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BEZEICHNUNG

       pacman.conf - Konfigurationsdatei für den Paketverwalter Pacman

ÜBERSICHT

       /etc/pacman.conf

BESCHREIBUNG

       Pacman versucht bei jedem Aufruf, mittels libalpm(3) die Datei pacman.conf zu lesen. Diese
       Konfigurationsdatei ist in Abschnitte oder Repositorien unterteilt. Jeder Abschnitt definiert ein
       Paket-Repositorium, das Pacman bei der Suche nach Paketen im --sync-Modus nutzen kann. Eine Ausnahme
       bildet der Abschnitt »options«, in dem globale Optionen definiert werden.

       Kommentare werden nur am Anfang einer Zeile unterstützt, indem diese mit einem Rautezeichen (#) begonnen
       wird. Kommentare dürfen nicht inmitten einer Zeile beginnen.

BEISPIEL

           #
           # pacman.conf
           #
           [options]
           NoUpgrade = etc/passwd etc/group etc/shadow
           NoUpgrade = etc/fstab

           [core]
           Include = /etc/pacman.d/core

           [custom]
           Server = file:///home/pkgs

           Hinweis

           Jede Anweisung muss in »CamelCase« (»Kamelschrift«, Schreibweise mit innenliegenden Großbuchstaben)
           eingetragen werden. Falls diese Schreibweise nicht respektiert wird, wird die Anweisung nicht
           erkannt. Beispielsweise würde weder »noupgrade« noch »NOUPGRADE« funktionieren.

OPTIONEN

       RootDir = /Pfad/zum/Wurzelverzeichnis
           legt das standardmäßige Wurzelverzeichnis fest, in das Pacman installieren soll. Diese Option wird
           dann verwendet, wenn Sie ein Paket auf einer temporär eingehängten Partition installieren wollen, die
           zu einem anderen System »gehört« oder bei einer Chroot-Installation. HINWEIS: Falls der Datenbankpfad
           oder die Protokolldatei weder in der Befehlszeile noch in pacman.conf(5) angegeben sind, wird der
           Standardort innerhalb dieses Wurzelpfades liegen.

       DBPath = /Pfad/zum/Datenbankverzeichnis
           setzt den vorgegebenen Ort des obersten Verzeichnisses der Datenbank außer Kraft. Die Voreinstellung
           ist /var/lib/pacman/. Die meisten Benutzer werden diese Option nicht ändern müssen. HINWEIS: Falls
           angegeben, ist dies ein absoluter Pfad; der Pfad zum Wurzelverzeichnis wird nicht automatisch
           vorangestellt.

       CacheDir = /Pfad/zum/Zwischenspeicherverzeichnis
           setzt den vorgegebenen Ort des Paketzwischenspeicherverzeichnisses außer Kraft. Die Voreinstellung
           ist /var/cache/pacman/pkg/. Mehrere Zwischenspeicherverzeichnisse können angegeben werden, wobei
           diese dann in der Reihenfolge versucht werden, in der sie in der Konfigurationsdatei angegeben sind.
           Falls eine Datei in keinem Zwischenspeicherverzeichnis gefunden wird, wird sie in das erste
           Zwischenspeicherverzeichnis heruntergeladen, in das geschrieben werden kann. HINWEIS: Dies ist ein
           absoluter Pfad; der Pfad zum Wurzelverzeichnis wird nicht automatisch vorangestellt.

       HookDir = /Pfad/zum/Hook-Verzeichnis
           fügt Verzeichnisse hinzu, in denen zusätzlich zum Hook-Verzeichnis des Systems
           (/usr/share/libalpm/hooks/) nach Alpm-Hooks gesucht werden soll. Die Voreinstellung ist
           /etc/pacman.d/hooks. Mehrere Verzeichnisse können angegeben werden, wobei Hooks in später angegebenen
           Verzeichnissen Vorrang vor den früher angegebenen Verzeichnissen haben. HINWEIS: Dies ist ein
           absoluter Pfad; der Pfad zum Wurzelverzeichnis wird nicht vorangestellt. Weitere Informationen zu den
           Alpm-Hooks finden Sie in alpm-hooks(5).

       GPGDir = /Pfad/zum/GPG-Verzeichnis
           setzt den vorgegebenen Ort des Verzeichnisses der Konfigurationsdateien für GnuPG außer Kraft. Die
           Voreinstellung ist /etc/pacman.d/gnupg/. Dieses Verzeichnis sollte zwei Dateien enthalten:
           pubring.gpg und trustdb.gpg. In pubring.gpg werden die öffentlichen Schlüssel aller Paketbetreuer
           gespeichert. Die Datei trustdb.gpg enthält die sogenannte Vertrauensdatenbank, welche angibt, das die
           Schlüssel authentisch und vertrauenswürdig sind. HINWEIS: Dies ist ein absoluter Pfad; der Pfad zum
           Wurzelverzeichnis wird nicht automatisch vorangestellt.

       LogFile = /Pfad/zur/Protokolldatei
           setzt den vorgegebenen Ort der Pacman-Protokolldatei außer Kraft. Die Voreinstellung ist
           /var/log/pacman/. Dies ist ein absoluter Pfad; der Pfad zum Wurzelverzeichnis wird nicht automatisch
           vorangestellt.

       HoldPkg = Paket …
           Falls ein Benutzer versucht, ein Paket mit --remove zu entfernen, das in HoldPkg aufglistet ist,
           bittet Pacman um Bestätigung, bevor fortgesetzt wird. Platzhalter im Shell-Stil sind dabei erlaubt.

       IgnorePkg = Paket …
           weist Pacman an, sämtliche Aktualisierungen für dieses Paket zu ignorieren, wenn eine
           Systemaktualisierung mit --sysupgrade ausgeführt wird. Platzhalter im Shell-Stil sind dabei erlaubt.

       IgnoreGroup = Gruppe …
           weist Pacman an, sämtliche Aktualisierungen für alle Pakete in dieser Gruppe zu ignorieren, wenn eine
           Systemaktualisierung mit --sysupgrade ausgeführt wird. Platzhalter im Shell-Stil sind dabei erlaubt.

       Include = /Pfad/zur/Konfigurationsdatei
           bezieht eine weitere Konfigurationsdatei ein. Diese Datei kann Repositorien oder allgemeine
           Konfigurationsoptionen enthalten. Platzhalter in den angegebenen Pfaden werden gemäß den
           glob(7)-Regeln expandiert.

       Architecture = auto &| i686 &| x86_64 | …
           erlaubt Pacman nur die Installation von Paketen der angegebenen Architekturen (zum Beispiel i686,
           x86_64, usw.). Der besondere Wert auto verwendet die Systemarchitektur, die der Befehl »uname -m«
           ausgibt. Falls nicht gesetzt, werden keine Architekturüberprüfungen ausgeführt. HINWEIS: Pakete mit
           der besonderen Architektur any können immer installiert werden, da sie architekturunabhängig sind.

       XferCommand = /Pfad/zum/Befehl %u [%o]
           bewirkt, dass zum Herunterladen aller fernen Dateien ein externes Programm verwendet wird. Alle
           Instanzen von %u werden durch die Download-Adresse ersetzt. Falls vorhanden, werden Instanzen von %o
           durch den lokalen Dateinamen ersetzt und erhalten die Endung ».part«, die Programmen wie wget(1) die
           reibungslose Wiederaufnahme unterbrochener Downloads ermöglicht.

           Diese Option ist nützlich, wenn Benutzer Probleme mit der eingebauten Unterstützung für HTTP/FTP
           haben oder erweiterte Proxy-Unterstützung benötigen, die Werkzeuge wie wget(1) mitliefern.

       NoUpgrade = Datei …
           bewirkt, dass alle unter der NoUpgrade-Anweisung aufgelisteten Dateien während einer
           Paketinstallation oder -aktualisierung niemals angerührt werden und die neuen Dateien mit der Endung
           .pacnew installiert werden. Diese Dateien verweisen auf die Dateien im Paketarchiv, daher dürfen Sie
           keinen Schrägstrich (das Wurzelverzeichnis) voranstellen, wenn Sie sie angeben. Platzhalter im
           Shell-Stil sind dabei erlaubt. Es ist möglich, die Suchlogik umzukehren, indem Sie einem Dateinamen
           ein Ausrufezeichen voranstellen. Dieses Ausrufezeichen hat den Effekt, dass zuvor ausgeschlossene
           Dateien nun wieder einbezogen werden. In Folge gefundene Übereinstimmungen setzen zuvor gefundene
           außer Kraft. Wenn ein literales Ausrufezeichen oder ein Rückschrägstrich vorangestellt ist, muss
           dieses Zeichen maskiert werden.

       NoExtract = Datei …
           bewirkt, dass alle mit der NoExtract-Anweisung aufgelisteten Dateien niemals aus einem Paket in  das
           Dateisystem entpackt werden. Dies kann nützlich sein, wenn Sie Teile eines Pakets nicht installieren
           wollen. Wenn beispielsweise Ihre HTTP-Wurzel eine Datei index.php verwendet, dann werden Sie nicht
           wollen, dass die Datei index.html aus dem Paket apache entpackt wird. Diese Dateien verweisen auf
           Dateien im Paketarchiv, daher dürfen Sie keinen Schrägstrich (das Wurzelverzeichnis) voranstellen,
           wenn Sie sie angeben. Platzhalter im Shell-Stil sind dabei erlaubt. Es ist möglich, die Suchlogik
           umzukehren, indem Sie einem Dateinamen ein Ausrufezeichen voranstellen. Dieses Ausrufezeichen hat den
           Effekt, dass zuvor ausgeschlossene Dateien nun wieder einbezogen werden. In Folge gefundene
           Übereinstimmungen setzen zuvor gefundene außer Kraft. Wenn ein literales Ausrufezeichen oder ein
           Rückschrägstrich vorangestellt ist, muss dieses Zeichen maskiert werden.

       CleanMethod = KeepInstalled &| KeepCurrent
           Wenn dies auf KeepInstalled (die Voreinstellung) gesetzt ist, löscht die Aktion -Sc Einträge für
           Pakete, die nicht mehr installiert sind (das heißt, in der lokalen Datenbank nicht mehr vorhanden
           sind). Wenn auf KeepCurrent gesetzt, werden mit -Sc veraltete Paketeinträge gelöscht (die nicht in
           der Synchronisationsdatenbank vorhanden sind). Letzterer Fall ist nützlich, wenn der
           Paketzwischenspeicher von mehreren Rechnern gemeinsam genutzt wird, auf denen die lokalen Datenbanken
           üblicherweise unterschiedlich, aber die verwendeten Synchronisationsdatenbanken gleich sein könnten.
           Falls beide Werte angegeben werden, werden Paketeinträge nur dann gelöscht, wenn sie sowohl lokal
           nicht installiert sind als auch in keiner bekannten Synchronisationsdatenbank mehr vorhanden sind.

       SigLevel = …
           legt die standardmäßige Stufe der Signaturüberprüfung fest. Weitere Informationen finden Sie im
           nachfolgenden Abschnitt »ÜBERPRÜFEN VON PAKET- UND DATENBANKSIGNATUREN«.

       LocalFileSigLevel = …
           legt die Überprüfungsstufe für Signaturen beim Installieren von Paketen mit der Aktion -U für eine
           lokale Datei fest. Dabei wird der Wert von SigLevel als Vorgabe verwendet.

       RemoteFileSigLevel = …
           legt die Überprüfungsstufe für Signaturen beim Installieren von Paketen mit der Aktion -U für eine
           ferne Dateiadresse (URL) fest. Dabei wird der Wert von SigLevel als Vorgabe verwendet.

       UseSyslog
           protokolliert Meldungen mittels syslog(). Dadurch werden Protokolleinträge in /var/log/messages oder
           äquivalent hinzugefügt.

       Color
           aktiviert die farbige Ausgabe automatisch nur dann, wenn die Ausgabe von Pacman auf einem Terminal
           erfolgt.

       NoProgressBar
           deaktiviert Fortschrittsanzeigen. Dies ist für Terminals sinnvoll, die keine Maskierungszeichen
           unterstützen.

       CheckSpace
           überprüft vor der Installation von Paketen durch eine Schätzung, ob genügend Plattenplatz zur
           Verfügung steht.

       VerbosePkgLists
           zeigt für Aktualisierungs-, Synchronisations- und Entfernungsaktionen Name, Version und Größe der
           Zielpakete in einer Tabelle formatiert an.

       DisableDownloadTimeout
           deaktiviert die Standardeinstellungen für untere Bandbreitenbegrenzung und Zeitüberschreitung beim
           Herunterladen. Diese Option kann hilfreich sein, wenn Sie Probleme beim Herunterladen von Dateien
           über einen Proxy und/oder ein Sicherheits-Gateway haben.

       ParallelDownloads = …
           gibt die Anzahl der gleichzeitigen Download-Datenströme an. Der Wert muss eine positive Ganzzahl
           sein. Falls diese Konfigurationsoption nicht gesetzt ist, wird nur ein Download-Datenstrom verwendet
           (das heißt, die Downloads werden nacheinander ausgeführt).

       DownloadUser = Benutzername
           legt den Benutzer fest, zu dem für das Herunterladen gewechselt werden soll. Falls diese
           Konfigurationsoption nicht gesetzt ist, erfolgt das Herunterladen als der Benutzer, der Pacman
           ausführt.

       DisableSandbox
           deaktiviert die standardmäßige Sandbox, die auf Linux-Systemen zum Herunterladen von Dateien
           angewendet wird. Dies ist nützlich, wenn Landlock-bezogene Fehler beim Herunterladen von Dateien
           beobachtet werden, die bei der Ausführung eines Kernels ohne Unterstützung dafür auftreten.

REPOSITORY-ABSCHNITTE

       Jeder Repository-Abschnitt definiert einen Abschnittsnamen und mindestens einen Ort, wo die Pakete
       gefunden werden können. Der Abschnittsname wird durch die Zeichenkette in eckigen Klammern definiert (die
       zwei oben genannten sind core und custom). Die Namen der Repositorien müssen eindeutig sein, wobei der
       Name local für die Datenbank der installierten Pakete reserviert ist. Die Orte werden durch die
       Server-Anweisung definiert und folgen einem URL-Benennungsschema. Falls Sie ein lokales Verzeichnis
       verwenden wollen, können Sie einen vollständigen Pfad mit vorangestelltem »file://« angeben, wie
       vorstehend gezeigt.

       Ein üblicher Weg zur Definition der Datenbankorte nutzt die Include-Anweisung. Für jedes in der
       Konfigurationsdatei definierte Repositorium kann eine einzelne Include-Anweisung den Namen einer Datei
       enthalten, welche die Server für dieses Repositorium auflistet.

           [core]
           # Diesen Server zuerst verwenden
           Server = ftp://ftp.archlinux.org/$repo/os/$arch
           # Dann diese Server wie in der nachfolgenden Mirror-Liste verwenden
           Include = {sysconfdir}/pacman.d/mirrorlist

       Die Reihenfolge der Repositorien in der Konfigurationsdatei ist von Bedeutung; Repositorien, die zuerst
       aufgelistet sind, haben Vorrang vor den später in der Datei erscheinenden Repositorien, wenn Pakete in
       zwei Repositorien den gleichen Namen haben (unabhängig von der Versionsnummer).

       Include = Pfad
           bezieht eine weitere Konfigurationsdatei ein. Diese Datei kann Repositorien oder allgemeine
           Konfigurationsoptionen enthalten. Platzhalter in den angegebenen Pfaden werden entsprechend den
           glob(7)-Regeln expandiert.

       CacheServer = URL
           Eine vollständige URL zu einem Ort, an dem Pakete (und falls vorhanden Signaturen) für dieses
           Repositorium gefunden werden können. Zuerst werden Zwischenspeicher-Server versucht, bevor nicht
           zwischenspeichernde Server ausprobiert werden, die nicht aus der Server-Zusammenstellung bei
           404-Herunterladefehlern etnfernt werden und die nicht für Datenbankfelder verwandt werden.

       Server = Adresse (URL)
           gibt eine vollständige Adresse (URL) an, unter der die Datenbank, die Pakete und die Signaturen
           (sofern verfügbar) für dieses Repositorium gefunden werden können.

           Während der Auswertung setzt Pacman die Variable $repo auf den Namen des aktuellen Abschnitts. Dies
           wird oft in Dateien verwendet, die in der Include-Anweisung angegeben sind, so dass alle Repositorien
           die gleiche Spiegelserverdatei verwenden können. Pacman setzt auch die Variable $arch auf den ersten
           (oder einzigen) Wert der Architektur, so dass die gleiche Spiegelserverdatei auch für verschiedene
           Architekturen genutzt werden kann.

       SigLevel = …
           legt die Stufe der Signaturüberprüfung für dieses Repositorium fest. Weitere Informationen finden Sie
           im nachfolgenden Abschnitt »ÜBERPRÜFEN VON PAKET- UND DATENBANKSIGNATUREN«.

       Usage = …
           legt die Nutzungsstufe für dieses Repositorium fest. Diese Option akzeptiert eine Reihe von Kürzeln,
           von denen mindestens eines der Folgenden verwendet werden muss:

           Sync
               aktiviert Auffrischungen dieses Repositoriums.

           Search
               aktiviert die Suche in diesem Repositorium.

           Install
               aktiviert die Installation von Paketen aus diesem Repositorium während einer --sync-Aktion.

           Upgrade
               erklärt dieses Repositorium zu einer gültigen Paketquelle, wenn die Aktion --sysupgrade
               ausgeführt wird.

           All
               aktiviert alle der oben genannten Funktionen für dieses Repositorium. Dies ist die
               Voreinstellung, falls nichts angegeben ist.

               Beachten Sie, dass ein aktiviertes Repositorium unabhängig von der festgelegten Nutzungsstufe
               auch explizit verwendet werden kann.

ÜBERPRÜFEN VON PAKET- UND DATENBANKSIGNATUREN

       Die SigLevel-Anweisung ist in den [options]- und auch den [repository]-Abschnitten zulässig. Falls Sie
       sie in [options] verwenden, wird ein Standardwert für jedes Repositorium gesetzt, das die Einstellung
       selbst nicht bereitstellt.

       •   Falls auf Never gesetzt, wird keine Signaturüberprüfung ausgeführt.

       •   Falls auf Optional gesetzt, werden vorhandene Signaturen geprüft, aber dennoch unsignierte
           Datenbanken und Pakete akzeptiert.

       •   Falls auf Required gesetzt, sind Signaturen für alle Pakete und Datenbanken erforderlich.

       Alternativ erhalten Sie eine granularere Kontrolle, indem Sie einige der nachfolgend beschriebenen
       Optionen und Präfixe kombinieren. Alle Optionen in einer Konfigurationsdatei werden von oben nach unten
       und von links nach rechts abgearbeitet, woraus sich ergibt, dass später erscheinende Optionen die
       früheren außer Kraft setzen beziehungsweise ergänzen. Falls SigLevel in einem [repository]-Abschnitt
       angegeben ist, ist der Startwert derjenige aus dem Abschnitt [options] oder die eingebaute Voreinstellung
       des Systems, falls nichts angegeben ist.

       Die Optionen sind in zwei Hauptgruppen unterteilt, die nachfolgend beschrieben sind. Die dort verwendeten
       Begriffe wie »marginally trusted« werden von GnuPG verwendet; weitere Informationen finden Sie in der
       Handbuchseite zu gpg(1).

       Überprüfungsregeln
           Diese Optionen steuern, ob und wann Signaturüberprüfungen vorgenommen werden sollen.

           Never
               unterdrückt sämtliche Signaturüberprüfungen, selbst wenn Signaturen verfügbar sind.

           Optional (Standard)
               bewirkt, dass Signaturen überprüft werden, wenn sie vorhanden sind; eine nicht vorhandene
               Signatur wird dabei nicht als Fehler gewertet. Eine ungültige Signatur ist ein schwerwiegender
               Fehler, sowie auch Signaturen aus einem Schlüssel, der nicht im Schlüsselbund vorhanden ist.

           Required
               macht Signaturen erforderlich; eine nicht vorhandene oder ungültige Signatur ist ein
               schwerwiegender Fehler, sowie auch Signaturen aus einem Schlüssel, der nicht im Schlüsselbund
               vorhanden ist.

       Was erlaubt ist
           Diese Optionen steuern, welche Signaturen als akzeptabel betrachtet werden können. Beachten Sie, dass
           es keine der Optionen erlaubt, ungültige oder abgelaufene Signaturen oder solche aus widerrufenen
           Schlüsseln zu akzeptieren.

           TrustedOnly (Standard)
               Wenn eine Signatur überprüft wird, muss sich diese im Schlüsselbund befinden und vollständig
               vertrauenswürdig sein; ein teilweises Vertrauen genügt diesen Kriterien nicht.

           TrustAll
               Wenn eine Signatur überprüft wird, muss sich diese im Schlüsselbund befinden, aber die Zuweisung
               einer Vertrauenswürdigkeitsstufe ist nicht notwendig (zum Beispiel unbekannte
               Vertrauenswürdigkeit oder teilweises Vetrauen).

       Den Optionen in beiden Gruppen kann entweder Package oder Database vorangestellt werden, wodurch diese
       nur für den jeweils angegebenen Objekttyp wirksam sind. Zum Beispiel würde »PackageTrustAll« teilweise
       vertrauenswürdige Paketsignaturen und solche mit unbekannter Vertrauenswürdigkeitsstufe erlauben.

       Folgendes ist die eingebaute Voreinstellung:

           SigLevel = Optional TrustedOnly

IHR EIGENES REPOSITORIUM VERWENDEN

       Falls Sie eine Reihe von eigenen Paketen haben, ist es oft leichter, diese in einem eigenen lokalen
       Repositorium zu verwalten, als diese alle mit der Option --upgrade zu installieren. Dafür müssen Sie
       lediglich in dem Verzeichnis, in dem sich die Pakete befinden, eine komprimierte Paketdatenbank erzeugen,
       so dass Pacman sie findet, wenn es mit --refresh aufgerufen wird.

           repo-add /home/pkgs/eigene.db.tar.gz /home/pkgs/*.pkg.tar.gz

       Der obige Befehl erzeugt eine komprimierte Datenbank namens /home/pkgs/custom.db.tar.gz. Beachten Sie,
       dass die Datenbank in der Form vorliegen muss, die in der Konfigurationsdatei definiert ist und die
       {Erweiterung} ein gültiger Kompressionstyp ist, wie in repo-add(8) dokumentiert. Das ist alles! Nun
       können Sie Ihren eigenen Abschnitt in der Konfiguration einrichten, wie in der Beispielkonfiguration oben
       gezeigt. Pacman wird nun Ihr Paket-Repositorium nutzen. Falls Sie neue Pakete zum Repositorium
       hinzufügen, denken Sie daran, die Paketdatenbank neu aufzubauen und Pacman mit der Option --refresh
       aufzurufen.

       Weitere Informationen zum Befehl repo-add erhalten Sie mit dem Befehl »repo-add --help« oder in der
       Handbuchseite repo-add(8).

SIEHE AUCH

       pacman(8), libalpm(3)

       Auf der Pacman-Website finden Sie aktuelle Informationen zu Pacman und den zugehörigen Werkzeugen.

FEHLER

       Fehler? Sie machen wohl Witze, es gibt keine Fehler in dieser Software. Nun ja, sollte unsere Annahme
       doch falsch sein, berichten Sie diese (auf Englisch) in dem Fehlererfassungssystem unter
       https://gitlab.archlinux.org/pacman/pacman/-/issues zusammen mit den konkreten Informationen wie Ihre
       Befehlszeile, die Art des Fehlers und sogar der Paketdatenbank, falls das hilft.

AUTOREN

       Derzeitige Betreuer:

       •   Allan McRae

       •   Andrew Gregory

       •   Morgan Adamiec

       Bedeutende frühere Mitwirkende:

       •   Judd Vinet

       •   Aurelien Foret

       •   Aaron Griffin

       •   Dan McGee

       •   Xavier Chantry

       •   Nagy Gábor

       •   Dave Reisner

       •   Eli Schwartz

       Informationen zu weiteren Mitwirkenden erhalten Sie, wenn Sie den Befehl git shortlog -s im
       Git-Repositorium pacman.git aufrufen.

ÜBERSETZUNG

       Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Mario Blättermann <mario.blaettermann@gmail.com>
       und Helge Kreutzmann <debian@helgefjell.de> erstellt.

       Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 3 oder neuer
       bezüglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG übernommen.

       Wenn Sie Fehler in der Übersetzung dieser Handbuchseite finden, schicken Sie bitte eine E-Mail an die
       Mailingliste der Übersetzer.

Pacman 7.0.0                                     20. Januar 2025                                  PACMAN.CONF(5)