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BEZEICHNUNG

       journalctl - Abfragen des Systemd-Journals

ÜBERSICHT


       journalctl [OPTIONEN…] [ÜBEREINSTIMMUNGEN…]

BESCHREIBUNG

       journalctl kann zur Abfrage der Inhalte des Journals von systemd(1) wie von systemd-journald.service(8)
       geschrieben benutzt werden.

       Beim Aufruf ohne Parameter wird der gesamte Inhalt des Journals angezeigt, beginnend mit dem ältesten
       gesammelten Eintrag.

       Falls ein oder mehrere Übereinstimmungsparameter übergeben werden, wird die Ausgabe entsprechend
       gefiltert. Eine Übereinstimmung ist in der Form »FELD=Wert«, z.B. »_SYSTEMD_UNIT=httpd.service«, was sich
       auf strukturierte Journal-Einträge bezieht. Siehe systemd.journal-fields(7) für eine Liste von gut
       bekannten Feldern. Falls mehrere Übereinstimmungen, die verschiedene Übereinstimmungsfelder angeben,
       übergeben werden, werden die Protokolleinträge entsprechend aller Felder gefiltert, d.h. die
       resultierende Ausgabe wird nur Einträge zeigen, die mit allen angegebenen Übereinstimmungen dieser Art
       übereinstimmen. Falls zwei Übereinstimmungen auf das gleiche Feld angewandt werden, dann werden sie
       automatisch als Alternativen auf Übereinstimmung geprüft, d.h. die resultierende Ausgabe wird Einträge
       zeigen, die mit jeder der angegebenen Übereinstimmungen für das gleiche Feld übereinstimmen. Schließlich
       darf das Zeichen »+« als separates Wort zwischen anderen Ausdrücken auf der Befehlszeile erscheinen. Dies
       führt dazu, dass alle Übereinstimmungen davor und danach als Disjunktion (d.h. als logisches ODER)
       verknüpft werden.

       Es ist auch möglich, die Einträge durch Angabe eines absoluten Dateipfads zu filtern. Der Dateipfad kann
       eine Datei oder ein symbolischer Link sein und die Datei muss zum Zeitpunkt der Abfrage existieren. Falls
       sich der Dateipfad auf ein ausführbares Programm bezieht, wird eine »_EXE=«-Übereinstimmung für den
       kanonisierten Programmpfad zu der Abfrage hinzugefügt. Falls sich ein Dateipfad auf ein ausführbares
       Skript bezieht, wird eine »_COMM=«-Übereinstimmung für den Skriptpfad zu der Abfrage hinzugefügt. Falls
       ein Dateipfad sich auf einen Geräteknoten bezieht, wird eine »_KERNEL_DEVICE=«-Übereinstimmung für den
       Kernelnamen des Gerätes und für jeden seiner Nachkommensgeräte zu der Abfrage hinzugefügt. Symbolische
       Links werden dereferenziert, Kernelnamen werden synthetisiert und Elterngeräte werden zum Zeitpunkt der
       Abfrage identifiziert. Im Allgemeinen ist ein Geräteknoten der beste Proxy für ein tatsächliches Gerät,
       da Protokolleinträge normalerweise keine Felder enthalten, die tatsächliche Geräte identifizieren. Damit
       die resultierenden Protokolleinträge für das tatsächliche Gerät korrekt sind, muss der relevante Teil der
       Umgebung zum Zeitpunkt der Protokollierung des Eintrags, insbesondere das dem Geräteknoten entsprechende
       tatsächliche Gerät, identisch zum Zeitpunkt der Abfrage sein. Da Geräteknoten im Allgemeinen nach
       Systemneustarts ihre entsprechenden Geräte ändern, führt die Angabe von Geräteknotenpfaden dazu, dass die
       resultierenden Einträge auf solche des aktuellen Systemstarts begrenzt sind.

       Mit den Optionen --boot, --unit= usw. können zusätzliche Einschränkungen hinzugefügt werden, um weiter
       einzuschränken, welche Einträge angezeigt werden (logisches UND).

       Die Ausgabe wird aus allen zugreifbaren Quellen verschachtelt, unabhängig davon, ob sie rotiert oder
       momentan geschrieben werden und unabhängig davon, ob sie zu dem System selbst gehören oder zugreifbare
       Benutzer-Journale sind.

       Die Gruppe der verwandten Journal-Dateien kann mit den Optionen --user, --system, --directory und --file
       verändert werden, siehe unten.

       Allen Benutzern wird Zugriff auf ihre privaten benutzerbezogenen Journale gewährt. Standardmäßig wird
       allerdings nur Root und Benutzern, die Mitglied ein paar besonderer Gruppen sind, der Zugriff auf das
       System-Journal und die Journale der anderen Benutzer gewährt. Mitglieder der Gruppen »systemd-journal«,
       »adm« und »wheel« können alle Journal-Dateien lesen. Beachten Sie, dass die zwei letzten Gruppen
       traditionell über zusätzliche, von der Distribution festgelegte Privilegien verfügen. Mitglieder der
       Gruppe »wheel« können oft zusätzliche administrative Aufgaben durchführen.

       Die Ausgabe wird standardmäßig seitenweise durch less geleitet und lange Zeilen werden auf
       Bildschirmbreite »abgeschnitten«. Der versteckte Anteil kann mittels der Pfeil-links- und
       Pfeil-rechts-Tasten betrachtet werden. Seitenweise Anzeige kann deaktiviert werden; siehe die Option
       --no-pager und den Abschnitt »Umgebungsvariablen« unten.

       Erfolgt die Ausgabe auf ein TTY, werden die Zeilen entsprechend der Priorität eingefärbt: Zeilen der
       Stufe ERROR und höher werden rot eingefärbt; Zeilen der Stufe NOTICE und höher werden hervorgehoben;
       Zeilen der Stufe DEBUG werden in leichtem Grau eingefärbt; andere Zeilen werden normal dargestellt.

OPTIONEN

       Die folgenden Optionen werden verstanden:

       --no-full, --full, -l
           Verkürzt Felder, wenn sie nicht in die verfügbaren Spalten passen. Die Vorgabe ist, volle Felder zu
           zeigen, und dem Textanzeigeprogramm, falls eines verwandt wird, zu erlauben, diese umzubrechen oder
           abzuschneiden.

           Die alten Optionen -l/--full sind nicht mehr nützlich, außer um --no-full rückgängig zu machen.

       -a, --all
           Zeigt alle Felder komplett, selbst falls sie nicht darstellbare Zeichen enthalten oder sehr lang
           sind. Standardmäßig werden Felder mit nicht darstellbaren Zeichen als »blob data« abgekürzt.
           (Beachten Sie, dass das Textanzeigeprogramm nicht darstellbare Zeichen wieder maskieren könnte.)

       -f, --follow
           Zeigt nur die neusten Journal-Einträge an und gibt kontinuierlich neue Einträge aus, wenn sie im
           Journal auftauchen.

       -e, --pager-end
           Springt sofort im implizierten Textanzeigeprogramm zum Ende des Journals. Dies impliziert -n1000, um
           sicherzustellen, dass das Textanzeigeprogramm keine Protokolle von unbegrenzter Größe puffern wird.
           Dies kann mit dem expliziten Schalter -n mit einer anderen numerischen Größe außer Kraft gesetzt
           werden, während -nall diese Begrenzung abschaltet. Beachten Sie, dass diese Option nur vom
           Textanzeigeprogramm less(1) unterstützt wird.

       -n, --lines=
           Zeigt die neusten Journal-Einträge und begrenzt die Anzahl der zu zeigenden Ereignisse. Falls
           --follow verwandt wird, ist diese Option impliziert. Das Argument ist eine positive Ganzzahl oder
           »all«, um die Zeilenbegrenzung zu deaktivieren. Der Vorgabewert ist 10, falls kein Argument angegeben
           wird.

       --no-tail
           Zeigt alle gespeicherten Ausgabezeilen, selbst im Folgemodus. Setzt den Effekt von --lines= zurück.

       -r, --reverse
           Invertiert die Ausgabe, so dass die neusten Einträge zuerst dargestellt werden.

       -o, --output=
           Steuert die Formatierung der angezeigten Journal-Einträge. Akzeptiert eine der folgenden Optionen:

           short
               Ist die Vorgabe und erstellt eine Ausgabe, die größtenteils identisch zu der Formatierung
               klassischer Syslog-Dateien ist und eine Zeile pro Journal-Eintrag anzeigt.

           short-full
               Ist sehr ähnlich, zeigt aber Zeitstempel im Format, das die Optionen --since= und --until=
               akzeptieren. Anders als die im Ausgabemodus short gezeigten Zeitstempelinformationen enthält
               dieser Modus den Wochentag, das Jahr und die Zeitzoneninformationen in der Ausgabe und ist
               unabhängig von der Locale.

           short-iso
               Ist sehr ähnlich, zeigt aber ISO 8601-Uhrzeit-Zeitstempel.

           short-iso-precise
               Wie bei short-iso, enthält aber komplette Mikrosekundengenauigkeit.

           short-precise
               Ist sehr ähnlich, zeigt aber klassische Syslog-Zeitstempel mit voller Mikrosekundengenauigkeit.

           short-monotonic
               Ist sehr ähnlich, zeigt aber monotone Zeitstempel statt normaler Uhrzeitzeitstempel.

           short-unix
               Ist sehr ähnlich, zeigt aber die seit 1. Januar 1970 UTC vergangene Zeit statt normaler
               Uhrzeitzeitstempel (»UNIX-Zeit«). Die Zeit wird mit Mikrosekundengenauigkeit angezeigt.

           verbose
               Zeigt vollstrukturierte Einträgeelemente mit allen Feldern.

           export
               Serialisiert das Journal in einen binären (aber größtenteils textbasierten) Strom, der für
               Sicherungen und Netzwerkübertragungen geeignet ist (siehe Journal-Exportformat[1] für weitere
               Informationen). Um den binären Strom wieder in das native Journald-Format zu importieren, siehe
               systemd-journal-remote(8).

           json
               Formatiert Einträge als JSON-Objekte, getrennt durch Zeilenumbrüche (siehe Journal-JSON-Format[2]
               für weitere Informationen). Feldwerte werden im Allgemeinen als JSON-Zeichenketten kodiert, mit
               drei Ausnahmen:

                1. Kodiert Felder, die größer als 4096 Byte sind, als null-Werte. (Dies kann durch Übergabe von
                   --all abgeschaltet werden, beachten Sie aber, dass dies sehr lange JSON-Objekte vorbelegen
                   kann.)

                2. Journal-Einträge erlauben nicht eindeutige Felder innerhalb des gleichen Protokolleintrags.
                   JSON erlaubt keine uneindeutigen Felder innerhalb von Objekten. Daher wird ein JSON-Array als
                   Feldwert benutzt, wenn ein nicht eindeutiges Feld angetroffen wird, wobei alle Feldwerte als
                   Elemente aufgeführt werden.

                3. Felder, die nicht darstellbare Zeichen oder Nicht-UTF8-Zeichen enthalten werden als Arrays
                   kodiert, wobei die rohen Bytes individuell als vorzeichenlose Zahlen formatiert werden.

               Beachten Sie, dass diese Kodierung invertierbar ist (mit der Ausnahme der Größenbegrenzung).

           json-pretty
               Formatiert Einträge als JSON-Datenstrukturen, aber formatiert sie in mehreren Zeilen, um sie
               durch Menschen besser lesbar zu gestalten.

           json-sse
               Formatiert Einträge als JSON-Datenstrukturen, aber bricht sie in einem Format um, das für
               Server-Sendeereignisse[3] geeignet ist.

           json-seq
               Formatiert Einträge als JSON-Datenstrukturen, stellt Ihnen aber einen ASCII-Datensatztrennzeichen
               (0x1E) voran und hängt ihnen einen ASCII-Zeilenumbruchzeichen (0x0A) an, in Übereinstimmung mit
               der JavaScript-Objektnotation (JSON) Textsequenzen[4] ("application/json-seq").

           cat
               Erstellt eine sehr knappe Ausgabe, zeigt nur die tatsächlichen Nachrichten von jedem
               Journal-Eintrag ohne Metadaten, nicht mal einen Zeitstempel. Falls dies mit der Option
               --output-fields= kombiniert wird, werden die aufgelisteten Felder für jeden Protokolldatensatz
               statt nur die Nachricht ausgegeben.

           with-unit
               Ähnlich zu short-full, stellt aber die Unit- und Benutzernamen statt der traditionellen
               Syslog-Kennzeichner voran. Bei der Verwendung von vorlagenbasierten Instanzen nützlich, da es die
               Argumente in den Unit-Namen einschließt.

       --output-fields=
           Ein Kommata-getrennte Liste von Feldern, die in der Ausgabe aufgenommen werden soll. Dies hat nur für
           die Ausgabemodi, die normalerweise alle Felder anzeigen würden (verbose, export, json, json-pretty,
           json-sse und json-seq), sowie bei cat Wirkung. Für erstere werden die Felder »__CURSOR«,
           »__REALTIME_TIMESTAMP«, »__MONOTONIC_TIMESTAMP« und »_BOOT_ID« immer ausgegeben.

       --utc
           Gibt die Zeit in koordinierter Weltzeit (UTC) aus.

       --no-hostname
           Zeigt das Feld »hostname« bei Protokollnachrichten, die von der lokalen Maschine stammen, nicht an.
           Dies hat nur für die Familie short der Ausgabemodi Wirkung (siehe oben).

           Hinweis: Diese Option entfernt keine Vorkommen von Rechnernamen aus den Protokolleinträgen selbst,
           sie verhindert somit nicht, dass Rechnernamen in den Protokollen sichtbar werden.

       -x, --catalog
           Ergänzt Protokollzeilen mit Erklärungstext aus dem Nachrichtenkatalog. Wo verfügbar, wird dies
           erklärenden Hilfetext zu den Protokollnachrichten in der Ausgabe hinzufügen. Diese kurzen Hilfetexte
           werden den Kontext eines Fehlers oder Protokollereignisses, mögliche Lösungen sowie Verweise auf
           Unterstützungsforen, Entwicklerdokumentation und andere relevante Handbücher enthalten. Beachten Sie,
           dass nicht für alle Nachrichten Hilfetexte verfügbar sind, sondern nur für ausgewählte. Für weitere
           Informationen über den Nachrichtenkatalog schauen Sie bitte in die Entwicklerdokumentation für den
           Nachrichtenkatalog[5].

           Beachten Sie: Wenn Sie die Ausgabe von journalctl an Fehlerberichte anhängen, verwenden Sie -x nicht.

       -q, --quiet
           Unterdrückt alle informellen Nachrichten (d.h. "-- Journal begins at …", "-- Reboot --"), alle
           Warnungsmeldungen bezüglich nicht zugreifbarer System-Journale beim Betrieb als normaler Benutzer.

       -m, --merge
           Zeigt Einträge verschachtelt aus allen verfügbaren Journalen, auch aus fernen.

       -b [[Kennung][±Versatz]|all], --boot[=[Kennung][±Versatz]|all]
           Zeigt Nachrichten von einem bestimmten Systemstart. Dies passt auf »_BOOT_ID=«.

           Das Argument darf leer sein, in diesem Fall werden die Protokolle für den aktuellen Systemstart
           angezeigt.

           Falls die Systemstartkennung weggelassen wird, wird ein positiver Versatz die Systemstarts, beginnend
           vom Anfang des Journals, nachschlagen, und ein Versatz, der kleiner oder gleich Null ist, wird die
           Systemstarts beginnend vom Ende des Journals nachschlagen. Daher bedeutet 1 den ersten im Journal in
           chronologischer Ordnung gefundenen Systemstart, 2 den zweiten und so weiter, während -0 der neuste
           Systemstart ist, -1 der Systemstart vor dem neusten und so weiter. Ein leerer Versatz ist äquivalent
           zur Angabe von -0, außer wenn der aktuelle Systemstart nicht der neuste ist (z.B. da --directory
           angegeben wurde, um Protokolle von anderen Maschinen anzusehen).

           Falls die 32-Zeichen-Kennung angegeben ist, kann sie optional vom Versatz gefolgt werden, der den
           Systemstart relativ zu der angegebenen Kennung identifiziert. Negative Werte bedeuten vorherige
           Systemstarts und positive Werte bedeuten nachfolgende Systemstarts. Falls Versatz nicht angegeben
           ist, wird ein Wert Null angenommen und die Protokolle des durch Kennung angegebenen Systemstarts
           werden angezeigt.

           Das besondere Argument all kann zur Negierung der Wirkung eines vorhergehenden Einsatzes von -b
           verwandt werden.

       --list-boots
           Zeigt eine tabellarische Liste von Systemstartnummern (relativ zum aktuellen Systemstart), ihre
           Kennungen und die Zeitstempel der ersten und letzten zu dem Systemstart zugehörigen Meldung.

       -k, --dmesg
           Zeigt nur Kernelnachrichten. Dies impliziert -b und fügt die Übereinstimmung »_TRANSPORT=kernel«
           hinzu.

       -t, --identifier=SYSLOG-KENNUNG
           Zeigt Nachrichten für den angegebenen Syslog-Kennzeichner SYSLOG_IDENTIFIER.

           Dieser Parameter kann mehrfach angegeben werden.

       -u, --unit=UNIT|MUSTER
           Zeigt Nachrichten für die angegebene Systemd-Unit UNIT (wie eine Dienste-Unit) oder für alle Units,
           die auf MUSTER passen. Falls ein Muster angegeben ist, wird eine Liste von im Journal gefundenen
           Unit-Namen mit dem angegebenen Muster verglichen und alle Treffer werden verwandt. Für jeden
           Unit-Namen wird ein Treffer zu der Nachricht aus der Unit (»_SYSTEMD_UNIT=UNIT«), zusammen mit
           zusätzlichen Treffern für Nachrichten von Systemd und Nachrichten über Speicherauszüge, für die
           angegebene Unit hinzugefügt. Für »_SYSTEMD_SLICE=UNIT« wird auch ein Treffer hinzugefügt, so dass
           alle Protokolle der Kinder einer Scheibe angezeigt werden, falls die bereitgestellte UNIT eine
           systemd.slice(5)-Unit ist.

           Dieser Parameter kann mehrfach angegeben werden.

       --user-unit=
           Zeigt Nachrichten für die angegebene Benutzer-Sitzungs-Unit. Dies wird einen Treffer für Nachrichten
           von der Unit (»_SYSTEMD_USER_UNIT=« und »_UID=«) und zusätzliche Treffer für Nachrichten von
           Sitzungs-Systemds und Nachrichten über Speicherauszüge für die angegebene Unit hinzufügen. Für
           »_SYSTEMD_SLICE=UNIT« wird auch ein Treffer hinzugefügt, so dass alle Protokolle der Kinder einer
           Scheibe angezeigt werden, falls die bereitgestellte UNIT eine systemd.slice(5)-Unit ist.

           Dieser Parameter kann mehrfach angegeben werden.

       -p, --priority=
           Filtert die Ausgabe nach Nachrichtenprioritäten oder Prioritätsbereichen. Akzeptiert entweder eine
           einzelne numerische oder textuelle Protokollstufe (d.h. zwischen 0/»emerg« und 7/»debug«) oder einen
           Bereich von numerischen/textuellen Protokollstufen in der Form VON..BIS. Die Protokollstufen sind die
           normalen Syslog-Protokollstufen, wie sie in syslog(3) dokumentiert sind, d.h. »emerg« (0),
           »alert« (1), »crit« (2), »err« (3), »warning« (4), »notice« (5), »info« (6), »debug« (7). Falls eine
           einzelne Protokollstufe angegeben ist, werden alle Nachrichten mit dieser Protokollstufe oder einer
           niedrigeren (daher wichtigeren) Protokollstufe angezeigt. Falls ein Bereich angegeben ist, werden
           alle Nachrichten innerhalb des Bereichs angezeigt, einschließlich des Start- und des Endwertes des
           Bereichs. Dies wird »PRIORITY=«-Treffer für die angegebenen Prioritäten hinzufügen.

       --facility=
           Filtert Ausgabe nach Syslog-Einrichtung. Akzeptiert eine Kommata-getrennte Liste von Nummern oder
           Einrichtungsnamen. Die Namen sind die gewöhnlichen, in syslog(3) dokumentierten Syslog-Einrichtungen.
           --facility=help kann zur Anzeige einer Liste der bekannten Einrichtungsnamen verwandt werden; das
           Programm beendet sich dann.

       -g, --grep=
           Filtert die Ausgabe auf Einträge, bei denen das Feld MESSAGE= auf den angegebenen regulären Ausdruck
           passt. PERL-kompatible reguläre Ausdrücke werden verwandt, siehe pcre2pattern(3) für eine
           detaillierte Beschreibung der Syntax.

           Falls das Muster komplett in Kleinschreibung ist, ist der Abgleich unabhängig von der
           Groß-/Kleinschreibung. Andernfalls ist der Abgleich abhängig von der Groß-/Kleinschreibung. Dies kann
           mit der Option --case-sensitive außer Kraft gesetzt werden, siehe unten.

       --case-sensitive[=BOOLEAN]
           Macht Musterabgleich abhängig oder unabhängig von der Groß-/Kleinschreibung.

       -c, --cursor=
           Beginnt die Anzeige von Einträgen ab dem Ort im Journal, der durch den übergebenen Positionszeiger
           angegeben ist.

       --cursor-file=DATEI
           Falls DATEI existiert und einen Positionszeiger enthält, werden Einträge nach dieser Position
           angezeigt. Andernfalls werden die Einträge entsprechend anderer übergebener Optionen angezeigt. Zum
           Schluss wird der Positionszeiger des letzten Eintrages nach DATEI geschrieben. Verwenden Sie diese
           Option, um das Journal kontinuierlich durch sequenziellen Aufruf von journalctl zu lesen.

       --after-cursor=
           Beginnt die Anzeige von Einträgen ab dem Ort im Journal nach dem Ort, der durch den übergebenen
           Positionszeiger angegeben ist. Der Positionszeiger wird angezeigt, wenn die Option --show-cursor
           verwandt wird.

       --show-cursor
           Zeigt den Positionszeiger nach dem letzten Eintrag nach zwei Gedankenstrichen an:

               -- cursor: s=0639…

           Das Format des Positionszeigers ist privat und kann sich ändern.

       -S, --since=, -U, --until=
           Fängt die Anzeige mit neueren Einträgen ab dem angegebenen Datum oder älteren Einträgen bis zum
           angegebenen Datum an. Datumsangaben sollten vom Format »2012-10-30 18:17:16« sein. Falls der
           Zeitanteil weggelassen wird, wird »00:00:00« angenommen. Falls nur der Sekundenteil weggelassen wird,
           wird »:00« angenommen. Falls die Datumskomponente weggelassen wird, wird der aktuelle Tag angenommen.
           Alternativ werden die Zeichenketten »yesterday«, »today«, »tomorrow« verstanden, die sich auf
           00:00:00 gestern, den aktuellen Tag bzw. morgen beziehen. »now« bezieht sich auf die aktuelle Zeit.
           Schließlich dürfen relative Zeiten angegeben werden, denen »-« oder »+« vorangestellt wird, die sich
           auf Zeiten vor bzw. nach der aktuellen Zeit beziehen. Für die komplette Zeit- und Datumsspezifikation
           siehe systemd.time(7). Beachten Sie, dass --output=short-full Zeitstempel ausgibt, die genau diesem
           Format folgen.

       -F, --field=
           Gibt alle möglichen Datenwerte aus, die das angegebene Feld in allen Einträgen des Journals
           akzeptiert.

       -N, --fields
           Gibt alle derzeit in allen Einträgen des Journals verwandten Feldnamen aus.

       --system, --user
           Zeigt Nachrichten von Systemdiensten und dem Kernel (mit --system). Zeigt Nachrichten von Diensten
           des aktuellen Benutzers (mit --user). Falls keines angegeben ist, werden alle Nachrichten angezeigt,
           die der Benutzer sehen kann.

       -M, --machine=
           Zeigt Nachrichten von einem laufenden lokalen Container. Geben Sie einen Container-Namen an, zu dem
           verbunden werden soll.

       -D VERZEICHNIS, --directory=VERZEICHNIS
           Akzeptiert als Argument einen Verzeichnispfad. Falls angegeben, wird Journalctl auf dem angegebenen
           Journal-Verzeichnis VERZ statt auf den standardmäßigen Laufzeit- und System-Journal-Pfaden agieren.

       --file=GLOB
           Akzeptiert als Argument einen Datei-Glob. Falls angegeben, wird Journalctl auf den angegebenen
           Dateien, die auf GLOB passen, statt auf den standardmäßigen Laufzeit- und System-Journal-Pfaden
           agieren. Kann mehrfach angegeben werden, dann werden die Dateien geeignet verschachtelt.

       --root=WURZEL
           Akzeptiert einen Verzeichnispfad als Argument. Falls angegeben, wird Journalctl auf
           Journal-Verzeichnissen und Katalogdateihierarchien unterhalb des angegebenen Verzeichnisses statt auf
           dem Wurzelverzeichnis agieren (z.B. wird --update-catalog WURZEL/var/lib/systemd/catalog/database
           erstellen und Journal-Dateien unterhalb von WURZEL/run/journal/ oder WURZEL/var/log/journal/ werden
           angezeigt).

       --grub-mkimage=ABBILD
           Akzeptiert einen Pfad zu einer Plattenabbilddatei oder einem Blockgerätenamen. Falls angegeben, wird
           journalctl auf dem Dateisystem in dem angegebenen Plattenabbild agieren. Dies ist ähnlich zu --root=,
           agiert aber auf Dateisystemen, die in Plattenabbildern oder Blockgeräten gespeichert sind, und stellt
           daher eine einfache Möglichkeit bereit, Protokolldaten aus Plattenabbildern zu entnehmen. Das
           Plattenabbild sollte entweder nur ein Dateisystem oder eine Reihe von Dateisystemen innerhalb einer
           GPT-Partitionstabelle enthalten, die der Spezifikation für auffindbare Partitionen[6] folgt. Für
           weitere Informationen über unterstützte Plattenabbilder, siehe den Schalter von systemd-nspawn(1) mit
           dem gleichen Namen.

       --namespace=NAMENSRAUM
           Akzeptiert eine Journal-Namensraumkennzeichnungszeichenkette als Argument. Falls nicht angegeben,
           werden die für den Vorgabenamensraum gesammelten Daten angezeigt. Falls angegeben, werden stattdessen
           die Protokolldaten des angegebenen Namensraums angezeigt. Falls der Namensraum als »*« angegeben ist,
           werden Daten aus allen Namensräumen verschachtelt angezeigt. Falls der Namensraumkennzeichnung ein
           »+« vorangestellt wird, werden die Daten aus den angegebenen Namensräumen und dem Vorgabenamensraum
           verschachtelt angezeigt, aber keine weiteren. Für Details über Journal-Namensräume siehe
           systemd-journald.service(8).

       --header
           Zeigt anstatt Inhalte das Journals interne Kopfzeileninformationen von den Journal-Feldern, auf die
           zugegriffen wird, an.

       --disk-usage
           Zeigt den aktuellen Plattenplatzverbrauch aller Journal-Dateien an. Dies zeigt die Summe der
           Plattenplatzverbräuche aller archivierten und aktiven Journal-Dateien.

       --vacuum-size=, --vacuum-time=, --vacuum-files=
           Entfernt die ältesten archivierten Journal-Dateien, bis der Plattenplatz, den sie verwenden, unter
           die angegebene Größe fällt (mit den üblichen Endungen »K«, »M«, »G« und »T«) oder alle archivierten
           Journal-Dateien, die keine Daten älter als die angegebene Zeitspanne (mit den üblichen Endungen »s«,
           »m«, »h«, »days«, »months«, »weeks« und »years« angegeben) enthalten oder so dass nicht mehr als die
           angegebene Anzahl an separaten Journal-Dateien verbleiben. Beachten Sie, dass die Ausführung von
           --vacuum-size= nur einen indirekten Effekt auf die durch --disk-usage angezeigte Ausgabe hat, da
           letztere die aktiven Journal-Dateien einbezieht, während die Bereinigungsaktion nur auf archivierten
           Journal-Dateien agiert. Ähnlich könnte --vacuum-files= die Anzahl der Journal-Dateien nicht unterhalb
           der angegebenen Anzahl reduzieren, da es keine aktiven Journal-Dateien entfernen wird.

           --vacuum-size=, --vacuum-time= und --vacuum-files= können in einem einzelnen Aufruf kombiniert
           werden, um eine Kombination einer Größen-, einer Zeit- und eine Anzahl von Dateien-Beschränkung von
           archivierten Journal-Dateien zu erzwingen. Wird einer dieser drei Parameter als Null angegeben, dann
           ist das äquivalent dazu, die angegebene Begrenzung nicht zu erzwingen und daher redundant.

           Diese drei Schalter können auch mit --rotate in einem Befehl kombiniert werden. Falls das passiert,
           werden alle aktiven Dateien zuerst rotiert und dann wird direkt danach die erwünschte
           Bereinigungsaktion ausgeführt. Die Rotation hat den Effekt, dass alle derzeit aktiven Dateien
           archiviert werden (und möglicherweise neue, leere Journal-Dateien als Ersatz geöffnet werden) und
           daher die Bereinigungsaktion die größtmögliche Wirkung hat, da sie alle bisher geschriebenen
           Protokolldaten berücksichtigen kann.

       --list-catalog [128-Bit-Kennung…]
           Listet die Inhalte der Nachrichtenkataloge als Tabelle von Nachrichtenkennungen plus ihrer kurzen
           Beschreibungszeichenketten auf.

           Zeigt nur diese Einträge an, falls irgendeine 128-Bit-Kennung angegeben ist.

       --dump-catalog [128-Bit-Kennung…]
           Zeigt die Inhalte des Nachrichtenkatalogs an, wobei Einträge durch eine Zeile, die aus zwei
           Gedankenstrichen und der Kennung besteht, getrennt werden (das Format ist das gleiche wie bei
           .catalog-Dateien).

           Zeigt nur diese Einträge an, falls irgendeine 128-Bit-Kennung angegeben ist.

       --update-catalog
           Aktualisiert den Nachrichtenkatalogindex. Dieser Befehl muss jedes Mal ausgeführt werden, wenn neue
           Katalogdateien installiert, entfernt oder aktualisiert werden, um den binären Katalogindex neu zu
           bauen.

       --setup-keys
           Erstellt ein neues Schlüsselpaar für Forward Secure Sealing (FSS), anstatt die Journal-Inhalte
           anzuzeigen. Dies erstellt einen Versiegelungsschlüssel und einen Überprüfungsschlüssel. Der
           Versiegelungsschlüssel wird im Journal-Datenverzeichnis gespeichert und verbleibt auf dem Rechner.
           Der Überprüfungsschlüssel sollte extern gespeichert werden. Lesen Sie die Option Seal= in
           journald.conf(5) für Informationen über Forward Secure Sealing und für eine Referenz auf eine
           wissenschaftliche Veröffentlichung, die Details über die ihr zugrundeliegende kryptographische
           Theorie darstellt.

       --force
           Erzeugt neue FSS-Schlüssel, wenn --setup-keys übergeben wird und Forward Secure Sealing (FSS) bereits
           konfiguriert wurde.

       --interval=
           Gibt das Änderungsinterval für die Versiegelungsschlüssel für die Erzeugung eines FSS-Schlüsselpaars
           mit --setup-keys an. Kürzere Intervalle erhöhen den CPU-Verbrauch, kürzen aber auch den Zeitbereich
           von nicht nachweisbarer Journal-Änderung. Standardmäßig 15 Minuten.

       --verify
           Prüft die Journal-Dateien auf interne Konsistenz. Falls die Datei mit aktiviertem FSS erstellt wurde
           und der FSS-Überprüfungsschlüssel mit --verify-key= angegeben wurde, wird die Echtheit der
           Journal-Datei überprüft.

       --verify-key=
           Gibt den FSS-Überprüfungsschlüssel an, der für die Aktion --verify verwandt werden soll.

       --sync
           Bittet den Journal-Daemon, alle noch nicht geschriebenen Journal-Daten in das zugrundeliegende
           Dateisystem zu schreiben und alle Journale zu synchronisieren. Dieser Aufruf kehrt erst zurück, wenn
           die Synchronisationsaktion abgeschlossen ist. Dieser Befehl garantiert, dass alle
           Protokollnachrichten, die vor seinem Aufruf geschrieben wurden, sicher zu dem Zeitpunkt auf Platte
           gespeichert sind, zu dem er zurückkehrt.

       --flush
           Bittet den Journal-Daemon, alle in /run/log/journal/ gespeicherten Protokolldaten nach
           /var/log/journal/ herauszuschieben, falls dauerhafter Speicher aktiviert ist. Dieser Aufruf kehrt
           erst zurück, wenn die Aktion abgeschlossen ist. Beachten Sie, dass dieser Aufruf idempotent ist: die
           Daten werden nur einmal zur Systemlaufzeit von /run/log/journal/ nach /var/log/journal/
           rausgeschrieben (siehe aber auch --relinquish-var unten) und dieser Befehl beendet sich sauber ohne
           Ausführung einer Aktion, falls das bereits geschehen ist. Dieser Befehl garantiert wirksam, dass alle
           Daten zu dem Zeitpunkt nach /var/log/journal/ rausgeschoben wurden, zu dem er zurückkehrt.

       --relinquish-var
           Bittet den Journal-Daemon um die entgegengesetzte Aktion zu --flush: falls erbeten, wird der Daemon
           weitere Protokolldaten nach /run/log/journal/ schreiben und Schreiben nach /var/log/journal/ beenden.
           Ein nachfolgender Aufruf von --flush führt dazu, dass die Protokollierausgabe wieder nach
           /var/log/journal/ zurückgewechselt wird, siehe oben.

       --smart-relinquish-var
           Ähnlich zu --relinquish-var, führt aber keine Aktion durch, falls sich das Wurzeldateisystem und
           /var/lib/journal/ auf der gleichen Partition befinden. Diese Aktion erfolgt während des
           Systemherunterfahrens, um den Journal-Daemon zum Beenden des Schreibens nach /var/log/journal/ zu
           bekommen, falls sich das Verzeichnis auf einem Einhängepunkt befindet, der ausgehängt werden muss.

       --rotate
           Bittet den Journal-Daemon, die Journal-Dateien zu rotieren. Dieser Aufruf kehrt erst zurück, wenn die
           Rotationsaktion abgeschlossen ist. Journal-Dateien-Rotation hat den Effekt, dass alle derzeit aktiven
           Journal-Dateien als archiviert markiert und umbenannt werden, so dass in der Zukunft niemals mehr in
           sie geschrieben wird. Dann werden stattdesse neue (leere) Journal-Dateien erstellt. Diese Aktion kann
           mit --vacuum-size=, --vacuum-time= und --vacuum-file= in einen einzigen Befehl kombiniert werden,
           siehe oben.

       -h, --help
           Zeigt einen kurzen Hilfetext an und beendet das Programm.

       --version
           Zeigt eine kurze Versionszeichenkette an und beendet das Programm.

       --no-pager
           Leitet die Ausgabe nicht an ein Textanzeigeprogramm weiter.

EXIT-STATUS

       Im Erfolgsfall wird 0 zurückgeliefert; andernfalls wird ein von Null verschiedener Code zurückgeliefert.

UMGEBUNGSVARIABLEN

       $SYSTEMD_LOG_LEVEL
           Die maximale Protokollierstufe ausgesandter Nachrichten (Nachrichten mit einer höheren
           Protokollierstufe, d.h. weniger wichtige, werden unterdrückt). Sie muss (in absteigender Reihenfolge)
           entweder alert, crit, err, warning, notice, info, debug oder eine Ganzzahl im Bereich 0…7 sein. Siehe
           syslog(3) für weitere Informationen.

       $SYSTEMD_LOG_COLOR
           Ein logischer Wert. Falls wahr, werden auf das TTY geschriebene Nachrichten gemäß ihrer Priorität
           eingefärbt.

           Diese Einstellung ist nur nützlich, falls die Nachrichten direkt auf das Terminal geschrieben werden,
           da journalctl(1) und andere Werkzeuge, die Protokolle anzeigen, selbständig Nachrichten gemäß ihrer
           Protokollierungsstufe einfärben.

       $SYSTEMD_LOG_TIME
           Ein logischer Wert. Falls wahr, wird den Protokollnachrichten der Konsole ein Zeitstempel
           vorangestellt.

           Diese Einstellung ist nur nützlich, falls die Nachrichten direkt auf das Terminal oder in eine Datei
           geschrieben werden, da journalctl(1) und andere Werkzeuge, die Protokolle anzeigen, selbständig
           Zeitstempel basierend auf ihren Metadaten den Nachrichten anhängen werden.

       $SYSTEMD_LOG_LOCATION
           Ein logischer Wert. Falls wahr, wird den Protokollnachrichten ein Dateinamen und eine Zeilenummer in
           dem Quellcode, aus dem die Nachrichten stammen, vorangestellt.

           Beachten Sie, dass der Protokollierort sowieso oft als Metadaten zu den Journal-Einträgen angehängt
           ist. Die Aufnahme in den Nachrichtentext kann bei der Fehlersuche in Programmen dennoch praktisch
           sein.

       $SYSTEMD_LOG_TID
           Ein logischer Wert. Falls wahr, wird den Nachrichten die aktuelle numerische Thread-Kennung (TID)
           vorangestellt.

           Beachten Sie, dass diese Informationen sowieso als Metadatan an Journal-Einträge angehängt wird. Die
           Aufnahme direkt im Nachrichtentext kann aber trotzdem bei der Fehlersuche in Programmen praktisch
           sein.

       $SYSTEMD_LOG_TARGET
           Das Ziel für Protokolliernachrichten. Entweder console (auf das angehängte TTY protokollieren),
           console-prefixed (auf das angehängte TTY protokollieren, aber die Protokollierstufe und »Einrichtung«
           voranstellen, siehe syslog(3)), kmsg (in den zirkulären Kernel-Protokollpuffer protokollieren),
           journal (in das Journal protokollieren (journal-or-kmsg (in das Journal protokollieren, falls
           verfügbar, und andernfalls nach Kmsg), auto (das geeignete Protokollierziel automatisch ermitteln,
           die Vorgabe) oder null (die Protokollierung deaktivieren).

       $SYSTEMD_PAGER
           Zu verwendendes Textanzeigeprogramm, wenn --no-pager nicht angegeben ist; setzt $PAGER außer Kraft.
           Falls weder $SYSTEMD_PAGER noch $PAGER gesetzt sind, wird eine Reihe wohlbekannter
           Textanzeigeprogrammimplementierungen der Reihe nach ausprobiert, einschließlich less(1) und more(1),
           bis eines gefunden wird. Falls keine Textanzeigeprogrammimplementierung gefunden wird, wird keines
           aufgerufen. Setzen der Umgebungsvariablen auf die leere Zeichenkette oder den Wert »cat« ist
           äquivalent zur Übergabe von --no-pager.

       $SYSTEMD_LESS
           Setzt die an less übergebenen Optionen (standardmäßig »FRSXMK«) außer Kraft.

           Benutzer könnten insbesondere zwei Optionen ändern wollen:

           K
               Diese Option weist das Textanzeigeprogramm an, sich sofort beim Druck von Strg-C zu beenden. Um
               less die Handhabung von Strg-C selbst zum Umschalten auf die Eingabeaufforderung zu erlauben,
               setzen Sie diese Option zurück.

               Falls der Wert von $SYSTEMD_LESS kein »K« enthält und less das aufgerufene Textanzeigeprogramm
               ist, wird Strg+C durch das Programm ignoriert und muss durch das Textanzeigeprogramm selbst
               gehandhabt werden.

           X
               Diese Option weist das Textanzeigeprogramm an, keine Termcap-Initialisierungs- und
               -Deinitalisierungszeichenketten an das Terminal zu senden. Dies ist standardmäßig gesetzt, damit
               die Darstellung von Befehlen selbst nach dem Beenden des Textanzeigeprogramms sichtbar bleibt.
               Allerdings stehen dadurch einige Funktionen des Textanzeigeprogramms nicht zur Verfügung;
               insbesondere ist das Scrollen in der Ausgabe mit der Maus nicht möglich.

           Siehe less(1) für weitere Ausführungen.

       $SYSTEMD_LESSCHARSET
           Setzt den an less zu übergebenden Zeichensatz (standardmäßig »utf-8«, falls das aufrufende Terminal
           als UTF-8-kompatibel erkannt wurde) außer Kraft.

       $SYSTEMD_PAGERSECURE
           Akzeptiert einen logischen Wert. Wenn wahr, wird der »sichere« Modus des Seitenanzeigeprogramms
           verwandt, falls falsch, wird dieser deaktiviert. Falls $SYSTEMD_PAGERSECURE überhaupt nicht gesetzt
           ist, dann wird der sichere Modus aktiviert, falls die effektive Kennung nicht identisch zu dem
           Eigentümer der Anmeldesitzung ist, siehe geteuid(2) und sd_pid_get_owner_uid(3). Im sicheren Modus
           wird LESSSECURE=1 beim Aufruf des Seitenanzeigeprogramms gesetzt und das Seitenanzeigeprogramm muss
           Befehle deaktivieren, die neue Dateien öffnen oder erstellen oder die einen neuen Unterprozess
           starten. Falls $SYSTEMD_PAGERSECURE überhaupt nicht gesetzt ist, werden Seitenanzeigeprogramme, bei
           denen unbekannt ist, ob sie einen sicheren Modus implementieren, nicht verwandt. (Derzeit
           implementiert nur less(1) einen sicheren Modus.)

           Hinweis: Wenn Befehle mit erhöhten Rechten ausgeführt werden, beispielsweise mittels sudo(8) oder
           pkexec(1), muss Vorsicht walten gelassen werden, um sicherzustellen, dass keine ungeplanten
           interaktiven Funktionalitäten aktiviert werden. Der »sichere« Modus für das Seitenanzeigeprogramm
           kann wie oben beschrieben automatisch aktiviert werden. Durch Setzen von SYSTEMD_PAGERSECURE=0 oder
           durch Nichtenfernen dieser Einstellung aus der ererbten Umgebung wird es dem Benutzer ermöglicht,
           beliebige Befehle auszuführen. Beachten Sie, dass auch $SYSTEMD_PAGERSECURE gesetzt werden muss,
           falls die Variablen $SYSTEMD_PAGER oder $PAGER berücksichtigt werden sollen. Es kann sinnvoll sein,
           stattdessen den Seitenanzeiger komplett mit --no-pager zu deaktivieren.

       $SYSTEMD_COLORS
           Akzeptiert ein logisches Argument. Wenn wahr, werden systemd und verwandte Hilfswerkzeuge Farben in
           ihrer Ausgabe verwenden, andernfalls wird die Ausgabe einfarbig sein. Zusätzlich kann die Variable
           eine der folgenden besonderen Werte annehmen: »16«, »256«, um die Verwendung von Farbe auf die
           grundlegenden 16 bzw. 256 ANSI-Farben zu beschränken. Dies kann festgelegt werden, um die auf $TERM
           und der vorliegenden Verbindung der Konsole basierende automatische Entscheidung außer Kraft zu
           setzen.

       $SYSTEMD_URLIFY
           Dies muss ein logischer Wert sein. Er steuert, ob anklickbare Links für Terminal-Emulatoren, die dies
           unterstützen, erstellt werden sollen. Dies kann angegeben werden, um die Entscheidung, die systemd
           basierend auf $TERM und anderen Bedingungen trifft, außer Kraft zu setzen.

BEISPIELE

       Ohne Argumente werden alle gesammelten Protokolle ungefiltert angezeigt:

           journalctl

       Wird ein Treffer angegeben, werden alle Einträge, bei denen ein Feld auf den Ausdruck passt, angezeigt:

           journalctl _SYSTEMD_UNIT=avahi-daemon.service
           journalctl _SYSTEMD_CGROUP=/user.slice/user-42.slice/session-c1.scope

       Falls zwei verschiedene Felder verglichen werden, werden nur Einträge, die auf beide Ausdrücke
       gleichzeitig passen, angezeigt:

           journalctl _SYSTEMD_UNIT=avahi-daemon.service _PID=28097

       Falls sich zwei Treffer auf das gleiche Feld beziehen, werden alle Einträge, die auf einer der zwei
       Ausdrücke passen, angezeigt:

           journalctl _SYSTEMD_UNIT=avahi-daemon.service _SYSTEMD_UNIT=dbus.service

       Falls der Trenner »+« verwandt wird, können zwei Ausdrücke mit einem logischen ODER verbunden werden.
       Folgendes Beispiel wird alle Nachrichten vom Avahi-Diensteprozess mit der PID 28097 sowie alle
       Nachrichten vom D-Bus-Dienst (von einem beliebigen Prozess) anzeigen:

           journalctl _SYSTEMD_UNIT=avahi-daemon.service _PID=28097 + _SYSTEMD_UNIT=dbus.service

       Um alle Felder, die von und über die Unit ausgegeben werden, anzuzeigen, sollte die Option -u/--unit=
       verwandt werden. journalctl -u name expandiert zu einem komplexen Filter ähnlich zu

           _SYSTEMD_UNIT=Name.service
             + UNIT=Name.service _PID=1
             + OBJECT_SYSTEMD_UNIT=Name.service _UID=0
             + COREDUMP_UNIT=Name.service _UID=0 MESSAGE_ID=fc2e22bc6ee647b6b90729ab34a250b1

       (siehe systemd.journal-fields(7) für eine Erklärung dieser Muster).

       Zeigt alle Protokolle, die vom D-Bus-Programm erzeugt wurden:

           journalctl /usr/bin/dbus-daemon

       Zeigt alle Kernelprotokolle vom vorherigen Systemstart:

           journalctl -k -b -1

       Zeigt eine Live-Protokollanzeige von einem Systemdienst apache.service:

           journalctl -f -u apache

SIEHE AUCH

       systemd(1), systemd-journald.service(8), systemctl(1), coredumpctl(1), systemd.journal-fields(7),
       journald.conf(5), systemd.time(7), systemd-journal-remote.service(8), systemd-journal-upload.service(8)

ANMERKUNGEN

        1. Journal-Exportformat
           https://systemd.io/JOURNAL_EXPORT_FORMATS#journal-export-format

        2. Journal-JSON-Format
           https://systemd.io/JOURNAL_EXPORT_FORMATS#journal-json-format

        3. Server-gesandte Ereignisse
           https://developer.mozilla.org/de/docs/Web/API/Server-sent_events/Using_server-sent_events

        4. JavaScript-Objektnotation (JSON) Textsequenzen
           https://tools.ietf.org/html/rfc7464

        5. Entwicklerdokumentation für den Nachrichtenkatalog
           https://www.freedesktop.org/wiki/Software/systemd/catalog

        6. Spezifikation für auffindbare Partitionen
           https://systemd.io/DISCOVERABLE_PARTITIONS

ÜBERSETZUNG

       Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Helge Kreutzmann <debian@helgefjell.de> erstellt.

       Diese  Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 3 oder neuer
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