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BEZEICHNUNG

       PPM - Netpbm-Farbbild-Format

BESCHREIBUNG

       Dieses Programm ist Teil von netpbm(1).

       Das PPM-Format ist der kleinste gemeinsame Nenner der Farbbild-Formate.

       Es sollte erwähnt werden, dass dieses Format äußerst ineffizient ist. Es ist höchst redundant und enthält
       viele  Informationen,  die  das menschliche Auge nicht wahrnehmen kann. Außerdem beinhaltet dieses Format
       abgesehen von grundlegenden Farben nur wenig Bildinformationen. Das  bedeutet,  dass  Sie  gegebenenfalls
       eine  Verknüpfung  mit  einer  Datei  in  diesem Format mit anderen unabhängigen Informationen herstellen
       müssen, um sie sinnvoll nutzen zu können. Allerdings ist es sehr einfach Programme zu  schreiben  und  zu
       analysieren, die dieses Format verarbeiten.

       Es  ist  darauf  hinzuweisen, dass Dateien, abgesehen von der exakten Semantik der Musterwerte, häufig in
       jeder Hinsicht zu diesem Format konform sind. Diese Dateien sind durch ihre Art und Weise der  Verwendung
       von  PPM  als  Zwischenformat  nützlich. Informell werden sie als PPM-Dateien bezeichnet. Aber um absolut
       genau zu sein sollten Sie die Abweichung zu echtem PPM angeben. Ein Beispiel ist  »PPM,  das  die  Farben
       Rot, Grün und Blau benutzt, wie sie auch der fragliche Scanner verwendet«.

       Der  Name »PPM« ist ein Akronym, das vom englischen »Portable-Pixel-Map« abgeleitet ist. Bilder in diesem
       Format (oder einem Vorgänger) wurden früher auch »Portable-Pixmaps« genannt.

DAS FORMAT

       Die Formatdefinition ist wie folgt. Sie können die C-Unterprogramm-Bibliothek libnetpbm(1) verwenden,  um
       das Format auf bequeme und exakte Art und Weise zu lesen und zu interpretieren.

       Eine  PPM-Datei  besteht aus einer Reihe von einem oder mehreren PPM-Bildern. Vor, nach oder zwischen den
       Bildern befinden sich weder Daten, Begrenzungs- oder Füllzeichen.

       Jedes PPM-Bild hat folgende Bestandteile:

       •      Eine »magische Zahl«, um den Dateityp zu identifizieren. Die »magische Zahl« eines PPM-Bildes sind
              die zwei Zeichen »P6«.

       •      Leerraumzeichen (Leerzeichen, Tabulatoren, Wagenrückläufe, Zeilenumbrüche).

       •      Eine Breite, dezimal in ASCII-Zeichen formatiert.

       •      Leerraumzeichen.

       •      Eine Höhe, wieder dezimal in ASCII.

       •      Leerraumzeichen.

       •      Der maximale Farbwert (»Maxwert«), wieder dezimal in ASCII. Er muss kleiner als 65536  und  größer
              als Null sein.

       •      Ein einzelnes Leerraumzeichen (normalerweise ein Zeilenumbruch).

       •      Ein  Raster  von  »Höhe«  Reihen  in  der  Reihenfolge von oben nach unten. Jede Reihe besteht aus
              »Breite« Pixel von links nach rechts. Jedes Pixel besteht aus den drei Werten für  Rot,  Grün  und
              Blau  in  dieser  Reihenfolge. Jeder Wert wird durch eine reine Binärzahl mit einem oder zwei Byte
              repräsentiert. Wenn »Maxwert« kleiner als 256 ist, dann ist es ein Byte, ansonsten  sind  es  zwei
              Byte. Das höherwertige Byte ist das erste Byte.

              Eine  Zeile  in  einem  Bild  ist horizontal. Eine Spalte ist vertikal. Die Pixel in dem Bild sind
              quadratisch und fortlaufend.

              Die Musterwerte im Raster sind »nichtlinear«. Sie sind im Pixel proportional  zur  Intensität  von
              Rot,  Grün  und  Blau  gemäß  der  Empfehlung ITU-R BT.709 und mit der Gamma-Funktion gemäß BT.709
              gewichtet. (Diese Übertragungsfunktion spezifiziert die Zahl Gamma zu 2,2 und weist  für  niedrige
              Intensitäten  einen  linearen  Bereich  auf).  Ein  Wert  von  »Maxwert« für alle drei Musterwerte
              entspricht CIE-D65-weiß und ist die hellste Farbe in dem Farbraum, der zum  dem  Bild  passt  (der
              Farbraum  entspricht  der Menge aller Farben aller Bilder, mit denen dieses Bild verglichen werden
              könnte).

              Der Wertebereich von Kanalwerten (16-240) von BT.709 ist für PPM irrelevant.

              Die Empfehlung ITU-R BT.709 ist eine Umbenennung der früheren CCIR-Empfehlung 709. Als die CCIR um
              das Jahr 2000 in der ITU als ihrer  Elternorganisation  aufging,  wurde  der  Standard  umbenannt.
              Dieses Dokument hat sich früher auf den Standard als CIE-Empfehlung 709 bezogen. Heutzutage ist es
              aber unklar, ob die CIE jemals einen solchen Standard finanziert hat.

              Beachten  Sie,  dass  das neuere »sRGB« ein weiterer verbreiteter Farbraum ist. Eine gebräuchliche
              Variante von PPM verwendet diesen anstatt des spezifizierten Farbraums. Sie können pnmgamma(1) zur
              Umwandlung zwischen dieser Variante und echtem PPM verwenden.

              Beachten Sie, dass eine gebräuchliche Variante vom PPM Format die Werte »linear«  verwendet,  dass
              heißt  wie  oben  beschrieben,  nur  ohne  die Gamma-Anpassung. pnmgamma(1) akzeptiert eine solche
              PPM-Variante als Eingabe und erzeugt echtes PPM als Ausgabe.

       Zeichenketten, die mit einem »#« beginnen, können wie bei PBM(1) Kommentare sein.

       Beachten Sie, dass Sie pamdepth(1) verwenden können, um zwischen dem Format mit einem Byte pro  Wert  und
       zwei Byte pro Wert zu konvertieren.

       Alle  Zeichen, auf die sich hier bezogen wird, sind ASCII-kodiert. »newline« (zu deutsch »Zeilenumbruch«)
       entspricht dem ASCII-Zeichen, das als »Line-Feed« oder »LF« bekannt ist. Ein »white  space«  (zu  deutsch
       »Leerraumzeichen«)  ist  »Space« (Leerzeichen), »LF« (Zeilenumbruch), »TAB« (Tabulator), »VT« (vertikaler
       Tabulator)  oder  »FF«  (Seitenvorschub)  (dies  dind  die  Zeichen,  die  die  Funktion  isspace()   aus
       Standard-ANSI-C als »White Space« bezeichnet).

   Gewöhnliches PPM
       Es  gibt eine weitere Version des PPM-Formats, die ziemlich selten ist: das »plain«-PPM-Format. Das obige
       Format, das im Allgemeinen als normal  angesehen  wird,  ist  als  »raw«-PPM-Format  (zu  deutsch  »roh«)
       bekannt.  Lesen  Sie  die  Diskussion  in  pbm(1)  bezüglich  der Beziehung zwischen dem »plain«- und dem
       »raw«-Format und ihrer Verwendung.

       Die Unterschiede zu dem »plain«-Format sind folgende:

       •      Es gibt genau ein Bild in einer Datei.

       •      Die »magische Zahl« ist »P3« anstatt »P6«.

       •      Jeder Wert in dem Raster wird durch eine ASCII-Dezimalzahl (von beliebiger Größe) dargestellt.

       •      Jeder Wert in dem Raster hat sowohl vorab als auch abschließend ein Leerraumzeichen. Zwischen zwei
              Werten muss mindestens ein Leerraumzeichen stehen, es gibt aber keine  maximale  Anzahl.  Es  gibt
              keine  besondere Trennung zwischen zwei Pixeln, nur die notwendige Trennung zwischen dem Blau-Wert
              eines Pixels zum Rot-Wert des nächsten Pixels.

       •      Keine Zeile sollte länger als 70 Zeichen sein.

       Hier ist ein kleines Beispielbild in diesem Format.
       P3
       # feep.ppm
       4 4
       15
        0  0  0    0  0  0    0  0  0   15  0 15
        0  0  0    0 15  7    0  0  0    0  0  0
        0  0  0    0  0  0    0 15  7    0  0  0
       15  0 15    0  0  0    0  0  0    0  0  0

       Es gibt am Ende jeder dieser Zeilen ein Zeilenumbruchzeichen.

       Programme, die dieses Format lesen, sollten so nachsichtig wie möglich sein und  alles  akzeptieren,  was
       entfernt nach einem PPM-Bild aussieht.

INTERNET-MEDIENTYP

       Für  PPM  wurde kein Internet-Medientyp (auch MIME-Typ, Content-Typ) bei der IANA registriert, jedoch ist
       der Wert image/x-portable-pixmap gebräuchlich.

       Beachten Sie, dass der PNM-Internet-Medientyp image/x-portable-anymap ebenfalls verwendet wird.

DATEINAME

       Es gibt keine Anforderungen an den Namen einer PPM-Datei. Die Konvention ist aber, die Endung  ».ppm«  zu
       verwenden.  In  Fällen,  in  denen  es  unbequem ist, zwischen den verschiedenen Unterformaten von PNM zu
       unterscheiden, ist die Verwendung von »pnm« ebenfalls üblich.

KOMPATIBILITÄT

       Vor April 2000 konnte der »Maxwert« einer PPM-Datei nicht größer als 255 sein. Es  konnte  deshalb  nicht
       mehr als ein Byte pro Wert enthalten. Alte Programme verlassen sich möglicherweise darauf.

       Vor  Juli  2000 konnte in einer PPM-Datei maximal ein Bild enthalten sein. Deshalb ignorieren die meisten
       Werkzeuge zur Verarbeitung von PPM-Dateien sämtliche  Daten  nach  dem  ersten  Bild;  sie  werden  nicht
       eingelesen.

SIEHE AUCH

       pnm(1), pgm(1), pbm(1), pam(1), Programme, die PPM verarbeiten(1)

URSPRUNG DES DOKUMENTS

       Diese  Handbuchseite  wurde vom Netpbm-Werkzeug »makeman« aus der HTML-Quelle erstellt. Das Hauptdokument
       befindet sich unter

              http://netpbm.sourceforge.net/doc/ppm.html

ÜBERSETZUNG

       Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde  von  Christoph  Brinkhaus  <c.brinkhaus@t-online.de>
       erstellt.

       Diese  Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 3 oder neuer
       bezüglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG übernommen.

       Wenn Sie Fehler in der Übersetzung dieser Handbuchseite finden, schicken Sie bitte  eine  E-Mail  an  die
       Mailingliste der Übersetzer: debian-l10n-german@lists.debian.org.

Netpbm-Dokumentation                             9. Oktober 2016                      PPM-Formatspezifikation(5)