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BEZEICHNUNG

       PBM - zweistufiges Netpbm-Bildformat

BESCHREIBUNG

       Dieses Programm ist Teil von netpbm(1).

       Das  PBM-Format  ist  der  kleinste  gemeinsame  Nenner  der  monochromen  Bild-Formate. Es dient als die
       gemeinsame Sprache einer großen Familie von Filtern zur Konvertierung  von  Raster-Graphiken.  Der  Grund
       liegt  darin,  dass  das Format keinen Wert auf Effizienz legt, aber dafür einfach und universell ist. Es
       ist einfach Programme zu entwickeln, um von und zu ziemlich jedem Graphikformat zu konvertieren, oder das
       Bild zu bearbeiten.

       Der Name »PBM« ist ein Akronym, das vom englischen »Portable-Bit-Map« abgeleitet ist.

       Es ist kein Format, das normalerweise dazu verwenden werden würde, um eine Datei abzuspeichern  oder  sie
       jemandem  zu  senden.  Es  ist  dafür  zu  aufwendig  und  wenig  ausdruckskräftig.  Es  ist  einfach ein
       Zwischenformat. In seiner reinsten Verwendung lebt es nur in einer Pipe zwischen zwei anderen Programmen.

DAS LAYOUT

       Die Formatdefinition ist wie folgt.

       Eine PBM-Datei besteht aus einer Reihe von einem oder mehreren PBM-Bildern. Vor, nach oder  zwischen  den
       Bildern befinden sich weder Daten, Begrenzungs- oder Füllzeichen.

       Jedes PBM-Bild hat folgende Bestandteile:

       •      Eine »magische Zahl«, um den Dateityp zu identifizieren. Die »magische Zahl« eines PBM-Bildes sind
              die zwei Zeichen »P4«.

       •      Leerraumzeichen (Leerzeichen, Tabulatoren, Wagenrückläufe, Zeilenumbrüche).

       •      Die Breite des Bildes in Pixel, dezimal in ASCII-Zeichen formatiert.

       •      Leerraumzeichen.

       •      Die Höhe des Bildes in Pixel, wieder dezimal in ASCII.

       •      Ein einzelnes Leerraumzeichen (normalerweise ein Zeilenumbruch).

       •      Ein  Raster  von  »Höhe«  Reihen  in  der  Reihenfolge von oben nach unten. Jede Reihe besteht aus
              »Breite« Bits, wobei jeweils acht Bit zu einem Byte zusammengefasst sind. Das  letzte  Byte  einer
              Reihe  ist  mit  zu ignorierenden Füll-Bits aufgefüllt. Jedes Bit repräsentiert ein Pixel; »1« ist
              Schwarz, »0« ist Weiß. Die Reihenfolge der Pixel ist von links nach  rechts.  Die  Reihenfolge  in
              jedem  abzuspeichernden  Byte ist vom hochwertigsten Bit zum niederwertigsten Bit. Die Reihenfolge
              der abzuspeichernden Bytes ist vom Dateianfang zum Dateiende.

              Eine Zeile in einem Bild ist horizontal. Eine Spalte ist vertikal. Die  Pixel  in  dem  Bild  sind
              quadratisch und fortlaufend.

       •      Vor  dem  Leerraumzeichen,  das  das  Raster begrenzt, sind alle Zeichen von einem »#« bis vor das
              nächste Wagenrücklauf- oder Zeilenumbruch-Zeichen ein Kommentar und werden ignoriert.

              (Vor Juni 2024  war  spezifiziert,  dass  der  Zeilenumbruch  oder  der  Wagenrücklauf  Teile  des
              Kommentars  waren  und  ignoriert  wurden.  Allerdings  wurde  das im Laufe der 22 Jahre, in denen
              Kommentare in der Spezifikation aufgeführt wurden, nie in Netpbm implementiert).

       Alle Zeichen, auf die sich hier bezogen wird, sind ASCII-kodiert. »newline« (zu deutsch  »Zeilenumbruch«)
       entspricht  dem  ASCII-Zeichen,  das als »Line-Feed« oder »LF« bekannt ist. Ein »white space« (zu deutsch
       »Leerraumzeichen«) ist »Space« (Leerzeichen), »LF« (Zeilenumbruch), »TAB« (Tabulator),  »VT«  (vertikaler
       Tabulator)   oder  »FF«  (Seitenvorschub)  (dies  dind  die  Zeichen,  die  die  Funktion  isspace()  aus
       Standard-ANSI-C als »White Space« bezeichnet).

   Gewöhnliches PBM
       Es gibt sogar eine weitere Version vom PBM-Format, die noch einfacher ist,  und  noch  verschwenderischer
       mit Platz als PBM umgeht, und zwar »Plain«-PBM. Tatsächlich ist »Plain«-PBM zuerst erschienen, allerdings
       ist  selbst  seinem  Erfinder  dessen  verschwenderische  Umgang  mit Ressourcen nach einer Weile zu viel
       geworden, weshalb er auf das gewechselt ist, was wir nun als das reguläre PBM-Format  kennen.  Allerdings
       ist  »Plain«-PBM  derart  redundant,  das  es  praktisch  unmöglich ist, es zu beschädigen. Sie können es
       mittels des liberalsten E-Mail-Systems verschicken (was der ursprüngliche Zweck des PBM-Formats war)  und
       es  wird  nach der Ankunft immer noch lesbar sein. Sie können dutzende zufällige Bits kippen und trotzdem
       das ursprüngliche Bild einfach wieder zusammensetzen. Und wir müssen das  Format  hier  kaum  definieren,
       weil Sie es schon aus dem Augenschein heraus dekodieren können.

       Netpbm-Programme   erzeugen   standardmäßig   das   »Raw«-PPM-Format   (zu  deutsch  »roh«)  anstatt  des
       »Plain«-Formates. Aber mit gemeinsame Optionen -plain wird »Plain«-PBM ausgewählt.

       Die Unterschiede sind folgende:

       •      Es gibt genau ein Bild in einer Datei.

       •      Die »magische Zahl« ist »P1« anstatt »P4«.

       •      Jedes Pixel im Raster wird durch jeweils ein Byte dargestellt, das eine »1« für Schwarz oder  eine
              »0«  für  Weiß enthält. Die zwei Ziffern sind ASCII-kodiert. Es gibt keine Füll-Bits am Ende einer
              Zeile.

       •      Leerraumzeichen im Bereich des Rasters werden ignoriert.

       •      Sie können jeden gewünschten Kram nach dem Raster einfügen, solange er mit  einem  Leerraumzeichen
              beginnt.

       •      Keine Zeile sollte länger als 70 Zeichen sein.

              Hier ist ein kleines Beispielbild im »plain«-PBM-Format.
              P1
              # feep.pbm
              24 7
              0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0
              0 1 1 1 1 0 0 1 1 1 1 0 0 1 1 1 1 0 0 1 1 1 1 0
              0 1 0 0 0 0 0 1 0 0 0 0 0 1 0 0 0 0 0 1 0 0 1 0
              0 1 1 1 0 0 0 1 1 1 0 0 0 1 1 1 0 0 0 1 1 1 1 0
              0 1 0 0 0 0 0 1 0 0 0 0 0 1 0 0 0 0 0 1 0 0 0 0
              0 1 0 0 0 0 0 1 1 1 1 0 0 1 1 1 1 0 0 1 0 0 0 0
              0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0

       Es gibt am Ende jeder dieser Zeilen ein Zeilenumbruchzeichen.

       Sie können das »Plain«-PBM-Format mit dem Programm pnmtoplainpnm(1) aus dem regulären PBM-Format (nur das
       erste Bild in der Datei) erzeugen.

       Programme,  die  dieses  Format lesen, sollten so nachsichtig wie möglich sein und alles akzeptieren, was
       entfernt nach einer Rastergraphik aussieht.

INTERNET-MEDIENTYP

       Für PBM wurde kein Internet-Medientyp (auch MIME-Typ, Content-Typ) bei der IANA registriert,  jedoch  ist
       der Wert image/x-portable-bitmap gebräuchlich.

       Beachten Sie, dass der PNM-Internet-Medientyp image/x-portable-anymap ebenfalls verwendet wird.

DATEINAME

       Es  gibt  keine Anforderungen an den Namen einer PBM-Datei. Die Konvention ist aber, die Endung ».pbm« zu
       verwenden. In Fällen, in denen es unbequem ist, zwischen  den  verschiedenen  Unterformaten  von  PNM  zu
       unterscheiden, ist die Verwendung von »pnm« ebenfalls üblich.

KOMPATIBILITÄT

       Vor  Juli  2000  konnte  in  einer  PBM-Datei  maximal  ein Bild enthalten sein. Deshalb ignorieren viele
       Werkzeuge zur Verarbeitung von PBM-Dateien sämtliche  Daten  nach  dem  ersten  Bild;  sie  werden  nicht
       eingelesen.

SIEHE AUCH

       libnetpbm(1), pnm(1), pgm(1), ppm(1), pam(1), Programme, die PBM verarbeiten(1)

URSPRUNG DES DOKUMENTS

       Diese  Handbuchseite  wurde vom Netpbm-Werkzeug »makeman« aus der HTML-Quelle erstellt. Das Hauptdokument
       befindet sich unter

              http://netpbm.sourceforge.net/doc/pbm.html

ÜBERSETZUNG

       Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde  von  Christoph  Brinkhaus  <c.brinkhaus@t-online.de>
       erstellt.

       Diese  Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 3 oder neuer
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       Wenn Sie Fehler in der Übersetzung dieser Handbuchseite finden, schicken Sie bitte  eine  E-Mail  an  die
       Mailingliste der Übersetzer: debian-l10n-german@lists.debian.org.

Netpbm-Dokumentation                              27. Juni 2024                                Das PBM-Format(5)