Provided by: mkvtoolnix_92.0-1_amd64 bug

NAME

       mkvmerge - Fügt Multimedia-Datenströme in eine Matroska-Datei zusammen.

ÜBERSICHT


       mkvmerge [globale Optionen] {-o Ausgabe} [Optionen1] {Datei1} [[Optionen2] {Datei2}]
                [@Optionendatei.json]

BESCHREIBUNG

       Dieses Programm nimmt die Eingabe von mehreren Mediendateien und vereinigt ihre Datenströme (alle oder
       nur eine Auswahl) in eine Matroska-Datei. Siehe die Matroska-Website[1].

           Wichtig

           Die Reihenfolge der Befehlszeilenoptionen ist wichtig. Bitte lesen Sie den Abschnitt »Reihenfolge der
           Optionen«, falls sie ein neuer Nutzer des Programms sind.

   Globale Optionen
       -v, --verbose
           Erhöht die Detailstufe.

       -q, --quiet
           Unterdrückt die Statusausgabe.

       -o, --output Dateiname
           Schreibt in die Datei Dateiname. Falls Aufteilung benutzt wird, wird dieser Parameter etwas anders
           behandelt. Einzelheiten finden Sie in der Erläuterung der Option --split.

       -w, --webm
           Erstellt eine WebM-konforme Datei. Dies wird auch eingeschaltet, falls die Namensendung der
           Ausgabedatei »webm« ist. Dieser Modus erzwingt mehrere Einschränkungen. Die einzigen erlauben Codecs
           sind VP8-, VP9-Video und Opus-, Vorbis-Tonspuren. Das Kopfelement DocType wird in »webm« geändert.

           Bei Kapiteln und Tags ist nur eine Untermenge aller Elemente erlaubt. mkvmerge(1) entfernt
           automatisch alle Elemente, die laut Spezifikation nicht erlaubt sind.

       --title Titel
           Setzt den allgemeinen Titel für die Ausgabedatei, z.B. den Namen des Films.

       --default-language Sprachcode
           Setzt das Standard-Sprachkürzel, das für alle Spuren benutzt wird, für die keine Sprache mit der
           Option --language angegeben wurde und für die der Quellcontainer keine Sprache bereitstellt.

           Das Standard-Sprachkürzel ist das für »nicht spezifiziert« stehende »und«.

   Handhabung von Segmentinformationen (globale Optionen)
       --segmentinfo Dateiname.xml
           Liest Segmentinformationen aus einer XML-Datei. Diese Datei kann die Segmentfamilie UID enthalten,
           die Segment-UID und die vorherigen und nächsten Segment-UID-Elemente. Eine Beispieldatei und ein DTD
           sind in dem veröffentlichten MKVToolNix enthalten.

           Einzelheiten finden Sie im Abschnitt weiter unten über Segmentinformations-XML-Dateien.

       --segment-uid SID1,SID2,...
           Setzt die zu verwendenden UIDs. Dies ist eine durch Kommas getrennte Liste von 128-Bit-Sgement-UIDs
           in der gewöhnlichen UID-Form: Hexadezimalzahlen mit oder ohne Präfix »0x«, mit oder ohne Leerzeichen,
           exakt 32 Ziffern lang.

           Falls SID mit einem = beginnt, so wird der Rest als Name einer Matroska-Datei interpretiert, deren
           Segment-UID gelesen und benutzt wird.

           Jede erstellte Datei enthält ein Segment und jedes Segment hat eine Segment-UID. Falls mehr
           Segment-UIDs angegeben als Segmente erstellt werden, werden die überschüssigen UIDs ignoriert. Falls
           weniger Segment-UIDs angegeben als Segmente erstellt werden, dann werden für diese Segmente zufällige
           UIDs erzeugt.

   Handhabung von Kapiteln und Tags (globale Optionen)
       --chapter-language Sprachcode
           Setzt den ISO-639-2-Sprachcode, der für jeden Kapiteleintrag geschrieben wurde. Voreinstellung ist
           »eng«. Einzelheiten finden Sie im nachfolgenden Abschnitt über Kapitel.

           Diese Option kann sowohl für einfache Kapiteldateien als auch für Quelldateien benutzt werden, die
           Kapitel enthalten, aber keine Informationen über die Sprache der Kapitel, z.B. MP4- und OGM-Dateien.

           Die mit dieser Option gesetzte Sprache wird ebenfalls beim Erzeugen von Kapiteln mit Hilfe der Option
           --generate-chapters benutzt.

       --chapter-charset Zeichensatz
           Setzt den Zeichensatz, der für die Umwandlung einfacher Kapiteldateien in UTF-8 verwendet wird. Eine
           Erklärung, wie mkvmerge(1) Zeichensätze umwandelt, finden Sie im Abschnitt über Textdateien und
           Zeichensätze.

           Dieser Schalter gilt auch für Kapitel, die aus bestimmten Containertypen kopiert werden, z.B.
           Ogg/OGM- und MP4-Dateien. Einzelheiten finden Sie im nachfolgenden Abschnitt über Kapitel.

       --chapter-sync d[,o[/p]]
           Passt die Zeitstempel von Kapiteln in der folgenden Quelldatei um d ms an. Alternativ kann die Option
           --sync mit der speziellen Spur-ID -2 benutzt werden (siehe Abschnitt Spezielle Spur-IDs)."

           o/p: passen die Zeitstempel um o/p an, um lineare Verschiebungen zu beheben. Falls p weggelassen
           wird, ist sie standardmäßig 1. Sowohl o als auch p können Fließkommazahlen sein.

           Voreinstellung: keine manuelle Synchronisationskorrektur (was dasselbe wie d = 0 und o/p = 1.0ist).

           Diese Option kann mehrfach für eine Eingabedatei benutzt werden und gilt für mehrere Spuren, indem
           jedesmal eine andere Spur-ID ausgewählt wird.

       --generate-chapters Modus
           mkvmerge(1) kann automatisch Kapitel erzeugen. Die folgenden zwei Modi werden momentan unterstützt:

           •   'when-appending' – Dieser Modus erzeugt ein Kapitel am Anfang sowie ein weiteres Kapitel jedes
               Mal, wenn eine Datei angehängt wird.

               Dieser Modus funktioniert ebenfalls mit den Aufteilungsmodi »parts:« und »parts-frames:«. Für
               diese Modi wird je ein Kapitel für jeden angehängten Zeitstempelbereich erzeugt (diejenigen,
               deren Startzeitstempel mit »+« beginnt).

                   Anmerkung
                   mkvmerge(1) benötigt eine Video- oder Audio-Spur, um feststellen zu können, wann eine neue
                   Datei angehängt wird. Falls eine oder mehr Videospuren gemuxt werden, so wird die erste davon
                   benutzt. Andernfalls wird die erste Audio-Spur benutzt.

           •   'interval:Zeit-Spec' – Dieser Modus erzeugt ein Kapitel in festen Zeitabständen, die durch
               Zeit-Spec angegeben werden. Das Format folgt entweder der Form HH:MM:SS.nnnnnnnnn, oder es ist
               eine Zahl gefolgt von einer der Einheiten 's', 'ms' oder 'us'.

               Beispiel: --generate-chapters interval:45s

           Die Namen der neu erzeugten Kapitel werden durch die Option --generate-chapters-name-template
           kontrolliert. Die Sprache wird mittels der Option --chapter-language festgelegt, welche vor
           --generate-chapters erscheinen muss.

       --generate-chapters-name-template Vorlage
           Dies setzt die Vorlage für durch die Option --generate-chapters erzeugte Kapitelnamen. Falls die
           Option nicht angegeben wurde, wird der Standardwert 'Kapitel <NUM:2>' benutzt.

           Es gibt mehrere Variablen, die in der Vorlage benutzt werden können und die durch ihre tatsächlichen
           Werte ersetzt werden, sobald ein Kapitel erzeugt wird. Die Zeichenkette '<NUM>' wird durch die
           Kapitelnummer ersetzt. Die Zeichenkette '<START>' wird durch den Startzeitpunkt des Kapitels ersetzt.

           Die Zeichenketten »>FILE_NAME>« und »<FILE_NAME_WITH_EXT>« sind nur bei der Kapitelerzeugung beim
           Anhängen von Dateien gesetzt. Sie werden durch den Namen der gerade angehängten Datei ohne bzw. mit
           der Erweiterung ersetzt. Beachten Sie, dass ausschließlich der Basisname und Erweiterung eingefügt
           werden, nicht aber die Verzeichnis- oder Laufwerkskomponenten.

           Sie können mit »<NUM:Stellen>« eine Mindestanzahl von Stellen für die Kapitelnummer angeben, z.B.
           »<NUM:3>«. Die Nummer wird mit führenden Nullen aufgefüllt, falls die Stellenanzahl geringer als
           angegeben ist.

           Sie können das für den Startzeitstempel benutzte Format mit <START:format> anpassen. Als Format wird
           standardmäßig '%H:%M:%S' genommen, falls keines angegeben wird. Gültige Formatanweisungen sind:

           •   %h – Stunden

           •   %H – Stunden, mit Nullen auf zwei Stellen aufgefüllt

           •   %m – Minuten

           •   %M – Minuten, mit Nullen auf zwei Stellen aufgefüllt

           •   %s – Sekunden

           •   %S – Sekunden, mit Nullen auf zwei Stellen aufgefüllt

           •   %n – Nanosekunden mit neun Stellen

           •   %<1-9>n – Nanosekunden mit bis zu neun Stellen (z.B. drei Stellen mit %3n)

       --cue-chapter-name-format Format
           mkvmerge(1) unterstützt das Lesen von CUEsheets für Audiodateien als Eingabe für Kapitel. CUEsheets
           enthalten normalerweise für jeden Indexeintrag die Einträge PERFORMER (»Interpret«) und TITLE
           (»Titel«). mkvmerge(1) benutzt diese beiden Zeichenketten, um den Kapitelnamen aufzubauen. Mit dieser
           Option kann das für diesen Namen verwendete Format gesetzt werden.

           Falls diese Option nicht angegeben wurde, ist das Format »%p - %t« (der Interpret gefolgt von einem
           Leerzeichen, einem Gedankenstrich, einem weiteren Leerzeichen und dem Titel) die Voreinstellung von
           mkvmerge(1).

           Falls das Format angegeben wurde, dann wird alles außer den folgenden Metazeichen, so wie es ist,
           kopiert und die Metazeichen werden wie folgt ersetzt:

           •   %p wird durch die Zeichenkette PERFORMER des aktuellen Eintrags ersetzt,

           •   %t wird durch die Zeichenkette TITLE des aktuellen Eintrags ersetzt,

           •   %n wird durch die aktuelle Spurnummer ersetzt und

           •   %N wird durch die aktuelle Spurnummer, aufgefüllt mit einer führenden Null, falls sie kleiner als
               zehn ist, ersetzt.

       --chapters Dateiname
           Liest Kapitelinformationen aus der Datei Dateiname. Einzelheiten finden Sie im nachfolgenden
           Abschnitt über Kapitel.

       --global-tags Dateiname
           Liest globale Tags aus der Datei Dateiname. Einzelheiten finden Sie im nachfolgenden Abschnitt über
           Tags.

   Allgemeine Ausgabesteuerung (fortgeschrittene globale Optionen)
       --track-order FID1:TID1,FID2:TID2,...
           Diese Option ändert die Reihenfolge, in der die Spuren für eine Eingabedatei erstellt werden. Das
           Argument ist eine durch Kommas getrennte Liste von ID-Paaren. Jedes Paar enthält zuerst die Datei-ID
           (FID1), die einfach die Zahl ist, an welcher Stelle auf der Befehlszeile, beginnend bei 0, die Datei
           erscheint. Als zweites kommt die Spur-ID (TID1) dieser Datei. Falls irgendwelche Spuren weggelassen
           werden, dann werden diese Spuren erstellt, nachdem die mit dieser Option angegebenen erstellt wurden.

           Wenn diese Option nicht angegeben wurde, werden die Spuren zuerst anhand ihres Typs und anschließend
           anhand der Position ihrer Quelldatei in den Kommandozeilen sortiert. Videospuren kommen zuerst
           gefolgt von Audio- & Untertitelspuren. Andere, selten genutzte Spurtypen kommen zuletzt.

       --cluster-length Spezifikation
           Begrenzt die Anzahl von Datenblöcken oder die Laufzeit von Daten in jedem Cluster. Der Parameter
           Spezifikation kann entweder eine Zahl n ohne eine Einheit oder eine Zahl d sein, der »ms« folgt.

           Falls keine Einheit benutzt wird, wird mkvmerge(1) höchstens n Datenblöcke in jeden Cluster ablegen.
           Die maximale Anzahl von Blöcken liegt bei 65535.

           Falls der Zahl d ein »ms« folgt, dann wird mkvmerge(1) höchstens d Millisekunden Daten in jeden
           Cluster ablegen. Das Minimum für d liegt bei »100ms« und das Maximum bei »32000ms«.

           Standardmäßig legt mkvmerge(1) höchstens 65535 Datenblöcke und 5000 ms Daten in einen Cluster.

           Programme, die versuchen, ein bestimmtes Bild zu finden, können nur einen Cluster direkt suchen und
           müssen danach den ganzen Cluster lesen. Daher kann das Erstellen großer Cluster zu ungenauem oder
           langsamem Durchsuchen führen.

       --clusters-in-meta-seek
           Sagt mkvmerge(1), dass es ein Metasuchelement am Ende der Datei erstellen soll, das alle Cluster
           enthält. Siehe auch den Abschnitt über das Matroska-Datei-Layout.

       --timestamp-scale Faktor
           Erzwingt den Faktor Faktor für die Zeitstempelskala. Gültige Werte sind im Bereich 1000..10000000 und
           der Spezialwert -1.

           Normalerweise wird mkvmerge(1) einen Wert von 1000000 benutzen. Das bedeutet, dass Zeitstempel und
           Laufzeiten die Genauigkeit von 1 ms haben. Für Dateien, die keine Videospuren aber mindestens eine
           Tonspur enthalten, wird mkvmerge(1) automatisch einen Faktor der Zeitstempelskala so wählen, dass
           alle Zeitstempel und Laufzeiten die Genauigkeit eines Audio-Samples bekommen. Dies verursacht einen
           größeren Aufwand, ermöglicht aber genaueres Suchen und Extrahieren.

           Falls der Spezialwert -1 benutzt wird, dann wird mkvmerge(1) die Genauigkeit des Samples auch dann
           verwenden, wenn eine Videospur vorhanden ist.

       --enable-durations
           Schreibt die Laufzeiten für alle Blöcke. Dies erhöht die Größe der Datei und bietet dem, der es
           abspielt, im Moment keinen zusätzlichen Wert.

       --no-cues
           Teilt mkvmerge(1) mit, dass es die Indexdaten nicht erzeugen und schreiben soll, die mit einem Index
           in einem AVI verglichen werden können. Matroska-Dateien können ohne die Indexdaten abgespielt werden,
           aber das Durchsuchen ist möglicherweise ungenauer und langsamer. Benutzen Sie dies nur, falls Sie
           wirklich dringend Platz brauchen oder für Testzwecke. Siehe auch die Option --cues, die für jede
           Eingabedatei angegeben werden kann.

       --no-date
           Standardmäßig setzt mkvmerge(1) das "Datum"-Segment-Informationen-Feld auf die Uhrzeit & Datum, als
           das Multiplexen gestartet wurde. Mit dieser Option wird das Feld gar nicht geschrieben.

       --disable-lacing
           Deaktiviert das Zusammenbinden aller Spuren, Dies erhöht die Größe der Datei, insbesondere dann, wenn
           es viele Tonspuren gibt. Diese Option ist nicht für den täglichen Gebrauch gedacht.

       --disable-track-statistics-tags
           Normalerweise schreibt mkvmerge(1) bestimmte Tags mit Statistiken für jede Spur. Falls solche Tags
           bereits existieren, werden sie überschrieben. Die Tags lauten BPS, DURATION, NUMBER_OF_BYTES und
           NUMBER_OF_FRAMES.

           Mit dieser Option wird mkvmerge(1) angewiesen, keine solchen Tags zu schreiben und bereits
           existierende Tags mit denselben Namen nicht zu verändern.

       --disable-language-ietf
           Normalerweise schreibt mkvmerge(1) die neuen IETF-BCP-47-Sprachelemente Ergänzung zu den alten
           Sprachelementen in Spurkopfdaten, Kapiteln und Tags. Wenn diese Option benutzt wird, so werden nur
           die alten Elemente geschrieben.

       --normalize-language-ietf Modus
           Aktiviert die Normalisierung aller IETF-BCP-47-Sprach-Tags zu entweder ihrer kanonischen Form mit
           Modus »canonical«, zu ihrer Erweiterte-Sprach-Unterelemente-Form mit Modus »extlang« oder deaktiviert
           die Normalisierung mit Modus »off«. Standardmäßig wird eine Normalisierung zur kanonischen Form
           durchgeführt.

           In der kanonischen Form werden alle Unterelemente, für die bevorzugte Werte existieren, durch diese
           bevorzugten Werte ersetzt. Dies wandelt z.B. »zh-yue-jyutping« in »yue-jyutping« oder »fr-FX« in
           »fr-FR« um.

           Für die Erweiterte-Sprach-Unterelemente-Form wird zuerst die kanonische Form gebildet. Anschließend
           werden alle primären Sprachelemente, für die es erweiterte Sprach-Unterlemente gibt, durch diese
           erweiterten Sprach-Unterelemente und das dazugehörige Präfix ersetzt. Dies wandelt z.B.
           »yue-jyutping« zurück in »zh-yue-jyutping« um, hat aber keine Auswirkung auf »fr-FR«, weil es für
           »fr« kein erweitertes Sprach-Unterelement gibt.

       --stop-after-video-ends
           Stoppt die Verarbeitung, nachdem das Ende der primären Videospur erreicht wurde, und verwirft alle
           ausstehenden Pakete anderer Spuren.

   Datei aufteilen, verknüpfen, anhängen und verketten (weitere globale Optionen)
       --split Spezifikation
           Teilt die Ausgabedatei nach der angegebenen Größe oder Zeit auf. Bitte beachten Sie, dass Spuren nur
           direkt vor einem Schlüsselbild geteilt werden können. Daher kann sich der Aufteilungspunkt ein wenig
           von dem unterscheiden, der angegeben wurde.

           Derzeit unterstützt mkvmerge(1) die folgenden Modi:

            1. Aufteilen anhand der Größe

               Syntax: --split [size:]d[k|m|g]

               Beispiele: --split size:700m oder --split 150000000

               Der Parameter d kann mit »k«, »m« oder »g« enden, um anzuzeigen, ob die Größe in kB, MB
               beziehungsweise GB vorliegt. Andernfalls wird von einer Größe in Byte ausgegangen. Nachdem die
               aktuelle Ausgabedatei diese Größenbegrenzung erreicht hat, wird eine neue angefangen.

               Das Präfix »size:« kann aus Kompatibilitätsgründen weggelassen werden.

            2. Aufteilen nach einer Laufzeit

               Syntax: --split [duration:]HH:MM:SS.nnnnnnnnn|ds

               Beispiele: --split duration:00:60:00.000 oder --split 3600s

               Der Parameter muss entweder die Form HH:MM:SS.nnnnnnnnn haben, um die Laufzeit mit einer
               Genauigkeit bis zu einer Nanosekunde anzugeben, oder eine Zahl d gefolgt vom Buchstaben »s« sein,
               um eine Laufzeit in Sekunden anzugeben. HH ist die Anzahl der Stunden, MM die Anzahl der Minuten,
               SS die Anzahl der Sekunden und nnnnnnnnn die Anzahl der Nanosekunden. Sowohl die Zahl der Stunden
               als auch die der Nanosekunden kann weggelassen werden. Es könnnen bis zu neun Nachkommastellen
               vorliegen. Nachdem der Laufzeit des Inhalts in der aktuellen Ausgabe diese Begrenzung erreicht
               hat, wird eine neue Ausgabedatei begonnen.

               Das Präfix »duration:« darf aus Kompatibilitätsgründen weggelassen werden.

            3. Aufteilen nach bestimmten Zeitstempeln

               Syntax: --split timestamps:A[,B[,C...]]

               Beispiel: --split timestamps:00:45:00.000,01:20:00.250,6300s

               Die Parameter A, B, C etc. müssen alle das gleiche Format wie das haben, das für die Laufzeit
               benutzt wurde (siehe oben). Die Liste der Zeitstempel wird durch Kommas getrennt. Nachdem der
               Eingabestrom den Zeitstempel des nächsten Aufteilungspunkts erreicht hat, wird eine neue Datei
               erstellt. Dann wird der nächste Aufteilungspunkt in der Liste benutzt.

               Das Präfix »timestamps:« darf nicht weggelassen werden.

            4. Aufbewahren bestimmter Teile durch die Angabe von Zeitstempelbereichen, während andere verworfen
               werden

               Syntax: --split parts:Start1-Ende1[,[+]Start2-Ende2[,[+]Start3-Ende3...]]

               Beispiele:

                1. --split parts:00:01:20-00:02:45,00:05:50-00:10:30

                2. --split parts:00:01:20-00:02:45,+00:05:50-00:10:30


                3. --split parts:-00:02:45,00:05:50-
               Der Modus parts teilt mkvmerge(1) mit, dass bestimmte Zeitstempelbereiche aufbewahrt werden,
               während andere verworfen werden. Die Bereiche, die aufbewahrt werden sollen, müssen nach dem
               Schlüsselwort parts: aufgeführt und durch Kommas getrennt werden. Ein Bereich selbst besteht aus
               einem Start- und Endzeitstempel im selben Format, wie dem, das andere Variationen von --split
               akzeptieren (z.B. beziehen sich sowohl 00:01:20 als auch 80s auf den selben Zeitstempel).

               Falls ein Startzeitstempel weggelassen wurde, wird er standardmäßig auf das Ende des vorherigen
               Zeitstempelbereichs gesetzt. Falls es keinen vorherigen Bereich gab, dann wird er standardmäßig
               auf den Dateianfang gesetzt (siehe Beispiel 3).

               Falls ein Endzeitstempel weggelassen wird, dann wird dies standardmäßig das Ende der
               Quelldateien, wodurch mkvmerge(1) im Prinzip mitgeteilt wird, dass es den Rest behalten soll
               (siehe Beispiel 3).

               Normalerweise wird jeder Bereich in eine neue Datei geschrieben. Dies kann so geändert werden,
               dass aufeinanderfolgende Bereiche in dieselbe Datei geschrieben werden. Dafür muss man dem
               Startzeitstempel ein + voranstellen. Dies teilt mkvmerge(1) mit, dass es keine neue Datei
               erstellen und den Bereich stattdessen an dieselbe Datei anhängen soll, in die der letzte Bereich
               geschrieben wurde. Zeitstempel werden angepasst, so dass es in der Ausgabedatei keine Lücke gibt,
               selbst wenn es in den beiden Bereichen in der Eingabedatei eine Lücke gab.

               Im Beispiel 1 wird mkvmerge(1) zwei Dateien erstellen. Die erste wird den Inhalt beginnend bei
               00:01:20 bis 00:02:45 enthalten. Die zweite Datei wird den Inhalt von 00:05:50 bis 00:10:30
               enthalten.

               Im Beispiel 2 wird mkvmerge(1) nur eine Datei erstellen. Diese Datei wird den Inhalt beginnend
               bei 00:01:20 bis 00:02:45 und den Inhalt beginnend bei 00:05:50 bis 00:10:30 enthalten.

               Im Beispiel 3 wird mkvmerge(1) zwei Dateien erstellen. Die erste wird den Inhalt vom Anfang der
               Quelldateien bis 00:02:45 enthalten. Die zweite Datei wird den Inhalt beginnend bei 00:05:50 bis
               zum Ende der Quelldatei enthalten.

                   Anmerkung
                   Beachten Sie, dass mkvmerge(1) nur Entscheidungen über das Aufteilen an
                   Schlüsselbildpositionen trifft. Dies gilt sowohl für den Anfang als auch das Ende von jedem
                   Bereich. Daher wird mkvmerge(1) sogar dann mit der Ausgabe der Bilder bis vor das nächste
                   Bild fortfahren, wenn der Zeitstempel zwischen zwei Schlüsselbildern liegt.

            5. Aufbewahren bestimmter Teile durch Angabe von Bild-/Feldnummerbereichen während andere verworfen
               werden

               Syntax: --split parts-frames:Start1-Ende1[,[+]Start2-Ende2[,[+]Start3-Ende3...]]

               Beispiele:

                1. --split parts-frames:137-258,548-1211

                2. --split parts-frames:733-912,+1592-2730


                3. --split parts-frames:-430,2512-
               Der Modus parts-frames teilt mkvmerge(1) mit, dass bestimmte Bereiche von Bild-/Feldnummern
               aufbewahrt werden, während andere verworfen werden. Die Bereiche, die aufbewahrt werden sollen,
               müssen nach dem Schlüsselwort parts-frames: aufgeführt und durch Kommas getrennt werden. Ein
               Bereich selbst besteht aus einer Start- und Endbildnummer. Die Nummerierung beginnt bei 1.

               Falls eine Startnummer weggelassen wird, wird sie standardmäßig auf die Endnummer des vorherigen
               Bereichs gesetzt. Falls es keinen vorherigen Bereich gibt, wird sie standardmäßig zum Dateianfang
               (siehe Beispiel 3).

               Falls eine Endnummer weggelassen wird, dann wird dies standardmäßig das Ende der Quelldateien,
               wodurch mkvmerge(1) im Prinzip mitgeteilt wird, dass es den Rest behalten soll (siehe Beispiel
               3).

               Normalerweise wird jeder Bereich in eine neue Datei geschrieben. Dies kann so geändert werden,
               dass aufeinanderfolgende Bereiche in dieselbe Datei geschrieben werden. Dafür muss man der
               Startnummer ein + voranstellen. Dies teilt mkvmerge(1) mit, dass es keine neue Datei erstellen
               und den Bereich stattdessen an dieselbe Datei anhängen soll, in die der letzte Bereich
               geschrieben wurde. Zeitstempel werden so angepasst, dass es in der Ausgabedatei keine Lücke gibt,
               auch dann nicht, wenn es in den beiden Bereichen in der Eingabedatei eine Lücke gab.

                   Anmerkung
                   Beachten Sie, dass mkvmerge(1) nur Entscheidungen über das Aufteilen an
                   Schlüsselbildpositionen trifft. Dies gilt sowohl für den Anfang als auch das Ende jedes
                   Bereichs. Daher wird mkvmerge(1) sogar dann mit der Ausgabe der Bilder bis vor das nächste
                   Bild fortfahren, wenn die Bild-/Feldnummer zwischen zwei Schlüsselbildern liegt.
               Im Beispiel 1 wird mkvmerge(1) zwei Dateien erstellen. Die erste wird den Inhalt beginnend beim
               ersten Schlüsselbild bei oder nach 137 bis vor das erste Schlüsselbild bei oder nach 258
               enthalten. Die zweite Datei wird den Inhalt beginnend bei 548 bis 1211 enthalten.

               Im Beispiel 2 wird mkvmerge(1) nur eine Datei erstellen. Diese Datei wird den Inhalt beginnend
               bei 733 bis 912 und den Inhalt beginnend bei 1592 bis 2730 enthalten.

               Im Beispiel 3 wird mkvmerge(1) zwei Dateien erstellen. Die erste wird den Inhalt vom Anfang der
               Quelldateien bis 430 enthalten. Die zweite Datei wird den Inhalt beginnend bei 2512 bis zum Ende
               der Quelldatei enthalten.

               Dieser Modus betrachtet nur die erste Videospur, die ausgegeben wird. Falls keine Videospur
               ausgegeben wird, wird es keine Aufteilung geben.

                   Anmerkung
                   Die mit diesem Argument angegebenen Zahlen werden basierend auf der Zahl der ausgegebenen
                   Matroska-Blöcke interpretiert. Ein einzelner Matroska-Block enthält entweder ein komplettes
                   Bild (für fortlaufenden Inhalt) oder ein einzelnes Feld (für Inhalt im Halbbildverfahren).
                   mkvmerge(1) unterscheidet nicht zwischen diesen beiden und zählt einfach nur die Anzahl der
                   Blöcke. Zum Beispiel: Falls jemand nach dem 25. kompletten Bild bei Inhalt im
                   Halbbildverfahren aufteilen möchte, müsste er 50 als Aufteilungspunkt benutzen (zwei Felder
                   pro komplettem Bild).

            6. Aufteilen nach bestimmten Bildern/Feldern

               Syntax: --split frames:A[,B[,C...]]

               Beispiel: --split frames:120,237,891

               Die Parameter A, B, C etc. müssen jeweils positive Ganzzahlen sein. Die Nummerierung beginnt bei
               1. Die Liste der Bild-/Feldnummern wird durch Kommas getrennt. Nachdem der Eingabedatenstrom die
               Bild-/Feldnummer des aktuellen Aufteilungspunkts erreicht hat, wird eine neue Datei erstellt.
               Dann wird der nächste in der Liste angegebene Aufteilungspunkt benutzt.

               Das Präfix »frames:« darf nicht weggelassen werden.

               Dieser Modus betrachtet nur die erste Videospur, die ausgegeben wird. Falls keine Videospur
               ausgegeben wird, wird es keine Aufteilung geben.

                   Anmerkung
                   Die mit diesem Argument angegebenen Zahlen werden basierend auf der Zahl der ausgegebenen
                   Matroska-Blöcke interpretiert. Ein einzelner Matroska-Block enthält entweder ein komplettes
                   Bild (für fortlaufenden Inhalt) oder ein einzelnes Feld (für Inhalt im Halbbildverfahren).
                   mkvmerge(1) unterscheidet nicht zwischen diesen beiden und zählt einfach nur die Anzahl der
                   Blöcke. Zum Beispiel: Falls jemand nach dem 25. kompletten Bild bei Inhalt im
                   Halbbildverfahren aufteilen möchte, müsste er 50 als Aufteilungspunkt benutzen (zwei Felder
                   pro komplettem Bild).

            7. Aufteilen vor bestimmten Kapiteln

               Syntax: --split chapters:all oder --split chapters:A[,B[,C...]]

               Beispiel: --split chapters:5,8

               Die Parameter A, B, C etc. müssen jeweils positive Ganzzahlen sein. Die Nummerierung beginnt bei
               1. Die Liste der Kapitel wird durch Kommas getrennt. Die Aufteilung wird kurz vor dem ersten
               Schlüsselbild auftreten, dessen Zeitstempel größer oder gleich dem Startzeitstempel für die
               Kapitel ist, deren Nummern aufgelistet wurden. Ein Kapitel, das bei 0s beginnt, wird niemals für
               das Aufteilen berücksichtigt und stillschweigend verworfen.

               Anstatt alle Kapitelnummern manuell aufzuführen, kann das Schlüsselwort all benutzt werden.

               Das Präfix »chapters:« darf nicht weggelassen werden.

                   Anmerkung
                   Das Matroska-Dateiformat unterstützt beliebig tief verschachtelte Kapitelstrukturen,
                   »Editionseinträge« und »Kapitelelemente« genannt. Dieser Modus betrachtet allerdings nur die
                   obersten Ebenen der Kapitel über alle Editionseinträge hinweg.

           Bei diesem Aufteilungsmodus wird der Ausgabedateiname anderes als im normalen Betrieb behandelt. Er
           kann einen Ausdruck »%d« enthalten, ähnlich wie printf, einschließlich einer Feldbreite, z.B. »%02d«.
           Falls dies der Fall ist, wird die aktuelle Dateizahl entsprechend formatiert und an der Stelle im
           Dateinamen eingesetzt. Falls kein derartiges Muster vorkommt, dann wird vom Muster »-%03d« direkt vor
           der Dateinamenserweiterung ausgegangen: »-o Ausgabe.mkv« würde zu »Ausgabe-001.mkv« führen und so
           weiter. Falls es keine Dateinamenserweiterung gibt, wird »-%03d« an den Namen angehängt.

           Ein weiterer möglicher Ausdruck ist »%c«, der durch den Namen des ersten Kapitels in der Datei
           ersetzt wird. Beachten Sie, dass der Ausdruck »-%03d« nicht automatisch hinzugefügt wird, falls »%c«
           bereits vorhanden ist.

       --link
           Verknüpft Dateien mit anderen, wenn die Ausgabedatei aufgeteilt wird. Einzelheiten finden Sie im
           nachfolgenden Kapitel über das Verknüpfen von Dateien.

       --link-to-previous Segment-UID
           Verknüpft die erste Ausgabedatei an das Segment mit der durch den Parameter Segment-UID angegebenen
           Segment-UID. Einzelheiten finden Sie im nachfolgenden Abschnitt über das Verknüpfen von Dateien.

           Falls SID mit einem = beginnt, so wird der Rest als Name einer Matroska-Datei interpretiert, deren
           Segment-UID gelesen und benutzt wird.

       --link-to-next Segment-UID
           Verknüpft die letzte Ausgabedatei an das Segment mit der durch den Parameter Segment-UID angegebenen
           Segment-UID. Einzelheiten finden Sie im nachfolgenden Kapitel über das Verknüpfen von Dateien.

           Falls SID mit einem = beginnt, so wird der Rest als Name einer Matroska-Datei interpretiert, deren
           Segment-UID gelesen und benutzt wird.

       --append-mode Modus
           Legt fest, wie Zeitstempel beim Anhängen von Dateien berechnet werden. Der Parameter Modus kann zwei
           Werte annehmen: »file«, der auch die Voreinstellung ist, und »track«.

           Wenn mkvmerge(1) eine Spur (von nun an »track2_1« genannt) von einer zweiten Datei (»file2« genannt)
           an eine Spur (»track1_1« genannt) von der ersten Datei (»file1« genannt) anhängt, dann müssen alle
           Zeitstempel für »track2_1« um einen Betrag versetzt werden. Im Modus »file« ist dies der höchste in
           »file1« aufgetretene Betrag, auch wenn dieser Zeitstempel von einer anderen Spur als »track1_1«
           stammt. Im Modus »track« ist der Versatz der höchste Zeitstempel aus »track1_1«.

           Unglücklicherweise kann mkvmerge(1) nicht bestimmen, welcher Modus zuverlässig benutzt werden kann.
           Daher ist der Modus »file« die Voreinstellung. Der Modus »file« funktioniert normalerweise bei
           Dateien besser, die unabhängig von anderen erstellt wurden, z.B. wenn AVI- oder MP4-Dateien angehängt
           werden. Der Modus »track« funktioniert möglicherweise besser bei Quellen, die eigentlich nur Teile
           einer großen Datei sind, z.B. bei VOB- und EVO-Dateien.

           Untertitelspuren werden immer so behandelt, als sei der Modus »file« aktiv, sogar dann, wenn
           tatsächlich der Modus »track« aktiv ist.

       --append-to SFID1:STID1:DFID1:DTID1[,...]
           Diese Option steuert, an welche Spur eine andere Spur angehängt wird. Jede Spezifikation enthält vier
           IDs: eine Datei-ID, eine Spur-ID, eine zweite Datei-ID und eine zweite Spur-ID. Das erste Paar aus
           »Quelldatei-ID« und »Quellspur-ID« kennzeichnet die Spur, die angehängt wird. Das zweite Paar aus
           »Zieldatei-ID« und »Zielspur-ID« kennzeichnet die Spur, an die die erste angehängt wird.

           Falls diese Option weggelassen wurde, wird eine Standardzuordnung benutzt. Diese Standardzuordnung
           hängt jede Spur der aktuellen Datei an eine Spur der vorherigen Datei mit derselben Spur-ID an. Dies
           ermöglicht einfaches Anhängen mit dem Befehl mkvmerge -o Ausgabe.mkv Teil1.mkv +Teil2.mkv, falls ein
           Film in zwei Teile geschnitten wurde und beide Dateien dieselbe Anzahl von Spuren und Spur-IDs haben.

       +
           Ein einzelnes »+« führt dazu, dass die nächste Datei angehängt statt hinzugefügt wird. Das »+« kann
           außerdem vor den nächsten Dateinamen gesetzt werden. Daher sind die beiden folgenden Befehle
           identisch:

               $ mkvmerge -o vollständig.mkv Datei1.mkv + Datei2.mkv
               $ mkvmerge -o vollständig.mkv Datei1.mkv +Datei2.mkv

       [ Datei1 Datei2 ]
           Falls mehrere Dateinamen in eckigen Klammern stehen, dann werden die zweite und alle folgenden
           Dateien an die erste in den Klammern stehende Datei angehängt.

           Dies ist eine alternative Syntax dafür, Dateinamen mit »+« zwischen ihnen aufzulisten. Deshalb sind
           die zwei folgenden Befehle gleichwertig:

               $ mkvmerge -o vollständig.mkv Datei1.mkv + Datei2.mkv
               $ mkvmerge -o vollständig.mkv '[' Datei1.mkv Datei2.mkv ']'

       =
           Für bestimmte Dateitypen (MPEG Programmströme = VOBs) sucht mkvmerge(1) normalerweise im selben
           Verzeichnis nach Dateien wie eine Eingabedatei, die den gleichen Basisnamen hat und sich nur in ihrer
           fortlaufenden Nummer unterscheidet (z.B. »VTS_01_1.VOB«, »VTS_01_2.VOB«, »VTS_01_3.VOB«, etc.) und
           behandelt alle diese Dateien, als ob sie zu einer einzigen großen Datei verbunden wären. Diese
           Option, ein einzelnes »=«, veranlasst mkvmerge(1), nicht nach diesen zusätzlichen Dateien zu suchen.

           Das »=« kann kann außerdem vor den nächsten Dateinamen gesetzt werden. Daher entsprechen die beiden
           folgenden Befehle einander:

               $ mkvmerge -o vollständig.mkv = Datei1.vob
               $ mkvmerge -o vollständig.mkv =Datei1.vob

       ( Datei1 Datei2 )
           Falls mehrere Dateinamen in runden Klammern stehen, dann werden diese Dateien so behandelt, als ob
           sie in einer einzigen großen Datei verbunden wären, die aus dem Inhalt jeder der Dateien besteht,
           einer nach der anderen.

           Dies kann z.B. für VOB-Dateien benutzt werden, die von einer DVD oder MPEG-Transportdatenströmen
           stammen. Es kann nicht verwendet werden, falls jede Datei einen eigenen Kopfdatensatz enthält, was
           normalerweise bei eigenständigen Dateien wie AVI oder MP4 der Fall ist.

           Einen Dateinamen in runde Klammern zu stecken verhindert auch, dass mkvmerge(1) nach zusätzlichen
           Dateien mit dem selben Basisnamen sucht. Dies wird bei der Option = beschrieben. Daher entsprechen
           die beiden folgenden Befehlszeilen einander:

               $ mkvmerge -o Ausgabe.mkv = Datei.mkv
               $ mkvmerge -o Ausgabe.mkv '(' Datei.mkv ')'

           Es ist auf mehrere Dinge zu achten:

            1. Sowohl nach der öffnenden als auch vor der schließenden runden Klammer müssen Leerzeichen stehen.

            2. Jeder Parameter in runden Klammern wird als Dateiname interpretiert. Daher müssen alle Optionen,
               die auf diese logische Datei angewandt werden, vor der öffnenden runden Klammer aufgeführt
               werden.

            3. Einige Shells behandeln runde Klammern als Sonderzeichen. Daher müssen Sie sie maskieren oder wie
               im oben gezeigten Beispiel in Anführungszeichen setzen.

   Unterstützung von Anhängen (weitere globale Optionen)
       --attachment-description Beschreibung
           Klarschriftbeschreibung des folgenden Anhangs. Gilt für die nächste Option --attach-file oder
           --attach-file-once.

       --attachment-mime-type MIME-Typ
           MIME-Typ des folgenden Anhangs. Gilt für die nächste Option --attach-file oder --attach-file-once.
           Eine Liste offiziell anerkannter MIME-Typen kann z.B. auf der IANA-Homepage[2] gefunden werden. Der
           MIME-Typ ist für einen Anhang vorgeschrieben.

           Falls für einen Dateianhang kein MIME-Typ angegeben wird, wird sein Typ automatisch erkannt.

       --attachment-name Name
           Setzt den Namen, der in der Ausgabedatei für diesen Anhang gespeichert wird. Falls diese Option nicht
           angegeben ist, wird der Name vom Dateinamen des Anhangs abgeleitet, der mit der Option --attach-file
           oder der Option --attach-file-once vorgegeben wird.

       --attach-file Dateiname, --attach-file-once Dateiname
           Erstellt einen Dateianhang innerhalb der Matroska-Datei. Der Unterschied zwischen diesen beiden
           Formen besteht darin, dass während der Aufteilung die mit --attach-file angehängten Dateien an alle
           Ausgabedateien angehängt werden, während die mit der Option --attach-file-once angehängten nur an die
           erste erstellte Datei angehängt werden. Falls keine Aufteilung benutzt wird, tun beide dasselbe.

           mkvextract(1) kann benutzt werden, um angehängte Dateien aus einer Matroska-Datei zu extrahieren.

       --enable-legacy-font-mime-types
           Aktiviert die Nutzung veralteter MIME-Typen für bestimme Arten von Schriftart-Dateianhängen.
           Beispielsweise wird »application/x-truetype-font« für TrueType-Schriftarten anstelle von »fonts/ttf«
           benutzt."

           Dies betrifft sowohl neue Dateianhänge, sofern deren MIME-Typ automatisch erkannt wird, als auch
           existierende Dateianhänge, deren gespeicherte MIME-Typen durch die veralteten ersetzt werden.

           Die betroffenen MIME-Typen sind »font/sfnt«, »font/ttf« und »font/collection«, die alle durch
           »application/x-truetype-fonts« ersetzt werden, sowie »font/otf«, das durch
           »application/vnd.ms-opentype« ersetzt wird."

   Optionen, die für jede Eingabedatei verwendet werden können
       -a, --audio-tracks [!]n,m,...
           Kopiert die Tonspuren n, m etc. Die Zahlen sind Spur-IDs, die über den Schalter --identify abgefragt
           werden können. Sie sind nicht nur einfach die Spurnummern (siehe den Abschnitt Spur-IDs).
           Voreinstellung: alle Tonspuren kopieren.

           Anstelle von Spur-IDs können auch ISO 639-2-Sprachcodes verwendet werden. Dies funktioniert nur bei
           Quelldateien, die Sprachcodes für ihre Spuren bereithalten.

           Standard: alle Spuren diesen Typs kopieren

           Falls den IDs ein ! vorangestellt ist, ist ihre Bedeutung umgekehrt: alle Spuren dieses Typs kopieren
           außer den nach ! aufgeführten.

       -d, --video-tracks [!]n,m,...
           Kopiert die Videospuren n, m etc. Die Zahlen sind Spur-IDs, die über den Schalter --identify
           abgefragt werden können. Sie sind nicht nur einfach die Spurnummern (siehe den Abschnitt Spur-IDs).
           Voreinstellung: alle Videospuren kopieren.

           Anstelle von Spur-IDs können auch ISO 639-2-Sprachcodes verwendet werden. Dies funktioniert nur bei
           Quelldateien, die Sprachcodes für ihre Spuren bereithalten.

           Falls den IDs ein ! vorangestellt ist, ist ihre Bedeutung umgekehrt: alle Spuren dieses Typs kopieren
           außer den nach ! aufgeführten.

       -s, --subtitle-tracks [!]n,m,...
           Kopiert die Untertitelspuren n, m etc. Die Zahlen sind Spur-IDs, die über den Schalter --identify
           abgefragt werden können. Sie sind nicht nur einfach die Spurnummern (siehe den Abschnitt Spur-IDs).
           Voreinstellung: alle Untertitelspuren kopieren.

           Anstelle von Spur-IDs können auch ISO 639-2-Sprachcodes verwendet werden. Dies funktioniert nur bei
           Quelldateien, die Sprachcodes für ihre Spuren bereithalten.

           Falls den IDs ein ! vorangestellt ist, ist ihre Bedeutung umgekehrt: alle Spuren dieses Typs kopieren
           außer den nach ! aufgeführten.

       -b, --button-tracks [!]n,m,...
           Kopiert die Button-Spuren n, m etc. Die Zahlen sind Spur-IDs, die über den Schalter --identify
           abgefragt werden können. Sie sind nicht nur einfach die Spurnummern (siehe den Abschnitt Spur-IDs).
           Voreinstellung: alle Button-Spuren kopieren.

           Anstelle von Spur-IDs können auch ISO 639-2-Sprachcodes verwendet werden. Dies funktioniert nur bei
           Quelldateien, die Sprachcodes für ihre Spuren bereithalten.

           Falls den IDs ein ! vorangestellt ist, ist ihre Bedeutung umgekehrt: alle Spuren dieses Typs kopieren
           außer den nach ! aufgeführten.

       --track-tags [!]n,m,...
           Kopiert die Tags für Spuren n, m etc. Die Zahlen sind Spur-IDs, die über den Schalter --identify
           abgefragt werden können. Sie sind nicht nur einfach die Spurnummern (siehe den Abschnitt Spur-IDs).
           Voreinstellung: Tags für alle Spuren kopieren.

           Falls den IDs ein ! vorangestellt ist, ist ihre Bedeutung umgekehrt: alles kopieren außer den nach !
           aufgeführten IDs.

       -m, --attachments [!]n[:all|first],m[:all|first],...
           Kopiert die Anhänge mit den IDs n, m etc. in alle Ausgabedateien oder nur in die erste. Jeder ID kann
           entweder »:all« folgen (was Voreinstellung ist, wenn nichts eingegeben wird) oder »:first«. Falls
           Aufteilen aktiv ist, dann werden diese Anhänge, deren IDs mit »:all« angegeben wurden, in alle
           resultierenden Ausgabedateien kopiert, während die anderen nur in die erste Ausgabedatei kopiert
           werden. Falls kein Aufteilen aktiv ist, dann haben beide Varianten dieselben Auswirkungen.

           Standardmäßig werden alle Anhänge in alle Ausgabedateien kopiert.

           Falls den IDs ein ! vorangestellt ist, ist ihre Bedeutung umgekehrt: alles kopieren außer den nach !
           aufgeführten IDs.

       -A, --no-audio
           Keine Tonspur aus dieser Datei kopieren

       -D, --no-video
           Keine Videospur aus dieser Datei kopieren

       -S, --no-subtitles
           Keine Untertitelspur aus dieser Datei kopieren

       -B, --no-buttons
           Keine Button-Spur aus dieser Datei kopieren

       -T, --no-track-tags
           Keine spurspezifischen Tags aus dieser Datei kopieren

       --no-chapters
           Keine Kapitel aus dieser Datei kopieren

       -M, --no-attachments
           Keine Anhänge aus dieser Datei kopieren

       --no-global-tags
           Keine globalen Tags aus dieser Datei kopieren

       --regenerate-track-uids
           Wenn diese Option für Matroska-Dateien aktiviert wird, erzeugt mkvmerge(1) neue, zufällige &
           einmalige Spur-IDs, anstatt die existierenden IDs aus der Datei zu behalten. Existierende Spur-UIDs
           in Kapiteln & Tags, die aus derselben Datei gelesen werden, werden auf die neu erzeugten Werte
           umgestellt.

           Dieses Verhalten wird automatisch für Matroska-Dateien eingeschaltet, die von der Software MakeMKV
           erzeugt wurden. Der Grund ist, dass MakeMKV aufeinanderfolgende Zahlen (1, 2, 3...) als UIDs benutzt,
           anstatt zufällige IDs zu erzeugen.

       -y, --sync TID:d[,o[/p]]
           Passt die Zeitstempel der Spur mit der ID TID um d ms an. Die Spur-IDs sind dieselben, wie die mit
           --identify angegebenen (siehe den Abschnitt Spur-IDs).

           o/p: passen die Zeitstempel um o/p an, um lineare Verschiebungen zu beheben. Falls p weggelassen
           wird, ist sie standardmäßig 1. Sowohl o als auch p können Fließkommazahlen sein.

           Voreinstellung: keine manuelle Synchronisationskorrektur (was dasselbe wie d = 0 und o/p = 1.0ist).

           Diese Option kann mehrfach für eine Eingabedatei benutzt werden und gilt für mehrere Spuren, indem
           jedesmal eine andere Spur-ID ausgewählt wird.

       --cues TID:none|iframes|all
           Steuert, für welchen Spurenindex Einträge für die angegebene Spur erstellt werden (siehe den
           Abschnitt Spur-IDs). »none« verhindert das Erstellen von Indexeinträgen. Für »iframes« werden nur
           Blöcke ohne Vorwärts- oder Rückwärtsbezüge (= IFrames in Videospuren) in das Cuesheet abgelegt. »all«
           veranlasst mkvmerge(1), Indexeinträge für alle Blöcke zu erstellen, wodurch die Datei sehr groß wird.

           Für Video- und Untertitelspuren ist die Voreinstellung »iframes«, für Audiospuren »none«. Siehe auch
           die Option --no-cues, die das Erstellen von Indexeinträgen verhindert, ohne die benutzten
           --cues-Optionen zu berücksichtigen.

           Diese Option kann mehrfach für eine Eingabedatei benutzt werden und gilt für mehrere Spuren, indem
           jedesmal eine andere Spur-ID ausgewählt wird.

       --default-track-flag TID[:bool]
           Setzt den »Standardspur«-Schalter für die angegebene Spur (siehe den Abschnitt Spur-IDs), falls das
           optionale Argument bool nicht vorhanden ist. Der Schalter wird gesetzt, sofern der Quellcontainer
           dafür keine Informationen bereitstellt und auch die Benutzerin bzw. der Benutzer sie nicht über diese
           Option angibt.

           Wenn die Benutzerin bzw. der Benutzer keine explizite Spur zum Abspielen festlegt, so sollte das
           Abspielprogramm eine derjenigen Spuren auswählen, die den &Standardspur"-Schalter gesetzt haben und
           dabei Voreinstellungen wie die präferierte Sprache berücksichtigen.

           Diese Option kann mehrfach für eine Eingabedatei benutzt werden und gilt für mehrere Spuren, indem
           jedesmal eine andere Spur-ID ausgewählt wird.

       --track-enabled-flag TID[:bool]
           Setzt den »Spur aktiviert«-Schalter für die angegebene Spur (siehe den Abschnitt Spur-IDs) auf den
           Wert bool (0 oder 1; 1 falls nicht angegeben). Spuren sind standardmäßig aktiviert, sofern für sie
           keine Option angegeben wird und auch der Quellcontainer diese Informationen für sie nicht
           bereitstellt.

           Nur Spuren, deren »Spur aktiviert«-Schalter gesetzt ist, sollten beim Abspielen berücksichtigt
           werden.

           Diese Option kann mehrfach für eine Eingabedatei benutzt werden und gilt für mehrere Spuren, indem
           jedesmal eine andere Spur-ID ausgewählt wird.

       --forced-display-flag TID[:bool]
           Setzt den »Abspielen erzwingen«-Schalter für die angegebene Spur (siehe den Abschnitt Spur-IDs),
           falls das optionale Argument bool auf 1 gesetzt oder nicht vorhanden ist. Kann für Spuren genutzt
           werden, die auf dem Bildschirm angezeigten Text oder Dialoge in fremden Sprachen beinhalten.

           Diese Option kann mehrfach für eine Eingabedatei benutzt werden und gilt für mehrere Spuren, indem
           jedesmal eine andere Spur-ID ausgewählt wird.

       --hearing-impaired-flag TID[:bool]
           Setzt den »Hörgeschädigt«-Schalter für die angegebene Spur (siehe den Abschnitt Spur-IDs), falls das
           optionale Argument bool auf 1 gesetzt oder nicht vorhanden ist. Kann gesetzt werden, wenn die Spur
           für Hörgeschädigte geeignet ist.

           Diese Option kann mehrfach für eine Eingabedatei benutzt werden und gilt für mehrere Spuren, indem
           jedesmal eine andere Spur-ID ausgewählt wird.

       --visual-impaired-flag TID[:bool]
           Setzt den »Sehbehindert«-Schalter für die angegebene Spur (siehe den Abschnitt Spur-IDs), falls das
           optionale Argument bool nicht vorhanden ist. Kann gesetzt werden, wenn die Spur für Sehbehinderte
           geeignet ist.

           Diese Option kann mehrfach für eine Eingabedatei benutzt werden und gilt für mehrere Spuren, indem
           jedesmal eine andere Spur-ID ausgewählt wird.

       --text-descriptions-flags TID[:bool]
           Setzt den »Textbeschreibung«-Schalter für die angegebene Spur (siehe den Abschnitt Spur-IDs), falls
           das optionale Argument bool auf 1 gesetzt oder nicht vorhanden ist. Kann gesetzt werden, wenn die
           Spur eine schriftliche Beschreibung des Videoinhalts enthält, die für die Wiedergabe über ein
           Sprachsynthese-System für Sehbehinderte geeignet ist.

           Diese Option kann mehrfach für eine Eingabedatei benutzt werden und gilt für mehrere Spuren, indem
           jedesmal eine andere Spur-ID ausgewählt wird.

       --original-flag TID[:bool]
           Setzt den »Originalsprache«-Schalter für die angegebene Spur (siehe den Abschnitt Spur-IDs), falls
           das optionale Argument bool auf 1 gesetzt oder nicht vorhanden ist. Kann gesetzt werden, wenn die
           Spur in der Originalsprache (nicht in einer Übersetzung) gehalten ist.

           Diese Option kann mehrfach für eine Eingabedatei benutzt werden und gilt für mehrere Spuren, indem
           jedesmal eine andere Spur-ID ausgewählt wird.

       --commentary-flag TID[:bool]
           Setzt den »Kommentar«-Schalter für die angegebene Spur (siehe den Abschnitt Spur-IDs), falls das
           optionale Argument bool auf 1 gesetzt oder nicht vorhanden ist. Kann gesetzt werden, wenn die Spur
           Kommentare enthält.

           Diese Option kann mehrfach für eine Eingabedatei benutzt werden und gilt für mehrere Spuren, indem
           jedesmal eine andere Spur-ID ausgewählt wird.

       --track-name TID:Name
           Setzt den Spurnamen für die angegebene Spur (siehe den Abschnitt Spur-IDs) auf Name.

       --language TID:Sprache
           Setzt die Sprache der angegebenen Spur (siehe den Abschnitt Spur-IDs). Es sind sowohl ISO
           639-2-Sprachcodes als auch ISO 639-1-Ländercodes erlaubt. Die Ländercodes werden automatisch in die
           Sprachcodes umgewandelt. Alle Sprachcodes einschließlich ihrer ISO 639-2-Codes können mit der Option
           --list-languages aufgeführt werden.

           Diese Option kann mehrfach für eine Eingabedatei benutzt werden und gilt für mehrere Spuren, indem
           jedesmal eine andere Spur-ID ausgewählt wird.

       -t, --tags TID:Dateiname
           Liest Tags für die Spur mit der Nummer TID aus der Datei Dateiname. Einzelheiten finden Sie im
           nachfolgenden Abschnitt über Tags.

       --aac-is-sbr TID[:0|1]
           Teilt mkvmerge(1) mit, dass die Spur mit der ID TID vom Typ SBR AAC ist (auch als HE-AAC oder AAC+
           bekannt). Diese Option wird benötigt, falls a) die Quelldatei eine AAC-Datei ist (nicht für eine
           Matroska-Datei) und b) die AAC-Datei »SBR AAC«-Daten enthält. Der Grund für diesen Schalter ist, dass
           es technisch unmöglich ist, normale AAC-Daten von SBR AAC zu unterscheiden, ohne das komplette
           AAC-Bild zu entschlüsseln. Da es mehrere Patentprobleme mit AAC-Entschlüsselungsprogrammen gibt, wird
           mkvmerge(1) diese Entschlüsselungsstufe niemals enthalten. Daher ist dieser Schalter für SBR
           AAC-Dateien zwingend notwendig. Die resultierende Datei kann möglicherweise nicht korrekt oder gar
           nicht wiedergegeben werden, wenn der Schalter weggelassen wird.

           Falls die Quelldatei eine Matroska-Datei ist, sollte die CodecID ausreichen, um SBR AAC zu bestimmen.
           Falls die CodecID jedoch falsch ist, kann der Schalter benutzt werden, um dies zu korrigieren.

           Falls mkvmerge(1) fälschlicherweise feststellt, dass eine AAC SBR ist, können Sie »:0« zur Spur-ID
           hinzufügen.

       --audio-emphasis TID:n|symbolischer-Name
           Setzt die Vorverzerrung für die Audiospur mit der Spur-ID TID. Der Modus kann entweder eine Zahl n
           (bestimmte Werte zwischen 0 und 16) oder ein symbolischer Name sein. Alle gültigen Nummern &
           symbolische Namen können mit der Option --list-audio-emphasis aufgelistet werden.

       --reduce-to-core TID
           Einige Audio-Codecs enthalten einen verlustbehafteten Kern und implementieren verlustfreies
           Decodieren durch Erweiterungen. Diese Option weist mkvmerge(1) an, nur den Kern zu kopieren, nicht
           aber die Erweiterungen. Standardmäßig kopiert mkvmerge(1) sowohl den Kern als auch die Erweiterungen.

           Momentan werden nur DTS-Spuren von dieser Option beeinflusst. TrueHD-Spuren, die einen eingebetteten
           AC-3-Kern enthalten, werden statt dessen als zwei einzelne Spuren präsentiert, für die separat
           entschieden werden kann, welche kopiert werden sollen. Bei DTS würde das nicht funktionen, da
           HD-Erweiterungen nicht alleinstehend decodiert werden können – anders als bei TrueHD-Daten.

       --remove-dialog-normalization-gain TID
           Einige Audio-Codecs enthalten Kopfdatenfelder, die den Decoder oder das Abspielprogramm anweisen,
           eine (normalerweise negative) Signalverstärkung für Dialognormalisierung anzuwenden. Diese Option
           weist mkvmerge(1) an, diese Signalverstärkung zu entfernen oder zu minimieren, indem die
           entsprechenden Kopfdatenfelder verändert werden.

           Momentan werden nur AC-3-, DTS- und TrueHD-Spuren von dieser Option beeinflusst.

       --timestamps TID:Dateiname
           Die Zeitstempel, die für eine bestimmte Spur-ID von Dateiname benutzt werden, werden gelesen. Diese
           Zeitstempel erzwingen das Überschreiben der normalerweise von mkvmerge(1) berechneten Zeitstempel.
           Lesen Sie den Abschnitt über externe Zeitstempeldateien.

       --default-duration TID:x
           Erzwingt, dass die Standarddauer einer gegebenen Spur den angegebenen Wert annimmt. Außerdem werden
           die Zeitstempel der Spur so geändert, dass sie zur Standarddauer passen. Dem Argument x muss »s«,
           »ms«, »us«, »ns«, »fps«, »p« oder »i« folgen, um die Dauer in Sekunden, Millisekunden, Mikrosekunden,
           Nanosekunden, Bildern pro Sekunde, fortlaufenden Bildern pro Sekunde beziehungsweise Halbbildern pro
           Sekunde anzugeben. Die Zahl x selbst kann eine Fließkommazahl oder ein Bruch sein.

           Falls die Standarddauer nicht erzwungen wird, dann wird mkvmerge(1) versuchen, die Standarddauer der
           Spur, des Containers und/oder des codierten Bitstroms bei bestimmten Spurtypen, z.B. AVC/H.264 oder
           MPEG-2, abzuleiten.

           Diese Option kann auch benutzt werden, um die BpS von Videospuren zu ändern, ohne eine externe
           Zeitstempeldatei zu verwenden.

       --fix-bitstream-timing-information TID[:0|1]
           Normalerweise ändert mkvmerge(1) nicht die Zeiteinteilungsinformation (Bild-/Feldrate), die im
           Video-Bitstrom gespeichert ist. Mit dieser Option wird diese Information angepasst, damit sie zur
           Zeiteinteilungsinformation des Containers passt. Die Zeiteinteilungsinformation des Containers kann
           aus verschiedenen Quelle stammen: von der Befehlszeile (siehe die Option --default-duration), dem
           Quell-Container oder kann aus dem Bitstrom abgeleitet sein.

               Anmerkung
               Dies wurde bisher nur für AVC/H.264-Videospuren implementiert.

       --compression TID:n
           Wählt die Komprimierungsmethode aus, die für diese Spur benutzt wird. Beachten Sie, dass das
           Abspielprogramm diese Methode ebenfalls unterstützen muss. Gültige Werte sind »none«, »zlib« und
           »mpeg4_p2«/»mpeg4p2«.

           Die Komprimierungsmethode »mpeg4_p2«/»mpeg4p2« ist eine besondere Komprimierungsmethode, genannt
           »Kopfdaten entfernen«, die nur für MPEG4-Teil-2-Videospuren verfügbar ist.

           Für einige Untertiteltypen ist die Voreinstellung »zlib«-Komprimierung. Diese Komprimierungsmethode
           ist außerdem jene, die die meisten, wenn nicht sogar alle Abspielprogramme unterstützen. Für andere
           Komprimierungsmethoden außer »none« kann keine Unterstützung zugesichert werden.

   Optionen, die nur für Videospuren gelten
       -f, --fourcc TID:FourCC
           Erzwingt, dass FourCC den angegebenen Wert annimmt; funktioniert nur bei Videospuren im
           »MS-Kompatibilitätsmodus«.

       --display-dimensions TID:BreitexHöhe
           Matroska-Dateien enthalten zwei Werte, die die Anzeigeeigenschaften setzen, auf die ein
           Abspielprogramm das Bild bei der Wiedergabe skalieren sollte: Anzeigebreite und Anzeigehöhe. Diese
           Werte können mit dieser Option gesetzt werden, z.B. »1:640x480«.

           Eine weitere Möglichkeit, die Werte anzugeben, ist die Verwendung der Option --aspect-ratio oder
           --aspect-ratio-factor (siehe unten). Diese Optionen schließen sich gegenseitig aus.

       --aspect-ratio TID:Verhältnis|Breite/Höhe
           Matroska-Dateien enthalten zwei Werte, die die Anzeigeeigenschaften setzen, auf die ein
           Abspielprogramm das Bild bei der Wiedergabe skalieren sollte: Anzeigebreite und Anzeigehöhe. Mit
           dieser Option wird mkvmerge(1) automatisch die Anzeigebreite und Anzeigehöhe basierend auf der
           Originalbreite und -höhe berechnen und das mit dieser Option angegebene Seitenverhältnis
           berücksichtigen. Das Verhältnis kann entweder als Fließkommazahl Verhältnis oder als Bruch
           »Breite/Höhe«, z.B. »16/9«, angegeben werden.

           Eine weitere Möglichkeit, die Werte anzugeben, ist die Verwendung der Option --aspect-ratio-factor
           oder --display-dimensions (siehe oben und unten). Diese Optionen schließen sich gegenseitig aus.

       --aspect-ratio-factor TID:Faktor|n/d
           Eine weitere Möglichkeit, das Seitenverhältnis zu setzen, ist die Angabe eines Faktors. Das
           Originalseitenverhältnis wird zuerst mit diesem Faktor multipliziert und hinterher als
           Zielseitenverhältnis benutzt.

           Eine weitere Möglichkeit, die Werte anzugeben, ist die Verwendung der Option --aspect-ratio oder
           --display-dimensions (siehe oben). Diese Optionen schließen sich gegenseitig aus.

       --cropping TID:links,oben,rechts,unten
           Setzt die Parameter für das Abschneiden von Bildpunkten einer Videospur auf die angegebenen Werte.

       --color-matrix-coefficients TID:n
           Setzt die Matrix-Koeffizienten des Videos, die benutzt werden, um Helligkeits- und
           Farbton-/Sättigungs-Werte von den Primärfarben Rot, Grün und Blau abzuleiten. Der Parameter n ist
           eine Ganzzahl zwischen 0 und 10 inklusive.

           Gültige Werte und ihre Bedeutung sind:

           0: GBR, 1: BT709, 2: nicht spezifiziert, 3: reserviert, 4: FCC, 5: BT470BG, 6: SMPTE 170M, 7: SMPTE
           240M, 8: YCOCG, 9: BT2020 nicht konstante Helligkeit, 10: BT2020 konstante Helligkeit

       --color-bits-per-channel TID:n
           Setzt die Anzahl codierter Bits für einen Farbkanal. Der Wert 0 zeigt an, dass die Anzahl nicht
           spezifiziert ist.

       --chroma-subsample TID:hori,vert
           Die Anzahl der in den Cr- und Cb-Kanälen horizontal und vertikal zu entfernenden Pixel für jeden
           nicht entfernten Pixel.

           Beispiel: Für ein Video mit 4:2:0-Farbon-/Sättigungs-Unterabtastung sollte der Parameter auf TID:1,1
           gesetzt werden.

       --cb-subsample TID:hori,vert
           Die Anzahl der im Cb-Kanal horizontal und vertikal zu entfernenden Pixel für jeden nicht entfernten
           Pixel. Dies gilt zuzüglich zu --chroma-subsample.

           Beispiel: für ein Video mit 4:2:1-Farbon-/Sättigungs-Unterabtastung sollte der Parameter
           --chroma-subsample auf TID:1,0 und Cb-Unterabtastung auf TID:1,0 gesetzt werden.

       --chroma-siting TID:hori,vert
           Setzt, wie Farbton/Sättigung horizontal und vertikal positioniert ist (0: nicht spezifiziert, 1: oben
           angeordnet, 2: halb).

       --color-range TID:n
           Setzt das Abschneiden des Farbbereiches (0: nicht spezifiziert, 1: Broadcast-Bereich, 2: voller
           Bereich (kein Abschneiden), 3: durch Matrix-Koeffizienten/Transfer-Charakteristiken definiert).

       --color-transfer-characteristics TID:n
           Die Charakteristiken der Farbton-Übertragung.

           Gültige Werte und ihre Bedeutung sind:

           0: reserviert, 1: ITU-R BT.709, 2: nicht spezifiziert, 3: reserviert, 4: Gamma-2.2-Kurve, 5:
           Gamma-2.8-Kurve, 6: SMPTE 170M, 7: SMPTE 240M, 8: linear, 9: logarithmisch, 10: logarithmisch
           Quadratwurzel, 11: IEC 61966-2-4, 12: ITU-R BT.1361 erweiterte Farbskala, 13: IEC 61966-2-1, 14:
           ITU-R BT.2020 10 bit, 15: ITU-R BT.2020 12 bit, 16: SMPTE ST 2084, 17: SMPTE ST 428-1; 18: ARIB
           STD-B67 (HLG)

       --color-primaries TID:n
           Setzt die Primärfarben des Videos.

           Gültige Werte und ihre Bedeutung sind:

           0: reserviert, 1: ITU-R BT.709, 2: nicht spezifiziert, 3: reserviert, 4: ITU-R BT.470M, 5: ITU-R
           BT.470BG, 6: SMPTE 170M, 7: SMPTE 240M, 8: FILM, 9: ITU-R BT.2020, 10: SMPTE ST 428-1, 22: JEDEC P22
           phosphors

       --max-content-light TID:n
           Maximale Helligkeit eines einzelnen Pixels (maximales Lichtlevel des Inhalts) in Candela pro
           Quadratmeter (cd/m²). Der Wert n sollte eine nicht negative ganze Zahl sein.

       --max-frame-light TID:n
           Maximaler Durchschnittswert für das Lichtlevel eines vollen Bildes in Candela pro Quadratmeter
           (cd/m²). Der Wert n sollte eine nicht negative ganze Zahl sein.

       --chromaticity-coordinates TID:rot-x,rot-y,grün-x,grün-y,blau-x,blau-y
           Setzt die Rot-/Grün-/Blau-Koordinaten für Farbton & Sättigung, wie sie in CIE 1931 definiert werden.

       --white-color-coordinates TID:x,y
           Setzt die Koordinaten der weißen Farbe, wie sie in CIE 1931 definiert sind.

       --max-luminance TID:Fließkommazahl
           Setzt die maximale Helligkeit in Candela pro Quadratmeter (cd/m²). Der Wert sollte kleiner als
           9999.99 sein.

       --min-luminance TID:Fließkommazahl
           Setzt die minimale Helligkeit in Candela pro Quadratmeter (cd/m²). Der Wert sollte kleiner als
           999.9999 sein.

       --projection-type TID:Methode
           Setzt die benutzte Videoprojektionsmethode. Gültige Werte sind 0 (Rektangularprojektion), 1
           (gleichseitige Rektangularprojektion), 2 (Würfelprojektion) und 3 (Gitterprojektion).

       --projection-private TID:Daten
           Setzt private Daten, die nur zu einer bestimmten Projektion gehören. Die Daten müssen als
           Hexadezimalzahlen mit oder ohne Präfix »0x«, mit oder ohne Leerzeichen angegeben werden.

       --projection-pose-yaw TID:Fließkommazahl
           Gibt einen Gierwinkel zur Projektion an.

       --projection-pose-pitch TID:Fließkommazahl
           Gibt einen Drehwinkel zur Projektion an.

       --projection-pose-roll TID:Fließkommazahl
           Gibt einen Rollwinkel zur Projektion an.

       --field-order TID:n
           Setzt die Feldreihenfolge für die Videospur mit der Spur-ID TID. Die Reihenfolge muss eine der
           folgenden Zahlen sein:

           0: progressiv; 1: Halbbildverfahren mit oberem Feld zuerst angezeigt und oberem Feld zuerst
           gespeichert; 2: nicht spezifizierte Feldreihenfolge; 6: Halbbildverfahren mit unterem Feld zuerst
           angezeigt und unterem Feld zuerst gespeichert; 9: Halbbildverfahren mit unterem Feld zuerst angezeigt
           und oberem Feld zuerst gespeichert; 14: Halbbildverfahren mit oberem Feld zuerst angezeigt und
           unterem Feld zuerst gespeichert

       --stereo-mode TID:n|symbolischer-Name
           Setzt den Stereomodus für die Videospur mit der Spur-ID TID. Der Modus kann entweder eine Zahl n
           zwischen 0 und 14 oder ein symbolischer Name sein. Alle gültigen Nummern & Namen können mit der
           Option --list-stereo-mdoes aufgelistet werden.

   Optionen, die nur für Untertitelspuren gelten
       --sub-charset TID:Zeichensatz
           Setzt den Zeichensatz für die Umwandlung nach UTF-8 für UTF-8-Untertitel der angegebenen Spur-ID. Ist
           er nicht angegeben, wird der Zeichensatz von den aktuellen Locale-Einstellungen abgeleitet. Beachten
           Sie, dass für Untertitel, die aus Matroska-Dateien oder Kate-Datenströmen stammen, kein Zeichensatz
           erforderlich ist, da diese immer in UTF-8 gespeichert werden. Ein Erklärung, wie mkvmerge(1)
           Zeichensätze umwandelt, finden Sie im Abschnitt über Textdateien und Zeichensätze.

           Diese Option kann mehrfach für eine Eingabedatei benutzt werden und gilt für mehrere Spuren, indem
           jedesmal eine andere Spur-ID ausgewählt wird.

   Weitere Optionen
       -i, --identify Dateiname
           Wird mkvmerge(1) veranlassen, die einzelne Datei eingehend zu untersuchen und ihren Typ, die in der
           Datei enthaltenen Spuren und ihre Spur-IDs zu melden. Falls diese Option benutzt wird, ist der
           Dateiname die einzige weitere erlaubte Option.

           Das für die Ergebnisse benutze Ausgabeformat kann mit der Option --identification-format geändert
           werden.

       -J Dateiname
           Dies ist ein bequemer Alias für "--identification-format json --identify Dateiname".

       -F, --identification-format Format
           Legt das Format für die Ausgabe der Option --identify fest. Die folgenden Formate werden unterstützt:
           text (das Standardformat, wenn diese Option nicht genutzt wird) und json.

            1. Das Format text ist kurz und menschenlesbar. Es aus einer Zeile pro gefundenem Element
               (Container, Spuren, Anhänge etc.).

               Dieses Format wurde nicht dafür entworfen, geparset zu werden. Die Ausgabe wird in die von
               mkvmerge(1) benutzte Sprache übersetzt (siehe auch --ui-language).

            2. Das Format json ist eine maschinenlesbares JSON-Repräsentation. Dieses Format folgt dem
               JSON-Schema, das in der folgenden Datei beschrieben wird:

               mkvmerge-identification-output-schema-v20.json[3]

               Alle Versionen des JSON-Schemas sind sowohl online als auch in den veröffentlichen
               Quellcodearchiven verfügbar.

       --probe-range-percentage Prozentsatz
           Dateitypen wie MPEG Programm- und Transportströme (.vob, .m2ts) erfordern, dass eine gewisse Menge
           Daten untersucht werden, um alle Spuren zu erkennen, die in der Datei enthalten sind. Diese Menge ist
           standardmäßig 0.3% der Quelldateigröße bzw. 10 MB, je nachdem, welcher Werte höher ist.

           Falls Spuren bekanntermaßen enthalten sind aber nicht gefunden werden, so kann der zu untersuchende
           Prozentsatz hier geändert werden. Das Minimum von 10 MB ist fest eingebaut und kann nicht geändert
           werden.

       --list-audio-emphasis
           Listet alle gültigen Nummern & ihre entsprechenden symbolischen Namen für die Option --audio-emphasis
           auf."

       --list-languages
           Führt alle Sprachen und ihren ISO 639-2-Code auf, die mit der Option --language benutzt werden
           können.

       --list-stereo-modes
           Listet alle gültigen Nummern & ihre entsprechenden symbolischen Namen für die Option --stereo-mode
           auf."

       -l, --list-types
           Führt unterstützte Eingabedateitypen auf.

       --priority Priorität
           Setzt die Prozesspriorität, mit der mkvmerge(1) ausgeführt wird. Gültige Werte sind »lowest«,
           »lower«, »normal«, »higher« und »highest«. Falls nichts angegeben wurde, wird »normal« benutzt. Auf
           Unix-ähnlichen Systemen wird mkvmerge(1) die Funktion nice(2) verwenden. Daher kann man »higher« und
           »highest« nur mit erhöhten Rechten nutzen. Auf Windows sind alle Werte unabhängig der Rechte nutzbar.

           Die Auswahl von »lowest« veranlasst mkvmerge(1) außerdem, zusätzlich zur niedrigsten möglichen
           Prozesspriorität eine Leerlauf-E/A-Priorität zu wählen.

       --command-line-charset Zeichensatz
           Setzt den Zeichensatz, um auf der Befehlszeile angegebene Zeichenketten umzuwandeln. Voreinstellung
           ist der Zeichensatz der aktuellen Locale des Systems. Diese Einstellung gilt für Argumente der
           folgenden Optionen: --title, --track-name und --attachment-description.

       --output-charset Zeichensatz
           Setzt den Zeichensatz, in den Zeichenketten zur Ausgabe umgewandelt werden. Voreinstellung ist der
           Zeichensatz der aktuellen Locale des Systems.

       -r, --redirect-output Dateiname
           Schreibt alle Nachrichten in die Datei Dateiname statt auf die Konsole. Obwohl dies einfach durch
           Ausgabeumleitung erledigt werden kann, gibt es Fälle, in denen diese Option benötigt wird: wenn das
           Terminal die Ausgabe vor dem Schreiben in eine Datei neu auswertet. Der mit --output-charset gesetzte
           Zeichensatz wird dabei berücksichtigt.

       --flush-on-close
           Weist mkvmerge an, alle gepufferten Daten auf den Datenspeicher zu schreiben, wenn eine zum Schreiben
           geöffnete Datei geschlossen wird. Das kann benutzt werden, um Datenverlust bei Stromausfall
           vorzubeugen oder bestimmte Probleme im Betriebssystem oder Treibern zu vermeiden. Der Nachteil ist,
           dass das Multiplexen länger dauert, da mkvmerge vor dem Beenden wartet, bis alle Daten auf den
           Datenspeicher geschrieben wurden. Siehe Probleme #2469 und #2480 im MKVToolNix-Bugtracker für eine
           tiefergehende Diskussion der Vor- und Nachteile.

       --ui-language Code
           Erzwingt, dass die Übersetzungen für die Sprache Code benutzt werden (z.B. »de_DE« für die deutschen
           Übersetzungen). Bei der Eingabe von »list« als Code gibt das Programm eine Liste der verfügbaren
           Übersetzungen aus.

       --abort-on-warnings
           Weist das Programm an abzubrechen, nachdem die erste Warnung ausgegeben wurde. Der Rückgabewert des
           Programms wird in dem Fall 1 sein.

       --deterministic Initialwert
           Aktiviert das Erzeugen von Byte für Byte identischen Dateien, sofern die selbe Version von
           mkvmerge(1) mit den selben Quelldateien, den selben Optionen und dem selben Initialwert benutzt
           werden. Beachten Sie, dass das "Datum"-Segment-Informationen-Feld in diesem Modus nicht geschrieben
           wird.

           Der Initialwert kann eine beliebige Zeichenkette und muss keine Zahl sein.

           Das Ergebnis von Byte für Byte identischen Dateien wird nur unter den folgenden Bedingungen
           garantiert:

            1. Die selbe Version von mkvmerge(1), gebaut mit den selben Versionen von libEBML und libMatroska,
               wird benutzt.

            2. Die Quelldateien sind Byte für Byte identisch.

            3. Die selben Kommandozeilenoptionen werden in der selben Reihenfolge benutzt (mit der expliziten
               Ausnahme der Option --output ...).

           Die Nutzung anderer Versionen von mkvmerge(1) oder andere Kommandozeilenoptionen kann ebenfalls zu
           einer Byte für Byte identischen Datei führen, was aber nicht garantiert wird.

       --debug Thema
           Schaltet die Fehlersuche für eine bestimmte Funktionalität ein. Diese Option ist nur für Entwickler
           nützlich.

       --engage Funktionalität
           Schaltet experimentelle Funktionalitäten ein. Eine Liste verfügbarer Funktionalitäten kann mit
           mkvmerge --engage list abgefragt werden. Diese Funktionalitäten sind nicht für die Verwendung in
           Alltagssituationen gedacht.

       --gui-mode
           Schaltet den Modus für graphische Benutzeroberflächen an. In diesem Modus können auf bestimmte Art
           formatierte Zeilen ausgegeben werden, die einem aufrufenden Programm mitteilen, was mkvmerge(1)
           gerade tut. Diese Nachrichten haben das folgende Format: '#GUI#Nachricht'. Der Nachricht folgen
           potenziell Schlüssel/Wert-Paare wie z.B. '#GUI#Nachricht#schluessel1=wert1#schluessel2=wert2...'.
           Weder die Nachricht selber noch die Schlüssel werden jemals übersetzt sondern immer in Englisch
           ausgegeben.

       @Optionsdatei.json
           Liest zusätzliche Befehlszeilenargumente aus der Datei Optionsdatei. Weitere Informationen finden Sie
           im Abschnitt über Optionsdateien.

           Wenn Sie das @-Zeichen als ersten Buchstaben in einem Argument für eine Option wie »--title« nutzen
           wollen, so müssen Sie es mit einem zweiten @-Zeichen maskieren. Beispiel:

               $ mkvmerge -o midnight-s01e01.mkv --title @@midnight midnight-s01e01.mp4

       --capabilities
           Führt Informationen über optionale Funktionalitäten auf, die einkompiliert wurden, und beendet sich.
           Die erste ausgegebene Zeile wird die Versionsinformation sein. Alle folgenden Zeilen enthalten genau
           ein Wort, dessen Vorhandensein anzeigt, dass die Funktionalität einkompiliert wurde. Diese
           Funktionalitäten sind:

           •   »FLAC« – Lesen roher FLAC-Dateien und Handhabung von FLAC-Spuren in anderen Containern, z.B. Ogg
               oder Matroska.

       -h, --help
           Zeigt Benutzungsinformationen und beendet sich.

       -V, --version
           Zeigt Versionsinformationen und beendet sich.

AUFRUF

       Für jede Datei kann auswählt werden, welche Spuren mkvmerge(1) nehmen soll. Sie alle werden in eine mit
       -o angegebene Datei abgelegt. Eine Liste bekannter (und unterstützter) Quellformate kann mit der Option
       -l abgefragt werden.

           Wichtig

           Die Reihenfolge der Befehlszeilenoptionen ist wichtig. Bitte lesen Sie den Abschnitt »Reihenfolge der
           Optionen«, falls sie ein neuer Nutzer des Programms sind.

REIHENFOLGE DER OPTIONEN

       Die Reihenfolge, in der die Optionen eingegeben werden, ist für einige Optionen wichtig. Optionen fallen
       unter zwei Kategorien:

        1. Optionen, die das ganze Programm beeinflussen und nicht an irgendeine Eingabedatei gebunden sind.
           Dies sind unter anderem --command-line-charset, --output oder --title. Diese können überall auf der
           Befehlszeile erscheinen.

        2. Optionen, die eine einzelne Eingabedatei oder eine einzelne Spur in einer Eingabedatei beeinflussen.
           Diese Optionen gelten für die auf der Befehlszeile folgende Datei. Alle Optionen, die für dieselbe
           Eingabedatei (oder für Spuren derselben Eingabedatei) gelten, können in jeder Reihenfolge geschrieben
           werden, solange sie alle vor dem Namen dieser Eingabedatei erschienen. Beispiele für Optionen, die
           für eine Eingabedatei gelten, sind --no-chapters oder --chapter-charset. Beispiele für Optionen, die
           für eine einzelne Spur gelten, sind --default-duration oder --language.

       Die Optionen werden von links nach rechts verarbeitet. Falls eine Option mehrfach innerhalb desselben
       Geltungsbereichs erscheint, dann wird das letzte Auftreten benutzt. Daher wird der Titel im folgenden
       Beispiel auf »Etwas anderes« gesetzt:

           $ mkvmerge -o Ausgabe.mkv --title 'Dies und das' Eingabe.avi --title 'Etwas anderes'

       Das folgende Beispiel zeigt die zweimalige Verwendung der Option --language, die in Ordnung ist, da sie
       in unterschiedlichen Geltungsbereichen liegen. Obwohl sie für dieselbe Spur-ID gelten, gelten sie für
       verschiedene Eingabedateien und haben daher unterschiedliche Geltungsbereiche:

           $ mkvmerge -o Ausgabe.mkv --language 0:fre français.ogg --language 0:deu deutsch.ogg

BEISPIELE

       Angenommen, Sie haben eine Datei namens MeinFilm.avi und die Tonspur in einer separaten Datei, z.B.
       »MeinFilm.wav«. Als erstes möchten Sie den Ton in OggVorbis codieren:

           $ oggenc -q4 -oMeinFilm.ogg MeinFilm.wav

       Nach ein paar Minuten können Sie Video und Ton kombinieren:

           $ mkvmerge -o MeinFilm-mit-Ton.mkv MeinFilm.avi MeinFilm.ogg

       Falls Ihr AVI bereits eine Tonspur enthält, dann wird sie ebenfalls kopiert (wenn mkvmerge(1) das
       Audioformat unterstützt). Um dies zu verhindern, tun Sie einfach Folgendes:

           $ mkvmerge -o MeinFilm-mit-Ton.mkv -A MeinFilm.avi MeinFilm.ogg

       Nach einigen Minuten Überlegung rippen Sie eine andere Tonspur, z.B. die Kommentare des Regisseurs oder
       eine weitere Sprache für MeinFilm-fügt-Ton-hinzu.wav. Codieren Sie ihn erneut und kombinieren Sie ihn mit
       der anderen Datei:

           $ oggenc -q4 -oMeinFilm-fügt-Ton-hinzu.ogg MeinFilm-fügt-Ton-hinzu.wav
           $ mkvmerge -o MM-komplett.mkv MeinFilm-mit-Ton.mkv MeinFilm-fügt-Ton-hinzu.ogg

       Dasselbe Ergegnis kann erzielt werden durch

           $ mkvmerge -o MM-komplett.mkv -A MeinFilm.avi MeinFilm.ogg MeinFilm-fügt-Ton-hinzu.ogg

       Werfen Sie nun mplayer an und genießen Sie. Falls Sie mehrere Tonspuren (oder sogar Videospuren) haben,
       dann können Sie mplayer mit den Optionen »-vid und »-aid« sagen, welche Spuren er abspielen soll. Diese
       sind nullbasiert und unterscheiden nicht zwischen Video und Ton.

       Falls Sie eine synchronisierte Tonspur benötigen, können Sie dies einfach erledigen. Finden Sie zuerst
       die Spur-ID der Vorbis-Spur heraus mittels

           $ mkvmerge --identify Unsynchron.ogg

       Nun können Sie diese ID in der folgenden Befehlszeile benutzen:

           $ mkvmerge -o Synchron.mkv -A Quelle.avi -y 12345:200 Unsynchron.ogg

       Dies würde 200 ms Stille an den Anfang der Tonspur mit der ID 12345, die aus »Unsynchron.ogg« stammt,
       hinzufügen.

       Einige Filme starten korrekt synchronisiert, verlieren jedoch langsam ihre Synchronisierung. Für diese
       Art von Filmen können Sie einen Verzögerungsfaktor angeben, der für alle Zeitstempel gilt – es werden
       keine Daten hinzugefügt oder entfernt. Falls Sie diesen Faktor zu groß oder zu klein wählen, erhalten Sie
       schlechte Ergebnisse. Ein Beispiel war eine umcodierte Episode, die am Ende des 77340 Bilder langen Films
       um 0,2 Sekunden von der Synchronizität abwich. Bei 29,97 BpS entsprechen 0,2 Sekunden ungefähr 6 Bildern.
       Also machte ich Folgendes:

           $ mkvmerge -o Synchron.mkv -y 23456:0,77346/77340 Unsynchron.mkv

       Das Resultat war gut.

       Die Synchronisationsoptionen können auf die gleiche Weise auch für Untertitel benutzt werden.

       Für Textuntertitel können Sie entweder irgendwelche Windows-Software (wie SubRipper) oder das Paket
       subrip nehmen, das Sie in den Quellen von transcode(1) im Verzeichnis »contrib/subrip« finden. Allgemein
       läuft dies so ab:

        1. Extrahieren eines rohen Untertiteldatenstroms aus der Quelle:

               $ tccat -i /Pfad/zur/kopierten/DVD/ -T 1 -L | tcextract -x ps1 -t vob -a 0x20 | subtitle2pgm -o MeinFilm

        2. Umwandlung der resultierenden PGM-Bilder in Text mit Gocr:

               $ pgm2txt MeinFilm

        3. Rechtschreibprüfung der resultierenden Textdateien:

               $ ispell -d american *txt

        4. Umwandlung der Textdateien in eine SRT-Datei:

               $ srttool -s -w -i MeinFilm.srtx -o MeinFilm.srt

       Die resultierende Datei kann als weitere Eingabedatei für mkvmerge(1) benutzt werden:

           $ mkvmerge -o MeinFilm.mkv MeinFilm.avi MeinFilm.srt

       Falls Sie die Sprache für eine gegebene Spur angeben möchten, geht dies einfach. Finden Sie zuerst den
       ISO 639-2-Sprachcode Ihrer Sprache heraus. mkvmerge(1) kann all diese Codes für Sie aufführen:

           $ mkvmerge --list-languages

       Durchsuchen Sie die Liste nach den Sprachen, die Sie benötigen. Angenommen, Sie haben zwei Tonspuren in
       eine Matroska-Datei abgelegt, möchten ihre Sprachcodes setzen und wollen, dass ihre Spur-IDs 2 und 3
       sind. Dies können Sie wie folgt erreichen:

           $ mkvmerge -o mit-Sprachcodes.mkv --language 2:ger --language 3:dut ohne_Sprachcodes.mkv

       Wie Sie sehen, können Sie den Schalter --language mehrfach verwenden.

       Vielleicht wollen Sie auch, dass das Abspielprogramm die niederländische Sprache als Standardsprache
       verwendet. Sie haben außerdem zusätzliche Untertitel, z.B. auf Englisch und Französisch und möchten, dass
       das Abspielprogramm sie standardmäßig auf Französisch anzeigt. Dies können Sie wie folgt erreichen:

           $ mkvmerge -o mit-Sprachcodes.mkv --language 2:ger --language 3:dut --default-track-flag 3 ohne-Sprachcodes.mkv --language 0:eng english.srt --default-track-flag 0 --language 0:fre french.srt

       Falls Sie in der Ausgabe von mkvinfo(1) nicht die Sprache oder die Standardspurschalter sehen, die Sie
       angegeben haben, dann lesen Sie bitte den Abschnitt über Vorgabewerte.

       Schalten Sie die Komprimierung für eine Eingabedatei aus.

           $ mkvmerge -o Unkomprimiert.mkv --compression -1:none MeinFilm.avi --compression -1:none MeinFilm.srt

SPUR-IDS

   Normale Spur-IDs
       Einige der Optionen für mkvmerge(1) benötigen eine Spur-ID als Angabe, für welche Spur sie gelten. Diese
       Spur-IDs werden durch die Leseprogramme beim demuxen (Trennen der Datenströme) der aktuellen Datei oder
       wenn mkvmerge(1) mit der Option --identify aufgerufen wird, ausgegeben. Ein Beispiel für einer derartige
       Ausgabe:

           $ mkvmerge -i v.mkv
           Datei »v.mkv«: Container: Matroska
           Spur-ID 0: Video (V_MS/VFW/FOURCC, DIV3)
           Spur-ID 1: Ton (A_MPEG/L3)

       Verwechseln Sie nicht die Spur-IDs, die den Spuren zugewiesen sind, die in der Ausgabe-MKV-Datei abgelegt
       wurden mit den Spur-IDs der Eingabedateien. Nur die Spur-IDs der Eingabedateien werden für Optionen
       benutzt, die diese Werte benötigen.

       Beachten Sie auch, dass jede Eingabedatei ihre eigene Gruppe von Spur-IDs hat. Daher ändert sich die
       Spur-ID für die Datei »Datei1.ext«, die von »mkvmerge --identify« gemeldet wurde, nicht, unabhängig
       davon, wie viele andere Eingabedateien es gibt oder an welcher Stelle »Datei1.ext« benutzt wird.

       Spur-IDs werden wie folgt zugeteilt:

       •   AVI-Dateien: Die Videospur hat die ID 0. Die Tonspuren bekommen IDs in aufsteigender Reihenfolge,
           beginnend bei 1.

       •   AAC-, AC-3-, MP3-, SRT- und WAV-Dateien: Die einzige »Spur« der Datei erhält die ID 0.

       •   Die meisten anderen Dateien: Die Spur-IDs werden in der Reihenfolge zugeteilt, in der die Spuren in
           der Datei gefunden werden, beginnend bei 0.

       Die Optionen, die die Spur-IDs benutzen, enthalten in der Beschreibung »TID«. Die folgenden Optionen
       verwenden die Spur-IDs ebenfalls: --audio-tracks, --video-tracks, --subtitle-tracks, --button-tracks und
       --track-tags.

   Spezielle Spur-IDs
       Es gibt mehrere IDs, die eine spezielle Bedeutung haben und nicht in der Ausgabe während der
       Identifikation auftauchen.

       Die spezielle Spur-ID »-1« ist ein Platzhalter und wendet den angegebenen Schalter auf alle Spuren an,
       die aus einer Eingabedatei gelesen werden.

       Die spezielle Spur-ID »-2« bezieht sich auf die Kapitel einer Quelldatei. Momentan unterstützt nur die
       Option --sync diese spezielle ID. Die Option --chapter-sync ... kann alternativ zu --sync -2:... benutzt
       werden.

UMGANG MIT SPRACHEN

       Matroska unterstützt zwei unterschiedliche Elementtypen für Sprachen: das veraltete "Language"-Element,
       das Codes nach ISO 639-2 alpha 3 enthält, und neue "LanguageIETF"-Elemente, die IETF BCP 47
       Sprachelemente enthalten. Alle von mkvmerge(1) Optionen, die eine Sprache akzeptieren, akzeptieren BCP 47
       Sprachelemente. mkvmerge(1) leitet die Werte für veraltete "Language"-Elemente von den BCP
       47-Sprachelementen ab, wann immer das möglich ist.

       Bei Dateiidentifizierung im JSON-Modus werden existierende "LanguageIETF"-Spurkopfelemente als
       Spureigenschaft language_ietf ausgegeben.

       Beim Schreiben einer Datei schreibt mkvmerge(1) immer die Elemente "LanguageIETF", "ChapLanguageIETF" und
       "TagLanguageIETF" (die letzten beiden nur, wenn Kapitel respektive Tags geschrieben werden). Zusätzlich
       zu diesen Elementen werden auch die dazugehörigen veralteten Elemente geschrieben. Sie werden auf den
       Wert des ISO 639-2-Anteils des BCP 47-Sprachelements gesetzt. Beispielsweise: wenn die Spursprache auf
       sr-Cyrl-RS gesetzt wird, wird "LanguageIETF" auf sr-Cyrl-RS gesetzt und das veraltete "Language" auf srp.

       Beim Lesen existierender Dateien (Matroska-Dateien, XML-Kapitel- oder -Tag-Dateien etc.), die bereits
       "...LanguageIETF"-Elemente enthalten, werden die existierenden Werte beibehalten. Andernfalls werden
       "...LanguageIETF"-Elemente basierend auf Kommandozeilenoptionen und existierenden, veralteten
       "...Language"-Elementen hinzugefügt.

       Das Erzeugen der neuen Elemente kann mit der Kommandozeilenoption --disable-language-ietf vollständig
       deaktiviert werden. Sie wirkt sich auf alle neuen Sprachelemente aus.

       Sie können die angewendete Normalisierungsmethode, die auf erweiterte Sprach-Unter-Tags angewendet wird,
       mit der --normalize-language-ietf auswählen.

UMWANDLUNGEN VON TEXTDATEIEN UND ZEICHENSÄTZEN

           Anmerkung

           Dieser Abschnitt gilt für alle Programme in MKVToolNix, wenn auch nur von mkvmerge(1) die Rede ist.

   Einleitung
       Jedweder Text in einer Matroska-Datei wird in UTF-8 codiert. Das bedeutet, dass mkvmerge(1) jede
       Textdatei, die es liest, ebenso wie jeden auf der Befehlszeile angegebenen Text, von einem Zeichensatz
       nach UTF-8 umwandeln muss. Im Umkehrschluss bedeutet das auch, dass die Ausgaben von mkvmerge(1) von
       UTF-8 in diesen Zeichensatz zurück umgewandelt werden müssen, z.B. falls eine nicht englische Übersetzung
       mit --ui-language benutzt wird oder für einen Text, der aus einer Matroska-Datei stammt.

       mkvmerge(1) erledigt dies automatisch, basierend auf dem Vorhandensein einer Byte-Reihenfolgenmarkierung,
       kurz BOM (Byte Order Marker) oder der aktuellen Locale des Systems. Wie der Zeichensatz von der Locale
       geschlussfolgert wird, hängt vom Betriebssystem ab, auf dem mkvmerge(1) läuft.

   Byte-Reihenfolge-Markierungen (engl. BOM)
       Textdateien, die mit einem BOM beginnen, sind bereits in einer Erscheinungsform von UTF codiert.
       mkvmerge(1) untersützt die folgenden fünf Modi: UTF-8, UTF-16 Little und Big Endian sowie UTF-32 Little-
       und Big Endian. Textdateien mit einem BOM werden automatisch in UTF-8 umgewandelt. Alle Parameter, die
       andernfalls den Zeichensatz einer solchen Datei ändern würden (z.B. --sub-charset), werden
       stillschweigend irgnoriert.

   Linux und Unixoide Betriebssysteme inklusive macOS
       Auf UNIX-artigen Systemen benutzt mkvmerge(1) den Systemaufruf setlocale(3), der wiederum die
       Umgebungsvariablen LANG, LC_ALL und LC_CYPE verwendet. Der resultierende Zeichensatz stammt oft aus der
       UTF-8- oder der ISO-8859-*-Familie und wird für alle Textdateitransaktionen und für das Codieren aller
       Zeichenketten auf der Befehlszeile, sowie die Ausgabe an die Konsole benutzt.

   Windows
       Unter Windows wird der für die Konvertierung von Textdateien benutzte Zeichensatz durch einen Aufruf der
       Systemfunktion GetACP() ermittelt.

       Das Auslesen der Kommandozeile geschieht mit der Funktion GetCommandLineW(), die bereits eine
       Unicode-Zeichenkette zurückliefert. Deshalb wird die Option --command-line-charset unter Windows
       ignoriert.

       Die Konsolenausgabe umfasst drei Szenarien:

        1. Falls die Ausgabe mittels der Option --redirect-output umgeleitet wurde, so ist der Zeichensatz
           UTF-8. Dies kann mit der Option --output-charset geändert werden.

        2. Falls die Ausgabe durch cmd.exe selber umgeleitet wurde, wie z.B. mit mkvinfo file.mkv > info.txt,
           dann wird immer der Zeichensatz UTF-8 benutzt, was nicht geändert werden kann.

        3. Wenn hingegen direkt auf die Konsole geschrieben wird, so wird die Windows-Funktion WriteConsoleW()
           dafür benutzt, und die Option --output-charset wird ignoriert. Die Konsole sollte in der Lage sein,
           alle Unicode-Zeichen auszugeben, für deren entsprechende Sprache Sprachunterstützung installiert ist
           (z.B. könnten chinesische Zeichen in englischen Windows-Versionen nicht ausgegeben werden).

   Kommandozeilenoptionen
       Die folgenden Optionen, die die Angabe des Zeichensatzes ermöglichen, existieren:

       •   --sub-charset für Textuntertiteldateien und -spuren, die in Containerformaten gespeichert sind, deren
           Zeichensatz nicht eindeutig bestimmt werden können (z.B. OGG-Dateien),

       •   --chapter-charset für Kapiteltextdateien, sowie Kapitel- und Dateititel, die in Containerformaten
           gespeichert sind, deren Zeichensatz nicht eindeutig bestimmt werden kann (z.B. Ogg-Dateien für
           Kapitelinformationen, Spur- und Dateititel etc.; MP4-Dateien für Kapitelinformationen),

       •   --command-line-charset für alle Zeichenketten auf der Befehlszeile,

       •   --output-charset für alle auf die Konsole oder in eine Datei geschriebenen Zeichenketten, falls die
           Ausgabe mit der Option --redirect-output umgeleitet wurde. Auf anderen Systemen als Windows ist der
           Standardzeichensatz derjenige, den das System aktuell verwendet. Unter Windows ist der Standard
           sowohl für die Umleitung mittels --redirect-output als auch durch cmd.exe selber, e.g. mkvinfo
           file.mkv > info.txt, der Zeichensatz UTF-8.

OPTIONSDATEIEN

       Ein Optionsdatei ist eine Datei aus der mkvmerge(1) zusätzliche Befehlszeilenargumente lesen kann. Diese
       kann benutzt werden, um bestimmte Beschränkungen der Shell oder des Betriebssystems wie eine begrenzte
       Länge der Befehlszeile zu umgehen, wenn externe Programme ausgeführt werden.

       Eine Options-Datei enthält Daten im JSON-Format. Ihr Inhalt muss aus einem gültigen JSON-Array bestehen,
       das ausschließlich JSON-Zeichenketten enthält. Der Kodierung der Datei muss UTF-8 sein. Die Datei sollte
       nicht mit einer Byte-Reihenfolgemarkierung (BOM) beginnen; tut sie es aber doch, so wird die Markierung
       übersprungen.

       Die Regeln für das Maskieren spezieller Zeichen innerhalb der JSON-Daten sind diejenigen, die in der
       offiziellen JSON-Spezifikation (RFC 7159[4]) genannt werden.

       Der Name der Optionsdatei selber muss auf der Kommandozeile mit einem vorangestellten »@«-Zeichen
       angegeben werden.

       Die Befehlszeile »mkvmerge -o "Meine Datei.mkv" -A "ein Film.avi" Ton.ogg« kann in die folgende
       JSON-Optionsdatei mit z.B. dem Namen 'Optionen.json' umgewandelt werden:

           [
             "-o",
             "c:\\Matroska\\meine Datei.mkv",
             "--title",
             "#65",
             "-A",
             "ein Film.avi",
             "Ton.ogg"
           ]

       Der entsprechende Befehl wäre dann »mkvmerge @Optionen.json«.

VERKNÜPFEN VON DATEIEN

       Matroska unterstützt das Verknüpfen von Dateien, was einfach heißt, dass eine bestimmte Datei der
       Vorgänger oder Nachfolger der aktuellen Datei ist. Genauer ausgedrückt werden die Dateien nicht wirklich
       verknüpft, sondern die Matroska-Segmente. Da die meisten Dateien wahrscheinlich nur ein Matroska-Segment
       enthalten werden, benutzen die folgenden Erklärungen den Begriff »Verknüpfen von Dateien«, obwohl es
       eigentlich »Verknüpfen von Segmenten« heißen müsste.

       Jedes Segment wird durch eine eindeutige 128 Bit lange Segment-UID bezeichnet. Diese UID wird automatisch
       von mkvmerge(1) erzeugt. Das Verknüpfen wird in erster Linie durch Ablegen der Segment-UIDs (kurz: SID)
       der vorherigen/nächsten Datei in die Segmentkopfdateninformationen erledigt. mkvinfo(1) gibt diese SIDs
       aus, falls es sie findet.

       Falls eine Datei in mehrere kleinere unterteilt wurde und Verknüpfen verwendet wird, dann werden die
       Zeitstempel nicht wieder bei 0 beginnen. Sie werden dort fortfahren, wo die letzte Datei aufhörte. Auf
       diese Weise wird auch dann die absolute Zeit vorgehalten, wenn die vorhergehenden Dateien nicht verfügbar
       sind (z.B. beim Übertragen). Falls kein Verknüpfen verwendet wird, dann sollten die Zeitstempel für jede
       Datei bei 0 beginnen. Standardmäßig verwendet mkvmerge(1) kein Verknüpfen von Dateien. Falls Sie es
       einschalten möchten, können Sie dies mit der Option --link einschalten. Diese Option ist nur nützlich,
       falls das Aufteilen ebenfalls aktiviert ist.

       Unabhängig davon, ob Aufteilung aktiv ist oder nicht, kann man mkvmerge(1) mitteilen, dass die erstellten
       Dateien mit speziellen SIDs verknüpft werden sollen. Dies kann mit den Optionen --link-to-previous und
       --link-to-next erreicht werden. Diese Optionen akzeptieren eine Segment-SID in dem von mkvinfo(1)
       ausgegebenen Format: 16 hexadezimalen Zahlen zwischen 0x00 und 0xff, denen jeweils »0x« vorangestellt
       wurde, z.B. »0x41 0xda 0x73 0x66 0xd9 0xcf 0xb2 0x1e 0xae 0x78 0xeb 0xb4 0x5e 0xca 0xb3 0x93«. Alternativ
       kann eine kürzere Form benutzt werden: 16 hexadezimalen Zahlen zwischen 0x00 und 0xff ohne das
       vorangestellte »0x« und ohne die Leerzeichen, z.B. »41da7366d9cfb21eae78ebb45ecab393«.

       Falls Aufteilen benutzt wird, dann wird die erste Datei mit der durch --link-to-previous und die letzte
       mit der durch --link-to-next angegebenen SID verknüpft. Falls kein Aufteilen benutzt wird, dann wird die
       einzige Ausgabedatei mit beiden SIDs verknüpft.

VORGABEWERTE

       Die Matroska-Spezifikation legt fest, dass einige Elemente Vorgabewerte haben. Normalerweise wird ein
       Element, um Platz zu sparen, nicht in die Datei geschrieben, falls sein Wert dem Vorgabewert entspricht.
       Die Elemente, die in der Ausgabe von mkvinfo(1) vielleicht vermisst werden, sind Sprache und
       Standardspurschalter. Der Vorgabewert für die Sprache ist Englisch (»eng«) und der Vorgabewert für den
       Standardspurschalter ist true. Daher wird eine Spur, falls Sie --language 0:eng dafür verwenden, nicht in
       der Ausgabe von mkvinfo(1) erscheinen.

ANHÄNGE

       Vielleicht wollen Sie ein paar Fotos zusammen mit Ihrer Matroska-Datei aufbewahren oder Sie benutzen
       SSA-Untertitel und benötigen eine bestimmte TrueType-Schrift, die wirklich selten vorkommt. In diesen
       Fällen können Sie die Dateien an die Matroska-Datei anhängen. Sie werden nicht nur an die Datei
       angehängt, sondern darin eingebettet. Ein Abspielprogramm kann dann diese Dateien (im Fall mit den Fotos)
       anzeigen oder sie zum Rendern der Untertitel (im Fall mit der TrueType-Schrift) verwenden.

       Hier nun ein Beispiel, wie eine Foto und eine TrueType-Schrift an die Ausgabedatei angehängt werden:

           $ mkvmerge -o Ausgabe.mkv -A Video.avi Ton.ogg \
             --attachment-description "Die Band und ich hinter der Bühne bei einer kleinen Zusammenkunft" \
             --attachment-mime-type image/jpeg \
             --attach-file Die_Band_und_ich.jpg \
             --attachment-description "Die wirkliche seltene und unglaublich gutaussehende Schrift" \
             --attachment-mime-type application/octet-stream \
             --attach-file wirkliche_coole_Schrift.ttf

       Falls eine Matroska-Datei, die Anhänge enthält, als Eingabedatei benutzt wird, dann wird mkvmerge(1) die
       Anhänge in die neue Datei kopieren. Die Auswahl, welche Anhänge kopiert werden, kann mit den Optionen
       --attachments und --no-attachments geändert werden.

KAPITEL

       Das Matroska-Kapitelsystem ist leistungsfähiger als das alte bekannte System, das von OGM-Dateien benutzt
       wird. Die vollständige Spezifikation ist auf der Matroska-Website[1] zu finden.

       mkvmerge(1) unterstützt als Eingabe zwei Arten von Kapiteldateien. Das erste Format, »einfaches
       Kapitelformat« genannt, ist dasselbe, das die OGM-Werkzeuge erwarten. Das zweite Format ist ein
       XML-basiertes Kapitelformat, das alle Kapitelfunktionalitäten von Matroska unterstützt.

       Abgesehen von dedizierten Kapiteldateien kann mkvmerge(1) Kapitel auch aus anderen Dateiformaten lesen
       (z.B. MP4, Ogg, Blu-rays oder DVDs).

   Das einfache Kapitelformat
       Dieses Format besteht aus Zeilenpaaren, die mit »CHAPTERxx=« beziehungsweise »CHAPTERxxNAME=« beginnen.
       Das erste enthält den Startzeitstempel, während das zweite den Titel enthält. Hier ein Beispiel:

           CHAPTER01=00:00:00.000
           CHAPTER01NAME=Einleitung
           CHAPTER02=00:02:30.000
           CHAPTER02NAME=Baby bereitet sich vor zu rocken
           CHAPTER03=00:02:42.300
           CHAPTER03NAME=Baby stellt das Haus auf den Kopf

       mkvmerge(1) wird jedes Zeilenpaar in ein Matroska-ChapterAtom umwandeln. Es setzt keine
       ChapterTrackNumber, was bedeutet, dass alle Kapitel für alle Spuren in der Datei gelten.

       Falls dies eine Textdatei ist, muss möglicherweise eine Umwandlung des Zeichensatzes durchgeführt werden.
       Eine Erklärung, wie mkvmerge(1) Zeichensätze umwandelt, finden Sie im Abschnitt über Textdateien und
       Zeichensätze.

   Das XML-basierte Kapitelformat
       Das XML-basierte Kapitelformat sieht wie in diesem Beispiel aus:

           <?xml version="1.0" encoding="ISO-8859-1"?>
           <!DOCTYPE Chapters SYSTEM "Matroska-Kapitel.dtd">
           <Chapters>
             <EditionEntry>
               <ChapterAtom>
                 <ChapterTimeStart>00:00:30.000</ChapterTimeStart>
                 <ChapterTimeEnd>00:01:20.000</ChapterTimeEnd>
                 <ChapterDisplay>
                   <ChapterString>Ein kurzes Kapitel</ChapterString>
                   <ChapterLanguage>eng</ChapterLanguage>
                 </ChapterDisplay>
                 <ChapterAtom>
                   <ChapterTimeStart>00:00:46.000</ChapterTimeStart>
                   <ChapterTimeEnd>00:01:10.000</ChapterTimeEnd>
                   <ChapterDisplay>
                     <ChapterString>Ein Teil dieses kurzen Kapitels</ChapterString>
                     <ChapterLanguage>eng</ChapterLanguage>
                   </ChapterDisplay>
                 </ChapterAtom>
               </ChapterAtom>
             </EditionEntry>
           </Chapters>

       Mit diesem Format sind drei Dinge möglich, die mit dem einfachen Kapitelformat nicht möglich sind:

        1. Der Zeitstempel für das Ende des Kapitels kann gesetzt werden.

        2. Kapitel können verschachtelt werden.

        3. Die Sprache und das Land können gesetzt werden.

       Die Mkvtoolnix-Distribution enthält einige Beispieldateien im Unterverzeichnis doc, die als Basis benutzt
       werden können.

       Im Folgenden werden unterstützte XML-Tags, ihre Datentypen und, falls zweckmäßig, der gültige Bereich für
       ihre Werte aufgeführt:

           Chapters (master)
             EditionEntry (master)
               EditionUID (unsigned integer, valid range: 1 <= value)
               EditionFlagHidden (unsigned integer, valid range: 0 <= value <= 1)
               EditionFlagDefault (unsigned integer, valid range: 0 <= value <= 1)
               EditionFlagOrdered (unsigned integer, valid range: 0 <= value <= 1)
               ChapterAtom (master)
                 ChapterAtom (master)
                 ChapterUID (unsigned integer, valid range: 1 <= value)
                 ChapterTimeStart (unsigned integer)
                 ChapterTimeEnd (unsigned integer)
                 ChapterFlagHidden (unsigned integer, valid range: 0 <= value <= 1)
                 ChapterFlagEnabled (unsigned integer, valid range: 0 <= value <= 1)
                 ChapterSegmentUID (binary, valid range: 1 <= length in bytes)
                 ChapterSegmentEditionUID (unsigned integer, valid range: 1 <= value)
                 ChapterPhysicalEquiv (unsigned integer)
                 ChapterTrack (master)
                   ChapterTrackNumber (unsigned integer, valid range: 1 <= value)
                 ChapterDisplay (master)
                   ChapterString (UTF-8 string)
                   ChapterLanguage (UTF-8 string)
                   ChapterCountry (UTF-8 string)
                 ChapterProcess (master)
                   ChapterProcessCodecID (unsigned integer)
                   ChapterProcessPrivate (binary)
                   ChapterProcessCommand (master)
                     ChapterProcessTime (unsigned integer)
                     ChapterProcessData (binary)

   Kapitel von Blu-rays lesen
       mkvmerge(1) kann Kapitel aus unverschlüsselten Blu-rays lesen. Dafür können Sie den Pfad zu einer der
       MPLS-Abspiellisten mit dem Parameter --chapters angeben.

       Beispiel: --chapters /srv/blurays/BigBuckBunny/BDMV/PLAYLIST/00001.mpls

   Kapitel von DVDs lesen
       Wenn MKVToolNix mit der libdvdread-Bibliothek compiliert wurde, kann mkvmerge(1) Kapitel von DVDs lesen.
       Dafür können Sie den Pfad zu einer der Dateien oder Ordner auf der DVD mit dem Parameter --chapters
       angeben. Da DVDs mehr als einen Titel enthalten können und jeder Titel seinen eigenen Satz an Kapitel
       enthält, können Sie einen Doppelpunkt und die gewünschte Titelnummer an das Ende des Dateinamenarguments
       anhängen. Die Titelnummer ist standardmäßig 1.

       Beispiel: --chapters /srv/dvds/BigBuckBunny/VIDEO_TS:2

   Allgemeine Hinweise
       Beim Aufteilen von Dateien wird mkvmerge(1) die Kapitel ebenfalls korrekt anpassen. Dies bedeutet, dass
       jede Datei nur die Kapiteleinträge beinhaltet, die für die gelten, und dass die Zeitstempel versetzt
       werden, damit sie zu den neuen Zeitstempeln jeder Ausgabedatei passen.

       mkvmerge(1) kann Kapitel aus Matroska-Quelldateien kopieren, es sei denn, dies wurde explizit mit der
       Option --no-chapters deaktiviert. Die Kapitel aus allen Quellen (Matroska-Dateien, Ogg-Dateien,
       MP4-Dateien, Kapiteltextdateien) werden üblicherweise nicht zusammengefügt, landen aber in separaten
       ChapterEditions. Nur falls Kapitel aus mehreren Matroska- oder XML-Dateien gelesen werden, die dieselbe
       Fassung von UIDs gemeinsam benutzen, werden Kapitel in eine einzige ChapterEdition-Datei zusammengefügt.
       Falls ein derartiges Zusammenfügen in anderen Situationen ebenfalls erwünscht ist, dann müssen zuerst die
       Kapitel aus allen Quellen mit mkvextract(1) extrahiert und die XML-Dateien manuell zusammenfügt werden,
       bevor sie hinterher gemultiplext werden können.

TAGS

   Einleitung
       Matroskas Tag-System ist den von anderen Containern verwendeten Systemen ähnlich: ein Satz aus
       SCHLÜSSEL=WERT-Paaren. In Matroska können diese Tags jedoch ebenfalls verschachtelt werden, und sowohl
       SCHLÜSSEL als auch WERT sind Elemente für sich. Die Beispieldatei example-tags-2.xml zeigt, wie dieses
       System benutzt wird.

   Geltungsbereich der Tags
       Matroska-Tags gelten nicht automatisch für die gesamte Datei. Sie können, aber sie können auch für
       unterschiedliche Teile der Datei gelten: für eine oder mehrere Spuren, für ein oder mehrere Kapitel oder
       sogar für eine Kombination von beiden. Die Matroska-Spezifikation[5] liefert weitere Einzelheiten zu
       diesem Umstand.

       Eine wichtige Tatsache ist, dass Tags mit Spuren oder Kapiteln anhand des Tag-Elements Targets verknüpft
       werden und dass die für diese Verknüpfungen verwendeten UIDs nicht die sonst überall von mkvmerge(1)
       benutzten Spur-IDs sind. Stattdessen sind die verwendeten Nummern die UIDs, die mkvmerge(1) automatisch
       berechnet (falls die Spur aus einer Datei stammt, die ein anderes Format als Matroska hat) oder die aus
       der Quelldatei kopiert wurden, falls die Quelldatei der Spur eine Matroska-Datei ist. Daher ist es
       schwierig zu wissen, welche UIDs in dem Tag benutzt werden sollen, bevor die Datei an mkvmerge(1)
       übergeben wurde.

       mkvmerge(1) kennt zwei Optionen, mit denen Sie Matroska-Dateien Tags hinzufügen können: die Optionen
       --global-tags und --tags. Der Unterschied besteht darin, dass erstere, --global-tags, dafür sorgen wird,
       dass die Tags für die gesamte Datei gelten, indem diese oben erwähnten Targets-Elemente entfernt werden.
       Die letztere Option, --tags, fügt automatisch die UID hinzu, die mkvmerge(1) für den mit dem TID-Teil der
       Option --tags angegebenen Tag erzeugt.

   Beispiel
       Sagen wir mal, Sie möchten einer aus einem AVI gelesenen Videospur Tags hinzufügen. mkvmerge --identify
       Datei.avi teilt Ihnen mit, dass die ID der Videospur 0 ist (verwechseln Sie diese ID nicht mit der UID).
       Deshalb erstellen Sie Ihre Tag-Datei, lassen alle Targets-Elemente weg und rufen mkvmerge(1) auf:

           $ mkvmerge -o Datei.mkv --tags 0:Tags.xml Datei.avi

   Format der Tag-Datei
       mkvmerge(1) unterstützt ein XML-basiertes Tag-Dateifomat. Das Format ist sehr eng an die
       Matroska-Spezifikation[5] angelehnt. Sowohl die Binär- als auch die Quelldistribution von MKVToolNix
       bringen eine Musterdatei namens example-tags-2.xml mit, die einfach alle bekannten Tags aufführt und als
       Basis für Tag-Dateien in der Praxis benutzt werden kann.

       Die Grundlagen sind:

       •   Das äußerste Element muss <Tags> sein.

       •   Ein logischer Tag ist innerhalb eines Paares von <Tag>-XML-Tags enthalten.

       •   Leerzeichen direkt vor und hinter Tag-Inhalt werden ignoriert.

   Datentypen
       Das neue Tag-System vom Matroska kennt nur zwei Datentypen, eine UTF-8-Zeichenkette und einen binären
       Typ. Erstere wird für den Namen und das Element <String> des Tags benutzt, während der binäre Typ für das
       Element <Binary> verwendet wird.

       Da die binären Daten selbst nicht in eine XML-Datei passen würden, unterstützt mkvmerge(1) zwei weitere
       Methoden zum Speichern binärer Daten. Falls der Inhalt eines XML-Tags mit einem »@« beginnt, wird der
       folgende Text als ein Dateiname angesehen. Der zugehörige Inhalt der Datei wird in das Matroska-Element
       kopiert.

       Andernfalls wird erwartet, dass die Daten Base64-codiert vorliegen. Dies ist eine Codierung, die binäre
       Daten in einen eingeschränkten Satz von ASCII-Zeichen umwandelt und z.B. in E-Mail-Programmen benutzt
       wird. mkvextract(1) wird für binäre Elemente Base64-codierte Daten ausgeben.

       Das missbilligte Tag-System kennt ein paar weitere Datentypen, die in der offiziellen
       Matroska-Tag-Spezifikation zu finden sind. Da mkvmerge(1) dieses System nicht mehr unterstützt, werden
       diese Typen hier nicht beschrieben.

   Bekannte Tags des XML-Dateiformats
       Im Folgenden werden unterstützte XML-Tags, ihre Datentypen und, falls zweckmäßig, der gültige Bereich für
       ihre Werte aufgeführt:

           Tags (master)
             Tag (master)
               Targets (master)
                 TargetTypeValue (unsigned integer)
                 TargetType (UTF-8 string)
                 TrackUID (unsigned integer)
                 EditionUID (unsigned integer)
                 ChapterUID (unsigned integer)
                 AttachmentUID (unsigned integer)
               Simple (master)
                 Simple (master)
                 Name (UTF-8 string)
                 TagLanguage (UTF-8 string)
                 DefaultLanguage (unsigned integer)
                 String (UTF-8 string)
                 Binary (binary)

SEGMENTINFORMATION

       Mit einer Segmentinformations-XML-Datei ist es möglich, bestimmte Werte im Kopffeld »segment information«
       einer Matroska-Datei zu setzen. Alle diese Werte können nicht über andere Befehlszeilenoptionen gesetzt
       werden.

       Andere »segment information«s-Kopffelder können über Befehlszeilenoptionen gesetzt werden, jedoch nicht
       über die XML-Datei. Dies umfasst z.B. die Optionen --title und --timestamp-scale.

       Es gibt andere Elemente, die weder über Befehlszeilenoptionen noch über die XML-Dateien gesetzt werden
       können. Dies beinhaltet die folgenden Elemente: DateUTC (auch als »muxing date« bekannt), MuxingApp,
       WritingApp und Duration. Sie werden immer von mkvmerge(1) selbst gesetzt.

       Im Folgenden werden unterstützte XML-Tags, ihre Datentypen und, falls zweckmäßig, der gültige Bereich für
       ihre Werte aufgeführt:

           Info (master)
             SegmentUID (binary, valid range: length in bytes == 16)
             SegmentFilename (UTF-8 string)
             PreviousSegmentUID (binary, valid range: length in bytes == 16)
             PreviousSegmentFilename (UTF-8 string)
             NextSegmentUID (binary, valid range: length in bytes == 16)
             NextSegmentFilename (UTF-8 string)
             SegmentFamily (binary, valid range: length in bytes == 16)
             ChapterTranslate (master)
               ChapterTranslateEditionUID (unsigned integer)
               ChapterTranslateCodec (unsigned integer)
               ChapterTranslateID (binary)

MATROSKA-DATEILAYOUT

       Das Matroska-Dateilayout ist ziemlich flexibel. mkvmerge(1) wird eine Datei auf eine vordefinierte Art
       erzeugen. Die resultierende Datei sieht wie folgt aus:

       [EBML head] [segment {meta seek #1} [segment information] [track information] {attachments} {chapters}
       [cluster 1] {cluster 2} ... {cluster n} {cues} {meta seek #2} {tags}]

       Die Elemente in geschweiften Klammern sind optional und hängen vom Inhalt und den benutzten Optionen ab.
       Ein paar Anmerkungen:

       •   »meta seek #1« beinhaltet nur eine kleine Zahl von Elementen der Stufe eins und das nur, falls sie
           tatsächlich existieren: Anhänge, Kapitel, Indizes, Tags, »meta seek #2«. Ältere Versionen von
           mkvmerge(1) legten auch die Cluster in dieses Metasuchelement ab. Daher wurden einige ungenaue
           Annahmen nötig, um ausreichend Platz zu reservieren. Dies schlug oft fehl. Nun werden nur die Cluster
           in »meta seek #2« gespeichert und »meta seek #1« verweist auf das Metasuchelement #2.

       •   Anhang-, Kapitel- und Tag-Elemente sind nur vorhanden, falls sie hinzugefügt wurden.

       Die kürzest mögliche Matroska-Datei würde etwa so aussehen:

       [EBML head] [segment [segment information] [track information] [cluster 1]]

       Dies könnte bei reinen Tondateien der Fall sein.

EXTERNE ZEITSTEMPELDATEIEN

       mkvmerge(1) erlaubt, die Zeitstempel für eine bestimmte Spur selbst auszuwählen. Dies kann benutzt
       werden, um Dateien mit variabler Videobildrate zu erstellen oder Lücken in den Ton einzuarbeiten. In
       diesem Fall ist ein Bild die Einheit, die mkvmerge(1) separat pro Matroska-Block erstellt. Für Video ist
       dies genau ein Bild, für Ton ist dies ein Paket des speziellen Audiotyps. Dies wäre z.B. für AC-3 ein
       Paket, das 1536-Samples enthält.

       Zeitstempeldateien, die benutzt werden, wenn Spuren aneinander angehängt werden, dürfen nur für den
       ersten Teil in einer Kette von Spuren angegeben werden. Falls Sie zum Beispiel zwei Dateien, v1.avi und
       v2.avi, anhängen und dabei Zeitstempel verwenden möchten, muss Ihre Befehlszeile etwa so aussehen:

           $ mkvmerge ... --timestamps 0:meine_Zeitstempel.txt v1.avi +v2.avi

       Es gibt vier Formate, die mkvmerge(1) bekannt sind. Die erste Zeile enthält immer die Versionsnummer.
       Leere Zeilen, Zeilen, die nur Leerräume enthalten und Zeilen, die mit »#« beginnen, werden ignoriert.

   Zeitstempeldateiformat v1
       Dieses Format beginnt mit der Versionszeile. Die zweite Zeile deklariert die Standardanzahl von Bildern
       pro Sekunde (BpS). Alle folgenden Zeilen enthalten drei durch Kommas getrennte Zahlen: das Startbild (0
       ist das erste Bild), das Endbild und die Anzahl der Bilder in diesem Bereich. Die BpS sind eine
       Fließkommazahl mit dem Punkt ».« als Dezimalpunkt. Die Bereiche können Lücken enthalten, für die die
       Standard-BpS benutzt werden. Ein Beispiel:

           # Zeitstempelformat v1
           assume 27.930
           800,1000,25
           1500,1700,30

   Zeitstempeldateiformat v2
       In diesem Format enthält jede Zeile einen Zeitstempel für das zugehörige Bild. Dieser Zeitstempel muss
       mit einer Genauigkeit von Millisekunden angegeben werden. Er kann eine Fließkommazahl sein, muss aber
       nicht. Sie müssen mindestens so viele Zeitstempelzeilen angeben, wie es Bilder in der Spur gibt. Die
       Zeitstempel müssen sortiert sein. Beispiel für 25 bps:

           # Zeitstempelformat v2
           0
           40
           80

   Zeitstempeldateiformat v3
       In diesem Format enthält jede Zeile eine Dauer in Sekunden, gefolgt von einer optionalen Zahl von Bildern
       pro Sekunde. Beide können Fließkommazahlen sein. Falls die Zahl der Bilder pro Sekunde nicht vorliegt,
       wird die Voreinstellung benutzt. Für Audio sollten Sie den Codec die Bildzeitstempel selbst berechnen
       lassen. Dazu sollten Sie 0,0 als Anzahl der Bilder pro Sekunde verwenden. Sie können auch Lücken im
       Datenstrom erzeugen, indem Sie das Schlüsselwort »gap« gefolgt von der Dauer der Lücke benutzen. Beispiel
       einer Audiodatei:

           # Zeitstempelformat v3
           assume 0.0
           25.325
           7.530,38.236
           gap, 10.050
           2.000,38.236

   Zeitstempeldateiformat v4
       Dieses Format ist identisch mit dem Format v2. Der einzige Unterschied besteht darin, dass Zeitstempel
       nicht sortiert werden müssen. Dieses Format sollte so gut wie nie benutzt werden.

RÜCKGABEWERTE

       mkvmerge(1) beendet sich mit einem von drei Rückgabewerten:

       •   0 – dieser Rückgabewert bedeutet, dass das Muxing erfolgreich abgeschlossen wurde.

       •   1 – in diesem Fall hat mkvmerge(1) mindestens eine Warnung ausgegeben, das Muxing wurde aber
           fortgesetzt. Einer Warnung wird der Text »Warning:« vorangestellt. Abhängig von den aufgetretenen
           Problemen können die resultierenden Dateien in Ordnung sein oder nicht. Es wird nachdrücklich
           geraten, sowohl die Warnung als auch die resultierende Datei zu überprüfen.

       •   2 – dieser Rückgabewert wird benutzt, nachdem ein Fehler aufgetreten ist. mkvmerge(1) wird gleich
           nach der Ausgabe der Fehlermeldung abgebrochen. Fehlermeldungen reichen von falschen
           Befehlszeilenargumenten über Lese-/Schreibfehler bis hin zu beschädigten Dateien.

UMGEBUNGSVARIABLEN

       mkvmerge(1) verwendet die Standardvariablen, die die Locale des System bestimmen (d.h. LANG und die
       LC_*-Familie). Zusätzliche Variablen:

       MKVMERGE_DEBUG, MKVTOOLNIX_DEBUG und ihre Kurzform MTX_DEBUG
           Der Inhalt wird behandelt, als ob er mit der Option --debug übergeben worden wäre.

       MKVMERGE_ENGAGE, MKVTOOLNIX_ENGAGE und ihre Kurzform MTX_ENGAGE
           Der Inhalt wird behandelt, als ob er mit der Option --engage übergeben worden wäre.

SIEHE AUCH

       mkvinfo(1), mkvextract(1), mkvpropedit(1), mkvtoolnix-gui(1)

WWW

       Die neuste Version kann immer auf der MKVToolNix-Homepage[6] gefunden werden.

AUTOR

       Moritz Bunkus <moritz@bunkus.org>
           Entwickler

FUßNOTEN

        1. die Matroska-Website
           https://www.matroska.org/

        2. IANA-Homepage
           https://www.iana.org/assignments/media-types/

        3. mkvmerge-identification-output-schema-v20.json
           https://mkvtoolnix.download/doc/mkvmerge-identification-output-schema-v20.json

        4. RFC 7159
           https://tools.ietf.org/html/rfc7159

        5. Matroska-Spezifikation
           https://www.matroska.org/technical/specs/index.html

        6. der MKVToolNix-Homepage
           https://mkvtoolnix.download/

MKVToolNix 92.0                                    2025-04-26                                        MKVMERGE(1)