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BEZEICHNUNG

       losetup - Loop-Geräte einrichten und steuern

ÜBERSICHT

       Informationen erhalten:

       losetup [Loop-Gerät]

       losetup -l [-a]

       losetup -j Datei [-o Versatz]

       Ein Loop-Gerät abhängen:

       losetup -d Loop-Gerät ...

       Alle zugehörigen Loop-Geräte abhängen:

       losetup -D

       Ein Loop-Gerät einrichten:

       losetup [-o Versatz] [--sizelimit Größe] [--sector-size Größe] [--loop-ref Name] [-Pr] [--show]
       -f|Loop-Gerät Datei

       Größe eines Loop-Geräts ändern:

       losetup -c Loop-Gerät

BESCHREIBUNG

       losetup wird zum Zuweisen von Loop-Geräten zu regulären Dateien oder blockorientierten Geräten, zum
       Abhängen von Loop-Geräten und zum Abfragen des Status eines Loop-Gerätes verwendet. Wenn nur das Argument
       Loop-Gerät angegeben ist, wird der Status des korrespondierenden Loop-Geräts angezeigt. Falls keine
       Option angegeben ist, werden alle Loop-Geräte angezeigt.

       Beachten Sie, dass das alte Ausgabeformat (d.h. losetup -a) mit durch Kommata getrennten Zeichenketten
       als veraltet markiert wurde und nun das Ausgabeformat mit --list bevorzugt wird.

       Es ist möglich, mehrere unabhängige Loop-Geräte für die gleiche zugrunde liegende Datei anzulegen. Diese
       Art der Einrichtung kann gefährlich sein, kann Datenverlust, Beschädigungen und Überschreibungen
       verursachen. Verwenden Sie während der Einrichtung --nooverlap mit --find, um dieses Problem zu
       vermeiden.

       Die Einrichtung des Loop−Geräts ist keine atomare Aktion, wenn sie zusammen mit --find verwendet wird,
       und losetup schützt diese Aktion nicht durch eine Sperre. Die Anzahl der Versuche ist intern auf maximal
       16 beschränkt. Es wird empfohlen, beispielsweise flock(1) zu verwenden, um eine Kollision in stark
       parallelisierten Anwendungsfällen zu verwenden.

OPTIONEN

       Den Argumenten Größe und Versatz können die multiplikativen Suffixe KiB (=1024), MiB (=1024*1024) und so
       weiter für GiB, TiB, PiB, EiB, ZiB und YiB folgen (das »iB« ist optional, zum Beispiel ist »K«
       gleichbedeutend mit »KiB«) oder die Suffixe KB (=1000), MB (=1000*1000) und so weiter für GB, TB, PB, EB,
       ZB und YB.

       -a, --all
           zeigt den Status aller Loop-Geräte an. Beachten Sie, dass gewöhnliche Benutzer nicht auf alle
           Informationen zugreifen können. Siehe auch --list. Das frühere Format (wie es ohne --list ausgegeben
           wird) ist veraltet.

       -d, --detach Loop-Gerät...
           hängt die Datei oder das Gerät aus, das dem oder den angegebenen Loop-Gerät(en) zugeordnet ist.
           Beachten Sie, dass der Kernel seit Linux v3.7 die »lazy device destruction« (lockere
           Gerätezerstörung) verwendet. Der Abhängevorgang gibt keinen EBUSY-Fehler mehr zurück, falls das Gerät
           aktiv vom System verwendet wird, aber es wird mit einer »autoclear«-Markierung versehen und später
           zerstört.

       -D, --detach-all
           hängt alle zugehörigen Loop-Geräte ab.

       -f, --find [Datei]
           sucht nach dem ersten ungenutzten Loop-Gerät. Wenn ein Datei-Argument vorhanden ist, wird das
           gefundene Gerät als Loop-Gerät verwendet. Anderenfalls wird einfach dessen Name ausgegeben.

       --show
           zeigt den Namen des zugehörigen Loop-Geräts an, wenn die Option -f und das Argument Datei vorhanden
           sind.

       -L, --nooverlap
           prüft auf Konflikte zwischen Loop-Geräten, um die Situation zu vermeiden, bei der die gleiche
           zugrunde liegende Datei von mehreren Loop-Geräten gemeinsam verwendet wird. Wenn die Datei bereits
           von einem anderen Gerät verwendet wird, dann wird das Gerät erneut verwendet, anstatt ein neues zu
           einzurichten. Diese Option ist nur zusammen mit --find sinnvoll.

       -j, --associated Datei [-o Versatz]
           zeigt den Status aller Loop-Geräte an, die der angegebenen Datei zugeordnet sind.

       -o, --offset Versatz
           verschiebt den Start der Daten um den angegebenen Versatz in Byte in der Datei oder dem angegebenen
           Gerät. Dem Versatz dürfen multiplikative Suffixe folgen; siehe oben.

       --loop-ref Zeichenkette
           Set reference string. The backwardly compatible default is to use the backing filename as a reference
           in loop setup ioctl (aka lo_file_name). This option can overwrite this default behavior and set the
           reference to the string. The reference may be used by udevd in /dev/loop/by-ref. Linux kernel does
           not use the reference at all, but it could be used by some old utils that cannot read the backing
           file from sysfs. The reference is readable only for the root user (see --output +REF) and it is
           restricted to 64 bytes.

       --sizelimit Größe
           setzt das Ende der Daten auf nicht mehr als die angegebene Größe in Byte nach dem Anfang der Daten.
           Der Größe dürfen multiplikative Suffixe folgen; siehe oben.

       -b, --sector-size Größe
           legt die logische Sektorengröße des Loop-Geräts in Bytes fest (seit Linux 4.14). Die Option darf
           sowohl beim Erstellen neuer Loop-Geräte als auch als einzelner Befehl zum Ändern der Sektorengröße
           eines bereits existierenden Loop-Geräts verwendet werden.

       -c, --set-capacity Loop-Gerät
           zwingt den Loop-Treiber, die Größe der Datei neu einzulesen, der das angegebene Loop-Gerät zugeordnet
           ist.

       -P, --partscan
           zwingt den Kernel, die Partitionstabelle auf einem neu erstellten Loop-Gerät einzulesen. Beachten
           Sie, dass das Einlesen der Partitionstabelle von den Sektorengrößen abhängt. Die standardmäßige
           Sektorengröße ist 512 Byte, anderenfalls müssen Sie die Option --sector-size zusammen mit --partscan
           verwenden.

       -r, --read-only
           richtet ein schreibgeschütztes Loop-Gerät ein.

       --direct-io[=on|off]
           Enable or disable direct I/O for the backing file. The default is off. Specifying either --direct-io
           or --direct-io=on will enable it. But, --direct-io=off can be provided to explicitly turn it off.

       -v, --verbose
           aktiviert den ausführlichen Modus.

       -l, --list
           gibt, falls ein Loop−Gerät oder die Option -a angegeben ist, die Standardspalten für entweder das
           angegebene Loop-Gerät oder alle Loop-Geräte aus; die Vorgabe ist die Ausgabe von Informationen zu
           allen Geräten. Siehe auch --output, --noheadings, --raw und --json.

       -O, --output Spalte[,Spalte]...
           gibt an, welche Spalten mit --list ausgegeben werden sollen. Mit --help erhalten Sie eine Liste aller
           unterstützten Spalten.

       --output-all
           gibt alle verfügbaren Spalten aus.

       -n, --noheadings
           zeigt bei der Ausgabe mit --list keine Überschriften an.

       --raw
           verwendet das Rohformat für die Ausgabe mit --list.

       -J, --json
           verwendet das JSON-Format für die Ausgabe mit --list.

VERSCHLÜSSELUNG

       Cryptoloop wird zugunsten von dm-crypt nicht mehr unterstützt. Für weitere Details siehe cryptsetup(8).

EXIT-STATUS

       losetup gibt 0 im Erfolgsfall und einen von 0 verschiedenen Wert bei einem Fehlschlag zurück. Wenn
       losetup den Status eines Loop-Geräts anzeigt, wird 1 zurückgegeben, falls das Gerät nicht eingerichtet
       ist und 2, falls ein Fehler aufgetreten ist, der die Statusermittlung des Geräts verhindert hat.

ANMERKUNGEN

       Seit Version 2.37 verwendet losetup das Ioctl LOOP_CONFIGURE, um ein neues Loop-Gerät mit einem einzigen
       Ioctl-Aufruf einzurichten. Die alten Versionen verwenden die Ioctls LOOP_SET_FD und LOOP_SET_STATUS64, um
       das gleiche zu erreichen.

UMGEBUNGSVARIABLEN

       LOOPDEV_DEBUG=all
           aktiviert die Debug-Ausgabe.

DATEIEN

       /dev/loop[0..N]
           Loop-Blockgeräte

       /dev/loop-control
           Loop-Steuergerät

BEISPIEL

       Die folgenden Befehle können als Beispiel für die Nutzung eines Loop-Geräts verwendet werden.

           # dd if=/dev/zero of=~/file.img bs=1024k count=10
           # losetup --find --show ~/file.img
           /dev/loop0
           # mkfs -t ext2 /dev/loop0
           # mount /dev/loop0 /mnt
           ...
           # umount /dev/loop0
           # losetup --detach /dev/loop0

AUTOREN

       Karel Zak <kzak@redhat.com>, basierend auf der Originalversion von Theodore Ts’o <tytso@athena.mit.edu>.

FEHLER MELDEN

       Nutzen Sie zum Melden von Fehlern das Fehlererfassungssystem auf
       https://github.com/util-linux/util-linux/issues.

VERFÜGBARKEIT

       Der Befehl losetup ist Teil des Pakets util-linux, welches aus dem Linux-Kernel-Archiv
       <https://www.kernel.org/pub/linux/utils/util-linux/> heruntergeladen werden kann.

util-linux 2.40.2                                  2025-06-05                                         LOSETUP(8)