Provided by: davfs2_1.6.1-1_amd64 bug

BEZEICHNUNG

       davfs2.conf - Konfigurationsdatei für mount.davfs

BESCHREIBUNG

       Es      gibt      die     systemweite     Konfigurationsdatei     /etc/davfs2/davfs2.conf     und     die
       Benutzer-Konfigurationsdateien  ~/.davfs2/davfs2.conf.  Wenn  root  mount.davfs  startet,  wird  nur  die
       systemweite   Konfigurationsdatei   gelesen.   Bei   einem   normalen   Benutzer  wird  zusätzlich  seine
       Benutzer-Konfigurationsdatei gelesen. Einstellungen in der Benutzer-Konfigurationsdatei haben Vorrang vor
       denen in der systemweiten Konfigurationsdatei.

       Jede Zeile der Konfigurationsdatei enthält ein  Schlüsselwort  und  einen  Wert,  die  durch  Leerzeichen
       und/oder Tabulatoren von einander getrennt sind.

       Die  Konfigurationsdatei  kann Abschnitte enthalten, die nur für ein bestimmtes Dateisystem gelten. Diese
       Abschnitte beginnen mit einer Zeile, die nur den vollständigen Pfad des  Einhängepunktes,  eingeschlossen
       in  eckige Klammern, enthält. Ein solcher Abschnitt endet mit dem Beginn eines neuen Abschnittes oder dem
       Ende der Datei. Optionen, die für  alle  Dateisysteme  gelten  sollen,  müssen  vor  dem  ersten  solchen
       Abschnitt stehen. Optionen in einem Abschnitt für ein bestimmtes Dateisystem haben Vorrang.

BEISPIEL

       proxy foo.bar:8080
       use_locks 0
       [/media/dav]
       use_locks 1
       [/home/otto/mywebspace]
       gui_optimize 1

       Alle  davfs2-Dateisysteme  benutzen  den Proxy foo.bar. Nur in /media/dav werden Sperren benutzt. Für das
       Dateisystem /home/otto/mywebspace wird die Option gui_optimize eingeschaltet.

ALLGEMEINE SYNTAX-REGELN

       Leerzeilen werden ignoriert.

       # kennzeichnet einen Kommentar. Der Rest der Zeile wird ignoriert.

       \ ist das Escape-Zeichen und hebt die Sonderfunktion des folgenden Zeichens auf.

       " wird als Anführungszeichen benutzt.

       Wenn ein Wert eines der Sonderzeichen Leerzeichen, Tabulator, #, \ oder " enthält,  muss  diesem  Zeichen
       ein  Escape-Zeichen  \ vorangestellt werden. Also ’\ ’ statt ’ ’, ’\#’ statt ’#’, ’\\’ statt ’\’ und ’\"’
       statt ’"’.

       Werte,  die  Lerrzeichen,  Tabulatoren  oder  #  enthalten,   können   stattdessen   auch   in   doppelte
       Anführungszeichen  gesetzt  werden.  \ und " brauchen auch innerhalb eines Ausdrucks in Anführungszeichen
       ein vorangestelltes Escape-Zeichen. Wenn die Kopfzeile eines  Abschnittes  in  Anführungszeichen  gesetzt
       wird,  dann  müssen  die  eckigen Klammern innerhalb der Anführungszeichen stehen (z.B. "[/home/otto/with
       space]").

       Bei ja/nein-Optionen muss der Wert numerisch angegeben werden. 0 für nein, 1 für ja.

KONFIGURATIONS-OPTIONEN

Allgemeine Optionen

       dav_user
              Wird mount.davfs von root gestartet, läuft der Hintergrundprozess als dieser Benutzer. Es muss der
              Benutzer-Name angeben werden, nicht die Benutzernummer.
              Voreingestellt: davfs2
              Diese Option ist nur in der systemweiten Konfigurationsdatei erlaubt.

       dav_group
              Die Gruppe des mount.davfs-Hintergrundprozesses. Normale Benutzer müssen Mitglieder dieser  Gruppe
              sein,  damit sie ein davfs2-Dateisystem einhängen dürfen. Es muss der Gruppen-Name angeben werden,
              nicht die Gruppennummer.
              Voreingestellt: davfs2
              Diese Option ist nur in der systemweiten Konfigurationsdatei erlaubt.

       buf_size
              Größe des Puffers zur Kommunikation mit dem Kernel-Dateisystem in KiByte. Hat  nur  einen  Effekt,
              wenn fuse benutzt wird; Schreib- und Leseoperationen können durch einen großen Puffer beschleunigt
              werden.
              Voreingestellt: 16

WebDAV-Optionen

       use_proxy
              Ob  ein Proxy benutzt werden soll. 0 = nein, 1 = ja. Wenn weder in der Konfigurationsdatei noch in
              den Umgebungsvariablen https_proxy, http_proxy und all_proxy ein Proxy angegeben  ist,  hat  diese
              Option keinen Effekt.
              Voreingestellt: 1
              Diese Option ist nur in der systemweiten Konfigurationsdatei erlaubt.

       proxy  Der  vollständige Domain-Name des Proxy (aber ohne Schema). Wenn der Proxy eine andere Port-Nummer
              als 8080 benutzt, muss diese, durch  einen  Doppelpunkt  getrennt,  angehängt  werden.  Beispiele:
              foo.bar:1704 oder foo.bar
              Diese Option ist nur in der systemweiten Konfigurationsdatei erlaubt.

       trust_ca_cert
              Name  einer  Datei  mit  einem  Zertifikat  im  PEM-Format.  Der Dateiname kann als absoluter Pfad
              angegeben werden oder als reiner Dateiname. Im letzteren Fall wird die Datei in den Verzeichnissen
              ~/.davfs2/certs und /etc/davfs2/certs gesucht.
              Diese Option ist nützlich,  wenn  das  vom  Server  vorgelegte  Zertifikat  nicht  mit  Hilfe  der
              systemeigenen  Datenbank  vertrauenswürdiger  Zertifizierungsstellen (CA) verifiziert werden kann.
              Die Datei muss das selbst signierte Zertifikat der obersten CA in der  Vertrauenskette  enthalten.
              Es kann auch das selbst signierte Zertifikat des Servers sein (siehe auch trust_server_cert). Wenn
              diese Option benutzt wird, wird die systemeigene CA-Datenbank ignoriert.
              Hinweis:  Auch  wenn  dem  Zertifikat  vertraut wird, wird es nicht unbedingt auch akzeptiert. Das
              Gültigkeitsdatum muss stimmen und entweder der CommonName oder der SubjectAltName muss gleich  dem
              Servernamen sein.

       servercert
              Wie trust_ca_cert aber mit falscher Bezeichnung.
              Deprecated

       trust_server_cert
              Name  einer  Datei  mit  einem  Zertifikat  im  PEM-Format.  Der Dateiname kann als absoluter Pfad
              angegeben werden oder als reiner Dateiname. Im letzteren Fall wird die Datei in den Verzeichnissen
              ~/.davfs2/certs und /etc/davfs2/certs gesucht.
              Nützlich wenn das Zertifikat des Servers nicht überprüft werden kann oder gar ungültig  ist,  aber
              du weißt, dass du ihm vertrauen kannst. Wenn der ein identisches Zertifikat vorlegt und sich gegen
              den öffentlichen Schlüssel des Zertifikats ausweisen kann, wird die Verbindung aufgebaut.
              Dies ist die bevorzugte Option für selbst signierte Server Zertifikate.
              Es  wird  nicht  versucht,  das  Zertifikat auf anderem Weg zu verifizieren, und es wird nicht auf
              Gültigkeit überprüft.

       clientcert
              Name einer Datei mit einem Zertifikat im PKCS#12-Format, mit dem sich  der  Benutzer  beim  Server
              ausweisen  kann.  Der  Name  muss  entweder als absoluter Pfad oder als reiner Dateiname angegeben
              werden.   Im   letzteren   Fall   wird   in   den   Verzeichnissen   ~/.davfs2/certs/private   und
              /etc/davfs2/certs/private nach ihr gesucht.
              Warnung:  Wenn  das  Clientzertifikat  von  einer  Zwischen-CA  und  nicht  von einer Top-Level-CA
              herausgegeben wurde, dann  muss  der  Client  entsprechend  der  TLS-Spezifikation  die  komplette
              Zertifikatsliste   senden   (ohne   das  Zertifikat  der  Top-Level-CA).  davfs2  sendet  nur  das
              Clientzertifikat. Aufgrund dieses Fehlers muss der Server die komplette Liste  der  CA-Zertifikate
              bis  hinunter  zum Zertifikat der CA, die das Clientzeertfikat herausgegeben hat, spechern und den
              Zertifikaten vertrauen.

       secrets
              Name der Datei, die die vertraulichen Zugangsdaten für Server und Proxy enthält, sowie  Passwörter
              zur Entschlüsselung von Client-Zertifikaten. Der Name muss ein absoluter Pfad sein. Die Datei darf
              nur für den Eigentümer schreib- und lesbar sein (Dateimodus 600).
              Voreingestellt: ~/.davfs2/secrets
              Diese  Option  ist  nur  in  den Benutzer-Konfigurationsdateien erlaubt. Die systemweite Datei für
              diese Daten ist immer /etc/davfs2/secrets.

       ask_auth
              Frage den Benutzer nach den vertraulichen Zugangsdaten, wenn  diese  nicht  in  der  secrets-Datei
              gefunden werden. Frage den Benutzer wenn ein Zertifikat des Servers nicht verifiziert werden kann.
              0 = nein, 1 = ja.
              Voreingestellt: 1

       use_locks
              Sperre Dateien auf dem Server, wenn sie zum Schreiben geöffnet werden. 0 = nein, 1 = ja.
              Voreingestellt: 1

       lock_owner
              Dieser  Text wird an den Server gesandt, um den Eigentümer einer Sperre zu kennzeichnen. Wenn eine
              WebDAV-Resource gleichzeitig von mehreren Benutzern mit den gleichen  Zugangsdaten  benutzt  wird,
              sollten unterschiedliche Werte für lock_owner gewählt werden.
              Voreingestellt: der Benutzername aus den Zugangsdaten

       lock_timeout
              Nach  dieser  Zeit  in  Sekunden  sollte der Server Sperren wieder entfernen. Der Server hält sich
              nicht unbedingt daran.
              Voreingestellt: 1800

       lock_refresh
              Soviele Sekunden bevor eine Sperre abläuft versucht mount.davfs sie zu erneuern. Der  Wert  sollte
              deutlich größer sein als die delay_upload.
              Voreingestellt: 60

       use_expect100
              Um  nicht  große Dateien hochzuladen, die vom Server sowieso abgelehnt werden, benutzt mount.davfs
              den Header expect: 100-continue um vom Server das o.k. im voraus  zu  erhalten.  Aber  nicht  alle
              Server verstehen das. 0 = nein, 1 = ja.
              Voreingestellt: 0

       if_match_bug
              Manche Server verarbeiten If-Match- und If-None-Match-Header nicht richtig. Dies Option veranlasst
              mount.davfs, stattdessen HEAD zu benutzen. 0 = nein, 1 = ja.
              Voreingestellt: 0

       drop_weak_etags
              Weit  verbreitete  Server senden ein schwaches Etag, wenn sie kein starkes erzeugen können. Dieses
              schwache Etag ist immer ungültig, wird aber nach einer Sekunde  stillschweigend  in  ein  starkes,
              gültiges  Etag verwandelt. Wenn diese Option auf 1 gesetzt ist, wird mount.davfs diese Etags nicht
              verwenden. Ist diese Option 0, dann wird die Kennzeichnung als schwach entfernt und das  Etag  wie
              ein  starkes Etag benutzt. Dies beinhaltet  die Gefahr, versehentlich die Änderungen anderer Leute
              zu überschreiben. Doch diese Gefahr kann durchdie Verwendung von Sperren minimiert werden.
              Wenn keine Sperren verwendet werden können, und die Gefahr besteht, dass zwei Clients gleichzeitig
              auf die selbe Resource zugreifen, solltest du diese Option aktivieren. In  diesem  Fall  wird  das
              Etag nicht benutzt und die Resource kann nicht im Cache gespeichert werden.
              0 = nein, 1 = ja.
              Voreingestellt: 0

       n_cookies
              Manche  Server  verweigern  den  Dienst,  wenn  ihnen nicht erlaubt is ein Cookie zu setzen. Diese
              Option legt fest, wie vile Cookies akzeptiert und  in  den  folgenden  Requests  gesendet  werden.
              davfs2  kümmert  sich  nur  um  den  Namen und den Wert von Cookies und ignoriert alle eventuellen
              zusätzlichen Eigenschaften der Cookies.
              Voreingestellt: 0

       precheck
              Falls die Option if_match_bug gesetzt ist: teste  mit  Hilfe  von  HEAD-Anfragen,  ob  eine  Datei
              existiert  oder  geändert  wurde, um versehentliches Überschreiben der Änderungen anderer Leute zu
              vermeiden. Hat keie Wirkung wenn if_match_bug 0 ist. Du solltest die Option nur auf 0 setzen, wenn
              kein konkurrierender Zugriff auf den Server erfolgt. 0 = nein, 1 = ja.
              Voreingestellt: 1

       ignore_dav_header
              Manche Server senden im DAV-Header Fehlinformationen über ihre Fähigkeiten. In diesem Fall  sollte
              man den Header ignorieren.
              Voreingestellt: 0

       use_compression
              Benütze für den Download von Dateien die gzip-Komprimierung, falls der Server das unterstützt. Der
              Upload erfolgt weiter unkomprimiert.
              Voreingestellt: 0

       min_propset
              Von  manchen  Servern  wird  berichtet,  dass  sie  erheblich  langsamer  werden,  wenn  Etag  und
              Last-Modified  abgefragt   werden.   Diese   Option   reduziert   die   vom   Server   abgefragten
              WebDAV-Properties  auf  das  Minimum. Wenn das Dateisystem für Schreib- und Lesezugriffe verwendet
              wird, darf dies Option nicht gesetzt werden. Ohne Etag oder Last-Modified kann  davfs2  Änderungen
              auf  dem  Server  nicht  erkennen,  was  zu überflüssigen Downloads und zum Verlust von Änderungen
              führen kann. Der Datei-Cache wird dadurch auch nutzlos, da Dateien im Cache nicht wieder verwendet
              werden können.
              Voreingestellt: 0

       follow_redirect
              Wenn ein GET-Request vom Server auf eine andere Resource verwiesen  wird  (Redirect),  dann  folge
              diesem Verweis.
              Zur  Zeit  gibt es einige Einschränkungen: alle Redirects werden als temporär behandelt; falls der
              neue Server eine Authentifizierung verlangt, dann werden die selben Zugangsdaten benutzt, wie  für
              den ursprünglichen Server; wenn die Verbindung über TLS läuft, dann wird das Server-Zertifikat mit
              Hilfe  der  CAs  geprüft,  die  vom  System  als  vertrauenswürdig  gespeichert sind; vom Benutzer
              konfigurierte Server- und Client-Zertifikate werden nicht benutzt.
              Voreingestellt: 0

       sharepoint_href_bug
              SharePoint kodiert UTF8-Zeichen in href-Elementen fehlerhaft. Weil diese href-Elemente  gegen  die
              Regeln  verstoßen  werden  manche  Dateien  nicht  angezeigt.  Neon  enhält  ab  Version  0.31 die
              Möglichkeit, dieses Problem zu umgehen. Diese Option aktiviert diese Möglichkeit.
              Voreingestellt: 0

       server_charset
              Wenn mount.davfs aus der Pfad-Komponente der URL die Dateinamen erzeugt, geht es  davon  aus,  das
              diese  entsprechend  diesem  Zeichensatz  kodiert  sind  und  übersetzt  sie in die lokal benutzte
              Kodierung. Dies hat nichts zu tun mit der Kodierung des  Dateiinhalts  und  auch  nichts  mit  den
              HTTP-Escape-Regeln.
              Es  gibt in HTTP keine Möglichekit die Kodierung der Pfad-Komponente zu erfahren. Da die Kodierung
              von Namen im Pfad meistens von den Clients festgelegt wird, die diese  Dateien  und  Verzeichnisse
              erzeugen,   kann  es  durchaus  vorkommen,  dass  auch  innerhalb  eines  Pfades  unterschiedliche
              Kodierungen verwendet werden. Heutzutage ist es am besten, ausschließlich die  UTF-8-Kodierung  zu
              benutzen  und  keine  Konvertierung  vorzunehmen. Wenn du nicht sicher bist, dass alle Clients das
              verstehen, solltest du Dateinamen auf reines US-ASCII beschränken. Benutze niemals Zeichen, die im
              Dateisystem eines anderen Betriebssystems eine spezielle Funktion haben (wie z.B. /, : und \).
              Voreingestellt: die Kodierung wird nicht umgewandelt

       connect_timeout
              Beim Öffnen einer TCP-Verbindung zum Server wartet mount.davfs so viele Sekunden  bevor  es  einen
              Fehler  annimmt.  Bei  einem  Wert  von  "0"  wird  die  Feststellung einer Zeitüberschreitung dem
              TCP-Stack überlassen.
              Dieser Parameter zeigt nur Wirkung, wenn die verwendete Neon-Version  (Version  >  0.26)  und  das
              Betriebssystem nicht-blockierende Ein-Ausgabe-Operationen unterstützen.
              Voreingestellt: 10

       read_timeout
              mount.davfs  wird  so  viele  Sekunden  auf  die Antwort des Servers warten, bevor es einen Fehler
              annimmt.
              Voreingestellt: 30

       retry  Wenn mount.davfs den Server  nicht  erreichen  kann,  wird  es  es  nach  retry  Sekunden  nochmal
              versuchen.  Bei  weiteren  Versuchen  wird  es  diese Zeit schrittweise bis auf max_retry Sekunden
              erhöhen.
              Voreingestellt: 30

       max_retry
              Maximales retry-Intervall.
              Voreingestellt: 300

       max_upload_attempts
              Schlägt das Speichern einer geänderten Datei wegen eines nicht dauerhaften Problems fehl, versucht
              es mount.davfs mit größer werdenden Intervallen immer wieder, aber höchsten so oft.
              Bei einer schlechten Verbindung  verursacht  dies  zusätzlichen  Datenverkehr.  Durch  die  Option
              use_expect100  kann das Datenaufkommen durch fehlgeschlagene Versuche reduziert werden. Aber bitte
              erst testen. Die meisten Proxies und manche Server unterstützen diesen Header nicht.
              Voreingestellt: 15

       add_header
              Unter Umständen benötigt dein Server spezielle  Header  um  zu  tun  was  er  soll.  Diese  Option
              benötigt,  anders  als  andere Optionen, zwei Werte: den Namen des Headers und seinen Wert. Einige
              ASP-Backends des IIS scheinen den Microsoft spezifischen Header "Translate: F"  zu  benötigen.  Du
              kannst in folgendermaßen hinzu fügen:
              add_header Translate F
              mount.davfs sendet nun den Header "Translate: F" bei allen Anfragen mit.
              Diese  Option  kann  mehrmals  angegeben  werden.  Alle  angegebenen  Header  werden  bei Anfragen
              mitgesandt.  Sowohl  die  add_header  Optionen  aus  /etc/davfs2/davfs2.conf,  als  auch  die  aus
              ~/.davfs2/davfs2.conf werden angewandt.

Cache-Optionen

       backup_dir
              Jedes  davfs2-Dateisystem hat ein Verzeichnis mit diesem Namen. In ihm werden Dateien gespeichert,
              die nicht auf den Server zurück gesichert werden konnten. Du solltest dieses Verzeichnis öfter mal
              überprüfen.
              Voreingestellt: lost+found

       cache_dir
              In diesem Verzeichnis speichert mount.davfs die Dateien zwischen. Für jedes Dateisystem wird darin
              ein Unterverzeichnis angelegt.
              In der systemweiten Konfigurationsdatei wird das Verzeichnis  festgelegt,  das  von  root  benutzt
              wird. In einer Benutzer-Konfigurationsdatei das Verzeichnis, das von diesem Benutzer benutzt wird
              Voreingestellt: /var/cache/davfs2 und ~/.davfs2/cache

       cache_size
              Der  Platz  auf der Festplatte in MiByte, der für den Cache zur Verfügung steht. mount.davfs nimmt
              sich immer genug Platz für alle offenen Dateien auch wenn dieser Wert überschritten wird.
              Voreingestellt: 50

       table_size
              Die Anzahl der Plätze in einer Hash-Tabelle,  die  mount.davfs  für  alle  bekannten  Dateien  und
              Verzeichnisse  führt. Bei großen Dateisystemen (mehr als einige Hundert Dateien) kann ein größerer
              Wert die Dateioperationen beschleunigen. Der Wert sollte eine Zweierpotenz sein.
              Voreingestellt: 1024

       dir_refresh
              mount.davfs betrachtet Informationen über Dateien in  einem  Verzeichnis  so  viele  Sekunden  als
              gültig. Hinweis: Dies gilt nicht beim Öffnen einer Datei oder wenn eine Anwendung den Inhalt eines
              Verzeichnisses liest.
              Voreingestellt: 60

       file_refresh
              Wenn eine Anwendung eine Datei oder ein Verzeichnis öffnet, wird mount.davfs zuerst auf dem Server
              nachfragen,  ob  eine  neuere  Version  vorliegt.  Manche  Anwendungen  öffnen dieselbe Dateien in
              schneller Folge. Um unnötigen Netzwerkverkehr zu vermeiden, wird mount.davfs erst nach dieser Zeit
              in Sekunden dieselbe Information erneut anfragen.
              Voreingestellt: 1

       delay_upload
              Wenn eine geänderte Datei geschlossen wird, wartet mount.davfs so viele  Sekunden,  bevor  es  die
              Datei  auf  den  Server  hochlädt.  Dies  verhindert, dass temporäre Dateien zum Server übertragen
              werden, nur um sofort danach gelöscht zu werden. Wenn es nötig ist, dass die Dateien  sofort  nach
              dem Schließen auf dem Server erscheinen, kann diese Option auf 0 gesetzt werden.
              Voreingestellt: 10

       gui_optimize
              Immer  wenn  eine  Datei  geöffnet  wird,  muss mount.davfs beim Server nachfragen, ob eine neuere
              Version vorliegt. Grafische Benutzeroberflächen neigen dazu,  alle  Dateien  zu  öffnen,  was  bei
              großen  Verzeichnissen  die  Reaktionszeit  des  Dateisystem  gewaltig  erhöht.  Mit dieser Option
              versucht  mount.davfs  diese  Abfrage  für   alle   Dateien   eines   Verzeichnisses   mit   einem
              PROPFIND-Request zu erledigen. 0 = nein, 1 = ja.
              Voreingestellt: 0

       minimize_mem
              davfs2  speichert  Attribute  von  Dateien  und  Verzeichnissen  im  Hauptspeicher. Sie bleiben im
              Hauptspeicher solange das Dateisystem eingehängt ist und die Datei nicht  gelöscht  wird.  Dadurch
              steigt  die  Speicherbelegung  durch  davfs2  mit  der  Zeit  an  und  kann Dateisystemoperationen
              verlangsamen. Wird diese Option auf 1 gesetzt, dann entfernt davfs2 regelmäßig Informationen,  die
              für einige Zeit nicht benutzt wurden. 0 = nein, 1 = ja.
              Warnung:   Die  meisten  Attribute  werden  nur  lokal  vorgehalten,  da  es  keine  entsprechende
              WebDAV-Property gibt. Wenn Benutzer Dateiattribute  ändern  (Eigentümer,  Gruppe,  Zugriffsrechte)
              dann   gehen   diese   Änderungen  verloren  und  die  Attribute  werden  auf  ihre  Standardwerte
              zurückgesetzt.
              Voreingestellt: 0

Debugging Optionen

       debug  Schickt Debug-Meldungen and den Syslog-Dämon. Der Wert legt die Art der  Informationen  fest.  Die
              Meldungen  werden mit facility LOD_DAEMON und Priorität LOG_DEBUG gesandt. In welche Log-Datei sie
              gehen,  hängt  von  der  Konfiguration  des  Syslog-Dämons   ab   (vermutlich   /var/log/messages,
              /var/log/syslog  oder /var/log/daemon.log). Ob Debug-Meldungen zu HTTP möglich sind, hängt von der
              Neon-Bibliothek ab.
              Diese Option kann mehrmals angegeben werden, und die angegebenen Werte ergänzen sich und sind alle
              wirksam. Es werden sowohl  die  debug-Optionen  aus  /etc/davfs2/davfs2.conf,  als  auch  die  aus
              ~/.davfs2/davfs2.conf angewandt.
              Hinweis:  Debug-Meldungen  lassen  die  Log-Dateien  sehr  schnell  anwachsen. Verwende die Option
              niemals im normalen Betrieb.
              Voreinstellung: keine Debug-Meldungen.

              Mögliche Werte

              config Kommando-Zeile und Kofigurationsoptionen.

              kernel Anfragen vom Kernel-Dateisystem.

              cache  Cache-Operationen wie das Erzeugen und Löschen von Dateien und Verzeichnissen.

              http   HTTP-Header.

              xml    Analysieren von XML-Daten in WebDAV-Anfragen.

              httpauth
                     Aushandeln der Authentifizierung.

              locks  Informationen über Sperren.

              ssl    TLS/SSL-Informatinen, z.B. Zertifikate.

              httpbody
                     Der komplette Datenteil von HTTP-Antworten.

              secrets
                     Gib auch vertrauliche Daten aus, die normalerweise weg gelassen werden.

              most   Beinhaltet config, kernel, cache und http.

AUTOREN

       Dieses Handbuch hat Werner Baumann <werner.baumann@onlinehome.de> geschrieben.

ÜBERSETZER

       Das Handbuch wurde von Werner Baumann <werner.baumann@onlinehome.de> übersetzt. 2009-04-27

DAVFS2 HOME

       http://savannah.nongnu.org/projects/davfs2

SIEHE AUCH

       mount.davfs(8), umount.davfs(8), mount(8), umount(8), fstab(5)

davfs2                                             2020-08-03                                     davfs2.conf(5)