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BEZEICHNUNG

       journal-remote.conf, journal-remote.conf.d - Konfigurationsdateien für den Dienst, der ferne
       Journal-Einträge akzeptiert

ÜBERSICHT

           /etc/systemd/journal-remote.conf
           /run/systemd/journal-remote.conf
           /usr/lib/systemd/journal-remote.conf
           /etc/systemd/journal-remote.conf.d/*.conf
           /run/systemd/journal-remote.conf.d/*.conf
           /usr/lib/systemd/journal-remote.conf.d/*.conf

BESCHREIBUNG

       Diese Dateien konfigurieren verschiedene Parameter von systemd-journal-remote.service(8). Siehe
       systemd.syntax(7) für eine allgemeine Beschreibung der Syntax.

KONFIGURATIONSVERZEICHNISSE UND RANGFOLGE

       Die Standardkonfiguration wird während der Kompilierung gesetzt. Daher wird eine Konfiguration nur
       benötigt, wenn von diesen Vorgaben abgewichen werden muss. Die Hauptkonfigurationsdatei wird aus einem
       der aufgeführten Verzeichnisse in der Prioritätsreihenfolge geladen, nur die zuerst gefundene Datei wird
       verwandt: /etc/systemd/, /run/systemd/, /usr/local/lib/systemd/, /usr/lib/systemd/. Die
       Lieferantenversion der Datei enthält die Vorgaben als auskommentierte Hinweise für den Administrator.
       Lokal können diese Einstellungen durch die Erstellung von Ergänzungen, wie nachfolgend beschrieben, außer
       Kraft gesetzt werden. Zu diesem Zweck kann die Hauptkonfigurationsdatei (oder eine Kopie in /etc/, falls
       sie in /usr/ ausgeliefert wird) auch bearbeitet werden, allerdings wird empfohlen, Ergänzungen für lokale
       Konfiguration zu verwenden, statt die Hauptkonfigurationsdatei zu verändern.

       Zusätzlich zu der Hauptkonfigurationsdatei, werden Ergänzungs-Konfigurationsschnipsel aus
       /usr/lib/systemd/*.conf.d/, /usr/local/lib/systemd/*.conf.d/ und /etc/systemd/*.conf.d/ gelesen. Diese
       Ergänzungen haben Vorrang vor der Hauptkonfigurationsdatei und setzen diese außer Kraft. Dateien in den
       Konfigurationsunterverzeichnissen *.conf.d/ werden in lexikographischer Reihenfolge nach ihrem Dateinamen
       sortiert, unabhängig davon, in welchem Unterverzeichnis sie sich befinden. Bei Optionen, die nur einen
       einzelnen Wert akzeptieren, hat der Eintrag in der Datei, die als letztes in der Sortierung folgt,
       Vorrang, falls mehrere Dateien die gleiche Option angeben. Bei Optionen, die eine Liste von Werten
       akzeptieren, werden Einträge gesammelt, wie sie in den sortierten Dateien auftauchen.

       Wenn Pakete die Konfiguration anpassen müssen, können sie Ergänzungen unter /usr/ installieren. Dateien
       in /etc/ sind für den lokalen Administrator reserviert, der diese Logik verwenden kann, um die durch die
       Lieferantenpakete bereitgestellten Konfigurationsdateien außer Kraft zu setzen. Um Ergänzungen der Pakete
       außer Kraft zu setzen, müssen Ergänzungen verwandt werden, da die Hauptkonfigurationsdatei die niedrigste
       Priorität hat. Es wird empfohlen, allen Dateinamen in diesen Unterverzeichnissen eine zweistellige Zahl
       und einen Bindestrich voranzustellen, um die Sortierung der Dateien zu vereinfachen. Dies definiert auch
       ein Konzept von Ergänzungsprioritäten, um es Betriebssystemlieferanten zu ermöglichen, Ergänzungen in
       einem bestimmten Bereich auszuliefern, der unterhalb des von Benutzern verwandten Bereichs liegt. Dies
       sollte das Risiko reduzieren, dass eine Paketergänzung versehentlich durch Benutzer definierte
       Ergänzungen außer Kraft setzt. Es wird empfohlen, den Bereich 10-40 für Ergänzungen in /usr/ und den
       Bereich 60-90 für Ergänzungen in /etc/ und /run/ zu verwenden um sicherzustellen, dass lokale und
       flüchtige Ergänzungen Priorität gegenüber Ergänzungen haben, die vom Betriebssystemlieferanten geliefert
       werden.

       Um eine vom Lieferanten bereitgestellte Konfigurationsdatei zu deaktivieren, wird empfohlen, einen
       Symlink nach /dev/null in dem Konfigurationsverzeichnis in /etc/ mit dem gleichen Dateinamen wie die
       Konfigurationsdatei des Lieferanten abzulegen.

OPTIONEN

       Alle Optionen werden im Abschnitt »[Remote]« konfiguriert:

       Seal=
           Signiert die Daten im Journal periodisch mittels »Forward Secure Sealing«.

           Hinzugefügt in Version 229.

       SplitMode=
           Entweder »host« oder »none«.

           Hinzugefügt in Version 220.

       ServerKeyFile=
           SSL-Schlüssel im PEM-Format.

           Hinzugefügt in Version 220.

       ServerCertificateFile=
           SSL-Zertifikat im PEM-Format.

           Hinzugefügt in Version 220.

       TrustedCertificateFile=
           SSL-CA-Zertifikat.

           Hinzugefügt in Version 220.

       MaxUse=, KeepFree=, MaxFileSize=, MaxFiles=
           Diese entsprechen SystemMaxUse=, SystemKeepFree=, SystemMaxFileSize= und SystemMaxFiles= in
           journald.conf(5).

           MaxUse= steuert, wie viel Plattenplatz systemd-journal-remote maximal benutzen darf. KeepFree=
           steuert, wie viel Plattenplatz systemd-journal-remote für andere Verwendung frei lassen soll.
           systemd-journal-remote wird beide Begrenzungen berücksichtigen und den kleineren der beiden Werte
           verwenden.

           MaxFiles= steuert, wie viele einzelne Journal-Dateien maximal behalten werden sollen. Beachten Sie,
           dass nur archivierte Dateien gelöscht werden, um die Anzahl der Dateien zu reduzieren, bis diese
           Beschränkung erreicht wird; aktive Dateien verbleiben. Das bedeutet, dass insgesamt mehr
           Journal-Dateien verbleiben können, als diese Beschränkung erlaubt, nachdem die Aufräumaktion
           abgeschlossen ist.

           Hinzugefügt in Version 253.

SIEHE AUCH

       journald.conf(5), systemd(1), systemd-journal-remote.service(8), systemd-journald.service(8)

ÜBERSETZUNG

       Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Helge Kreutzmann <debian@helgefjell.de> erstellt.

       Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 3 oder neuer
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