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NAME

       dvgrab  —  Importiert  DV  oder  MPEG2-Transport-Stream  (HDV)  Video-  und  Tondaten  über FireWire- und
       USB-Verbindungen

ÜBERSICHT

       dvgrab [Optionen] [Basis] [-]

BESCHREIBUNG

       dvgrab ist ein Programm, mit dem DV oder  HDV  (MPEG2-TS)  Video-  und  Audiodaten  von  einem  digitalen
       Camcorder  via  IEEE1394-Verbindung  importiert  werden  können.  Die Daten werden in einer oder mehreren
       Dateien gespeichert und können später mit  einem  Videobearbeitungsprogramm  weiter  verarbeitet  werden.
       dvgrab kann den Camcorder fernsteuern, aber zeigt das Videomaterial nicht auf dem Bildschirm an.

       dvgrab   unterstützt  auch  UVC-kompatible  (USB  Video  Class)  DV-Geräte  durch  das  Linux-Kernelmodul
       »uvcvideo«, einen V4L2-Treiber. Dabei gibt es aber keine Steuerung über AV/C, deshalb ist der interaktive
       Modus ziemlich nutzlos.

       Aus dem Argument Basis wird der Dateiname der Videodatei zusammengesetzt: Basis-Zahl.Erw. Zahl  ist  eine
       bei 001 beginnende fortlaufende Nummer und Erw eine Dateinamenserweiterung, die vom benutzten Dateiformat
       abhängt, z. B. avi. Die Namensgebung weicht davon ab, wenn die Option -timestamp, -timecode oder -timesys
       verwendet   wird   (siehe   unten).   Wenn   Basis   ein  vollständiger  Dateiname  einschließlich  einer
       Namenserweiterung ist, dann versucht dvgrab das Ausgabeformat von dieser Erweiterung abzuleiten, aber  es
       fügt trotzdem Zahl ein. Die voreingestellte Basis ist dvgrab-, wenn keine andere angegeben wurde.

       Wenn  als  Basis das Zeichen '-' verwendet wird, gibt dvgrab die unveränderten DV- oder HDV-Daten auf die
       Standardausgabe aus. Wenn das Video in eine  Datei  importiert  wird,  werden  die  Daten  auch  auf  die
       Standardausgabe geschrieben, wenn die Standardausgabe an eine Pipe angeschlossen oder umgeleitet ist.

       Sie  können  dvgrab's  leistungsfähige  Datei-Schreibfunktionen  auch  für  andere  Programme nutzen, die
       unveränderte DV- oder HDV-Daten erzeugen. Benutzen Sie dafür die Option -stdin und  dvgrab  versucht  die
       DV- oder HDV-Daten von der Standardeingabe zu lesen, wenn es erkennt, dass es am Ausgang einer Pipe hängt
       und nicht interaktiv betrieben wird.

OPTIONEN

       Optionen, die länger als ein Buchstabe sind, können durch einen oder zwei führende Bindestriche angegeben
       werden. Optionsname und Argumentwert können durch Leerzeichen oder Gleichheitszeichen getrennt werden.

       -a [Zahl], -autosplit [Zahl]
                 Es  wird  versucht  den  Anfang  jeder  neuen  Aufnahme zu erkennen und in einzelnen Dateien zu
                 speichern. Das kann mit den Optionen -frames und -size kombiniert werden und  mit  einer  neuen
                 Datei  wird  begonnen,  wenn eins der angegebenen Ereignisse eintritt. Automatisches Teilen ist
                 normalerweise ausgeschaltet.

                 Die Angabe von Zahl ist optional. Ohne diese Angabe findet dvgrab anhand  einer  Signalisierung
                 im  Datenstrom oder einer Unterbrechung in den Zeitstempeln selbst heraus, wann eine neue Datei
                 beginnen soll. Dabei muss der Zeitsprung rückwärts  sein  oder  vorwärts  mehr  als  1  Sekunde
                 betragen.  Durch  die Angabe von Zahl kann die Dauer des Zeitsprungs eingestellt werden und die
                 Signalisierung einer neuen Aufnahme im Datenstrom wird nicht mehr beachtet.  Dadurch  kann  man
                 die Aufnahme an größeren Zeitsprüngen, wie Minuten oder Stunden, teilen lassen.

                 Beispiel:  -autosplit=3600  teilt  die  Aufnahme in mehrere Dateien, wenn sie Zeitsprünge von 1
                 Stunde oder länger enthält.

       -buffers Zahl
                 Die Anzahl der wegen I/O-Verzögerungen zwischengespeicherten Frames. Voreingestellt ist 100.

       -card Zahl
                 dvgrab empfängt die Daten von der FireWire-Karte mit der Nummer Zahl.  Standardmäßig  wird  die
                 erste  Karte  mit  der  ersten gefundenen Kamera verwendet. In Verbindung mit der Option -noavc
                 wird der Bus nicht abgesucht. In  Verbindung  mit  der  Option  -guid  Hex-Zahl  wird  nur  der
                 angegebene Bus nach einem Gerät mit der GUID Hex-Zahl abgesucht.

       -channel Zahl
                 Isochroner  Kanal, von dem die Daten empfangen werden. Voreingestellt ist 63, das ist so üblich
                 bei DV-Camcordern heutzutage. Wenn Sie etwas anderes angeben, wird dem  Gerät  zur  Zeit  nicht
                 mitgeteilt,  welchen  Kanal  es  nutzen  soll. Sie müssen dem Gerät selbst übermitteln, welcher
                 Kanal genutzt wird.

       -cmincutsize Zahl
                 Diese Option bewirkt, dass eine Teilung  und  der  Beginn  einer  neuen  Zusammenstellung  Zahl
                 Megabyte  (eigentlich  Mebibyte)  vor  dem  Ende  der aktuellen Zusammenstellung erfolgt. Diese
                 Option kann verhindern, dass kleine Dateien entstehen, wenn die  Option  -csize  benutzt  wird.
                 Wenn eine neue Zusammenstellung auf diese Weise begonnen wird, merkt sich das Programm den frei
                 gebliebenen  Speicherplatz.  Sollte die neue Zusammenstellung dort hinein passen, wird der neue
                 Startpunkt zurück gesetzt.

       -csize Zahl
                 Diese Option veranlasst dvgrab Dateien zu teilen, wenn eine Zusammenstellung von  Dateien  Zahl
                 Megabyte  überschreitet. Damit können Dateien aneinander gereiht werden und sie passen genau in
                 Zahl Megabyte (eigentlich Mebibyte) (z. B. zum Archivieren auf DVD). Wenn die  Grenze  erreicht
                 wird, beginnt eine neue Zusammenstellung. (Siehe auch Option -cmincutsize)

       -debug Typ
                 Zeigt     HDV-Debug-Informationen     an,     Typ     ist     einer     oder    mehrere    von:
                 all,pat,pmt,pids,pid=N,pes,packet,video,sonya1

       -d, -duration Zeit
                 Setzt  die  maximale  Dauer  des  Imports  inklusive  aller  Teildateien  für  einen  einzelnen
                 Import-Vorgang  (mehrfache  Vorgänge sind im interaktiven Modus möglich). Der Wert Zeit wird im
                 »SMIL2 MediaClipping«-Zeitformat angegeben.
                 Siehe http://w3.org/AudioVideo/ für die Spezifikation.

                 Kurz beschrieben ist das Format:

                 XXX[.Y]h, XXX[.Y]min, XXX[.Y][s], XXXms,

                 [[HH:]MM:]SS[.ms] oder smpte=[[[HH:]MM:]SS:]FF.

       -every n
                 Diese Option veranlasst dvgrab nur jedes n-te Frame abzuspeichern (standardmäßig alle Frames).

       -f, -format dv1 | dv2 | avi | raw | dif | qt | mov | jpeg | jpg | mpeg2 | hdv
                 Gibt das Format der Ausgabedatei(en) an. Das Dateiformat kann auch ermittelt werden,  wenn  Sie
                 eine  Erweiterung zum Namen Basis angeben. Die folgenden Erweiterungen werden erkannt: avi, dv,
                 dif, mov, jpg, jpeg und m2t (HDV).

                 dv1 und dv2 sind beides AVI-Dateien mit etwas unterschiedlichen Formaten.  dv2  speichert  eine
                 Tonspur zusätzlich zur DV-Videospur, was kompatibler mit anderen Anwendungen ist. dv1 speichert
                 eine  einzige  DV-Spur,  weil  das  DV-Format  grundsätzlich  Ton  und Video mischt. Obwohl dv1
                 kleinere Ausgabedateien erzeugt, verstehen es  manche  Anwendungen  nicht  und  verlangen  dv2.
                 dvgrab kann sehr große AVI-Dateien anlegen, z. B. über 2 oder 4 GB, aber die Kompatibilität mit
                 anderen Anwendungen nimmt über einer Größe von 1 GB ab.

                 raw  speichert  die Daten unverändert mit der Dateiendung .dv. Diese Dateien können von einigen
                 GNU/Linux-Werkzeugen gelesen werden, genauso wie von »Apple Quicktime«.

                 dif eine Abwandlung des raw-Formats; die Dateien erhalten die Endung  .dif.  Damit  können  sie
                 sofort mit Programm »MainConcept MainActor5« geladen werden.

                 qt ist Quicktime-Format, aber erfordert, dass dvgrab mit »libquicktime« kompiliert wurde.

                 jpg  oder  jpeg ist für eine Folge von JPEG-Bildern, wenn dvgrab mit den Bibliotheken libdv und
                 jpeglib kompiliert wurde. Diese Option kann nur bei DV-Geräten benutzt werden,  nicht  bei  HDV
                 (MPEG2-TS).

                 mpeg2  oder hdv ist für MPEG-2-Transportströme, wenn z. B. ein HDV-Camcorder oder eine digitale
                 TV-Settop-Box benutzt wird.

                 Voreingestellt ist raw.

       -F, -frames Zahl
                 Diese Option veranlasst dvgrab höchstens Zahl Frames pro Datei abzuspeichern, bevor  eine  neue
                 Datei  angefangen  wird, dabei bedeutet Zahl = 0 unbegrenzt. Die Spieldauer der Datei hängt vom
                 verwendeten Videosystem ab. PAL zeigt 25, NTSC ungefähr 30 Frames pro Sekunde.

       -guid Hex-Zahl
                 Wenn Sie mehr als ein DV-Gerät haben,  wählen  Sie  eins  aus,  indem  Sie  die  GUID  Hex-Zahl
                 (hexadezimales Format) dieses Geräts angeben. Das Format ist in /proc/bus/ieee1394/devices oder
                 bei  Kernel  2.6  im  Dateisystem  /sys  zu sehen. Wenn Sie eine GUID angeben, baut dvgrab eine
                 Punkt-zu-Punkt-Verbindung auf, anstatt auf die Meldung des Geräts zu warten. Wenn Sie als  Hex-
                 Zahl  den  Wert  1  eingeben, versucht dvgrab das Gerät zu finden und baut eine Punkt-zu-Punkt-
                 Verbindung auf.  Das  ist  besonders  bei  MPEG2-TS  Settop-Boxen  nützlich,  die  häufig  eine
                 Verbindungsverwaltung erfordern, um mit der Übertragung zu beginnen.

       -h, -help Zeigt eine Zusammenfassung der Optionen.

       -I, -input Datei
                 Liest  von der Datei anstelle von FireWire. Sie können '-' für die Standardeingabe anstelle von
                 -stdin verwenden.

       -i, -interactive
                 Versetzt dvgrab in den interaktiven Modus, sodass jeder Tastendruck die Kamera steuert oder den
                 Import (capture) startet oder stoppt. Andernfalls  läuft  dvgrab  im  Session-Modus,  wobei  es
                 sofort anfängt einzulesen und nach Festlegung oder Unterbrechung (durch STRG-c) aufhört.

       -jpeg-deinterlace
                 Zusammen  mit  -format  jpeg  entflechtet  (deinterlace)  es die Ausgabe durch Verdoppelung der
                 Zeilen im oberen Feld. Dies ist eine einfache Form des Deinterlace,  wobei  50%  der  Auflösung
                 verloren geht.

       -jpeg-height Zahl
                 Zusammen mit -format jpeg wird die Ausgabe auf eine Höhe von Zahl (1 - 2048) skaliert.

       -jpeg-overwrite
                 Zusammen  mit  -format jpeg wird die selbe Datei immer wieder überschrieben, anstatt eine Folge
                 von Dateien anzulegen.

       -jpeg-quality Zahl
                 Zusammen mit -format jpeg setzt  es  die  JPEG-Qualitätsstufe  von  0  (schlechteste)  bis  100
                 (beste).

       -jpeg-temp Datei
                 Beim  Erstellen  des  JPEGs  wird  eine temporäre Datei benutzt, die in die Zieldatei umbenannt
                 wird, wenn sie komplett ist. Das ist nützlich, wenn dvgrab mit der Option  -jpeg-overwrite  zur
                 Erstellung eines Webcam-Bildes genutzt wird.

       -jpeg-width Zahl
                 Zusammen mit -format jpeg wird die Ausgabe auf eine Breite von Zahl (1 - 2048) skaliert.

                 Die  skalierte  Breite  und  Höhe  des  JPEGs müssen beide entweder kleiner oder größer als die
                 normale Frame-Größe sein. Zum Beispiel, auch wenn eine skalierte Breite von 700  und  Höhe  von
                 525  Bildpunkten  ein  Verhältnis von 4:3 ergibt, ist dieses Bild für NTSC unzulässig, weil 700
                 kleiner als die normale Breite von 720 ist, aber die Höhe ist größer als 480.

                 Weil DV nicht-quadratische Bildpunkte verwendet, ist es gut, das Bild auf ein  Seitenverhältnis
                 von  4:3  mit  quadratischen  Bildpunkten  skalieren  zu  können. Für NTSC sind Beispielgrößen:
                 800x600, 640x480 und 320x240. Für PAL beispielsweise 384x270 und 768x540.

       -jvc-p25
                 Entfernt die Signalisierung »remove_first_field« und setzt den Wert für Bilder pro Sekunde  auf
                 25, um einen Datenstrom zu korrigieren, der in JVCs Modus »HDV P25« aufgenommen wurde.

       -lockstep
                 Richtet  den  Import  an  einem  Vielfachen von -frames aus, basierend auf dem Zeitstempel. Das
                 dient der Redundanz, wenn mehr als ein Rechner von dem selben FireWire-Gerät importiert und Sie
                 sicher stellen wollen, dass jede Datei das gleiche Filmmaterial enthält. Damit die Dateien  auf
                 jedem  Rechner  den  gleichen  Namen  haben,  benutzen Sie die Option -timecode und die gleiche
                 Basis.

       -lockstep_maxdrops Anzahl
                 Wenn hintereinander die Anzahl Frames verworfen wurden, dann wird die Datei geschlossen und der
                 Import am nächsten »Lockstep«-Intervall wieder gestartet. Wenn die Anzahl gleich -1  ist,  dann
                 ist diese Funtion ausgeschaltet. Das ist voreingestellt.

       -lockstep_totaldrops Zahl
                 Wenn  die  absolute  Anzahl  Frames  verworfen  wurden, dann wird die Datei geschlossen und der
                 Import am nächsten »Lockstep«-Intervall wieder gestartet. Wenn die Anzahl gleich -1  ist,  dann
                 ist diese Funtion ausgeschaltet. Das ist voreingestellt.

       -noavc
                 Schaltet  die  Kamerasteuerung  aus.  Das  sollte  benutzt werden, wenn Live-Videodaten von der
                 Videokamera im Kamera-Modus importiert werden, weil dabei das  AV/C-Kommando  »Wiedergabe«  die
                 Aufnahme  der  Kamera  starten  würde.  Möglicherweise wird das eingelegte Band überspielt. Die
                 Option wirkt auf den interaktiven und nicht-interaktiven Modus, weil  im  letzteren  Fall  auch
                 Start-  und  Stopp-Signale  zur Kamera gesendet werden, wenn der Import gestartet oder gestoppt
                 wird.

       -nostop
                 Beim Beenden von dvgrab wird der AV/C-VTR-Befehl »Stopp« nicht gesendet.

       -opendml
                 Zusammen mit -format dv2 erstellt es eine OpenDML-konforme DV-AVI-Datei vom Typ 2. Das ist  für
                 dv2-Dateien >1GB erforderlich. dv1 unterstützt schon Dateien >1GB.

       -r, -recordonly
                 Wenn  die  Kamera  im  Aufnahmemodus  ist, wird dvgrab nur dann Daten einlesen, wenn die Kamera
                 aufnimmt und nicht in »Pause« ist. Normalerweise liest dvgrab immer Daten ein, wenn die  Kamera
                 im  Aufnahmemodus  ist und überlässt die Steuerung dem Benutzer des Rechners. Mit dieser Option
                 verhält sich dvgrab wie ein Videorekorder, bei dem  der  Bediener  der  Kamera  bestimmt,  wann
                 eingelesen  wird.  Das  ist zusammen mit der Option -autosplit sehr nützlich, um für jede Szene
                 eine eigene Datei anzulegen. Dazu wird AV/C benötigt und es funktioniert nicht zusammen mit der
                 Option -noavc.

       -rewind
                 Die Kassette wird bis an den Anfang zurück gespult, bevor mit dem Dateneinlesen begonnen  wird.
                 Dazu wird AV/C benötigt und es funktioniert nicht im interaktiven Modus.

       -showstatus
                 Normalerweise  werden  Informationen zum Einlesen nach dem Schreiben jeder Datei angezeigt. Mit
                 dieser Option wird der Importstatus  während  des  Einlesens  angezeigt  und  bei  jedem  Frame
                 aktualisiert.

       -s, -size Zahl
                 Diese  Option  veranlasst  dvgrab  höchstens  Zahl  Megabyte  (eigentlich  Mebibyte)  pro Datei
                 abzuspeichern, bevor eine  neue  Datei  angelegt  wird,  dabei  bedeutet  Zahl = 0  unbegrenzte
                 Dateigröße. Voreingestellt ist die Grenze auf 1024 MB.

       -srt
                 Es  werden   Untertiteldateien mit dem Aufnahmedatum und -uhrzeit im »SRT«-Format erstellt. Für
                 jede abgespeicherte Videodatei werden zwei zusätzliche Dateien mit  den  Endungen  ».srt0«  und
                 ».srt1«  angelegt. Sie enthalten das Aufnahmedatum und -uhrzeit als Untertitel im »SRT«-Format.
                 Die Datei »*.srt0« enthält Untertitel, deren Zeitbasis sich an der laufenden Zeit,  vom  Beginn
                 der  aktuellen  Datei  an,  orientiert. Diese Datei sollte beim Umwandeln in ein Format wie AVI
                 verwendet werden. Die Datei »*.srt1« enthält Untertitel, deren Zeitbasis sich an  der  von  der
                 Kamera  übertragenen  Zeit  orientiert.  Das  Programm  »MPlayer«  kann  mit diesen Untertiteln
                 umgehen.

       -stdin
                 Liest den Datenstrom aus einer Pipe an der Standardeingabe anstatt vom FireWire-Treiber.

       -timecode
                 Baut den Zeitstempel des ersten Frames jeder Datei in den Dateinamen ein.

       -t, -timestamp
                 Baut Datum und Uhrzeit der Aufnahme in den Dateinamen ein.

       -timesys
                 Verwendet das Datum und -uhrzeit des Systems anstatt der Aufnahme für den Dateinamen.  Das  ist
                 nützlich,  wenn  Umwandler verwendet werden, die das Aufnahmedatum und -uhrzeit in den DV-Daten
                 nicht ändern.

       -V, -v4l2
                 Liest von  einem  USB-Video-Class-(UVC)-Gerät  ein,  das  DV  unterstützt.  Der  Kernel-Treiber
                 »uvcvideo«  via  V4L2  wird  benutzt.  Das Standard-Gerät ist /dev/video. Mit der Option -input
                 können Sie eine andere Gerätedatei einstellen.

       -v, -version
                 Zeigt die Programmversion.

       -24p
                 Setzt bei »Quicktime DV« die Framerate auf 24 fps in der Quicktime-Datei. Das funktioniert aber
                 nur, wenn die Aufnahme im Modus »24p« erfolgte.

       -24pa
                 Setzt bei »Quicktime DV« die Framerate auf 24 fps in der Quicktime-Datei und  macht  zusätzlich
                 das  »2:3:3:2 pull down«-Verfahren rückgängig, indem die »interlaced C-Frames« entfernt werden.
                 Das  funktioniert  aber  nur,  wenn  die  Aufnahme  im  Modus  »24p advanced«  erfolgte.  Siehe
                 http://www.adamwilt.com/24p/.

BEISPIELE

       dvgrab foo-
                 Importiert  Videodaten  von  der  standardmäßigen  FireWire-Quelle und speichert sie in Dateien
                 foo-001.avi, foo-002.avi, usw.

       dvgrab -frames 25 foo-
                 Eine PAL-Video-Quelle vorausgesetzt, speichert dieses  Kommando  eine  Sekunde  Videodaten  pro
                 Datei.

       dvgrab -autosplit -frames 750 -timestamp foo-
                 Liest  Videodaten  von  der  voreingestellten  FireWire-Quelle  ein, teilt sie in Stücke von 30
                 Sekunden (angenommen PAL) oder am Beginn einer neuen Aufnahme und benennt die Dateien nach  den
                 Datums- und Zeitinformationen des Videostroms.

       dvgrab -autosplit -size 1998 -csize 4400 -cmincutsize 10 foo-
                 Importiert  Videodaten  von der standardmäßigen FireWire-Quelle, teilt sie in Stücke, wenn eine
                 neue Aufnahme beginnt oder die aktuelle Datei 1998 Megabyte  überschreitet  oder  die  aktuelle
                 Zusammenstellung von Dateien größer als 4400 Megabyte wird. Außerdem beschränkt es die kleinste
                 Dateigröße, die durch Teilung einer Zusammenstellung entsteht, auf 10 Megabyte.

                 Dieses  Beispiel  ist sehr gut geeignet, um DV-Daten auf DVDs zu sichern, weil 2 GByte ungefähr
                 die maximale Dateigröße ist, mit der die (aktuelle)  Linux-Umsetzung  des  ISO9660-Dateisystems
                 umgehen kann.

                 Achtung: Es ist möglich in ISO9660-Dateisystemen Dateien größer als 2 GByte anzulegen, aber die
                 aktuellen  Linux-Treiber  für  ISO9660 können diese nicht lesen. Neuere Kernel können evtl. mit
                 Dateien größer 2 GByte im ISO9660-Dateisystem umgehen.

       dvgrab -format hdv -autosplit
                 Liest von einem HDV-Camcorder ein, versucht den Anfang jeder neuen Aufnahme zu erkennen und  in
                 einzelnen Dateien zu speichern.

       dvgrab -format mpeg2 -guid 1
                 Nimmt von einer digitalen TV-Settop-Box auf.

       dvgrab -jpeg-over -jpeg-w=320 -jpeg-h=240 -d smpte=1 webcam.jpeg
                 Liest  ein  einzelnes  Frame  ein,  speichert es als JPEG mit dem Namen »webcam.jpg« und endet.
                 Dieses  Beispiel  zeigt  auch  die  Verwendung  von  Optionen.  Sie  müssen  von  einem  langen
                 Optionsnamen  nur  so  viel  angeben,  damit  er  eindeutig  ist.  Sie  können Leerzeichen oder
                 Gleichheitzeichen benutzen, um den Optionsnamen und den Wert zu trennen. Das  Dateiformat  wird
                 von der Erweiterung des Dateinamens abgeleitet. Weil die Option -jpeg-overwrite verwendet wird,
                 ist der Dateiname genau »webcam.jpeg« und enthält keine Zahlen.

       dvgrab -V Importiert über USB von einem UVC-konformen DV-Gerät.

       dvgrab -v4l -input /dev/video1
                 Importiert über USB von einem UVC-konformen DV-Gerät und benutzt die Gerätedatei /dev/video1.

       dvgrab -format=hdv -autosplit=28800 -srt foo-
                 Liest  von einem HDV-Camcorder ein und speichert jede Aufnahme in einer eigenen Datei, wenn sie
                 einen Zeitunterschied von mehr als 8 Stunden zur vorherigen hat. Das erzeugt eine eigene  Datei
                 für  jeden Tag (gut für Urlaubsvideos). Außerdem werden Untertiteldateien angelegt. Angenommen,
                 die Dateien »foo-001.m2t« und »foo-002.m2t« werden erstellt, so werden auch die dazu gehörenden
                 Untertiteldateien »foo-001.srt0«, »foo-001.srt1«, »foo-002.srt0« und  »foo-002.srt1«  angelegt.
                 Die  Dateien  können  benutzt  werden,  um Aufnahmedatum und -uhrzeit beim Anschauen des Videos
                 anzuzeigen.

AUTOR

       Dan Dennedy <dan@dennedy.org> und Daniel Kobras <kobras@debian.org>. Erik Schanze <eriks@debian.org>  hat
       sie ins Deutsche übersetzt.

       Mehr Informationen und Unterstützung finden Sie auf der Webseite http://www.kinodv.org/ .

dvgrab-3.2                                     21. September 2008                                      DVGRAB(1)