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BEZEICHNUNG

       drpmsync - einen Dateibaum mit Delta-RPMs synchronisieren

ÜBERSICHT

       drpmsync [-c Konfiguration] [Quelle] Verzeichnis
       drpmsync [-s|-S] Serverkonfiguration
       cgi-bin/drpmsync

BESCHREIBUNG

       rpmsync  gleicht  einen  lokalen  mit  einem  entfernten  Dateisystembaum ab. Es ist auf den Abgleich von
       RPM-Dateibäumen ausgelegt; die deltarpm zugrunde liegende  Technik  kann  nur  bei  der  Übertragung  von
       RPM-Paketen Bandbreite sparen. Für normale Dateibäume verwenden Sie bitte das Programm rsync.

       drpmsync  kann  in  zwei  Modi ausgeführt werden: als Client verbindet es sich mit einem Server, empfängt
       eine Dateiliste und aktualisiert den Baum; als Server beantwortet es eingehende  Anfragen  und  überträgt
       Dateien und RPM-Pakete.

CLIENT-MODUS

       In   diesem   Modus   aktualisiert   drpmsync   den  Baum  im  angegebenen  Verzeichnis.  Es  öffnet  die
       Konfigurationsdatei Verzeichnis/drpmsync/config, um Informationen darüber zu erhalten, welche  Server  zu
       verwenden sind, sowie weitere Einstellungen. Mit der Option -c können Sie eine andere Konfigurationsdatei
       angeben.   Die   folgenden  Einstellungen  werden  verstanden  (die  Voreinstellung  für  die  booleschen
       Einstellungen ist »false«):

       source: Server1 Server2 …

       Dies ist eine Liste der Server, zu denen verbunden werden soll. drpmsync arbeitet diese Liste ab, bis ein
       funktionierender Server gefunden wird. Wenn eine Quelle in der Befehlszeile  angegeben  wird,  dann  wird
       diese  anstelle  der  in  der  Konfiguration  angegebenen Quelle verwendet. Die Syntax für Servereinträge
       lautet »Rechner[:Port]/Baum«.

       log: Protokolldatei

       gibt den Namen der Protokolldatei  an.  Falls  der  Name  nicht  mit  einem  Schrägstrich  beginnt,  wird
       Verzeichnis/drpmsync/ dem Namen vorangestellt.

       generate_deltas: true|false

       legt  fest, ob drpmsync eine Differenzdatei erstellt, wenn es eine neue Version eines RPM-Pakets empfängt
       und der Server keine solche Differenzdatei bereitstellt. Dies ist nur dann nützlich, wenn der lokale Baum
       über den lokalen drpmsync-Server auch an andere Clients exportiert wird.

       generate_delta_compression: Kompression

       wird beim Erzeugen von Deltas an das Programm makedeltarpm weitergeleitet. Ein Beispiel wäre gzip,gzip.

       keep_deltas: true|false

       weist drpmsync an,  empfangene  oder  neu  erzeugte  Differenzdateien  in  Verzeichnis/drpmsync/delta  zu
       speichern. Dies ist automatisch »true«, wenn generate_deltas oder keep_uncombined auf »true« gesetzt ist.

       keep_uncombined: true|false

       weist  drpmsync  an,  unverkettete Differenzdateien anstelle einer vorverketteten einzigen Differenzdatei
       beim Server anzufordern. Dies ergibt Sinn, wenn Sie den Baum re-exportieren und die Anzahl der Versionen,
       aus denen die Clients aktualisiert werden können, maximieren wollen.

       always_get_rpm: true|false

       legt fest, ob drpmsync anfordern soll, das vollständige RPM-Paket immer zusammen mit  der  Differenzdatei
       zu  senden.  Dies  ergibt  nur  Sinn,  wenn  Sie  über eine schnelle Netzwerkverbindung verfügen, so dass
       applydeltarpm mehr Zeit benötigt als für die Übertragung des  vollständigen  RPM-Pakets  benötigt  werden
       würde.

       deltarpmpath: Pfad

       legt das Verzeichnis fest, in dem drpmsync nach den deltarpm-Programmen sucht. Standardmäßig ist dies auf
       die Variable $PATH gesetzt.

SERVER-MODUS

       drpmsync  kann entweder als CGI-Skript oder als eigenständiger Server arbeiten. Der CGI-Skript-Modus wird
       automatisch ausgewählt, wenn die Umgebungsvariable REQUEST_METHOD gesetzt ist. In diesem  Modus  erwartet
       drpmsync,  dass  die  Umgebungsvariable  DRPMSYNC_CONFIG  den  Pfad  zu  einer Server-Konfigurationsdatei
       enthält. Für Apache können Sie diese mit der Anweisung SetEnv setzen.

       Der eigenständige  Modus  wird  mit  der  Option  -s  oder  -S  ausgewählt.  In  diesem  Modus  muss  die
       Serverkonfiguration  als Argument beim Aufruf von drpmsync übergeben werden. Die Option -s weist drpmsync
       an, sich selbst in den Hintergrund zu verschieben und sich direkt zu beenden, während die Option  -S  den
       Server im Vordergrund hält.

       Die Serverkonfiguration kann die folgenden Einstellungen enthalten:

       allow: Muster1 Muster2deny: Muster1 Muster2 …

       stellt  die  Zugriffskontrolle  für den Server bereit. Das Muster kann entweder ein einfaches Glob-Muster
       sein (wobei nur * unterstützt wird) oder ein vollständiger regulärer Ausdruck,  sofern  dieser  als  /RA/
       geschrieben  ist.  Der  reguläre  Ausdruck  wird automatisch am Beginn und Ende verankert. Beispiele sind
       10.10.* oder /10\.10\..*/. Falls entweder die numerische  IP-Adresse  oder  der  Domainname  des  Clients
       irgendeinem Eintrag in der Abweisungsliste entspricht, wird der Zugriff verweigert. Anderenfalls wird die
       Liste  der  erlaubten  Clients  nach einem passenden Eintrag durchsucht. Falls keiner gefunden wird, dann
       wird der Zugriff ebenfalls verweigert. Die Standardeinstellung für beide Listen ist  leer,  daher  müssen
       Sie eine Liste der erlaubten Clients bereitstellen, um diesen Clients den Zugriff zu gewähren.

       log: Protokolldatei

       gibt den Pfad einer Protokolldatei an.

       no_combine: true|false

       weist  mit  dem  Wert  »true«  den  Server  an,  Differenzdateien  nicht zu verketten. Dies erhöht die zu
       übertragende Datenmenge, aber reduziert die Prozessorlast auf dem Server.

       tree: externer_Pfad interner_Pfad

       exportiert den im internen_Pfad befindlichen Baum an die  Clients  als  Verzeichnis  externer_Pfad.  Alle
       obigen   Einstellungen   werden   als   Einstellungen   dieses  bestimmten  Baums  gespeichert,  so  dass
       unterschiedliche Bäume unterschiedliche Einstellungen beinhalten können. Das bedeutet auch, dass sich die
       Konfigurationsanweisungen eines Baums oberhalb der tree-Anweisung befinden müssen.

       Die folgenden Einstellungen sind global und nur für den eigenständigen Modus erforderlich:

       serverlog: Protokolldatei

       gibt den Pfad einer Protokolldatei an, die für die Protokollierung von Serverereignissen verwendet werden
       soll.

       servername: Rechnername[:Port]

       gibt  den  Namen  des  Servers  an.  Falls  Rechnername  leer  ist,  wird  stattdessen  der   vollständig
       ausgeschriebene Domainname verwendet. Die Vorgabe für die Portnummer ist 80.

       serveraddr: Adresse

       gibt  die  Serveradresse  an,  die  zum  Binden  des  Server-Sockets  verwendet  werden soll. Falls nicht
       angegeben, können Verbindungen aus jeder Schnittstelle kommen.

       serveruser: Benutzer
       servergroup: Gruppe

       konfiguriert Benutzer und Gruppe, zu denen der Server wechseln soll, sobald der Socket an den gewünschten
       Port gebunden wurde. Beispiele sind nobody oder wwwrun.

       maxclients: Anzahl

       begrenzt die maximale Anzahl gleichzeitiger Verbindungen auf die angegebene Anzahl. Der Standardwert  ist
       10 Verbindungen.

       deltarpmpath: Pfad

       legt das Verzeichnis fest, in dem drpmsync nach den deltarpm-Programmen sucht. Standardmäßig ist dies auf
       die Variable $PATH gesetzt.

DATEIEN

       Verzeichnis/drpmsync/deltas
              Verzeichnis zum Speichern der Deltas
       Verzeichnis/drpmsync/lock
              Sperrdatei zum Serialisieren von syncrpm-Aufrufen
       Verzeichnis/drpmsync/wip
              Temporärer Speicherort für die übertragenen Objekte
       Verzeichnis/drpmsync/cache
              md5sum-Zwischenspeicher, der die Berechnung des Baumstatus beschleunigt
       Verzeichnis/drpmsync/timstamp
              enthält  den Zeitpunkt des letzten abgeschlossenen Abgleichs und den Zeitpunkt, zu dem zuletzt der
              Status des fernen Dateibaums abgefragt wurde.

SIEHE AUCH

       makedeltarpm(8), combinedeltarpm(8), applydeltarpm(8),

AUTOR

       Michael Schroeder <mls@suse.de>

ÜBERSETZUNG

       Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Mario Blättermann  <mario.blaettermann@gmail.com>
       erstellt.
       Diese  Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 3 oder neuer
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                                                    Juni 2005                                        DRPMSYNC(8)