Provided by: qmidiarp_0.7.1+ds-1_amd64 bug

NAME

       qmidiarp - MIDI Arpeggiator, Sequenzer und LFO

SYNOPSIS

       qmidiarp [OPTION] [file]
       qmidiarp { --help | --version }

BESCHREIBUNG

       QMidiArp  ist  ein  erweiterter  Arpeggiator,  Stepsequenzer  und MIDI LFO. Er kann beliebig viele Module
       parallel ausführen.  QMidiArp  läuft  je  nach  Option  entweder  mit  JACK  MIDI  oder  ALSA  MIDI.  Die
       Arpeggiatormodule  erzeugen  Sequenzen  in  Abhängigkeit von den Noten, die üblicherweise von einem MIDI-
       Keyboard oder einem Sequenzer an deren Eingang geschickt werden. Die Stepsequenzermodule  sind  angelehnt
       an  die ersten analogen Sequenzer und erzeugen einfache, lineare und monophone Notenmuster. Die MIDI LFOs
       erzeugen davon unabhängig MIDI- Controller-Daten in wählbarer Wellenform, Auflösung, Amplitude und Dauer.
       Jedes Modul besitzt ein Filter für eingehende Noten und sein  Ausgabeport  bzw.  Ausgabekanal  kann  frei
       eingestellt  werden.  Da die Module auf einer gemeinsamen Sequenzerschiene arbeiten, sind sie automatisch
       zueinander synchron. QMidiArp arbeitet mit einer internen Zeitauflösung von 192 ticks per beat. Die Queue
       kann mit einer externen MIDI-Echtzeituhr oder mit JACK Transport synchronisiert werden. QMidiArp  verfügt
       ebenso  über  ein  Protokoll-Werkzeug,  welches  eingehende  MIDI  Ereignisse  abhängig  von ihrem Typ in
       verschiedenen Farben darstellt. QMidiArp benutzt den Qt4 Toolkit.

   Allgemeine Funktion
       Wenn keine Startoptionen angegeben werden, startet QMidiArp als JACK MIDI client mit  einem  MIDI-Eingang
       und zwei MIDI-Ausgängen. Durch die -a Option wird QMidiArp als ALSA client gestartet.

       Ein  neuer  Arpeggiator,  Sequenzer  oder  LFO  wird  erzeugt  durch  Klicken  auf  Modul-->Neuer Arp...,
       Modul-->Neuer Sequenzer..., oder Modul-->Neuer LFO... in der Werkzeugleiste oder im Menu Modul. Ein neuer
       Reiter mit dem gewählten Modul erscheint im Hauptbedienfenster.  Module  können  mit  den  entsprechenden
       Symbolen  der  Werkzeugleiste  oder  Menüfunktionen umbenannt oder gelöscht werden. Die Module können vom
       Hauptfenster gelöst und parallel dargestellt und gesteuert werden.  Hierzu  klickt  man  auf  das  Symbol
       rechts  oben  in  der  Titelleiste  jedes Moduls. Durch erneutes klicken dieses Symbols werden die Module
       wieder in die Reiterleiste eingefügt. Die Module können auch  nebeneinander  im  Hauptfenster  angeordnet
       werden,  wenn  man das Hauptfenster vor dem Einfügen eines Moduls genügend vergrößert. Alle Einstellungen
       (d.h. alle Module, deren Parameter sowie alle sonstigen  Änderungen,  die  unter  Ansicht-->Einstellungen
       getätigt  wurden)  können  in  einer  QMidiArp-XML-Datei  (.qmax) gespeichert und von dort wieder geladen
       werden. Das Tempo kann in beats pro Minute (BPM) eingestellt werden und gilt für alle Module.  Die  Queue
       wird mit dem blauen Pfeilsymbol gestartet/gestoppt.

   MIDI-Clock-Betrieb (nur mit ALSA MIDI verfügbar)
       Im  ALSA  MIDI  Modus benutzt QMidiArp sein eigenes Timing, kann aber wahlweise eingehende MIDI-Realtime-
       Clock Signale als Taktquelle und Start/Stop-Signale verwenden. Sobald  der  MIDI-Uhr  -Knopf  rechts  vom
       Tempo-Wahlfeld  betätigt  wird,  wird der ALSA-Sequenzer gestoppt und QMidiArp wartet auf das "MIDI Clock
       Start"-Signal einer externen Quelle, die an QMidiArp's MIDI-Eingang angeschlossen  wurde.  Sobald  dieses
       Signal  eintrifft,  wird die Sequenzerzeugung mit der MIDI-Taktvorgabe der externen Quelle gestartet. Der
       Sequenzer/Arpeggiator hält an, sobald ein "MIDI Clock Stop"-Signal empfangen  wird.  Während  des  "MIDI-
       Clock-Betriebs"  sind die QMidiArp-eigenen Start/Stop-Funktionen sowie das Hinzufügen oder Laden weiterer
       Module gesperrt. Sie werden erst  bei  erneutem  Klick  auf  das  MIDI-Uhrsymbol  wieder  verfügbar.  Die
       Synchronisation  mit  der externen Quelle funktioniert am besten, wenn das Tempo von QMidiArp mit dem der
       externen Quelle übereinstimmt. Das externe Tempo wird jedoch bei laufendem Sequenzer gemessen,  sodaß  ab
       dem   zweiten   Start   die  Synchronisation  funktioniert,  auch  wenn  das  ursprüngliche  Tempo  nicht
       übereinstimmt.

   JACK Transport Client-Betrieb
       Wird das Jack Transport Connect Icon angeklickt, so versucht QMidiArp eine Verbindung mit einem laufenden
       JACK server. Wenn diese gelingt, agiert QMidiArp als Jack  Transport  Client,  d.h.  das  Tempo  und  die
       Synchronisierung  wird  von  einem  JACK Transport Master bereitgestellt. Hierbei startet QMidiArp seinen
       eigenen Sequenzer neu bei jedem Jack Transport Start, unabhängig von der anfänglichen  Transportposition.
       Dies  gilt  ebenfalls  bei  einer  Schleife  des  JACK Transportbandes. Der Jack Betrieb wird automatisch
       deaktiviert, wenn kein Jack server gefunden werden kann.

       Bemerkung: Die Zustände der MIDI Clock and Jack Transport Modi werden beim Abspeichern  in  der  QMidiArp
       Session Datei mit abgespeichert und beim Öffnen dieser wiederhergestellt.

   Arpeggiatormodule
       QMidiArp's  Arpeggiatormodule  können  komplexe  Sequenzen  produzieren,  die  von  den  auf dem Keyboard
       gespielten Noten abgeleitet werden. Die  entstehende  Sequenz  hängt  vom  Arpeggio-Muster  und  von  den
       Modulparametern  ab.  QMidiArp's  Arpeggiatoren wurden inspiriert durch den MAP1 hardware Arpeggiator von
       Rudi Linhard.

       Eingangs- and Ausgangsfelder

       Jeder  Arpeggiator  hat  ein  Eingangs-Feld  und  ein  Ausgangs-Feld.  Das  Eingangsfeld  definiert   den
       Notenbereich  und  den  MIDI-Kanal,  für  den  der jeweilige Arp empfänglich sein soll. Noten, die dieses
       Filter passieren, werden nach Tonhöhe sortiert dem internen Notenpuffer des Arpeggiators zugefügt. Noten,
       die  nicht  vom  Filter  erfasst  werden,  können  entweder  verworfen  oder  an  einen  bestimmten  Port
       weitergeleitet  werden  (siehe  Ansicht-->Einstellungen).  Das Feld Ausgang enthält die Einstellungen für
       MIDI-Kanal und Ausgabeport, an den der Arpeggiator seine Noten sendet.

       Arpeggiator-Muster

       Arpeggio-Muster können im Muster- Feld gewählt und geändert werden. Bereits definierte  Arpeggio-Vorlagen
       können  via  Drop-Down-Menü  ausgewählt  werden.  Das  gerade  aktive  Muster wird im Stile einer "Piano-
       Stanzrolle" dargestellt, in der die Basisnoten als Streifen erscheinen.  Die  Position  der  Streifen  in
       vertikaler  Richtung  entspricht  dem  jeweiligen  Notenwert.  Oktavenübergänge  (siehe Arpeggio-Vorlagen
       bearbeiten ) werden als hervorgehobenene horizontale Linien dargestellt. Die tatsächlich gesendeten Noten
       hängen ab von den empfangenen Eingangsnoten. Diese werden in  aufsteigender  Reihenfolge  den  im  Muster
       definierten  Noten  zugeordnet.  Zum  Beispiel bedeutet ein einzelner Streifen im unteren Teil der Grafik
       ("Simple"-Muster), daß beim ersten Durchlauf durch das Muster die unterste empfangene Note gespielt wird.
       Wenn ein Akkord auf dem Keyboard gespielt wird, und nur eine Note im  Muster  definiert  ist,  wird  beim
       ersten  Durchlauf die unterste Note gespielt und die Noten der folgenden Durchläufe von dem eingestellten
       "Wiederholungsmodus" bestimmt. Wenn das Muster mehrere übereinander liegende  Streifen  enthält  (Akkord-
       Modus),  werden auf dem Keyboard gespielte Akkorde auch als Akkorde gesendet. Die maximale Polyphonie der
       gesendeten Akkorde entspricht der Anzahl der übereinander liegenden Streifen.

       Wiederholungsmodus

       Der Wiederholungsmodus bestimmt das Verhalten der Arpeggios über mehrere Durchläufe des  Musters  hinweg.
       Er ist entscheidend, wenn die Anzahl der auf dem Keyboard gespielten Noten die Anzahl der Noten im Muster
       übersteigt. Wenn "Aufsteigend" gewählt ist, wird bei jedem Durchlauf die nächst höhere Note des Keyboard-
       Akkordes gespielt. Ist "Absteigend" gewählt, so wird die nächst tiefere Note gespielt. Wenn nur eine Note
       im Muster vorhanden ist, erzeugt dies ein klassisches lineares Arpeggio. So kann man selbst mit einfachen
       Mustern wie "01" oder "0" ein komplettes Arpeggio leicht erzeugen. Wenn der Wiederholungsmodus "Statisch"
       gewählt ist, ist dieser klassische Arpeggio-Modus deaktiviert, und die gesendeten Noten bleiben konstant.

       Triggermodus (Verhalten bei neuer Stakato-Note)

       QMidiArp's  Arpeggiatoren  besitzen  drei  Startmodi.  Steht  der  Modus auf "Durchspielen", so läuft die
       Sequenz synchron zur internen oder externen Uhr ununterbrochen weiter, unabhängig von dem Moment, in  dem
       neue Tasten gedrückt werden. Bei "Neustart" wird die Sequenzposition zum Start zurückgeschickt, wenn eine
       neue Taste stakato gespielt wird. Dies geschieht aber ohne das Timing des Sequenzers zu beeinflussen. Nur
       im Modus "Loslaufen" startet das Arpeggio mit dem Timing der gespielten stakato Note.

       Muster Bearbeiten

       Die  Arpeggio-Muster  sind  durch eine Text-Sequenz definiert, die einerseits die Noten selbst als Zahlen
       von 0...9 enthält, aber andererseits auch Steuersymbole zur Änderung von Tempo, Anschlagsdynamik,  Oktave
       und  Akkord-Modus.  Durch  Anwählen  des Symbols Muster bearbeiten im Muster-Feld macht man das momentane
       Muster als Text sichtbar und veränderbar. Die Änderungen können bei  laufender  Queue  geschehen,  jedoch
       wird  bei  jeder Änderung die Sequenzerzeugung erneut gestartet. Das geänderte Muster kann durch Anwählen
       des Symbols Muster Speichern als neues Muster in die Vorlagenliste  abgespeichert  werden.  Das  momentan
       aktive  Muster kann durch Anwählen des Muster löschen Symbols aus der Liste entfernt werden. Alle Muster-
       Vorlagen werden beim Speichern eines  neuen  Musters  unmittelbar  in  die  .qmidiarprc  Ressourcen-Datei
       geschrieben, und eventuell vorhandenen weiteren Arpeggiatoren in der Reiterleiste zur Verfügung gestellt.
       Die Vorlagenliste wird beim Starten von QMidiArp geladen.

       Die Syntax des Muster-Textes ist folgende:

       0..9 : Indizes der Noten
          + : Eine Oktave höher
          - : Eine Oktave tiefer
          = : Standard-Oktave
          > : doppeltes Tempo
          < : halbes Tempo
          . : Standard-Tempo
        ( ) : Beginn und Ende des Akkord Modus,
              z.B. erzeugt (012) einen Akkord der untersten drei Noten
          / : Anschlag erhöhen um 20%
          \ : Anschlag senken um 20%
          d : doppelte Notenlänge
          h : halbe Notenlänge
          p : Pause

       Die  Wirkung Steuersymbole bleibt bis zum Ende eines Muster-Durchlaufes bestehen. Das Symbol > erhöht zum
       Beispiel das Tempo aller folgenden Noten im Muster bis  zu  seinem  Ende.  Beim  nächsten  Durchlauf  des
       Musters wird das Tempo dann wieder auf seinen Ausgangswert (Viertelnoten) geschaltet.

       Zufallsfunktion

       Das  Timing,  der  Anschlag  und die Länge der gesendeten Noten können mit Hilfe der Zufallsfunktionen zu
       Abweichungen gebracht werden. Diese werden mit den entsprechenden Reglern im Feld Zufall eingestellt. Man
       kann dadurch  den  Arpeggiator  weniger  mechanisch  klingen  lassen.  Bei  höheren  Werten  erzeugt  man
       interessante Akzente innerhalb der Muster.

       Hüllkurve

       QMidiArp  kann  der  Anschlagsdynamik  der Arpeggios eine Hüllkurve überlagern, um langsame Übergänge von
       Akkordmustern zu erzeugen. Die Funktion dieser Hüllkurve  wird  durch  Attack  -Zeit  und  Release  -Zeit
       definiert.  Wird  eine  von  Null verschiedene Attackzeit gewählt, so werden die Anschläge der gesendeten
       Noten während der Attackzeit von Null bis zu ihrem eigentlichen Wert hochgefahren. Ist  eine  Releasezeit
       verschieden  von  Null  eingestellt,  so  werden  die  losgelassenen  Noten  weiterhin gesendet, und ihre
       Anschlagsdynamik wird während der Releasezeit auf Null heruntergefahren. Erst dann wird die Note aus  dem
       internen  Puffer  entfernt.  Die  Hüllkurven-Funktion  hat  nur dann Wirkung, wenn der angesteuerte Klang
       anschlagsempfindlich ist. Sie funktioniert am besten mit  Mustern  mit  hoher  Polyphonie,  zum  Beispiel
       "Chord Oct 16 A".

       Groove

       Die  Groove  -Regler erlauben es, Noten innerhalb eines Taktes linear zu verschieben in ihrer Zeit, Länge
       und ihrem Anschlag. Dies kann benutzt werden, um Swing-Rythmen und  Akzente  zu  erzeugen,  oder  um  den
       Akzent  auf  eine  bestimmte  Stelle  jedes  Taktes  zu  setzen. Die Groove-Einstellungen gelten für alle
       Arpeggios in der Reiterleiste.

   LFO-Module
       Parallel zu den Arpeggiatoren kann QMidiArp auch MIDI-Steuerdaten in Form von Niederfrequenz-Oszillatoren
       (LFOs) an einen zugeordneten Ausgang schicken. Die LFO-Daten bestehen aus  MIDI-Controller-Signalen,  die
       mit  den  Arpeggiator-Sequenzen  synchron sind. Der Sequenzer muss gestartet werden, damit die LFOs Daten
       produzieren. Jedes LFO-Modul hat ein Wellenform- Feld, in dem die  Form  der  gesendeten  Daten  bestimmt
       wird,  und  ein  Ausgangs-  Feld,  um  den  MIDI-Kanal,  ALSA-Ausgangsport  und die ID des zu erzeugenden
       Controllers einzustellen. Die folgenden Wellenformen stehen im  Moment  zur  Verfügung:  Sinus,  Sägezahn
       steigend,  Dreieck,  Sägezahn  fallend,  Rechteck  und Frei. Die Frequenz der LFOs wird in Vielfachen und
       Teilern des Sequenzer- Tempos eingestellt, dabei bedeutet eine LFO-Frequenz von 1, dass eine volle  Welle
       pro beat (Vierteltakt) erzeugt wird. Wenn niedrigere Frequenzen als 1 gewählt werden, muss auch die Länge
       der  Wellenform  angepaßt  werden,  um  eine  volle  Welle  zu erzeugen. Die zeitliche Auflösung der LFOs
       bestimmt die Anzahl der Signale, die in  jedem  Vierteltakt  ausgegeben  werden.  Die  höchste  Auflösung
       beträgt  192  Signale  pro  Vierteltakt.  Niedrige  Werte  der  Auflösung  führen  zu  hörbar rythmischen
       Controller-Änderungen, während höhere Auflösungen zu mehr und mehr kontinuierlichen Wellenformen  führen.
       Amplitude und Offset der Wellenform können von 0...127 eingestellt werden.

       Stummschalten einzelner Punkte der Wellenform

       Einzelne  Punkte  der  Wellenform  kann  man  mit  der rechten Maustaste stumm schalten. Stummgeschaltete
       Wellenform-Punkte erscheinen in dunklerer Farbe.

       Freie Wellenform

       Wenn Frei gewählt wird, kann die Wellenform mit der linken Maustaste in der Wellenform-Graphik gezeichnet
       werden. Beim Modifizieren einer errechneten Wellenform wird diese automatisch in die freie Form  kopiert.
       Dies  überschreibt  die  vorhergehende  freie Wellenform mit der gerade dargestellten Form. Wie alle LFO-
       Funktionen kann auch das Zeichnen oder Stummschalten bei laufendem Sequenzer geschehen.

       Abspielrichtung und Wiederholungsmodus

       Die folgenden Abspielmodi stehen zur Verfügung

         ->_> : Vorwärts und wiederholen
         <_<- : Rückwärts und wiederholen
         ->_< : Hin und her und wiederholen
         >_<- : Her und hin und wiederholen
         ->_| : Forwärts Einzeldurchlauf
         |_<- : Rückwärts Einzeldurchlauf

       Die Änderungen des Abspielmodus werden sofort angewandt.

       Aufnahme

       Controller-Daten, die das Filter im Eingang passieren, können kontinuierlich aufgezeichnet  werden  durch
       wählen  des  Aufnehmen  Knopfes.  Dieser  Knopf  ist  selbst über MIDI ansteuerbar (siehe MIDI Learn) und
       QMidiArp wird somit zu einem einfachen Control-Looper/Sampler.

       LFO Eingangsfeld Im Eingangsfeld kann man den MIDI CC wählen  der  aufzunehmen  ist.  Man  kann  außerdem
       einstellen,  wie  der  LFO  auf  eingehende  Noten  reagiert.  So  wie die Arpeggiatoren kann der LFO bei
       Notenempfang neugestartet oder getriggert werden, und  die  LFO  Welle  kann  durch  losgelassene  Tasten
       gestoppt werden wenn Note Off Signal am Eingang mit dem entsprechenden Kanal empfangen wird.

       LFO Ausgangs-Feld

       Das  LFO Ausgangs-Feld enthält die Einstellungen für Ausgang, Kanal und Controller ID der LFO-Daten jedes
       LFO-Reiters. Es erlaubt auch ein komplettes Stummschalten jedes LFOs durch Klicken des Stumm Knopfes.

   Step-Sequenzer-Module
       Durch klicken auf Neuer Sequenzer... in der Werkzeugleiste wird ein neues Seq  Modul  hinzugefügt.  Jedes
       dieser  Module  erzeugt  eine  einfache,  lineare und monophone Sequenz, ähnlich wie die ersten Hardware-
       Analogsequenzer. So wie die LFOs sind auch die Seq Module bei laufendem  Sequenzer  steuerbar,  ebenfalls
       ähnlich einem analogen Stepsequenzer.

       Programmieren einer Sequenz

       So  wie bei den LFO-Modulen, kann man Sequenzen programmieren, in dem man mit der linken Maustaste in der
       grafischen Darstellung jede Notenhöhe einstellt. Es steht ein Notenbereich von 4 Oktaven  zur  Verfügung,
       wobei  die  niedrigste  Note  ein C2 ist, wenn die globale Stimmung auf Null steht. Die Länge der Sequenz
       kann zwischen 1 und 8 Vierteltakten liegen. Die zeitliche Auflösung wird zwischen  1  und  16  Noten  pro
       Vierteltakt eingestellt. Eine Auflösung von 4 bedeutet daher, daß der Sequenzer Sechzehntel-Noten spielt.
       Eine  Sequenz kann ebenfalls direkt über eine Tastatur eingegeben werden mit Hilfe der Aufnahme Funktion.
       Durch Anklicken des Aufnahme Knopfes werden auf einer angeschlossenen Tastatur  gespielte  Noten  Schritt
       für  Schritt  aufgenommen,  beginnend  mit  der  zuletzt  geänderten  Note in der Sequenz. Hierzu muß der
       Noteneingang des Moduls aktiviert sein. Die Programmierung kann auch bei laufendem Sequenzer geschehen.

       Regler für alle Noten

       QMidiArp erlaubt die globale Einstellung des Anschlags (Lautstärke), der Notenlänge und der Transposition
       der Sequenz in Halbtönen.

       Eingans- und Ausgangsfelder der Seq Module

       Die Einstellungen im Eingangs-Feld bestimmen, wie die über  den  einstellbaren  MIDI-  Kanal  empfangenen
       Noten  verarbeitet  werden.  Wenn Note angekreuzt ist, wird die komplette Sequenz beim nächsten Durchlauf
       auf die Tonhöhe der empfangenen Note transponiert. Wenn zusätzlich Anschlag angekreuzt ist,  werden  auch
       die  Anschlagsdynamik-Daten  der  empfangenen  Noten auf die Sequenz übertragen, und die gesendeten Noten
       bekommen dieselbe Anschlagsdynamik wie  die  auf  der  Tastatur  gespielte  Note.  Weitere  Optionen  des
       Eingangsfeldes  steuern  das  Start-  und  Stop-Verhalten  der  Sequenz  beim Empfang von Noten. Neustart
       verursacht ein Zurücksetzen der Sequenz an den Start, jedoch ohne den Rhythmus zu unterbrechen. Nur  wenn
       Trigger  angewählt ist, startet die Sequenz exakt mit dem Timing der angeschlagenen Note. Note Off stoppt
       den Notenausgang beim Loslassen von Noten. Ist Schleife nicht angewählt, so läuft die Sequenz nur  einmal
       nach dem Start (oder nach) Notenanschlag) durch.

       Das Ausgangs-Feld der Seq-Module ist das gleiche wie das der Arpeggiator- oder LFO-Module.

       Man  kann  die  Sequenz  mit  Akzenten  versehen,  wenn  man zusätzlich ein LFO-Modul aufbaut, welches an
       denselben Kanal und Ausgang zum Beispiel Filterfrequenz-Controller schickt (CC#74).

   Einstellungen
       Dieses Fenster erlaubt die Konfigurierung, ob und an welchen Ausgang  diejenigen  Signale  weitergeleitet
       werden,  die  von keinem der Module verarbeitet werden ( unpassende Signale). Hier wird auch bestimmt, ob
       empfangene MIDI Steuersignale (Control events) benutzt werden, um die Module zu  steuern  (siehe  B.MIDI-
       Steuerung). Durch Ankreuzen des Kästchens Kompakte Darstellung der Module werden alle folgenden erzeugten
       Module in einer Platzsparenden Art dargestellt, um eine bessere Parallel-Darstellung auf dem Schreibtisch
       zu ermöglichen.

       Die Einstellungen werden zusammen mit den Moduldaten in der .qmax-Datei gespeichert.

   MIDI-Steuerung
       MIDI-Steuersignale  werden in QMidiArp verarbeitet, wenn die Option Module steuerbar über MIDI Controller
       im Einstellungen Fenster aktiviert ist.

       Lernen von MIDI

       Die Steuerungen werden durch Rechtsklick auf ein entsprechendes Steuerelement zugeordnet. Durch Auswählen
       von Lernen  von  MIDI  wartet  QMidiArp  auf  ein  MIDI-Steuerungssignal,  was  zum  Beispiel  von  einem
       angeschlossenen   Controller   gesendet  wird.  Das  erste  eingehende  Steuerungssignal  wird  dann  dem
       entsprechenden Element zugeordnet. Es  können  auch  mehrere  MIDI-Steuerungen  einem  einzelnen  Element
       zugeordnet werden. Wird MIDI-Steuerungen vergessen ausgewählt, so werden alle Zuordnungen entfernt. Durch
       Auswahl von MIDI Lernen abbrechen wird der Lernprozeß beendet.

       Anmerkung:  Stummschaltungs-Steuerungen  werden  zunächst  als  "Toggles"  interpretiert,  d.h. bei jedem
       eingehenden  Controller-Wert  von  127  wird  der  Stummschaltungsknopf  umgeschaltet.   Dies   kann   im
       Steuerungseditor nachfolgend geändert werden.

       Steuerungs-Editor

       Dieses  Fenster  wird  durch  Auswahl  von  MIDI-Steuerungen  im  Ansicht Menu geöffnet. Jede zugeordnete
       Steuerung kann in der dargestellten Tabelle geändert oder entfernt werden.  Die  Stummschaltungs-Funktion
       hat  hierbei  eine  Besonderheit.  Wenn  die min und max Werte identisch sind, so wird die Stummschaltung
       umgeschaltet, wenn der eingestellte Wert von dem zugeordneten Controller übermittelt wird. Sind  min  und
       max voneinander verschieden, so wird das entsprechende Modul beim Eingehen des min-Wertes stummgeschaltet
       und bei Eingehen des max-Wertes lautgeschaltet.

       Bei  klicken auf Entfernen wird die ausgewählte Zeile aus der Tabelle entfernt. Wiederherstellen lädt die
       momentane Steuerungsbelegung neu. Cancel verläßt den Steuerungseditor und verwirft  die  Änderungen,  und
       nur durch klicken auf OK werden die Änderungen wirksam.

   Globaler Speicher
       Ein  weiteres  verfügbares Dockfenster dient zum Speichern und Zurückrufen der Parameter aller Module auf
       einmal. In diesem Fenster entspricht jedes Modul einer Spalte. Die Bedienelemente in  der  ersten  Spalte
       gelten  für  alle  Module gemeinsam. Wenn man auf den kleinen Speichern Kopf in der ersten Spalte klickt,
       speichern alle Module ihre Parameter ab, dargestellt als Reihe von Schaltern. Es erscheint  außerdem  ein
       neuer  leerer  Speicherplatz. Die Parameter an dem gespeicherten Platz können dann durch Betätigen dieser
       Schalter aktiviert werden, für jedes Modul einzeln, oder für alle Module gemeinsam  mit  dem  numerierten
       Knopf  in  der  ersten  Spalte.  Ein  Speicherplatz kann wieder gelöscht werden durch Klicken des Knopfes
       "Pfeil" am Ende der Liste. Wird ein neues Modul hinzugefügt, wenn schon Speicherplätze  für  die  anderen
       Module existieren, so sind die Plätze des neuen Moduls zunächst leer. Sie können durch erneutes Speichern
       gefüllt werden.

       Wenn QMidiArp's Sequenzer läuft, hängt das Umschaltverhalten von der Auswahl in den Comboboxen der ersten
       Zeile des Fensters ab.

       Ende  von  veranlaßt  die  Umschaltung  dann,  wenn dasjenige Modul sein Sequenzende erreicht, das in der
       zweiten Combobox ausgewählt ist. Wird in diesem Zustand ein individuelles Modul  umgeschaltet,  so  tritt
       dieses an die Stelle des Zeitgebers, d.h. es schaltet am Ende seiner Sequenz um.

       Wenn  Nach  gewählt  ist,  passiert  das  Umschalten  nach der festen Anzahl von kompletten Vierteltakten
       (Beats), die in der zweiten Combobox gewählt ist.

       Das Schalten kann über einen MIDI Controller geschehen, der durch  die  MIDI  Lernen  Context  Menus  der
       oberen  Knöpfe  zugewiesen  wird.  Hierbei  beachten,  daß der Controller Wert der Speicherplatzzuweisung
       entspricht, und daß die Skalierung des Controllers eventuell über den Steuerungs-Editor  angepaßt  werden
       muß.

       Mit  dem  globalen  Speicher  wird  QMidiArp  zum  einfachen aber praktischen Live Sequenzer. Der Eintrag
       Golbaler Speicher im Ansicht Menü oder in der  Hauptwerkzeugleiste  kann  aber  benutzt  werden,  um  das
       Speicherfenster zu verstecken oder anzuzeigen.

   Protokoll
       Das  Protokoll-Fenster  zeichnet empfangene MIDI-Daten mit Zeitinformation auf und stellt diese als Liste
       dar. Das Protokoll wird zu Beginn am unteren Ende des Programmfensters angezeigt und kann verborgen  oder
       als  separates  Fenster  frei beweglich auf der Arbeitsfläche platziert werden. Das Aufzeichnen der MIDI-
       Signale kann generell abgeschaltet oder auch selektiv  für  Signale  der  MIDI-Echtzeituhr  eingeschaltet
       werden.

   Beispieldateien
       Es  gibt  zurzeit drei Beispiel-Arpeggios. Das Arpeggio demo.qma ist ursprünglich für die folgende Klang-
       Auswahl gedacht: Ch 1: Marimba, Ch 2: Celesta, Ch 3: Acoustic Bass, aber man kann interessante Ergebnisse
       auch mit einer anderen Instrument- Belegung erhalten.

       Das demo_seqlfo.qmax Beispiel zeigt die parallele Benutzung der  neuen  Sequenzer-  und  LFO-Module.  Die
       Ausgänge   sollten   an   perkussive  Synthesizer  Sounds  geschickt  werden.  Die  LFOs  sind  für  eine
       Filterfrequenz-Steuerung vorgesehen, die über den MIDI-Standard-Controller #CC74 geschieht. Paul  Nasca's
       ZynAddSubFX  verarbeitet  diese Standard-Controller, und man erhält gute Ergebnisse mit den Preset-Sounds
       "Bass 1" und "Plucked 3".

OPTIONEN

       --portCount <Anzahl>
              Setz die Anzahl der verfügbaren ALSA-Ausgänge auf den  Wert  <Anzahl>.  Der  voreingestellte  Wert
              beträgt 2.

       --help Gibt die verfügbaren Kommandozeilenoptionen aus und beendet das Programm.

       --version
              Gibt die Programmversion aus und beendet das Programm.

       --alsa ALSA MIDI Treiber verwenden

       --jack JACK MIDI Treiber verwenden (default)

       Datei  Name einer QMidiArp-Datei (.qmax) zu Öffnen beim Start des Programms.

DATEIEN

       *.qmax
              QMidiArp-XML-Dateien, enthalten Daten aller Module sowie Einstellungen im XML-Textformat.

BEISPIELE

       Eine  Beispieldatei  kann  in einem der folgenden Verzeichnisse gefunden werden: /usr/share/qmidiarp oder
       /usr/local/share/qmidiarp

BEMERKUNGEN

       Fehler und Warnungen werden nach stderr(3) geschrieben.

UNTERSTÜTZUNG

       qmidiarp-devel@lists.sourceforge.net

AUTOREN

       Frank Kober, Nedko Arnaudov, Guido Scholz, Matthias Nagorni. Das Original dieser Handbuchseite wurde  von
       Frank Kober <emuse@users.sourceforge.net> geschrieben; die deutsche Übersetzung wurde von Robert Dietrich
       <flyingrobin@online.de> angefertigt.

                                                   2011-11-10                                        QMIDIARP(1)