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BEZEICHNUNG

       ssh-copy-id — lokal verfügbare Schlüssel zur Autorisierung von Anmeldungen an fernen Maschinen verwenden

ÜBERSICHT

       ssh-copy-id  [-f] [-n] [-s] [-x] [-i [Identitätsdatei]] [-t Zielpfad] [-F SSH-Konfig] [[-o SSH-Option] …]
       [-p Port] [Benutzer@]Rechnername ssh-copy-id -h | -?

BESCHREIBUNG

       ssh-copy-id ist ein Skript, das ssh(1) zur Anmeldung an fernen Maschinen  verwendet  (vermutlich  mittels
       eines  Anmeldepasswortes, daher sollte Passwort-Authentifizierung aktiviert sein, außer Sie haben mehrere
       Identitäten geschickt eingesetzt). Es stellt eine Liste von einem oder mehreren Fingerabdrücken  zusammen
       (wie  nachfolgend  beschrieben) und versucht, sich mit jedem Schlüssel anzumelden, um zu prüfen, ob einer
       von ihnen bereits installiert wurde (wenn sie natürlich ssh-agent(1)  nicht  verwenden,  kann  dies  dazu
       führen,  dass  sie  wiederholt  nach  einer  Passphrase  gefragt werden). Es stellt dann eine Liste derer
       zusammen, bei denen keine Anmeldung  gelang  und  ermöglicht  dann  mit  ssh(1)  Anmeldungen  mit  diesen
       Schlüsseln  auf  den fernen Servern. Standardmäßig fügt es die Schlüssel hinzu, indem es sie an die Datei
       ~/.ssh/authorized_keys des Benutzers auf dem fernen Rechner anhängt  (und  dabei,  falls  notwendig,  die
       Datei  und  das  Verzeichnis  erstellt).  Es  ist  auch  in der Lage zu erkennen, ob das ferne System ein
       NetScreen ist, um dann stattdessen seinen Befehl ‘set ssh pka-dsa key …’ zu verwenden.

       Folgende Optionen stehen zur Verfügung:

       -i [Identitätsdatei]
               Verwendet nur Schlüssel, die in der Identitätsdatei enthalten sind (statt mittels ssh-add(1) oder
               in der Vorgabekennungsdatei nach Identitäten zu schauen). Falls  der  Dateiname  nicht  auf  .pub
               endete,   wird  diese  Endung  hinzugefügt.  Falls  der  Dateiname  nicht  angegeben  wird,  wird
               Vorgabekennungsdatei verwandt.

               Beachten Sie, dass dies dazu verwandt werden kann, sicherzustellen, dass die kopierten  Schlüssel
               die  bevorzugten  Kommentare  und/oder  zusätzlichen Optionen gesetzt haben, indem sichergestellt
               wird, dass die Schlüsseldatei diese wie gewünscht gesetzt hat, bevor das Kopieren versucht wird.

       -f      Zwangsmodus: Überprüft nicht, ob die  Schlüssel  auf  dem  fernen  Server  vorhanden  sind.  Dies
               bedeutet,  dass  es  nicht den privaten Schlüssel benötigt. Natürlich kann dies dazu führen, dass
               auf dem fernen System mehr als eine Kopie des Schlüssels installiert wird.

       -n      Führt einen Probleauf aus.  Statt  Schlüssel  auf  dem  fernen  System  zu  installieren,  werden
               lediglich der oder die Schlüssel ausgegeben, die installiert würden.

       -s      SFTP-Modus:  normalerweise  werden  die  öffentlichen Schlüssel installiert, indem auf der fernen
               Seite Befehle ausgeführt werden. Mit dieser Option  wird  die  Datei  ~/.ssh/authorized_keys  des
               Benutzers  heruntergeladen, lokal verändert, und mit Sftp hochgeladen. Diese Option ist nützlich,
               falls auf dem fernen Server die ausführbaren Befehle eingeschränkt sind.

       -t Zielpfad
               Der Pfad auf dem Zielsystem, zu  dem  die  Schlüssel  hinzugefügt  werden  sollen  (standardmäßig
               ».ssh/authorized_keys«)

       -p Port
               Gibt den Port an, an dem am fernen Rechner verbunden werden soll.

       -F SSH-Konfiguration, -o SSH-Option
               Diese   Optionen   werden   einfach   unverändert  zusammen  mit  ihren  Argumenten  an  ssh/sftp
               durchgereicht. Sie erlauben  das  Setzen  einer  alternativen  Konfigurationsdatei  bzw.  anderer
               Optionen.

               Statt   diese   als   Befehlszeilenoptionen  anzugeben,  ist  es  oft  besser,  (rechnerbezogene)
               Einstellungen in der Konfigurationsdatei von ssh(1) zu verwenden: ssh_config(5).

       -x      Diese Option ist für die Fehlersuche im Skript ssh-copy-id selbst. Sie setzt  den  Schalter  »-x«
               der Shell selbst, so dass Sie die ausgeführten Befehle sehen werden.

       -h, -?  Gibt eine Benutzungszusammenfassung aus.

       Ohne  -i wird standardmäßig geprüft, ob ‘ssh-add -L’ eine Ausgabe erzeugt. Ist dies der Fall, dann werden
       diese Schlüssel verwandt. Beachten Sie, dass dieses dazu führt, dass  der  Kommentar  des  Schlüssel  der
       Dateiname  ist, der an ssh-add(1) übergeben wurde, als der Schlüssel in Ihren ssh-agent(1) geladen wurde,
       statt der Kommentar, der in dieser Datei enthalten ist, was sehr  unschön  ist.  Andernfalls  werden  die
       Inhalte in Vorgabekennungsdatei verwandt, falls ssh-add(1) keine Schlüssel bereitstellt.

       Die  Vorgabekennungsdatei  ist  die  neuste  Datei,  die  auf  folgende passt: ~/.ssh/id*.pub (allerdings
       ausschließlich solchen, die auf ~/.ssh/*-cert.pub passen). Falls Sie also einen Schlüssel erstellen,  der
       nicht  der  ist,  den  Sie  ssh-copy-id verwenden lassen wollen, setzen Sie einfach touch(1) auf der .pub
       -Datei Ihres bevorzugten Schlüssels ein, um diesen wieder als den neusten einzustellen.

BEISPIELE

       Falls Sie bereits Schlüssel von einem System auf einer Reihe von fernen Rechnern  installiert  haben  und
       Sie  dann  einen  neuen  Schlüssel  auf  einer  neuen  Client-Maschine erstellen, kann es schwierig sein,
       nachzuverfolgen, auf welchen Systemen Sie den neuen Schlüssel installiert haben. Eine Möglichkeit,  damit
       umzugehen,  besteht  im Laden des alten und des oder der neuen Schlüssel in Ihren ssh-agent(1). Laden Sie
       zuerst den neuen Schlüssel, ohne die Option -c, und laden Sie dann einen oder mehrere alte  Schlüssel  in
       den  Vermittler,  möglicherweise  indem  Sie  sich mit Ssh in die Client-Maschine anmelden, die den alten
       Schlüssel hat, mittels der Option -A, um die Weiterleitung des Vermittlers zu erlauben:

             Benutzer@NeuerClient$ ssh-add
             Benutzer@NeuerClient$ ssh -A alter.Client
             Benutzer@alter$ ssh-add -c
             Keine … Abfrage für Passphrase …
             Benutzer@alter$ logoff
             Benutzer@NeuerClient$ ssh Irgendeinserver

       Falls jetzt der neue Schlüssel auf dem Server installiert  ist,  können  Sie  sich  ohne  Passwortabfrage
       anmelden.  Falls aber nur die alten Schlüssel aktiviert sind, werden Sie um Bestätigung gebeten. Dies ist
       der Hinweis, sich wieder abzumelden und Folgendes auszuführen:

             Benutzer@NeuerClient$ ssh-copy-id -i Irgendeinserver

       Der Grund für die Angabe der Option -i für diesen Fall liegt darin, sicherzustellen, dass  der  Kommentar
       bei  dem  installierten  Schlüssel  der aus der .pub -Datei ist und nicht nur der Dateiname, der in Ihren
       Vermittler geladen wurde. Sie stellt auch sicher,  dass  nur  die  beabsichtigten  Kennungen  installiert
       werden,  statt  alle Schlüssel, die sich in Ihrem ssh-agent(1) befinden. Natürlich können Sie eine andere
       Kennung angeben oder den Inhalt von ssh-agent(1) verwenden, ganz wie Sie möchten.

       Sie könnten in Betracht  ziehen,  die  Option  -c  von  ssh-add(1)  zu  verwenden,  immer  wenn  Sie  die
       Weiterleitung des Vermittlers verwenden, um das Entführen Ihrer Schlüssel zu vermeiden. Allerdings ist es
       viel  besser,  stattdessen  die  Optionen ProxyCommand und -W von ssh-add(1) zu verwenden, um durch ferne
       Rechner zu springen, aber immer direkte  Ende-zu-Ende-Authentifzierung  durchzuführen.  Auf  diese  Weise
       erhalten  die  zwischenliegenden  Systeme  keinen Zugriff auf Ihren ssh-agent(1). Eine Websuche nach ‘ssh
       proxycommand nc’ sollte dazu erhellend wirken (Nebenmerkung: Der modernere Ansatz ist die Verwendung  der
       Option -W statt nc(1)).

SIEHE AUCH

       ssh(1), ssh-agent(1), sshd(8)

ÜBERSETZUNG

       Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Helge Kreutzmann <debian@helgefjell.de> erstellt.

       Diese  Übersetzung  ist  Freie  Dokumentation;  lesen  Sie  die  GNU  General  Public  License Version 3:
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       HAFTUNG übernommen.

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Debian                                           17. Juni, 2010                                   SSH-COPY-ID(1)