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NAME

       pppconfig - konfiguriert Pppd für Verbindungen in das Internet

ÜBERSICHT

       pppconfig [--version] | [--help] | [[--dialog] | [--whiptail] | [--gdialog] [--noname] | [Provider-Name]]

BESCHREIBUNG

       pppconfig   ist   ein   auf  Dialog  basierendes,  interaktives,  menügesteuert  Hilfswerkzeug,  um  beim
       automatischen Einrichten einer PPP-Einwählverbindung zu helfen. Es stellt bei jedem Schritt  umfangreiche
       Erläuterungen  bereit.  Pppconfig  unterstützt  PAP,  CHAP  und  Chat-Methoden  zur Authentifizierung. Es
       verwendet normale PPP-Konfigurationsdateien und richtet PPP so ein, dass die normalen Befehle  »pon«  und
       »poff«  zum  Steuern  von  Ppp  verwandt werden können. Einige der von Pppconfig unterstützten Funktionen
       sind:
       - Mehrere ISPs (Internet-Einwahldienstleister) mit verschiedenen Nameservern
       - Modem-Erkennung
       - Dynamisches DNS
       - Einwahl auf Verlangen
       - Erlaubt normalen Benutzern, Ppp auszuführen
       - Verwendet die graphische Benutzerschnittstelle Gdialog als Ersatz für Dialog wo möglich

       Bevor Sie Pppconfig ausführen, sollten Sie die Art der Authentifizierung Ihres ISPs, den zu  verwendenden
       Benutzernamen und das Passwort und die Telefonnummer kennen. Falls Chat-Authentifizierung verwandt werden
       muss,  müssen  Sie  auch  die  Anmelde-  und  Passworteingabeaufforderungen  sowie alle für die Anmeldung
       relevanten weiteren Eingabeaufforderungen und Rückmeldungen kennen. Falls Sie diese  Informationen  nicht
       von  Ihrem  ISP  bekommen  können,  können  Sie  eine  Einwahl  mit  Minicom versuchen und sich durch die
       Anmeldeprozedur arbeiten, bis Sie Müll erhalten, woran Sie den  Start  von  PPP  auf  der  anderen  Seite
       erkennen.

       pppconfig  erlaubt  Ihnen Verbindungen zu mehreren Anbietern zu konfigurieren. Beispielsweise könnten Sie
       Ihren ISP »provider«, Ihren Arbeitgeber »Büro« und Ihre Universität »Schule« nennen. Dann können Sie sich
       mit Ihrem ISP mit »pon«, mit Ihrem Büro mit »pon  Büro«  und  mit  Ihrer  Universität  mit  »pon  Schule«
       verbinden.

       Es  kann  ermitteln,  an  welcher  seriellen  Schnittstelle sich Ihr Modem befindet. Dazu muss vorher die
       serielle Schnittstelle konfiguriert worden  sein,  was  normalerweise  bei  der  Installation  von  Linux
       erfolgt.

       Es  kann  bei der Einrichtung der Nameserver helfen oder -- falls Ihr ISP »dynamic DNS« (dynamisches DNS)
       verwendet -- kann es PPP so einrichten, dass es dies verwendet.

       Es kann Ppp für die Einwahl auf  Verlangen  konfigurieren,  so  dass  Ihre  PPP-Verbindungen  automatisch
       aufgebaut  wird.  Allerdings wird es nicht Pppd für Sie starten. Sie müssen weiterhin Pppd selbst starten
       (»pon« erledigt dies). Pppd wird dann im Hintergrund darauf warten, dass Sie auf das Netz zugreifen,  und
       dann die Verbindung aufbauen.

       Falls  Sie  im  Bildschirm  »Namensserver konfigurieren« den Wert »Static« auswählen, wird Pppconfig eine
       Datei im Verzeichnis  /etc/ppp/resolv  mit  dem  Namen  des  Anbieters,  den  Sie  gerade  konfigurieren,
       erstellen.  In  dieser  Datei  werden  die »nameserver«-Zeilen für jede angegebene IP-Nummer eingetragen.
       Diese Datei ersetzt /etc/resolv.conf, wenn die Verbindung aufgebaut wurde. Der Name des Anbieters wird in
       der Variablen »ipparam« übergeben, so dass 0dns-up weiß, welche Datei zu verwenden ist. Die ursprüngliche
       resolv.conf wird zurück transferiert, wenn die Verbindung wieder abgebaut wurde. Sie können  diese  Datei
       bearbeiten,  wenn  Sie  möchten,  und  Direktiven  wie »search« oder »domain« oder zusätzliche Nameserver
       hinzufügen. Lesen Sie auf jeden Fall zuerst die  Handbuchseite  von  resolv.conf  durch.  Die  Direktiven
       »search« und »domain« erledigen wahrscheinlich nicht das, was Sie von Ihnen erwarten.

       Falls Sie im Bildschirm »Namensserver konfigurieren« den Wert »dynamic« auswählen, wird Pppd für »dynamic
       DNS«  konfiguriert  und  Pppconfig eine Datei im Verzeichnis /etc/ppp/resolv mit dem Namen des Anbieters,
       den Sie gerade konfigurieren, erstellen. Diese Datei wird nichts enthalten. Wenn die Verbindung aufgebaut
       wird, werden die von Ihrem  ISP  übergebenen  Nameserver  hinzugefügt  und  diese  Datei  an  Stelle  von
       /etc/resolv.conf  verwandt.  Sie  können  diese  Datei  bearbeiten,  wenn Sie möchten, und Direktiven wie
       »search« oder »domain« oder zusätzliche Nameserver hinzufügen.

       Falls Sie im Bildschirm »Namensserver konfigurieren« den Wert  »None«  auswählen,  wird  Pppconfig  keine
       Datei  in  /etc/ppp/resolv  erstellen  und  /etc/resolv.conf in Ruhe lassen. »ipparam« wird nicht auf den
       Namen des Anbieters gesetzt und kann daher vom Administrator frei verwandt werden.

DATEIEN

       /etc/ppp/peers/provider ist die Standard-Optionsdatei für Pppd für den voreingestellten Diensteanbieter.

       /etc/ppp/peers/<Name> ist die Optionsdatei von Pppd für den Anbieter mit dem Namen <Name>.

       /etc/ppp/peers/provider.bak ist eine Sicherungskopie von /etc/ppp/peers/provider.

       /etc/chatscripts/provider ist das Standard-Chat-Skript für den voreingestellten Diensteanbieter.

       /etc/chatscripts/<Name> ist das Chat-Skript für den Anbieter mit dem Namen <Name>.

       /etc/chatscripts/provider.bak ist eine Sicherungskopie von /etc/chatscripts/provider.

       /etc/ppp/resolv ist ein Verzeichnis, in  dem  die  resolv.conf-Dateien  für  jeden  Anbieter  gespeichert
       werden.

       /etc/ppp/ip-up.d/0dns-up  ist  ein  Skript,  dass dafür sorgt, dass die korrekte resolv.conf-Datei an den
       richtigen Platz kopiert wird, wenn die Verbindung aufgebaut wird.

       /etc/ppp/ip-down.d/0dns-down ist ein Skript, dass dafür sorgt, dass die  ursprüngliche  resolv.conf-Datei
       an den richtigen Platz kopiert wird, wenn die Verbindung abgebaut wird.

       /etc/init.d/dns-clean  ist ein Skript, das 0dns-down beim Systemstart ausführt, um alle Überbleibsel nach
       einem Systemabsturz zu entfernen.

       /var/run/pppconfig ist ein Verzeichnis, in dem alle von 0dns-up erstellten temporären Dateien gespeichert
       werden.

       /var/run/pppconfig/resolv.conf.bak.<Anbieter>  ist  eine   Sicherungskopie   der   ursprünglichen   Datei
       resolv.conf. 0dns-down stellt daraus /etc/resolv.conf wieder her.

       /var/run/pppconfig/0dns.<Anbieter>  ist  eine  Sicherungskopie  von resolv.conf für <Anbieter>. 0dns-down
       verwendet es, um zu ermitteln, ob /etc/resolv.conf von einem anderen Prozess überschrieben wurde.

       /etc/ppp/pap-secrets  und  /etc/ppp/chap-secrets  werden  in  der  Dokumentation  von  Pppd  beschrieben.
       Pppconfig  kann  zu diesen Dateien Zeilen hinzufügen und es wird Zeilen ändern, die es vorher hinzugefügt
       hat.

ANMERKUNGEN

       pppconfig benötigt Pppd 2.3.7 oder neuer.

OFFEN

       Komplette Unterstützung für MSCHAP hinzufügen

FEHLER

       Versuchen Sie nicht, mit Pppconfig Ihr Modem zu finden, während Pppd läuft.

SIEHE AUCH

       chat(8), gpppon(1), plog(1), poff(1), pon(1), pppd(8) und whiptail(1).

AUTOR

       pppconfig wurde von John Hasler <jhasler@debian.org> geschrieben.

COPYRIGHT

       Diese Handbuchseite kann so behandelt werden, als ob sie Teil des »Public Domain« wäre. Ich verzichte auf
       alle Rechte.

ÜBERSETZUNG

       Diese Übersetzung wurde 2011 von Helge Kreutzmann erstellt. Sie unterliegt der GNU GPL  Version  2  (oder
       neuer).

       Um die englische Originalversion zu lesen, geben Sie »man -L C BEFEHL« ein.

       Fehler  in der Übersetzung melden Sie bitte über die Fehlerdatenbank (BTS) von Debian oder indem Sie eine
       E-Mail an <debian-l10-german@lists.debian.org>, schreiben.

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