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BEZEICHNUNG

       uupdate - führt ein Upgrade eines Quellcodepakets von einer Revision der Ursprungsautoren durch

ÜBERSICHT

       uupdate [Optionen] neues_Archiv_der_Ursprungsautoren [Version]
       uupdate [Optionen] --find|-f
       uupdate [Optionen] --patch|-p Patch-Datei

BESCHREIBUNG

       uupdate  verändert  ein existierendes Debian-Quellcodearchiv, um eine Aktualisierung der Ursprungsautoren
       widerzuspiegeln,  die  als  Patch  eines  vollständigen  Quellcodearchivs   bereitgestellt   wurde,   Das
       Hilfswerkzeug  muss von der obersten Ebene des alten Quellcodeverzeichnisses aufgerufen werden. Falls ein
       relativer Name für das neue Archiv angegeben wurde, wird zuerst relativ  zum  Ausführungsverzeichnis  und
       dann   relativ   zum   übergeordneten  Verzeichnis  des  Quellcodeverzeichnisbaums  gesucht.  (Falls  die
       Changelog-Datei zum Beispiel /usr/local/src/foo/foo-1.1/debian/changelog ist, dann wird nach der  Archiv-
       oder  Patch-Datei  relativ  zu  /usr/local/src/foo  gesucht.) Beachten Sie, dass die Patch-Datei oder das
       Archiv nicht innerhalb des Quellcodeverzeichnisbaums selbst sein kann.  Die  vollständigen  Einzelheiten,
       was der Code tut, werden nachfolgend erläutert.

       Derzeit  unterstützte  Quellcodedateitypen  sind  .tar.gz-, .tar.bz2-, .tar.Z-, .tgz-, .tar-, .tar.lzma-,
       .tar.xz-, .7z und .zip-Archive. Außerdem werden bereits entpackte Quellcodearchive unterstützt; geben Sie
       einfach den Pfad des Quellcodeverzeichnisses an. Unterstützte Typen von  Patch-Dateien  sind  komprimiert
       mit  gzip, bzip2, lzma, xz sowie unkomprimierte Patch-Dateien. Die Dateitypen werden durch die Dateinamen
       identifiziert, daher müssen sie die Standardendungen verwenden.

       Üblicherweise wird uupdate in der Lage sein, die Versionsnummer vom Namen  des  Quellarchivs  herzuleiten
       (solange  sie  nur  Zahlen  und  Punkte  enthält).  Falls dies fehlschlägt, müssen Sie die Versionsnummer
       explizit angeben (ohne die Debian-Veröffentlichungsnummer, die anfangs  immer  »1«  oder  auf  entdeckten
       Ubuntu-Systemen  »0ubuntu1«  sein  wird).  Dies  kann  durch  eine  einleitende  --upstream-version- oder
       -v-Option erledigt werden oder im Fall eines Archivs, durch eine Versionsnummer nach dem Dateinamen. (Der
       Grund für letzteres ist, dass uupdate auch direkt von uscan aufgerufen werden kann.)

       Da uupdate zum Bereinigen des aktuellen Archivs debuild verwendet, bevor  es  die  Patch-Datei  anwendet,
       akzeptiert  es  eine  --rootcmd- oder -r-Option, die es dem Benutzer gestattet, einen Befehl zum Erlangen
       von Root-Rechten anzugeben. Standardmäßig wird fakeroot benutzt.

       Falls ein Archiv erstellt wird, sollte die unberührte Quelldatei der Ursprungsautoren zum  Erstellen  der
       .orig.tar.gz-Datei  verwendet  werden,  wann  immer dies möglich ist. Dies bedeutet, dass MD5-Summen oder
       ähnliche Methoden einfach zum Vergleichen der Quelldatei der Ursprungsautoren mit  der  Debian-Kopie  der
       Version  der  Ursprungsautoren  benutzt  werden kann. Dies ist das Standardverhalten und kann mittels der
       nachfolgenden Option --no-pristine ausgeschaltet werden.

OPTIONEN

       Dies ist eine Zusammenfassung dessen, was oben erklärt wurde.

       --no-conf, --noconf
              keine Konfigurationsdateien lesen, Dies kann nur als erste auf der Befehlszeile angegebene  Option
              benutzt werden.

       --upstream-version Version, -v Version
              gibt die Versionsnummer des Pakets der Ursprungsautoren explizit an.

       --force-bad-version, -b
              erzwingt, dass eine Versionsnummer niedriger als die aktuelle ist (z.B. wenn rückportiert wird).

       --rootcmd Befehl_um_Root_zu_werden, -r Befehl_um_Root_zu_werden
              gibt den Befehl an, der zum Erlangen von Root-Rechten benutzt wird, um das Paket zu bauen. Er wird
              an debuild(1) übergeben, falls er angegeben wurde.

       --pristine, -u
              betrachtet  das  Paket  als unberührte Quelle der Ursprungsautoren und erstellt einen symbolischen
              Verweis von <Paket>_<Version>.orig.tar.gz darauf, wann immer dies möglich ist.  Diese  Option  hat
              für Patches keine Bedeutung. Dies ist das Standardverhalten.

       --no-pristine
              versucht nicht, einen symbolischen <Paket>_<Version>.orig.tar.gz-Verweis zu erstellen.

       --symlink, -s
              erstellt einfach einen symbolischen Verweis, wenn ein neues .tar.gz-Archiv der Ursprungsautoren zu
              einem    neuen   <Paket>_<Version>.orig.tar.gz-Speicherort   verschoben   wird.   Dies   ist   das
              Standardverhalten.

       --no-symlink
              kopiert das .tar.gz der Ursprungsautoren  an  den  neuen  Speicherort,  statt  einen  symbolischen
              Verweis   zu   erstellen,  falls  <Paket>_<Version>.orig.tar.gz  fehlt.  Andernfalls  wird  nichts
              unternommen.

       --find, -f
              findet alle Tarbälle der Ursprungsautoren in ../, die  <Paket>_<Version>.orig.tar.{gz|bz2|lzma|xz}
              oder <Paket>_<Version>.orig-<Komponente>.tar.{gz|bz2|lzma|xz} entsprechen. --upstream-version wird
              benötigt.  Unveränderter  Quelltext  ist  erforderlich.  Dies  ist nicht für --patch gültig. Diese
              Option  verwendet  dpkg-source  als  Backend,  um   Unterstützung   für   mehrere   Tarbälle   der
              Ursprungsautoren  zu  aktivieren  und früher gemeldete kleine Fehler zu lösen. Der Gebrauch dieser
              Option wird nachdrücklich empfohlen.

       --verbose
              erzeugt eine detaillierte Ausgabe.

       --help, -h
              zeigt eine Hilfenachricht an und endet erfolgreich

       --version
              zeigt Versions- und Copyright-Informationen an und endet erfolgreich.

KONFIGURATIONSVARIABLEN

       Die beiden Konfigurationsdateien /etc/devscripts.conf und  ~/.devscripts  werden  in  dieser  Reihenfolge
       eingelesen,  um  Konfigurationsvariablen  zu  setzen.  Befehlszeilenoptionen  können  benutzt  werden, um
       Einstellungen in Konfigurationsdateien zu setzen. Einstellungen in Umgebungsvariablen  werden  zu  diesem
       Zweck ignoriert. Die derzeit bekannten Variablen sind:

       UUPDATE_PRISTINE
              Falls  dies auf no gesetzt ist, ist es so, als ob der Befehlszeilenparameter --no-pristine benutzt
              würde.

       UUPDATE_SYMLINK_ORIG
              Falls dies auf no gesetzt ist, ist es so, als ob der Befehlszeilenparameter  --no-symlink  benutzt
              würde.

       UUPDATE_ROOTCMD
              Dies entspricht der Option --rootcmd.

MAßNAHMEN, DIE FÜR EIN ARCHIV ERGRIFFEN WERDEN

       neue Versionsnummer herausfinden
              Falls  keine  Versionsnummer  explizit angegeben wurde, wird der Archivname nach einer Abfolge von
              Ziffern durchsucht, die durch Punkte getrennt sind. Falls diese gefunden wird, wird sie  als  neue
              Versionsnummer der Ursprungsautoren genommen. Falls nicht, wird die Verarbeitung abgebrochen.

       neues .orig.tar.gz-Archiv erstellen
              Falls  die  Option  --pristine  oder  -u  angegeben  wurde und das Archiv der Ursprungsautoren ein
              .tar.gz- oder .tgz-Archiv ist, wird dies direkt nach <Paket>_<Version>.orig.tar.gz kopiert.

       Entpacken
              Das Archiv wird in ein Verzeichnis, dessen Namen den Anforderungen der Debian-Richtlinien  genügt,
              entpackt:  Paketversion_der_Ursprungsautoren.orig.  Falls  das Verzeichnis bereits existiert, wird
              die Verarbeitung abgebrochen.

       Patches anwenden
              Die .diffs.gzs der aktuellen Version werden auf das entpackte Archiv angewendet. Falls  der  Patch
              nicht richtig angewendet wurde oder keine Patch-Datei gefunden wurde, ist der Exit-Status ungleich
              null  und  es  erscheinen  Warnungen.  Außerdem wird die Liste abgewiesener Patches angezeigt. Die
              Datei debian/rules wird ausführbar gemacht und alle  von  patch  erstellten  .orig-Dateien  werden
              gelöscht.

       Changelog-Aktualisierung
              A changelog entry with the new version number is generated with the text “New upstream release.”.

              Auf   Ubuntu-Systemen  wird  die  dpkg-vendor-Erkennung  verwendet,  um  die  Debian-Revision  auf
              »0ubuntu1« zu setzen. Sie können debian/changelog hinterher manuell ändern.

MAßNAHMEN, DIE FÜR EINE PATCH-DATEI ERGRIFFEN WERDEN

       neue Versionsnummer herausfinden
              Sofern keine explizite Versionsnummer  bereitgestellt  wurde,  wird  die  Patch-Datei  nach  einer
              Abfolge  von  Ziffern  durchsucht, die durch Punkte getrennt sind. Falls diese gefunden wird, wird
              sie als neue Versionsnummer der Ursprungsautoren genommen.  Falls  nicht,  wird  die  Verarbeitung
              abgebrochen.

       den aktuellen Quellverzeichnisbaum bereinigen
              Der  Befehl  debuild  clean  wird innerhalb des aktuellen Debian-Quellarchivs ausgeführt, um es zu
              bereinigen. Falls eine -r-Option für uupdate angegeben wurde, wird sie an debuild weitergereicht.

       Patches anwenden
              Das aktuelle Quellarchiv (.orig.tar.gz) wird  entpackt  und  der  Patch  auf  die  Originalquellen
              angewendet.  Falls  dies  erfolgreicht  ist,  wird  das  .orig-Verzeichnis  umbenannt, um die neue
              Versionsnummer widerzuspiegeln und das aktuelle Debian-Quellverzeichnis wird  in  ein  Verzeichnis
              mit  der  neuen  Versionsnummer  kopiert, andernfalls wird die Verarbeitung abgebrochen. Die Datei
              debian/rules wird ausführbar gemacht und alle durch  den  Patch  erstellten  .orig-Dateien  werden
              gelöscht. Falls es ein Problem beim Anwenden der Patches gab, wird eine Warnung ausgegeben und das
              Programm wird schließlich mit einem Exit-Status ungleich null beendet.

       Changelog-Aktualisierung
              A changelog entry with the new version number is generated with the text “New upstream release.”.

              Auf   Ubuntu-Systemen  wird  die  dpkg-vendor-Erkennung  verwendet,  um  die  Debian-Revision  auf
              »0ubuntu1« zu setzen. Sie können debian/changelog hinterher manuell ändern.

SIEHE AUCH

       debuild(1), fakeroot(1), patch(1) und devscripts.conf(5)

       The Debian Policy Manual

AUTOR

       Die Originalversion von uupdate wurde von Christoph Lameter  <clameter@debian.org>  geschrieben.  Mehrere
       Änderungen und Verbesserungen stammen von Julian Gilbey <jdg@debian.org>.

ÜBERSETZUNG

       Diese   Übersetzung   wurde   mit   dem   Werkzeug   po4a   <URL:https://po4a.org/>   durch  Chris  Leick
       c.leick@vollbio.de im Juli 2012 erstellt und vom deutschen Debian-Übersetzer-Team korrekturgelesen. Bitte
       melden Sie alle Fehler in der Übersetzung an debian-l10n-german@lists.debian.org oder  als  Fehlerbericht
       an  das  Paket  devscripts. Sie können mit dem folgenden Befehl das englische Original anzeigen »man -L C
       Abschnitt deutsche_Handbuchseite«.

DEBIAN                                        Debian-Hilfswerkzeuge                                   UUPDATE(1)