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BEZEICHNUNG

       /proc/pid/smaps - XXX: Wofür steht das »s« in »smaps«?

BESCHREIBUNG

       /proc/PID/smaps (seit Linux 2.6.14)
              Diese  Datei zeigt den Speicherverbrauch für jedes der Prozess-Mappings. (Der Befehl pmap(1) zeigt
              ähnliche Informationen in einer Form, die leichter auswertbar sein könnte.) Für jedes der Mappings
              gibt es eine Reihe von Zeilen wie die folgende:

                  00400000-0048a000 r-xp 00000000 fd:03 960637       /bin/bash
                  Size:                552 kB
                  Rss:                 460 kB
                  Pss:                 100 kB
                  Shared_Clean:        452 kB
                  Shared_Dirty:          0 kB
                  Private_Clean:         8 kB
                  Private_Dirty:         0 kB
                  Referenced:          460 kB
                  Anonymous:             0 kB
                  AnonHugePages:         0 kB
                  ShmemHugePages:        0 kB
                  ShmemPmdMapped:        0 kB
                  Swap:                  0 kB
                  KernelPageSize:        4 kB
                  MMUPageSize:           4 kB
                  Locked:                0 kB
                  ProtectionKey:         0
                  VmFlags: rd ex mr mw me dw

              Die erste  dieser  Zeilen  enthält  die  gleichen  Informationen,  wie  sie  für  das  Mapping  in
              /proc/PID/maps  angezeigt werden. Die übrigen Zeilen zeigen die Größe des Mappings, den aktuell im
              RAM befindlichen Anteil des Mappings, der Anteil des Prozesses an dem Mapping (»Pss«), die  Anzahl
              unveränderter  (clean)  und  geänderter  (dirty)  gemeinsam  genutzter Seiten des Mappings und die
              Anzahl unveränderter und geänderter privater Seiten. »Referenced« gibt die Menge des  derzeit  als
              referenziert oder zugegriffen markierten Speichers an. »Anonymous« zeigt die Speichermenge, die zu
              keiner  Datei  gehört.  »Swap«  zeigt an, wieviel möchte-gerne-Anonym-Speicher auch verwandt wird,
              aber im Auslagerungsspeicher.

              Die Zeile »KernelPageSize« (verfügbar seit Linux 2.6.29) ist die vom Kernel verwandte Seitengröße,
              um den virtuellen Speicherbereich zu hinterlegen. Dies passt in den meisten Fällen auf die  Größe,
              die von der MMU verwandt wird. Allerdings tritt ein Gegenbeispiel auf PPC64-Kerneln auf, auf denen
              64  kB als Basisseitengröße verwandt wird, aber auf älteren Prozessoren 4 kB für die MMU verwendet
              wird. Um zwischen den zwei Attributen zu unterscheiden, meldet die Zeile »MMUPageSize« (auch  seit
              Linux 2.6.29 verfügbar) die von der MMU verwandte Seitengröße.

              Das »Locked« zeigt an, ob das Mapping im Speicher gesperrt ist oder nicht.

              Die  Zeile »ProtectionKey« (verfügbar seit Linux 4.9, nur x86) enthält den Speicherschutzschlüssel
              (siehe pkeys(7)), der dem virtuellen  Speicherbereich  zugeordnet  ist.  Dieser  Eintrag  ist  nur
              vorhanden,  falls  der Kernel mit der Konfigurationsoption CONFIG_X86_INTEL_MEMORY_PROTECTION_KEYS
              gebaut wurde (seit Linux 4.6).

              Die Zeile  »VmFlags«  (verfügbar  seit  Linux  3.8)  stellt  die  dem  virtuellen  Speicherbereich
              zugeordneten Kernelschalter dar, kodiert mittels der folgenden zwei-Buchstaben-Codes:

                     rd   -   lesbar
                     wr   -   schreibbar
                     ex   -   ausführbar
                     sh   -   gemeinsam
                     mr   -   darf gelesen werden
                     mw   -   darf geschrieben werden
                     me   -   darf ausgeführt werden
                     ms   -   darf gemeinsam verwandt werden
                     gd   -   Stapelsegment wächst nach unten
                     pf   -   reiner PFN-Bereich
                     dw   -   Schreiben auf die gemappte Datei deaktiviert
                     lo   -   Seiten sind im Speicher gesperrt
                     io   -   Speicher-gemappter E/A-Bereich
                     sr   -   Empfehlung zum sequentiellen Lesen bereitgestellt
                     rr   -   Empfehlung zum zufälligen Lesen bereitgestellt
                     dc   -   beim Fork nicht zu kopierender Bereich
                     de   -   Bereich beim Remapping nicht erweitern
                     ac   -   Bereich ist rechenschaftspflichtig
                     nr   -   Auslagerungsbereich ist für den Bereich nicht reserviert
                     ht   -   Bereich verwendet große tlb-Seiten
                     sf   -   synchrone Seitenausnahmebehandlungen durchführen (seit Linux 4.15)
                     nl   -   nichtlineares Mapping (entfernt in Linux 4.0)
                     ar   -   Architektur-spezifische Schalter
                     wf   -   beim Fork bereinigen (seit Linux 4.14)
                     dd   -   Bereich nicht in den Speicherauszug aufnehmen
                     sd   -   Soft-dirty-Schalter (seit Linux 3.13)
                     mm   -   gemischt-gemappter Bereich
                     hg   -   Empfehlungs-Schalter für große Seiten
                     nh   -   Kein-Empfehlungs-Schalter für große Seiten
                     mg   -   Empfehlungsschalter zum Zusammenführen
                     um   -   userfaultfd-Nachverfolgung fehlender Seiten (seit Linux 4.3)
                     uw   -   userfaultfd-Nachverfolgung wprotect-Seiten (seit Linux 4.3)

              Die    Datei   /proc/PID/smaps   ist   nur   vorhanden,   wenn   die   Kernel-Konfigurationsoption
              CONFIG_PROC_PAGE_MONITOR aktiviert ist.

SIEHE AUCH

       proc(5)

ÜBERSETZUNG

       Die   deutsche    Übersetzung    dieser    Handbuchseite    wurde    von    Martin    Eberhard    Schauer
       <Martin.E.Schauer@gmx.de>,  Dr.  Tobias  Quathamer  <toddy@debian.org>, Chris Leick <c.leick@vollbio.de>,
       Erik Pfannenstein <debianignatz@gmx.de> und Helge Kreutzmann <debian@helgefjell.de> erstellt.

       Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 3 oder  neuer
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Linux man-pages 6.9.1                              2. Mai 2024                                 proc_pid_smaps(5)