff it' -

       -R     Mit  refer  vorverarbeiten. Es wird kein Mechanismus zum Weiterreichen von Argumenten an refer zur
              Verfügung gestellt, weil die meisten Optionen von refer gleichwertige  Sprachelemente  haben,  die
              innerhalb des Dokuments angegeben werden können. Siehe refer(1) für weitere Details.

       -s     Mit soelim vorverarbeiten.

       -S     Modus  mit  erweiterter  Sicherheit.  Die  Option  -S  an  pic  weiterreichen  und  die  folgenden
              troff-Anfragen deaktivieren: .open, .opena, .pso, .sy und  .pi.  Aus  Sicherheitsgründen  ist  der
              Modus mit erweiterter Sicherheit standardmäßig aktiviert.

       -t     Mit tbl vorverarbeiten.

       -T Gerät
              Setzt  das  Ausgabegerät  auf  Gerät.  Für  dieses Gerät erstellt troff die Zwischenausgabe; siehe
              groff_out(5).  Dann  ruft  groff  einen  Postprozessor  auf,  um  troffs  Zwischenausgabe  in  ihr
              endgültiges Format umzuwandeln. Tatsächliche Geräte sind bei groff:

                     dvi    DVI-Format von TeX (Postprozessor ist grodvi)

                     html
                     xhtml  HTML-  und  XHTML-Ausgabe (Präprozessoren sind soelim und pre-grohtml, Postprozessor
                            ist post-grohtml)

                     lbp    CAPSL-Drucker von Canon (Laserdrucker der Serien LBP-4 und LBP-8; Postprozessor  ist
                            grolbp)

                     lj4    HP-LaserJet4- oder andere PCL5-kompatible Drucker (Postprozessor ist grolj4)

                     ps     PostScript-Ausgabe (Postprozessor ist grops)

                     pdf    Ausgabe im »Portable Document Format« (PDF) (Postprozessor ist gropdf)

              Für   die   folgenden   TTY-Ausgabegeräte   (Postprozessor   ist   immer   grotty)  wählt  -T  die
              Ausgabekodierung:

                     ascii  7bit ASCII

                     cp1047 Zeichensatz Latin-1 für EBCDIC-Umgebungen

                     latin1 ISO 8859-1

                     utf8   Unicode-Zeichensatz in  der  Kodierung  UTF-8  Dieser  Modus  hat  die  nützlichsten
                            Schriften für den TTY-Modus, daher ist er der beste Modus für TTY-Ausgabe.

              Die   folgenden   Argumente   wählen   gxditview   als   ‘Postprozessor’   (es  ist  vielmehr  ein
              Betrachterprogramm):

                     X75    Auflösung 75dpi, Grundschrift 10pt

                     X75-12 Auflösung 75dpi, Grundschrift 12pt

                     X100   Auflösung 100dpi, Grundschrift 10pt

                     X100-12
                            Auflösung 100dpi, Grundschrift 12pt

              Das Standardgerät ist ps.

       -U     Unsicherer Modus. Hierbei wird das (alte) unsichere Verhalten aktiviert; siehe Option -S.

       -v
       --version
              Versionsinformationen von groff und allen Programmen, die es ausführt, ausgeben;  das  heißt,  die
              angegebene  Befehlszeile  wird  auf  die  übliche Weise analysiert, wobei allen Unterprogrammen -v
              weitergereicht wird.

       -V     Die Pipe, die von groff (als Wrapper) ausgeführt würde, auf  der  Standardausgabe  ausgeben,  aber
              nicht  ausführen.  Wenn  dies  mehr  als  einmal angegeben wird, werden die Befehle sowohl auf der
              Standardfehlerausgabe angezeigt als auch ausgeführt.

       -X     gxditview anstelle des üblichen Postprozessors benutzen, um ein Dokument  (vorab)  zu  betrachten.
              Das  Verhalten  des  Druckerspoolers,  wie  bei  den  Optionen  -l und -L umrissen, wird durch das
              Ermitteln eines  Arguments  für  die  Option  -printCommand  von  gxditview(1)  nach  gxditview(1)
              übertragen.  Dies  setzt die übliche Print-Ausführung und den entsprechenden Menüeintrag auf jenen
              Wert. -X ergibt lediglich mit -Tps, -TX75, -TX75-12, -TX100 und  -TX100-12  gute  Ergebnisse.  Die
              Standardauflösung  für  die  Vorschau der -Tps-Ausgabe ist 75dpi; dies kann geändert werden, indem
              die Option -resolution an gxditview weitergereicht wird, zum Beispiel

                     groff -X -P-resolution -P100 -man foo.1

       -z     Die von troff generierte Ausgabe unterdrücken. Nur Fehlermeldungen werden ausgegeben.

       -Z     Die groff-Zwischenausgabe nicht automatisch auf die übliche Weise  nachbereiten.  Dies  lässt  die
              troff-Ausgabe  auf  der  Standardausgabe  erscheinen,  was  die übliche Ausgabe des Postprozessors
              ersetzt; siehe off_out(5).

   Transparente Optionen
       Die folgenden Optionen werden dem Formatiererprogramm troff, das anschließend von groff aufgerufen  wird,
       übergeben. Diese Optionen werden detaillierter in troff(1) beschrieben.

       -a     ASCII-Schätzung der Ausgabe

       -b     Bei Fehler oder Warnung eine Rückverfolgung ausgeben.

       -c     Farbausgabe deaktivieren. In der Handbuchseite von grotty(1) finden Sie weitere Details hierzu.

       -C     Kompatibilitätsmodus aktivieren.

       -d cs
       -d Name=s
              Eine Zeichenkette definieren.

       -E     Fehlermeldungen von troff deaktivieren.

       -f Fam Die Standard-Schriftfamilie festlegen.

       -F Verz
              Pfad für Geräte-DESC-Dateien setzen.

       -i     Nach den angegebenen Eingabedateien die Standardeingabe verarbeiten.

       -m Name
              Die Makrodatei Name.tmac (oder tmac.Name) einbinden; siehe auch groff_tmac(5).

       -M Verz
              Suchpfad für Makrodateien

       -n Num Der ersten Seite die Nummer Num geben.

       -o Liste
              Nur Seiten aus Liste ausgeben.

       -r cn
       -r Name=n
              Ein Nummernregister setzen.

       -w Name
              Die  Warnung  Name  aktivieren.  In der Handbuchseite von troff(1) finden Sie eine Liste möglicher
              Namen.

       -W Name
              Die Warnung Name deaktivieren. In der Handbuchseite von troff(1) finden Sie eine  Liste  möglicher
              Namen.

GROFF VERWENDEN

       Das  groff-System implementiert die Infrastruktur des klassischen Roffs; siehe roff(7) für eine Übersicht
       über die generelle Arbeitsweise eines roff-Systems. Aufgrund der innerhalb des groff-Systems  verfügbaren
       Frontend-Programme  ist  die  Benutzung  von  groff  viel einfacher als die des klassischen Roffs. Dieser
       Abschnitt gibt einen Überblick aller Bestandteile, die das groff-System bilden. Es  ergänzt  roff(7)  mit
       groff-spezifischen  Funktionen.  Dieser  Abschnitt  kann  als  Leitfaden  der  Dokumentation  rund um das
       groff-System betrachtet werden.

   Papiergröße
       Die virtuelle Papiergröße, die von troff zur Formatierung der Eingabe benutzt wird, wird mit den Anfragen
       .po, .pl und .ll global gesteuert. Siehe groff_tmac(5)  für  das  Makropaket  ‘papersize’,  welches  eine
       komfortable Schnittstelle bietet.

       Die  physische  Papiergröße,  in  der  die tatsächlichen Größen der Papierblätter festgelegt werden, wird
       durch die Ausgabegeräte wie grops mit der Befehlzeilenoption -p und -l gesteuert. Siehe groff_font(5) und
       die Handbuchseiten der Ausgabegeräte für weitere Details. groff verwendet die Befehlszeilenoption -P,  um
       Optionen  an  die  Ausgabegeräte  weiterzugeben.  Beispielsweise  wählt  die folgende Angabe A4-Papier im
       Querformat für das PS-Gerät:

              groff -Tps -P-pa4 -P-l …

   Frontends
       Das groff-Programm ist ein Wrapper um das troff(1)-Programm. Es ermöglicht die Angabe  des  Präprozessors
       per Befehlszeilenoption und führt automatisch den für das ausgewählte Gerät geeigneten Postprozessor aus.
       Auf diese Weise kann der zum Teil umständliche Pipe-Mechanismus des klassischen roff(7) vermieden werden.

       grog(1)  kann  dazu  benutzt  werden,  die  korrekte  groff-Befehlszeile  zur Formatierung einer Datei zu
       erraten.

       groffer(1) ist ein Allzweck-Betrachter für groff-Dateien und -Handbuchseiten.

   Präprozessoren
       Die  groff-Präprozessoren  sind  Reimplementierungen  der   klassischen   Präprozessoren   mit   leichten
       Erweiterungen. Die Standard-Präprozessoren, die im groff-Paket enthalten sind, lauten

       eqn(1) für mathematische Formeln,

       grn(1) für die Aufnahme von gremlin(1)-Bildern,

       pic(1) zum Zeichnen von Diagrammen,

       chem(1)
              für Diagramme chemischer Strukturen,

       refer(1)
              für Literaturverweise,

       soelim(1)
              für das Einlesen von Makrodateien aus Standardorten,

       und

       tbl(1) für Tabellen.

       Ein   neuer,   im   klassischen   troff  nicht  verfügbarer  Präprozessor  ist  preconv(1),  der  diverse
       Eingabekodierungen in eine  für  groff  verständliche  konvertiert.  Er  wird  immer  vor  allen  anderen
       Präprozessoren ausgeführt.

       Darüber  hinaus  gibt es einige interne Präprozessoren, die automatisch mit bestimmten Geräten ausgeführt
       werden. Diese sind für den Benutzer nicht sichtbar.

   Makropakete
       Makropakete können mit der Option -m eingebunden werden. Das  groff-System  implementiert  und  erweitert
       alle  klassischen  Makropakete  in  kompatibler  Weise  und fügt einige eigene Pakete hinzu. Im Einzelnen
       werden folgende Makropakete mit groff ausgeliefert:

       man    Das traditionelle Format für Handbuchseiten; siehe groff_man(7). Es kann auf der Befehlszeile  mit
              -man oder -m man angegeben werden.

       mandoc Das allgemeine Paket für Handbuchseiten; es erkennt automatisch, ob das Dokument das man- oder das
              mdoc-Format  benutzt,  und springt zum entsprechenden Makropaket. Es kann auf der Befehlszeile mit
              -mandoc oder -m mandoc angegeben werden.

       mdoc   Das Format für Handbuchseiten im BSD-Stil; siehe groff_mdoc(7). Es kann auf der  Befehlszeile  mit
              -mdoc oder -m mdoc angegeben werden.

       me     Das  klassische  me-Dokumentenformat; siehe groff_me(7). Es kann auf der Befehlszeile mit -me oder
              -m me angegeben werden.

       mm     Das klassische mm-Dokumentenformat; siehe groff_mm(7). Es kann auf der Befehlszeile mit  -mm  oder
              -m mm angegeben werden.

       ms     Das  klassische  ms-Dokumentenformat; siehe groff_ms(7). Es kann auf der Befehlszeile mit -ms oder
              -m ms angegeben werden.

       www    HTML-ähnliche Makros für die Einbindung in beliebigen groff-Dokumenten; siehe groff_www(7).

       Details zur Benennung von Makrodateien  und  ihren  Platzierungen  finden  Sie  in  groff_tmac(5).  Diese
       Handbuchseite dokumentiert auch einige andere, kleine Hilfsmakropakete, die hier nicht aufgeführt sind.

   Programmiersprache
       Allgemeine Konzepte, die alle roff-Programmiersprachen betreffen, werden in roff(7) beschrieben.

       Die groff-Erweiterungen der klassischen troff-Sprache sind in groff_diff(7) dokumentiert.

       Ein  Überblick  über Sprachfunktionalitäten, einschließlich unterstützter Maskierungen und Anfragen, kann
       in groff(7) gefunden werden.

   Formatierer
       Der zentrale roff-Formatierer innerhalb des groff-Systems ist troff(1). Er  bietet  die  Funktionalitäten
       des  klassischen troff und nroff sowie die groff-Erweiterungen. Die Befehlszeilenoption -C schaltet troff
       in den Kompatibilitätsmodus, der versucht, das klassische roff so gut wie möglich zu emulieren.

       Das Shellskript nroff(1) emuliert  das  Verhalten  des  klassischen  nroff.  Es  versucht,  die  passende
       Ausgabekodierung anhand der aktuellen Locale automatisch auszuwählen.

       Der Formatierer generiert eine Zwischenausgabe; siehe groff_out(7).

   Geräte
       In  roff werden die Ausgabeziele Geräte genannt. Ein Gerät kann Hardware sein, wie etwa ein Drucker, oder
       ein Software-Dateiformat.  Ein  Gerät  wird  durch  die  Option  -T  angegeben.  Es  gibt  die  folgenden
       groff-Geräte:

       ascii  Textausgabe im ascii(7)-Zeichensatz.

       cp1047 Textausgabe mit der EBCDIC-Codepage IBM cp1047 (z. B. OS/390 Unix).

       dvi    DVI-Format von TeX.

       html   HTML-Ausgabe.

       latin1 Textausgabe im Zeichensatz ISO Latin-1 (ISO 8859-1); siehe iso_8859_1(7).

       lbp    Ausgabe für CAPSL-Drucker von Canon (Laserdrucker der Serien LBP-4 und LBP-8).

       lj4    HP-LaserJet4- oder andere PCL5-kompatible Drucker.

       ps     PostScript-Ausgabe; geeignet für Drucker und Vorschauprogramme wie gv(1).

       pdf    PDF-Dateien; geeignet zum Betrachten mit Programmen wie evince(1) und okular(1).

       utf8   Textausgabe im Unicode-Zeichensatz (ISO 10646) mit UTF-8-Kodierung; siehe unicode(7).

       xhtml  XHTML-Ausgabe.

       X75    Ausgabe   im   75-dpi-X-Window-System,   geeignet   für  die  Vorschauprogramme  xditview(1x)  und
              gxditview(1). Eine Variante für eine 12pt-Grundschrift ist X75-12.

       X100   Ausgabe  im  100-dpi-X-Window-System,  geeignet  für  die   Vorschauprogramme   xditview(1x)   und
              gxditview(1). Eine Variante für eine 12pt-Grundschrift ist X75-12.

       Der   für   ein   Gerät   zu   verwendende   Postprozessor   wird   mit   dem   postpro-Befehl   in   der
       Gerätebeschreibungsdatei angegeben; siehe groff_font(5). Dies kann mit der -X-Option außer Kraft  gesetzt
       werden.

       Das Standardgerät ist ps.

   Postprozessoren
       groff bietet 3 Hardware-Postprozessoren:

       grolbp(1)
              für einige Canon-Drucker,

       grolj4(1)
              für Drucker kompatibel zu HP LaserJet 4 und PCL5,

       grotty(1)
              für   Textausgabe   mit   diversen   Kodierungen,   z.  B.  auf  textorientierten  Terminals  oder
              Zeilendruckern.

       Heutzutage wird die meiste Druck-  oder  Zeichen-Hardware  vom  Betriebssystem  über  Gerätetreiber  oder
       Softwareschnittstellen,  die  üblicherweise  PostScript  akzeptieren,  verwaltet. Folglich gibt es keinen
       dringenden Bedarf an weiteren Postprozessoren für Hardwaregeräte.

       Die groff-Softwaregeräte für die Konvertierung in andere Dateiformate lauten

       grodvi(1)
              für das DVI-Format,

       grohtml(1)
              für HTML- und XHTML-Formate,

       grops(1)
              für PostScript sowie

       gropdf(1)
              für PDF.

       Zusammen mit den vielen vorhandenen, freien Konvertierungswerkzeugen sollte dies  ausreichend  sein,  ein
       troff-Dokument in praktisch jedes existierende Datenformat umzuwandeln.

   Werkzeuge
       Die folgenden Dienstprogramme rund um groff sind verfügbar:

       addftinfo(1)
              Informationen zu den troff-Schriftbeschreibungsdateien für die Benutzung mit groff hinzufügen.

       afmtodit(1)
              Schriftbeschreibungsdateien für ein PostScript-Gerät erstellen.

       eqn2graph(1)
              Ein eqn-Bild in ein zugeschnittenes Bild umwandeln.

       gdiffmk(1)
              Die Unterschiede zwischen groff-, nroff- oder troff-Dateien markieren.

       grap2graph(1)
              Ein grap-Diagramm in ein zugeschnittenes Bitmap-Bild umwandeln.

       groffer(1)
              Allgemeines Betrachterprogramm für groff-Dateien und -Handbuchseiten.

       gxditview(1)
              Der groff-X-Betrachter, die GNU-Version von xditview.

       hpftodit(1)
              Schriftbeschreibungsdateien für ein lj4-Gerät erstellen.

       indxbib(1)
              Zu bibliografischen Datenbanken den invertierten Index erstellen.

       lkbib(1)
              Bibliografische Datenbanken durchsuchen.

       lookbib(1)
              Bibliografische Datenbanken interaktiv durchsuchen.

       pdfroff(1)
              PDF-Dokumente mittels groff erstellen.

       pfbtops(1)
              Eine PostScript-Schrift im .pfb-Format nach ASCII übersetzen.

       pic2graph(1)
              Ein pic-Diagramm in ein zugeschnittenes Bild umwandeln.

       tfmtodit(1)
              Schriftbeschreibungsdateien für ein TeX-DVI-Gerät erstellen.

       xditview(1x)
              Der im X-Window-System historisch mitgelieferte roff-Betrachter.

       xtotroff(1)
              X-Schriftmetriken in GNU-troff-Schriftmetriken umwandeln.

UMGEBUNGSVARIABLEN

       Normalerweise  ist  in den folgenden Umgebungsvariablen das Trennzeichen für Pfadangaben der Doppelpunkt;
       dies kann abhängig vom Betriebssystem variieren. Zum Beispiel nutzen  DOS  und  Windows  stattdessen  ein
       Semikolon.

       GROFF_BIN_PATH
              Dieser  Suchpfad,  gefolgt  von  PATH, wird für Befehle, die von groff ausgeführt werden, genutzt.
              Falls er nicht gesetzt ist, wird  das  Verzeichnis,  in  das  die  groff-Binärdateien  installiert
              wurden, PATH vorangestellt.

       GROFF_COMMAND_PREFIX
              Sollte  es  notwendig  sein, verschiedene roff-Implementierungen zur selben Zeit laufen zu lassen,
              bietet groff die Möglichkeit, den meisten  seiner  Programme,  die  zur  Laufzeit  Namenskonflikte
              verursachen könnten, ein Präfix voranzustellen (Vorgabe ist ohne Präfix). Aus historischen Gründen
              ist  dieses  Präfix das Zeichen g, aber es kann beliebig sein. Beispielsweise stand gtroff für das
              Programm  troff  von  groff,  gtbl   für   die   groff-Version   von   tbl.   Durch   Setzen   von
              GROFF_COMMAND_PREFIX   auf   verschiedene   Werte  können  die  verschiedenen  roff-Installationen
              angesprochen werden. Genauer: Ist es auf das Präfix xxx gesetzt, ruft  groff  als  Wrapper  intern
              xxxtroff anstelle von troff auf. Dies trifft auch auf die Präprozessoren eqn, grn, pic, refer, tbl
              und  soelim  sowie  auf  die  Hilfsprogramme indxbib und lookbib zu. Diese Vorgehensweise wird auf
              keine anderen als die oben angeführten Programme angewendet (insbesondere nicht auf groff selbst),
              da diese einzig zum groff-Paket gehören.

       GROFF_ENCODING
              Der Wert dieser Umgebungsvariable wird an den Präprozessor preconv übergeben, um die Kodierung der
              Eingabedateien auszuwählen. Das Setzen dieser  Option  impliziert  groffs  Befehlszeilenoption  -k
              (folglich  ruft  groff  dann  immer  preconv  auf). Durch Setzen ohne Wert ruft groff preconv ohne
              Argumente auf. Eine explizite Befehlszeilenoption -K  setzt  den  Wert  von  GROFF_ENCODING  außer
              Kraft. Siehe preconv(1) für Details.

       GROFF_FONT_PATH
              Eine  Liste  von  Verzeichnissen  zusätzlich zu den standardmäßigen, in denen nach dem Verzeichnis
              devName gesucht wird. Siehe troff(1) und groff_font(5) für weitere Details.

       GROFF_TMAC_PATH
              Eine Liste von Verzeichnissen zusätzlich  zu  den  standardmäßigen,  in  denen  nach  Makrodateien
              gesucht wird. Siehe troff(1) und groff_tmac(5) für weitere Details.

       GROFF_TMPDIR
              Das  Verzeichnis,  in dem temporäre Dateien erstellt werden. Falls dies nicht aber stattdessen die
              Umgebungsvariable TMPDIR gesetzt ist, werden temporäre Dateien im Verzeichnis TMPDIR erstellt. Auf
              MS-DOS und Windows-Plattformen werden nach GROFF_TMPDIR und TMPDIR auch die Umgebungsvariablen TMP
              und TEMP (in  dieser  Reihenfolge)  durchsucht.  Andernfalls  werden  temporäre  Dateien  in  /tmp
              erstellt. Die Befehle refer(1), groffer(1), grohtml(1) und grops(1) verwenden temporäre Dateien.

       GROFF_TYPESETTER
              Das Vorgabegerät auswählen. Ist dies nicht gesetzt, wird das Gerät ps als Standard genutzt. Dieser
              Gerätename wird von der Option -T außer Kraft gesetzt.

BEISPIELE

       Das folgende Beispiel veranschaulicht die Stärke von groff als Wrapper von troff.

       Um eine roff-Datei mittels der Präprozessoren tbl und pic sowie der Makrogruppe me zu verarbeiten, musste
       das klassische troff aufgerufen werden mit

              pic foo.me | tbl | troff -me -Tlatin1 | grotty

       Bei groff kann diese Pipe gekürzt werden auf den entsprechenden Befehl

              groff -p -t -me -T latin1 foo.me

       Ein  einfachere  Möglichkeit  für  diesen Aufruf ist die Benutzung von grog(1), um die Präprozessoren und
       Makrooptionen zu raten und den somit generierten Befehl auszuführen (dabei kennzeichnen  Backquotes  eine
       Befehlssubstitution)

              `grog -Tlatin1 foo.me`

       Der einfachste Weg ist das automatische Betrachten der Inhalte mittels des Aufrufs

              groffer foo.me

FEHLER

       In  EBCDIC-Umgebungen (z. B. OS/390 Unix) sind die Ausgabegeräte ascii und latin1 nicht verfügbar. Analog
       ist die Ausgabe für die EBCDIC-Codepage cp1047 auf ASCII-basierten Betriebssystemen nicht verfügbar.

INSTALLATIONSVERZEICHNISSE

       groff installiert Dateien an verschiedene Stellen, abhängig von seiner Konfiguration  zum  Zeitpunkt  der
       Kompilierung. Auf dieser Installation werden die folgenden Orte verwandt:

       /etc/X11/app-defaults
              Vorgabenverzeichnis für die Anwendung gxditview(1)

       /usr/bin
              Verzeichnis, das die ausführbaren Befehle von groff enthält

       /usr/share/groff/1.22.4/eign
              Liste häufiger Wörter für indxbib(1)

       /usr/share/groff/1.22.4
              Verzeichnis für Datendateien

       /usr/dict/papers/Ind
              Vorgabeindex für lkbib(1) und refer(1)

       /usr/share/doc/groff-base
              Dokumentationsverzeichnis

       /usr/share/doc/groff-base/examples
              Beispielverzeichnis

       /usr/share/groff/1.22.4/font
              Schriftenverzeichnis

       /usr/share/doc/groff-base/html
              HTML-Dokumentationsverzeichnis

       /usr/lib/font
              Ehemaliges Schriftartenverzeichnis

       /usr/share/groff/site-font
              locales Schriftartenverzeichnis

       /usr/share/groff/site-tmac
              Lokales Verzeichnis für Makropakete (tmac-Dateien)

       /usr/share/groff/1.22.4/tmac
              Verzeichnis für Makropakete (tmac-Dateien)

       /usr/share/groff/1.22.4/oldfont
              Schriftartenverzeichnis für die Kompatibilität mit älteren Versionen von groff; siehe grops(1).

       /usr/share/doc/groff-base/pdf
              PDF-Dokumentationsverzeichnis

       /usr/lib/groff/site-tmac
              Verzeichnis für Systemmakropakete (tmac-Dateien)

   Makroverzeichnis von Groff
       Dieses  enthält  alle  Informationen bezüglich Makropakete. Beachten Sie, dass mehr als nur ein einzelnes
       Verzeichnis nach diesen Dateien durchsucht wird, so wie  auch  in  groff_tmac(5)  dokumentiert.  Bei  der
       groff-Installation,  auf  die  sich dieses Dokument bezieht, befindet es sich in /usr/share/groff/1.22.4/
       tmac. Die folgenden, im groff-Makroverzeichnis enthaltenen Dateien haben eine besondere Bedeutung:

       troffrc
              Initialisierungsdatei für troff. Diese wird von troff eingelesen, noch vor  den  Makrogruppen  und
              jeder Eingabe.

       troffrc-end
              Abschließende  Initialisierungsdatei  für  troff.  Sie  wird  nach dem Einlesen aller Makrogruppen
              interpretiert.

       Name.tmac
       tmac.Name
              Makrodatei für Makropaket Name.

   Schriftartenverzeichnis von Groff
       Dieses enthält alle Informationen bezüglich Ausgabegeräten. Beachten Sie, dass mehr als nur ein einzelnes
       Verzeichnis nach diesen Dateien durchsucht wird; siehe troff(1). Bei der groff-Installation, auf die sich
       dieses  Dokument  bezieht,  befindet  es  sich  in  /usr/share/groff/1.22.4/font.   Die   folgenden,   im
       groff-Schriftartenverzeichnis enthaltenen Dateien haben eine besondere Bedeutung:

       devName/DESC
              Gerätebeschreibungsdatei für Gerät Name, siehe groff_font(5)

       devName/F
              Schriftartendatei für Schrift S des Geräts Name

VERFÜGBARKEIT

       Informationen,  wie  Sie  groff beziehen können, und weitere Hinweise gibt es auf der Groff-Seite auf der
       GNU-Website

       Es gibt drei groff-Mailinglisten:

              für Fehlerdatenbankaktivitäten (nur lesbar);

              für allgemeine Diskussionen; und

              für Commit-Aktivitäten (nur lesbar), die  Änderungen  am  Quellcodedepot  von  groff  durch  seine
              Entwickler berichten.

       Details  zum  Depot-Zugriff  und  vieles  Weitere  kann  in  der  Datei  README  im Wurzelverzeichnis des
       groff-Quelltextpakets gefunden werden.

       Eine freie Implementierung des Präprozessors grap, geschrieben von Ted Faber, kann auf  der  Grap-Website
       gefunden werden. Dies ist das einzige von groff unterstützte grap.

AUTOREN

       groff  wurde  von James Clark geschrieben. Dieses Dokument wurde 2002 durch Bernd Warken neu geschrieben,
       erweitert und unter die FDL-Lizenz gestellt.

SIEHE AUCH

       Groff: Die GNU-Implementierung von Troff, von Trent  A.  Fisher  und  Werner  Lemberg,  ist  das  primäre
       groff-Handbuch. Sie können es interaktiv mit »info groff« lesen.

       Aufgrund  seiner komplexen Struktur hat das groff-System viele Handbuchseiten. Sie können mit man(1) oder
       groffer(1) gelesen werden.

       Es gibt aber besondere Abschnitte von Handbuchseiten. groff hat Handbuchseiten in den  Abschnitten  1,  5
       und  7.  Falls es mehrere Handbuchseiten mit dem gleichen Namen in demselben man-Abschnitt gibt, wird die
       Handbuchseite mit der niedrigsten Abschnittsnummer zuerst angezeigt. Die  anderen  Handbuchseiten  können
       angezeigt  werden,  indem  die  Nummer des Abschnitts als Option vor den Namen der Handbuchseite gestellt
       wird. Um die Handbuchseiten über die Sprache Groff zu lesen, muss folgendes eingegeben werden:
              man 7 groff
              groffer 7 groff

       Einführung, Geschichte und weitere Lektüre:
              roff(7).

       Betrachter für Groff-Dateien:
              groffer(1), gxditview(1), xditview(1x).

       Wrapper für Formatierer:
              groff(1), grog(1).

       Roff-Präprozessoren:
              eqn(1), grn(1), pic(1), chem(1), preconv(1), refer(1), soelim(1), tbl(1), grap(1).

       Roff-Sprache mit den Groff-Erweiterungen:
              groff(7), groff_char(7), groff_diff(7), groff_font(5).

       Roff-Formatierer:
              nroff(1), troff(1), ditroff(7).

       Die Sprache der Zwischenausgabe:
              groff_out(7).

       Postprozessoren für Ausgabegeräte:
              grodvi(1), grohtml(1), grolbp(1), grolj4(1), lj4_font(5), grops(1), gropdf(1), grotty(1).

       Groff-Makropakete und makrospezifische Hilfswerkzeuge:
              groff_tmac(5), groff_man(7),  groff_mdoc(7),  groff_me(7),  groff_mm(7),  groff_mmse(7)   (nur  in
              schwedischen Locales), groff_mom(7), groff_ms(7), groff_www(7), groff_trace(7), mmroff(7).

       Die folgenden Hilfsprogramme sind verfügbar:
              addftinfo(1),  afmtodit(1),  eqn2graph(1),  gdiffmk(1),  grap2graph(1),  groffer(1), gxditview(1),
              hpftodit(1), indxbib(1), lkbib(1), lookbib(1), pdfroff(1), pfbtops(1), pic2graph(1),  tfmtodit(1),
              xtotroff(1).

ÜBERSETZUNG

       Die  deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Florian Rehnisch <fr@fm-r.eu>, Frank Stähr <der-
       storch-85@gmx.net>, Mario Blättermann <mario.blaettermann@gmail.com>, Dr. Tobias  Quathamer  <toddy@debi‐
       an.org> und Helge Kreutzmann <debian@helgefjell.de> erstellt.

       Diese  Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 3 oder neuer
       bezüglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG übernommen.

       Wenn Sie Fehler in der Übersetzung dieser Handbuchseite finden, schicken Sie bitte  eine  E-Mail  an  die
       Mailingliste der Übersetzer.

Groff 1.22.4                                    26. Dezember 2021                                       GROFF(1)