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BEZEICHNUNG

       bootchart.conf, bootchart.conf.d - Konfigurationsdateien für das Systemstartanalyse- und
       -darstellungswerkzeug

ÜBERSICHT

       /etc/systemd/bootchart.conf

       /etc/systemd/bootchart.conf.d/*.conf

       /run/systemd/bootchart.conf.d/*.conf

       /usr/lib/systemd/bootchart.conf.d/*.conf

BESCHREIBUNG

       Beim Starten wird systemd-bootchart(1) die Konfigurationsdatei /etc/systemd/bootchart.conf, gefolgt von
       den Dateien in den Verzeichnissen bootchart.conf.d einlesen. Diese Konfigurationsdateien bestimmen die
       Protokollierungsparameter und die graphische Ausgabe.

KONFIGURATIONSVERZEICHNISSE UND RANGFOLGE

       Die Standardkonfiguration wird während der Kompilierung bestimmt, daher wird eine Konfigurationsdatei nur
       benötigt, wenn Abweichungen von diesen Vorgaben notwendig sind. Standardmäßig enthält die
       Konfigurationsdatei in /etc/systemd/ auskommentierte Einträge, die die Vorgaben als Richtschnur für
       Administratoren enthalten. Diese Datei kann für lokale Außerkraftsetzungen bearbeitet werden.

       Wenn Pakete die Konfiguration anpassen müssen, können sie Konfigurationsschnippsel unter
       /usr/lib/systemd/*.conf.d/ installieren. Dateien in /etc/ sind für den lokalen Administrator reserviert,
       der diese Logik verwenden kann, um die durch die Lieferantenpakete bereitgestellten Konfigurationsdateien
       außer Kraft zu setzen. Die Hauptkonfigurationsdatei wird vor allen Konfigurationsverzeichnissen
       eingelesen und hat die niedrigste Priorität; Einträge in einer der Dateien in den
       Konfigurationsverzeichnissen setzen Einträge in der einzelnen Konfigurationsdatei außer Kraft. Dateien in
       den Konfigurationsunterverzeichnissen *.conf.d/ werden in lexikographischer Reihenfolge nach ihrem
       Dateinamen sortiert, unabhängig davon, in welchem Unterverzeichnis sie sich befinden. Falls mehrere
       Dateien die gleiche Option angeben, wird der Eintrag in der Datei mit dem lexikographisch letzten Namen
       Vorrang erhalten. Es wird empfohlen, allen Dateinamen in diesen Unterverzeichnissen eine zweistellige
       Zahl und einen Bindestrich voranzustellen, um die Sortierung der Dateien zu vereinfachen.

       Um eine vom Lieferanten bereitgestellte Konfigurationsdatei zu deaktivieren, wird empfohlen, einen
       Symlink nach /dev/null in dem Konfigurationsverzeichnis in /etc/ mit dem gleichen Dateinamen wie die
       Konfigurationsdatei des Lieferanten abzulegen.

OPTIONEN

       Samples=500
           Konfiguriert die Anzahl der insgesamt aufzuzeichnenden Datensätze, bevor sich Bootchart beendet.
           Jeder Datensatz wird nach den durch Frequency= definierten Intervallen aufgezeichnet.

       Frequency=25
           Konfiguriert die Frequenz der Datenaufzeichnung. Dies kann eine Bruchzahl, muss aber größer als 0.0
           sein. Die meisten Systeme vertragen Werte unter 25-50, ohne dass der Systemstart schwer
           beeinträchtigt wird.

       Relative=no
           Konfiguriert, ob die linke Achse der Ausgabegraphik time=0.0 entspricht (dem Start von
           CLOCK_MONOTONIC). Dies ist nützlich, um Bootchart nach dem Systemstart anzuwenden, um ein Profil
           eines bereits gestarteten Systems aufzunehmen. Andernfalls würde die Graphik sehr groß. Falls auf yes
           gesetzt, beginnt die horizontale Achse bei dem ersten aufgezeichneten Datensatz anstatt bei time=0.0.

       Filter=no
           Konfiguriert, ob die entstandene Graphik Tasks weglassen soll, die keinen wesentlichen Beitrag zum
           Systemstart geleistet haben. Sehr kurzlebige Prozesse (die nur in einem Datensatz gesehen werden)
           oder solche, die keine wesentliche CPU-Zeit verbraucht haben (weniger als 0,001 s) werden in der
           Ausgabegraphik nicht dargestellt.

       Output=[path]
           Konfiguriert das Ausgabeverzeichnis zum Schreiben der Graphiken. Standardmäßig schreibt Bootchart die
           Graphiken nach /run/log.

       Init=[path]
           Konfiguriert, dass Bootchart ein nicht standardisiertes Programm anstatt von /usr/lib/systemd/systemd
           ausführt. Diese Option ist nur relevant, falls Bootchart von der Kernelbefehlszeile mit
           init=/usr/lib/systemd/systemd-bootchart aufgerufen wurde.

       PlotMemoryUsage=no
           Falls auf yes gesetzt, aktiviert dies die Protokollierung und graphische Darstellung des
           PSS-Speicherverbrauchs von Prozessen.

       PlotEntropyGraph=no
           Falls auf yes gesetzt, aktiviert dies die Protokollierung und graphische Darstellung der Größe des
           Zufallszahlenentropievorrats des Kernels.

       ScaleX=100
           Horizontaler Skalierungsfaktor für alle variablen Graphikkomponenten.

       ScaleY=20
           Vertikaler Skalierungsfaktor für alle variablen Graphikkomponenten.

       ControlGroup=no
           Zeigt die Prozess-Control-Gruppe an.

       Cmdline=no
           Zeigt die vollständige Befehlszeile jedes Prozesses an.

SIEHE AUCH

       systemd-bootchart(1), systemd.directives(7)

ÜBERSETZUNG

       Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Helge Kreutzmann <debian@helgefjell.de> erstellt.

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