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BEZEICHNUNG

       python - eine interpretierte, interaktive, objekt-orientierte Programmiersprache

ÜBERSICHT

       python [ -B ] [ -b ] [ -d ] [ -E ] [ -h ] [ -i ] [ -I ]
              [ -m Modulname ] [ -q ] [ -O ] [ -OO ] [ -P ] [ -s ] [ -S ] [ -u ]
              [ -v ] [ -V ] [ -W Argument ] [ -x ] [ -X Option ] [ -? ]
              [ --check-hash-based-pycs default | always | never ]
              [ --help ] [ --help-env ] [ --help-xoptions ] [ --help-all ]
              [ -c Befehl | Skript | - ] [ Argumente ]

BESCHREIBUNG

       Python   ist  eine  interpretierte,  interaktive  und  objekt-orientierte  Programmiersprache,  die  eine
       bemerkenswerte  Leistungsfähigkeit  mit  sehr  klarer  Syntax  verbindet.   Für   eine   Einführung   zur
       Programmierung  in  Python  lesen  Sie  das  Python-Tutorial.  Die Referenz der Python-Bibliothek (Python
       Library Reference) dokumentiert integrierte Typen und Standard-Typen, Konstanten, Funktionen und  Module.
       Abschliessend  beschreibt  das  Python-Referenzhandbuch (Python Reference Manual) Syntax und Semantik vom
       Kern der Sprache (vielleicht zu) detailliert. (Diese Dokumente  können  über  INTERNETRESOURCEN  am  Ende
       dieser Seite gefunden werden; sie könnten auch auf Ihrem System installiert sein.)

       Die  Leistungsfähigkeit von Python kann mit eigenen C- oder C++-Modulen erweitert werden. Auf den meisten
       Systemen können solche Module dynamisch geladen werden. Python ist auch als eine Sprache zur  Erweiterung
       bestehender Anwendungen anpassbar. Hinweise sind in der internen Dokumentation zu finden.

       Die  Dokumentation  zu  installierten  Python-Modulen  und -Paketen kann mit dem Programm pydoc angezeigt
       werden.

BEFEHLSZEILENOPTIONEN

       -B     Keine .pyc-Dateien beim Import schreiben. Siehe auch PYTHONDONTWRITEBYTECODE.

       -b     Gibt Warnungen aus, wenn die Funktion str() mit einer Bytes-Instanz oder  einer  Bytearray-Instanz
              ohne  Kodierungsargument aufgerufen, oder ein Bytes- oder Bytearray-Objekt mit einem String-Objekt
              verglichen werden soll. (-bb: gibt stattdessen Fehler aus)

       -c Befehl
              Angabe des auszuführenden Befehls (sieht nächster Abschnitt). Das schliesst die Liste der Optionen
              ab (darauf folgende Optionen werden als Argumente des Befehls übergeben).

       --check-hash-based-pycs Modus
              Konfiguriert, wie Python die Aktualität Hash-basierender .pyc-Dateien auswertet.

       -d     Aktiviert die Auswertung der Ausgaben zur Fehlersuche (nur für Experten, abhängig von Optionen bei
              der Kompilierung).

       -E     Ignoriert Umgebungsvariable wie PYTHONPATH und PYTHONHOME,  die  das  Verhalten  des  Interpreters
              verändern.

       -h, -?, --help
              Gibt eine Hilfe zur Verwendung des ausführbaren Interpreters aus und beendet sich.

       --help-env
              Gibt eine Hilfe zu Python-spezifischen Umgebungsvariablen aus und beendet sich.

       --help-xoptions
              Gibt eine Hilfe zu implementierungsspezifischen Optionen -X aus und beendet sich.

       --help-all
              Gibt alle Informationen zur Verwendung aus und beendet sich.

       -i     Wechselt  nach Ausführung des Skripts oder des Befehls in den interaktiven Modus, falls als erstes
              Argument  ein  Skript  angegeben  oder  die  Option   -c   verwendet   wurde.   Damit   wird   die
              $PYTHONSTARTUP-Datei  nicht  gelesen.  Das  kann  hilfreich  sein,  um globale Variable oder einen
              Verlaufsbericht (Stacktrace) zu untersuchen, wenn ein Skript einen Ausnahmefehler auslöst.

       -I     Startet Python im isolierten Modus. Das impliziert  auch  -E,  -P  und  -s.  Im  isolierten  Modus
              beinhaltet   sys.path   weder  das  Verzeichnis  des  Skripts  noch  das  lokale  Paketverzeichnis
              site-packages des Benutzers. Alle PYTHON*-Umgebungsvariablen werden ebenfalls  ignoriert.  Weitere
              Einschränkungen  können  auferlegt  werden,  um  den  Benutzer  daran zu hindern, böswilligen Code
              einzuschleusen.

       -m Modulename
              Sucht in sys.path nach dem genannten Modul und startet die entsprechende .py-Datei als ein Skript.
              Das schliesst die Liste der Optionen ab (darauf folgende Optionen  werden  als  Argumente  an  das
              Modul übergeben).

       -O     Entfernt  Assert-Anweisungen  und  jeden  Code,  der vom Wert von __debug__ abhängt; erweitert den
              Dateinamen für kompilierte (Bytecode-) Dateien durch das Einfügen von ».opt-1« vor der Erweiterung
              ».pyc«.

       -OO    Verhält sich wie -O und schließt zusätzlich Docstrings aus; ändert den Dateinamen für  kompilierte
              (Bytecode-) Dateien durch das Einfügen von ».opt-2« vor der Erweiterung ».pyc«.

       -P     Stellt  nicht  automatisch  einen  potentiell  unsicheren  Pfad  wie das aktuelle Verzeichnis, das
              Verzeichnis  des  Skripts  oder  eine  leere   Zeichenkette   vor   sys.path.   Siehe   auch   die
              Umgebungsvariable PYTHONSAFEPATH.

       -q     Keine  Anzeige  von Version- und Copyright-Meldungen. Diese Meldungen werden im nicht interaktiven
              Modus ebenfalls unterdrückt.

       -s     Fügt das lokale Paketverzeichnis des Benutzers nicht dem sys.path hinzu.

       -S     Unterbindet den Import des Moduls site und der installationsabhängigen Veränderungen von sys.path,
              die er zur Folge hätte. Unterbindet diese Veränderungen auch, wenn site später explizit importiert
              wird.

       -u     Erzwingt, dass die Standardeingabe- und Standardfehlerausgabeströme ungepuffert sind. Diese Option
              hat keinen Einfluss auf den Standardeingabestrom.

       -v     Zeigt bei jeder Initialisierung eines Moduls an,  woher  (Dateiname  oder  eingebautes  Modul)  es
              geladen  wurde.  Gibt  bei  doppelter Angabe eine Meldung für jede untersuchte Datei aus, wenn ein
              Modul gesucht wird. Liefert auch Informationen über das Aufräumen eines Moduls bei Beendigung.

       -V ,  --version
              Zeigt die Python-Versionsnummer an und  beendet  sich.  Zeigt  bei  doppelter  Angabe  zusätzliche
              Informationen zum Bau an.

       -W Argument
              Steuerung  von  Warnungen.  Der  Warnungsmechanismus  von  Python gibt Meldungen standardmäßig auf
              sys.stderr aus.

              Die einfachsten Einstellungen wenden jeweils  eine  bestimmte  Aktion  an,  unabhängig  von  allen
              Warnungen,  die  ein  Prozess  ausgibt  (sogar von denen, die sonst standardmäßig ignoriert werden
              würden):

                -Wdefault  # Einmal pro aufrufender Stelle warnen
                -Werror    # Umwandlung zu Ausnahmefehlern
                -Walways   # Immer warnen
                -Wall      # Identisch zu -Walways
                -Wmodule   # Einmal pro aufrufendem Modul warnen
                -Wonce     # Einmal pro Python-Prozess warnen
                -Wignore   # Niemals warnen

              Die Aktionsnamen können wie gewünscht abgekürzt werden und der Interpreter wird sie zum  passenden
              Namen auflösen. Zum Beispiel ist -Wi das gleiche wie -Wignore.

              Die vollständige Form des Arguments lautet: Aktion:Meldung:Kategorie:Modul:Zeilennummer

              Leere  Felder  passen auf alle Werte; leere Felder am Ende können weggelassen werden. Zum Beispiel
              ignoriert -W ignore::DeprecationWarning alle Warnungen vom Typ DeprecationWarning.

              Das Feld Aktion wirkt wie oben erklärt, betrifft aber nur Warnungen, die auf die restlichen Felder
              passen.

              Das Feld Meldung muss auf die gesamte ausgegebene  Warnmeldung  passen;  der  Vergleich  ignoriert
              Groß- und Kleinschreibung.

              Das Feld Kategorie passt auf die Kategorie der Warnung (z.B.: »DeprecationWarning«). Dies muss ein
              Klassenname  sein; es wird verglichen, ob die Kategorie der aktuellen Warnmeldung eine Unterklasse
              der angegebenen Kategorie der Warnung ist.

              Das Feld Modul passt auf den (vollständigen) Modulnamen; dieser Vergleich berücksichtigt die Groß-
              und Kleinschreibung.

              Das Feld Zeilennummer passt auf die Zeilennummer, wobei die Null auf alle Zeilennummern passt  und
              damit äquivalent zu einer weggelassenen Zeilennummer ist.

              Es  können mehrere Optionen -W angegeben werden; wenn eine Warnung auf mehr als eine Option passt,
              dann wird die Aktion zur  letzten  passenden  Option  ausgeführt.  Ungültige  Optionen  -W  werden
              ignoriert (jedoch wird bei der ersten ausgegebenen Warnmeldung eine Meldung zu ungültigen Optionen
              ausgegeben).

              Warnungen  können auch mittels der Umgebungsvariablen PYTHONWARNINGS und aus einem Python-Programm
              heraus   mit   dem   Warnings-Modul   gesteuert   werden.   Zum   Beispiel   kann   die   Funktion
              warnings.filterwarnings()  verwendet  werden,  um  einen  regulären  Ausdruck  auf die Warnmeldung
              anzuwenden.

       -X Option
              Setzt implementierungsspezifische Option. Folgende Optionen sind verfügbar:

                  -X faulthandler: aktiviert Fehlerbehandlung

                  -X showrefcount: gibt nach jedem Befehl im interaktiven Interpreter oder
                      bei Beendigung des Programms den gesamten Referenzzähler sowie
                      die Anzahl der verwendeten Speicherblöcke aus. Das funktioniert
                      nur mit Programmen, die mit aktivierter Fehlersuchoption gebaut wurden

                  -X tracemalloc: beginnt die Verfolgung von Speicherzuweisungen von Python
                      mit dem Tracemalloc-Modul. Standardmäßig wird nur der allerneuste Frame
                      in der Rückverfolgung abgespeichert. Verwenden Sie -X tracemalloc=NFRAME,
                      um die Rückverfolgung mit einer Begrenzung auf NFRAME Frames zu starten

                  -X importtime: zeigt, wie lange jeder Import dauert. Angezeigt werden
                      Modulname, Gesamtzeit (inklusive verschachtelter Importe) und Einzelzeit
                      (ohne verschachtelter Importe). Beachten Sie, dass dessen Ausgabe
                      in Applikationen mit mehreren Threads zerstückelt sein kann. Ein
                      typischer Aufruf ist python3 -X importtime -c 'import asyncio'

                  -X dev: aktiviert den »Entwicklungsmodus« von CPython, der zusätzliche Laufzeit-
                      Diagnosen bereitstellt, die für eine standardmäßige Aktivierung zu aufwendig
                      sind. Wenn der Code in Ordnung ist, werden nicht mehr Meldungen ausgegeben als
                      in der Voreinstellung: Neue Warnungen werden nur ausgegeben, wenn ein Problem
                      erkannt wird. Effekt des »Entwicklungsmodus«:
                         * Hinzufügen eines standardmäßigen Warnungsfilters, wie -W default
                         * Installiert zur Fehlersuche Hooks auf Speicherzuweiser: siehe
                           die C-Funktion PyMem_SetupDebugHooks()
                         * Aktiviert das Modul zur Fehlerbehandlung, um bei einem Absturz
                           Python-Rückverfolgungsprotokolle zu schreiben
                         * Aktiviert den Modus zur Fehlersuche des Asyncio-Moduls
                         * Setzt das dev_mode Attribut vom sys.flags auf »True«
                         * io.IOBase Destruktor zeichnet close()-Ausnahmefehler auf

                  -X utf8: aktiviert den UTF-8-Modus für Schnittstellen zum Betriebssystem. Der
                      voreingestellte »locale-aware«-Modus wird überschrieben. -X utf8=0 deaktiviert
                      den UTF-8 Modus explizit (auch, wenn es auf andere Weise automatisch aktiviert
                      worden wäre). Siehe PYTHONUTF8 für weitere Details

                  -X pycache_prefix=PFAD: ermöglicht das Schreiben von .pyc-Dateien in einen parallelen
                      Baum, dessen Wurzel im angegebenen Verzeichnis anstatt in dem Baum des Codes liegt.

                  -X warn_default_encoding: aktiviert die optionale EncodingWarning
                      für 'encoding=None'

                  -X no_debug_ranges: deaktiviert das Hinzufügen von Tabellen zur Zuordnung von
                     zusätzlichen Positionsangaben (letzte Zeile, Start und Ende vom Spaltenversatz)
                     zu jedem Befehl in Codeobjekten. Das ist hilfreich, wenn kleinere Codeobjekte
                     und pyc-Dateien gewünscht werden oder zur Unterdrückung zusätzlicher visueller
                     Positionsindikatoren beim Anzeigen von Rückverfolgungen durch den Interpreter.

                  -X frozen_modules=[on|off]: ob eingefrorene Module (als statisches Programm
                     inklusive Interpreter, siehe https://wiki.python.org/moin/Freeze) verwendet
                     werden können oder nicht. Die Voreinstellung ist »on« (oder »off«, wenn Sie
                     einen lokalen Bau laufen lassen).

                  -X int_max_str_digits=Zahl: begrenzt die Größe bei Umwandlungen von int<->str.
                     Das ist hilfreich, um Diensteverweigerungsangriffe bei der Verarbeitung nicht
                     vertrauenswürdiger Daten zu vermeiden. Die Voreinstellung ist
                     sys.int_info.default_max_str_digits. 0 deaktiviert dies.

       -x     Überspringt die erste Zeile der Quelle. Dies ist nur für  einen  DOS-spezifischen  Hackvorgesehen.
              Vorsicht: die Zeilennummern in Fehlermeldungen sind um eins versetzt!

INTERPRETERSCHNITTSTELLE

       Das  Interpreter-Schnittstelle  ähnelt dem der UNIX-Shell: wenn sie angeschlossen an einem TTY-Gerät über
       die Standardeingabe aufgerufen wird, fragt sie nach Befehlen, bis sie ein EOF liest; wenn sie  mit  einem
       Dateinamen  als  Argument  oder mit einer Datei als Standardeingabe aufgerufen wird, liest sie ein Skript
       aus dieser Datei und führt sie aus; wenn sie mit -c Befehl aufgerufen wird,  führt  sie  die  als  Befehl
       gegebenen  Python-Anweisungen  aus.  Hier  kann Befehl mehrere durch Zeilenumbrüche getrennte Anweisungen
       beinhalten. In Python-Anweisungen sind führende Leerzeichen relevant! Im nicht  interaktiven  Modus  wird
       die gesamte Eingabe ausgewertet, bevor sie ausgeführt wird.

       Der   Skriptname   und   zusätzliche  Argumente  werden,  falls  verfügbar,  danach  dem  Skript  in  der
       Python-Variablen sys.argv übergeben, die eine Liste von Zeichenketten ist (Sie  müssen  erst  import  sys
       aufrufen,  um darauf zugreifen zu können). Wenn kein Skriptname angegeben ist, ist sys.argv[0] eine leere
       Zeichenkette; wenn -c verwendet wird, enthält sys.argv[0]  die  Zeichenkette  '-c'.  Beachten  Sie,  dass
       Optionen, die der Python-Interpreter selbst interpretiert, nicht in sys.argv erscheinen.

       Die  primäre  Eingabeaufforderung  im interaktiven Modus ist »>>>«; die sekundäre (welche erscheint, wenn
       ein Befehl nicht vollständig ist) ist »...«. Diese Eingabeaufforderungen können  mittels  Zuweisungen  zu
       sys.ps1  oder  sys.ps2  geändert werden. Der Interpreter beendet sich, wenn er in der Eingabeaufforderung
       ein EOF liest. Wenn ein unbehandelter Ausnahmefehler auftritt, wird ein  Verlaufsbericht  ausgegeben  und
       die  Kontrolle wird an die primäre Eingabeaufforderung zurückgegeben; im nicht interaktiven Modus beendet
       sich der Interpreter nach der Ausgabe des Verlaufsberichts.  Das  Interrupt-Signal  löst  eine  Keyboard‐
       Interrupt-Ausnahme  aus;  andere  UNIX-Signale  werden  nicht  abgefangen  (abgesehen davon, dass SIGPIPE
       manchmal zu  Gunsten  eines  IOError-Ausnahmefehlers  ignoriert  wird).  Fehlermeldungen  werden  in  die
       Standardfehlerausgabe geschrieben.

DATEIEN UND VERZEICHNISSE

       Sie  sind  unterliegen  Unterschieden  und sind abhängig von den lokalen Konventionen der Installationen;
       ${prefix} und ${exec_prefix} sind installationsabhängig und sollten wie  für  GNU-Software  interpretiert
       werden; sie können identisch sein. Unter Debian-GNU/{Hurd, Linux} ist die Voreinstellung für beide /usr.

       ${exec_prefix}/bin/python
              Empfohlener Ort des Interpreters.

       ${prefix}/lib/python<Version>
       ${exec_prefix}/lib/python<Version>
              Empfohlene Orte der Verzeichnisse für die Standard-Module.

       ${prefix}/include/python<Version>
       ${exec_prefix}/include/python<Version>
              Empfohlene    Orte    der   Verzeichnisse   für   Include-Dateien,   die   zur   Entwicklung   von
              Python-Erweiterungen und zur Einbettung des Interpreters benötigt werden.

UMGEBUNGSVARIABLEN

       PYTHONSAFEPATH
              Wenn dies auf eine nicht-leere Zeichenkette gesetzt ist, wird  nicht  automatisch  ein  potentiell
              unsicher  Pfad  wie  das  aktuelle  Verzeichnis,  das  Verzeichnis  des  Skripts  oder  eine leere
              Zeichenkette sys.path vorangestellt. Siehe auch die Option -P.

       PYTHONHOME
              Ändert  den  Ort  der   Standard-Python-Bibliotheken.   Standardmäßig   werden   Bibliotheken   in
              ${prefix}/lib/python<Version>  und ${exec_prefix}/lib/python<Version> gesucht, wobei ${prefix} und
              ${exec_prefix} installationsabhängige Verzeichnisse sind,  beide  sind  standardmäßig  /usr/local.
              Wenn  $PYTHONHOME  ein  einzelnes  Verzeichnis  ist, ersetzt dessen Name sowohl ${prefix} als auch
              ${exec_prefix}.   Um   dafür   unterschiedliche   Namen   festzulegen,   ist    $PYTHONHOME    auf
              ${prefix}:${exec_prefix} zu setzen.

       PYTHONPATH
              Erweitert  den standardmäßigen Suchpfad für Modul-Dateien. Das Format ist wie von $PATH der Shell:
              Einer oder mehrere durch Doppelpunkte getrennte Verzeichnisnamen. Nicht existierende Verzeichnisse
              werden ohne Rückmeldung ignoriert. Der standardmäßige Suchpfad ist installationsabhängig,  beginnt
              aber  generell  mit  ${prefix}/lib/python<Version>  (siehe  PYTHONHOME  oben).  Der standardmäßige
              Suchpfad wird stets an $PYTHONPATH angehängt. Wenn als Argument ein  Skript  angegeben  ist,  dann
              wird  das  Verzeichnis,  in  dem  das  Skript  liegt,  im Pfad noch vor $PYTHONPATH eingefügt. Der
              Suchpfad kann aus einem Python-Programm heraus mittels der Variablen sys.path verändert werden.

       PYTHONPLATLIBDIR
              Überschreibt sys.platlibdir.

       PYTHONSTARTUP
              Wenn dies der  Name  einer  lesbaren  Datei  ist,  werden  die  Python-Befehle  aus  dieser  Datei
              ausgeführt,  bevor  die  erste Eingabeaufforderung im interaktiven Modus angezeigt wird. Die Datei
              wird im selben Namensraum ausgeführt, in dem interaktive Befehle ausgeführt werden, so dass in ihr
              definierte oder importierte Objekte unverändert  in  der  interaktiven  Sitzung  verwendet  werden
              können. Sie können in dieser Datei auch die Eingabeaufforderungen sys.ps1 und sys.ps2 ändern.

       PYTHONOPTIMIZE
              Wenn  dies  auf eine nicht-leere Zeichenkette gesetzt ist, entspricht es der Verwendung der Option
              -O. Im Fall einer Ganzzahl entspricht es der mehrmaligen Verwendung von -O.

       PYTHONDEBUG
              Wenn dies auf eine nicht-leere Zeichenkette gesetzt ist, entspricht es der Verwendung  der  Option
              -d. Im Fall einer Ganzzahl entspricht es der mehrmaligen Verwendung von -d.

       PYTHONDONTWRITEBYTECODE
              Wenn  dies  auf eine nicht-leere Zeichenkette gesetzt ist, entspricht es der Verwendung der Option
              -B (versucht nicht, .pyc-Dateien zu schreiben).

       PYTHONINSPECT
              Wenn dies auf eine nicht-leere Zeichenkette gesetzt ist, entspricht es der Verwendung  der  Option
              -i.

       PYTHONIOENCODING
              Wenn  dies vor dem Start des Interpreters gesetzt wird, überschreibt es die Kodierung, die für die
              Standardeingabe,    -ausgabe    und    -fehlerausgabe    verwendet    wird,    in    der    Syntax
              Kodierungsname:Fehlersteuerungsprogramm  Der  Teil  Fehlersteuerungsprogramm  ist optional und hat
              dieselbe  Bedeutung  wie  in  str.encode.  Der  Teil   Fehlersteuerungsprogramm   wird   für   die
              Standardfehlerausgabe ignoriert; die Steuerung ist stets ´backslashreplace´.

       PYTHONNOUSERSITE
              Wenn  dies  auf eine nicht-leere Zeichenkette gesetzt ist, entspricht es der Verwendung der Option
              -s (fügt das lokale Paketverzeichnis des Benutzers nicht dem sys.path hinzu).

       PYTHONUNBUFFERED
              Wenn dies auf eine nicht-leere Zeichenkette gesetzt ist, entspricht es der Verwendung  der  Option
              -u.

       PYTHONVERBOSE
              Wenn  dies  auf eine nicht-leere Zeichenkette gesetzt ist, entspricht es der Verwendung der Option
              -v. Im Fall einer Ganzzahl entspricht es der mehrmaligen Verwendung von -v.

       PYTHONWARNINGS
              Wenn dies auf eine durch Kommata getrennte Zeichenkette gesetzt ist, entspricht es der  Verwendung
              der Option -W für jeden einzelnen Wert.

       PYTHONHASHSEED
              Wenn  diese Variable auf »random« gesetzt ist, wird zur Initialisierung der Hashes von String- und
              Byte-Objekten ein Zufallswert genommen.

              Wenn  PYTHONHASHSEED  auf  einen  ganzzahligen  Wert  gesetzt  ist,   wird   dieser   als   fester
              Initialisierungswert zur Erzeugung vom hash() der Typen, die durch die Hash-Verwürfelung abgedeckt
              werden.  Sein  Zweck  besteht  darin,  reproduzierbare Hashes zu ermöglichen, wie zum Beispiel für
              Selbsttest des Interpreters, oder um Cluster  von  Python-Prozessen  zu  ermöglichen,  die  selben
              Hash-Werte zu verwenden.

              Die  Ganzzahl  muss  eine  Dezimalzahl  im Intervall [0, 4294967295] sein. Die Angabe des Wertes 0
              deaktiviert die Hash-Verwürfelung.

       PYTHONINTMAXSTRDIGITS
              Begrenzt die Anzahl der Ziffern einer Ganzzahl bei der Umwandlung zu einer  Zeichenkette  und  der
              Umwandlung  von  einer  Ganzzahl  zurück  zu  einer  Zeichenkette.  Ein Wert von 0 deaktiviert die
              Begrenzung. Umwandlungen von oder zu den Basen 2, 4, 8, 16 und 32 sind stets unbegrenzt.

       PYTHONMALLOC
              Setzt  Python-Speicherzuweiser  und/oder  installiere  Hooks  zur  Fehlersuche.  Die   verfügbaren
              Speicherzuweiser  sind  malloc  und  pymalloc.  Die  verfügbaren Hooks zur Fehlersuche sind debug,
              malloc_debug und pymalloc_debug.

              Wenn Python im Fehlersuchmodus kompiliert worden ist, ist die  Voreinstellung  pymalloc_debug  und
              die Hooks zur Fehlersuche werden automatisch verwendet. Ansonsten ist die Voreinstellung pymalloc.

       PYTHONMALLOCSTATS
              Wenn  dies  auf  eine  nicht-leere  Zeichenkette  gesetzt  ist,  wird  Python jedes mal, wenn eine
              Pymalloc-Objekt-Arena    erzeugt    wird,    und    beim    Beenden     eine     Statistik     der
              Pymalloc-Speicherzuweisungen anzeigen.

              Diese  Variable  wird  ignoriert, falls die $PYTHONMALLOC Umgebungsvariable verwendet wird, um den
              Zuweiser der C-Bibliothek malloc(3) zu erzwingen, oder falls  Python  ohne  Pymalloc-Unterstützung
              konfiguriert worden ist.

       PYTHONASYNCIODEBUG
              Wenn  diese  Umgebungsvariable  auf  eine  nicht-leere Zeichenkette gesetzt ist, aktiviert das den
              Modus zur Fehlersuche des Asyncio-Moduls.

       PYTHONTRACEMALLOC
              Wenn diese Umgebungsvariable auf eine  nicht-leere  Zeichenkette  gesetzt  ist,  startet  das  die
              Rückverfolgung von Python-Speicherzuweisungen mit dem Tracemalloc-Modul.

              Der  Wert  dieser  Variablen  ist  die  maximale  Anzahl  von  Frames,  die  in der Rückverfolgung
              abgespeichert werden. Zum Beispiel speichert PYTHONTRACEMALLOC=1 nur den allerneusten Frame.

       PYTHONFAULTHANDLER
              Wenn   diese   Umgebungsvariable   auf   eine   nicht-leere   Zeichenkette   gesetzt   ist,   wird
              faulthandler.enable()  beim  Start  aufgerufen; installiert einen Handler für die Signale SIGSEGV,
              SIGFPE, SIGABRT, SIGBUS und SIGILL zur Abspeicherung der Python-Rückverfolgung.

              Dies ist zu der Option -X faulthandler äquivalent.

       PYTHONEXECUTABLE
              Wenn diese Umgebungsvariable gesetzt ist, wird sys.argv[0]  auf  diesen  Wert  gesetzt,  und  zwar
              anstatt des Wertes, der über die C-Laufzeitumgebung erhalten wird. Dies funktioniert nur unter MAC
              OS X.

       PYTHONUSERBASE
              Definiert  das  Benutzerverzeichnis,  welches  verwendet  wird,  um  das  lokale  Paketverzeichnis
              site-packages des Benutzers und die  Installationspfade  für  python  -m  pip  install  --user  zu
              bestimmen.

       PYTHONPROFILEIMPORTTIME
              Wenn  diese Umgebungsvariable auf eine nicht-leere Zeichenkette gesetzt ist, wird Python anzeigen,
              wie lange jeder Import dauert.  Das  entspricht  genau  dem  Setzen  von  -X  importtime  auf  der
              Befehlszeile.

       PYTHONBREAKPOINT
              Wenn  diese  Umgebungsvariable auf 0 gesetzt ist, deaktiviert dies das standardmäßige Programm zur
              Fehlersuche. Es kann auf die ausführbare Datei des Fehlersuchprogramms Ihrer Wahl gesetzt werden.

   Variablen des Fehlersuchmodus
       Das Setzen dieser Variablen hat nur eine Wirkung in einem Python mit aktivierter Fehlersuche,  also  nur,
       wenn Python mit der Bauoption --with-pydebug konfiguriert worden ist.

       PYTHONDUMPREFS
              Wenn  diese  Umgebungsvariable  gesetzt ist, wird Python Objekte und Referenzzähler rausschreiben,
              die nach dem Herunterfahren des Interpreters noch aktiv sind.

AUTOR

       Die Python Software Foundation: https://www.python.org/psf/

INTERNETRESOURCEN

       Haupt-Website: https://www.python.org/
       Dokumentation: https://docs.python.org/
       Entwicklerressourcen: https://devguide.python.org/
       Downloads: https://www.python.org/downloads/
       Modul-Depot: https://pypi.org/
       Newsgroups: comp.lang.python, comp.lang.python.announce

LIZENSIERUNG

       Python  wird  unter  einer  Open-Source-Lizenz   verbreitet.   Siehe   die   Datei   »LICENSE«   in   der
       Python-Quell-Distribution  zu  Informationen  über  Lizenzbedingungen  zum  Zugang  zu  Python und dessen
       anderweitiger Verwendung und zu einem HAFTUNGSAUSSCHLUSS.

ÜBERSETZUNG

       Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde  von  Christoph  Brinkhaus  <c.brinkhaus@t-online.de>
       erstellt.

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