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BEZEICHNUNG

       chmem - Speicher konfigurieren

ÜBERSICHT

       chmem [-h] [-V*] [-v] [-e|-d] [GRÖSSE|BEREICH -b BLOCKBEREICH] [-z ZONE]

BESCHREIBUNG

       Der Befehl »chmem« setzt eine bestimmte Speichergröße oder einen bestimmten Speicherbereich online oder
       offline.

       •   Geben Sie die GRÖSSE als <Größe>[m|M|g|G] an. Mit m oder M gibt die <Größe> die Speichergröße in MiB
           an (1024 x 1024 Byte). Mit g oder G gibt die <Größe> die Speichergröße in GiB an (1024 x 1024 x 1024
           Byte). Die Standardeinheit ist MiB.

       •   Geben Sie den BEREICH in der Form 0x<Beginn>-0x<Ende> an, wie in der Ausgabe des Befehls lsmem(1).
           <Beginn> ist die hexadezimale Adresse des ersten Bytes und <Ende> die hexadezimale Adresse des
           letzten Bytes im Speicherbereich.

       •   Geben Sie den BLOCKBEREICH in der Form <Erste>-<Letzte> oder <Block> an, wie in der Ausgabe des
           Befehls lsmem(1). <Erste> ist die Nummer des ersten Speicherblocks und <Letzte> die Nummer des
           letzten Speicherblocks im Speicherbereich. Alternativ kann ein einzelner Block angegeben werden.
           BLOCKBEREICH erfordert die Option --blocks.

       •   Geben Sie ZONE als Name des Speicherbereichs an, wie in der Ausgabe des Befehls lsmem -o +ZONEN. Die
           Ausgabe zeigt eine oder mehrere zulässige Speicherzonen für jeden Speicherbereich an. Wenn mehrere
           Zonen angezeigt werden, dann bezieht sich der aktuelle Speicherbereich auf die erste Zone.
           Standardmäßig setzt chmem den Speicher in der Zone »Movable« online, sofern sich diese unter den
           zulässigen Zonen befindet. Diese Standardeinstellung kann mit der Option --zone in eine andere
           zulässige Zone geändert werden. Für »Memory Ballooning« (Rückforderung ungenutzten virtuellen
           Speichers vom Gast durch das Wirtssystem in Virtualisierungen) wird empfohlen, die Zone »Movable« für
           Online- und Offline-Speicher falls möglich auszuwählen. Für den Speicher in diesem Bereich ist es
           sehr wahrscheinlich, dass er wieder offline gesetzt werden kann, aber er kann nicht für willkürliche
           Zuweisungen durch den Kernel genutzt werden, sondern nur für migrierbare Seiten (zum Beispiel anonyme
           Seiten oder jene aus dem Seiten-Zwischenspeicher). Mit der Option --help erhalten Sie eine Übersicht
           aller verfügbaren Zonen.

       GRÖSSE und BEREICH müssen an der Linux-Speicherblockgröße ausgerichtet sein, wie in der Ausgabe des
       Befehls lsmem(1) gezeigt.

       Das Versetzen des Speichers in den Online-Zustand kann aus verschiedenen Gründen fehlschlagen. Auf
       virtualisierten Systemen ist es möglich, dass der Hypervisor nicht über ausreichend Speicher verfügt, zum
       Beispiel weil der Speicher überzogen (»overcommitted«) wurde. Das Versetzen in den Offline-Zustand kann
       ebenso fehlschlagen, wenn Linux den Speicher nicht freisetzen kann. Falls nur Teile des angeforderten
       Speichers online oder offline gesetzt werden können, informiert Sie eine Meldung darüber, wie viel
       Speicher im Gegensatz zu der angeforderten Menge online oder offline gesetzt werden konnte.

       Wenn Speicher online gesetzt wird, beginnt chmem bei den Speicherblöcken mit den niedrigsten Nummern.
       Wenn Speicher offline gesetzt wird, beginnt chmem bei den Speicherblöcken mit den höchsten Nummern.

OPTIONEN

       -b, --blocks
           verwendet für die Optionen --enable und --disable einen BLOCKBEREICH-Parameter anstelle von BEREICH
           oder GRÖSSE.

       -d, --disable
           setzt den angegebenen BEREICH, die GRÖSSE oder den BLOCKBEREICH des Speichers offline.

       -e, --enable
           setzt den angegebenen BEREICH, die GRÖSSE oder den BLOCKBEREICH des Speichers online.

       -z, --zone
           wählt die Speicher-ZONE, in welcher der angegebene BEREICH, die GRÖSSE oder der BLOCKBEREICH des
           Speichers online oder offline gesetzt werden soll. Standardmäßig wird der Speicher in der Zone
           »Movable« online gesetzt, falls möglich.

       -v, --verbose
           aktiviert den ausführlichen Modus. Dadurch wird chmem veranlasst, Fehlerdiagnosemeldungen über dessen
           Fortschritt auszugeben.

       -h, --help
           zeigt einen Hilfetext an und beendet das Programm.

       -V, --version
           zeigt Versionsinformationen an und beendet das Programm.

EXIT-STATUS

       chmem gibt die folgenden Exit-Status-Werte aus:

       0
           Erfolg

       1
           Fehlschlag

       64
           Teilerfolg

BEISPIEL

       chmem --enable 1024
           Dieser Befehl fordert die Online-Setzung von 1024 MiB Speicher an.

       chmem -e 2g
           Dieser Befehl fordert die Online-Setzung von 2 GiB Speicher an.

       chmem --disable 0x00000000e4000000-0x00000000f3ffffff
           Dieser Befehl veranlasst, den Speicherbereich beginnend mit 0x00000000e4000000 und endend mit
           0x00000000f3ffffff offline zu setzen.

       chmem -b -d 10
           Dieser Befehl veranlasst, den Speicherblock mit der Nummer 10 offline zu setzen.

SIEHE AUCH

       lsmem(1)

FEHLER MELDEN

       Nutzen Sie zum Melden von Fehlern das Fehlererfassungssystem auf
       https://github.com/util-linux/util-linux/issues.

VERFÜGBARKEIT

       Der Befehl chmem ist Teil des Pakets util-linux, welches aus dem Linux-Kernel-Archiv
       <https://www.kernel.org/pub/linux/utils/util-linux/> heruntergeladen werden kann.

util-linux 2.40.2                                  2025-06-05                                           CHMEM(8)