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NAME

       Po4a - Rahmenwerk zur Übersetzung von Dokumentation und anderen Materialien

Einleitung

       Po4a (PO für alles) erleichtert die Pflege von Dokumentationsübersetzungen mittels der klassischen
       Gettext-Werkzeuge. Die Hauptfunktionalität von Po4a ist, dass sie die Übersetzung des Inhaltes von der
       Dokumentenstruktur trennt.

       Dieses Dokument dient als Einführung in das Po4a-Projekt mit einem Fokus auf mögliche Benutzer, die
       überlegen, ob sie dieses Werkzeug verwenden sollten und den Neugierigen, die verstehen möchten, warum die
       Dinge so sind, wie sie sind.

Warum Po4a?

       Die Philosophie Freier Software ist es, die Technik wirklich für jeden verfügbar zu machen. Aber
       Lizenzierung ist nicht die einzige Betrachtung: nicht übersetzte Freie Software ist für nicht englisch
       sprechende Personen nutzlos. Daher haben wir noch einiges zu tun, Software für jede Person verfügbar zu
       machen.

       Von den meisten Projekten wird diese Situation sehr gut verstanden und jeder ist jetzt von der
       Notwendigkeit, alles zu übersetzen, überzeugt. Allerdings stellt die eigentliche Übersetzung einen
       riesengroßen Aufwand durch viele Beteiligte dar, die zudem von kleinen technischen Schwierigkeiten
       behindert werden.

       Dankenswerterweise ist Open-Source-Software mittels der Gettext-Werkzeugsammlung sehr gut übersetzt.
       Diese Werkzeuge werden zum Entnehmen der zu übersetzenden Zeichenketten aus einem Programm verwandt und
       dann werden diese Zeichenketten in einem standardisierten Format dargestellt (genannt PO-Dateien oder
       Übersetzungskataloge). Ein gesamtes Ökosystem an Werkzeugen ist entstanden, um Übersetzern beim
       eigentlichen Übersetzen dieser PO-Dateien zu helfen. Das Ergebnis wird dann von Gettext zur Laufzeit
       verwandt, um dem Endbenutzer die übersetzten Meldungen anzuzeigen.

       Im Hinblick auf Dokumentation ist die Situation allerdings immer noch etwas entäuschend. Anfangs
       erscheint die Übersetzung der Dokumentation leichter als die Übersetzung eines Programms, da es so
       aussieht, als müssten Sie nur das Ursprungsdokument kopieren und anfangen, den Inhalt zu übersetzen. Wenn
       allerdings das Ursprungsdokument verändert wird, wird die Nachverfolgung der Änderungen schnell zu einem
       Albtraum für Übersetzer. Falls dies manuell erfolgt, ist die Aufgabe unschön und fehlerbehaftet.

       Veraltete Übersetzungen sind oft schlimmer als gar keine. Endbenutzer können durch Dokumentation, die
       veraltetes Verhalten des Programms beschreibt, verwirrt werden. Sie können zudem nicht direkt mit dem
       Betreuer in Kontakt treten, da sie kein Englisch sprechen. Zusätzlich kann der Betreuer keine Probleme
       beheben, da er nicht jede Sprache spricht, in die seine Dokumentation übersetzt ist. Diese
       Schwierigkeiten, die oft durch schlechte Werkzeuge hervorgerufen werden, können die Motivation für
       freiwillige Übersetzer unterminieren, wodurch das Problem weiter verschlimmert wird.

       Das Ziel des Po4a-Projektes ist es, die Arbeit der Dokumentenübersetzer zu erleichtern. Insbesondere
       macht es die Dokumentenübersetzungen pflegbar.

       Die Idee besteht darin, den Gettext-Ansatz für dieses Feld wiederzuverwenden und anzupassen. Wie bei
       Gettext werden Texte aus ihren ursprünglichen Orten herausgelöst und den Übersetzern als
       PO-Übersetzungskataloge dargestellt. Die Übersetzer können die klassischen Gettext-Werkzeuge wirksam
       einsetzen, um die zu erledigende Arbeit zu überwachen, zusammenzuarbeiten und sich als Teams zu
       organisieren. Po4a fügt dann die Übersetzung direkt in die Dokumentationsstruktur ein, um übersetzte
       Quelldateien zu erstellen, die dann genau wie die englischen Dateien verarbeitet und verteilt werden
       können. Jeder Absatz, der nicht übersetzt ist, verbleibt im entstehenden Dokument auf englisch, wodurch
       sichergestellt ist, dass die Endbenutzer niemals veraltete Übersetzungen in der Dokumentation sehen.

       Dies automatisiert den größten Teil der Routinearbeit bei der Wartung von Übersetzungen. Es wird sehr
       leicht, die zu aktualisierenden Absätze zu erkennen und der Prozess ist vollständig automatisiert, wenn
       Elemente ohne weitere Änderungen neu sortiert werden. Es können auch spezielle Überprüfungen verwandt
       werden, um die Möglichkeit von Formatierungsfehlern zu verringern, die zu einem defekten Dokument führen
       würden.

       Bitte lesen Sie auch die FAQ weiter unten in diesem Dokument für eine komplette Liste der Vor- und
       Nachteile dieser Vorgehensweise.

   Unterstützte Formate
       Derzeit wurde diese Vorgehensweise erfolgreich für mehrere Arten von Textformatierungsformaten umgesetzt:

       man (ausgereiftes Auswertprogramm)
           Das gute alte Handbuchformat, verwandt von vielen Programmen da draußen. Die Unterstützung durch Po4a
           wird  hier sehr begrüßt, da dieses Format etwas schwierig zu benutzen und für Neulinge nicht wirklich
           einladend ist.

           Das Modul Locale::Po4a::Man(3pm) unterstützt  das  Format  »mdoc«,  das  von  den  BSD-Handbuchseiten
           verwandt wird (diese sind auch unter Linux recht häufig anzutreffen).

       AsciiDoc (ausgereiftes Auswertprogramm)
           Dieses  Format  ist ein leichtgewichtiges Textauszeichnungsformat, um das Schreiben von Dokumentation
           zu erleichtern. Es wird beispielsweise von dem  Git-System  verwandt.  Dessen  Handbuchseiten  werden
           mittels Po4a übersetzt.

           Siehe Locale::Po4a::AsciiDoc für Details.

       pod (ausgereiftes Auswertprogramm)
           Das ist das »Perl Online Documentation«-Format. Die Sprache und Erweiterungen selbiger sind in diesem
           Format   dokumentiert   sowie  die  meisten  existierenden  Perl-Skripte.  Sie  erleichtert  es,  die
           Dokumentation nahe beim eigentlichen Code zu halten, indem beide in  die  gleiche  Datei  eingebettet
           werden.  Es erleichtert Programmierern die Arbeit, aber unglücklicherweise nicht den Übersetzern, bis
           sie Po4a verwenden.

           Siehe Locale::Po4a::Pod für Details.

       sgml (ausgereiftes Auswertprogramm)
           Obwohl dieses Format heutzutage von XML verdrängt wurde, wird es noch  für  Dokumente  verwandt,  die
           mehr als ein paar Bildschirmseiten lang sind. Es kann sogar für komplette Bücher verwandt werden. Die
           Übersetzung  so langer Dokumente zu aktualisieren kann eine echte Herausforderung werden. diff stellt
           sich oft als nutzlos raus, wenn der ursprüngliche Text nach der Aktualisierung neu eingerückt  wurde.
           Glücklicherweise kann Ihnen Po4a nach diesem Prozess helfen.

           Derzeit   werden   nur  die  DebianDoc-  und  DocBook-DTD  unterstützt,  aber  das  Hinzufügen  einer
           Unterstützung für eine neue DTD ist wirklich leicht. Es ist sogar möglich, Po4a für  eine  unbekannte
           SGML-DTD  zu  verwenden,  ohne  den  Code  zu  verändern,  indem die benötigten Informationen auf der
           Befehlszeile übergeben werden. Lesen Sie Locale::Po4a::Sgml(3pm) für weitere Details.

       TeX / LaTeX (ausgereiftes Auswertprogramm)
           Das LaTeX-Format ist ein wichtiges Dokumentationsformat, das in der Welt der Freien Software und  für
           Veröffentlichungen genutzt wird.

           Das  Modul  Locale::Po4a::LaTeX(3pm)  wurde  mit  der  Python-Dokumentation,  einem Buch und ein paar
           Präsentationen ausprobiert.

       text (ausgereiftes Auswertprogramm)
           Das Text-Format ist das Grundlagenformat für viele Formate,  die  längere  Textblöcke  enthalten  wie
           Markdown, Glückssprüche, YAML-Deckblattabschnitte, debian/changelog und debian/control.

           Dies  unterstützt das häufige in »Static Site Generators«, READMEs und anderen Dokumentationssystemen
           verwandte Format. Siehe Locale::Po4a::Text(3pm) für Details.

       xml und XHMTL (wahrscheinlich ausgereiftes Auswertprogramm)
           Das XML-Format liegt vielen Dokumentationsformaten zu Grunde.

           Derzeit werden die DocBook-DTD (siehe Locale::Po4a::Docbook(3pm) für weitere Details) und  XHTML  von
           Po4a unterstützt.

       BibTex (wahrscheinlich ausgereiftes Auswertprogramm)
           Das BibTex-Format wird zusammen mit LaTex zur Formatierung von Fundstellen (Bibliographien) verwandt.

           Siehe Locale::Po4a::BibTex für Details.

       Docbook (wahrscheinlich ausgereiftes Auswertprogramm)
           Ein  XML-basierte  Auszeichnungssprache, die semantische Markierungen zur Beschreibung von Dokumenten
           verwendet.

           Siehe Locale::Po4a:Docbook für genauere Details.

       Anleitungs-XML (wahrscheinlich ausgereiftes Auswertprogramm)
           Ein XML-Dokumentationsformat. Dieses Modul wurde speziell entwickelt, um bei  der  Unterstützung  und
           Betreuung  der  Gentoo-Linux-Dokumentation  bis mindestens einschließlich März 2016 (laut der Wayback
           Machine) zu helfen. Gentoo ist seitdem auf das Format DevBook XML umgestiegen.

           Siehe Locale::Po4a:Guide für genauere Details.

       Wml (wahrscheinlich ausgereiftes Auswertprogramm)
           Die Web-Auszeichnungssprache, verwechseln Sie WML nicht dem WAP-Zeug, das auf Handys verwendet  wird.
           Dieses Modul baut auf dem Xhtml-Modul auf, das wiederum auf dem XmL-Modul aufbaut.

           Siehe Locale::Po4a::Wml für genauere Details.

       Yaml (wahrscheinlich ausgereiftes Auswertprogramm)
           Eine  strikte Obermenge von JSON. YAML wird oft als System- oder Konfigurationsprojekt verwandt. YAML
           ist der Kern von Red Hats Ansible.

           Siehe Locale::Po4a::Yaml für genauere Details.

       RubyDoc (wahrscheinlich ausgereiftes Auswertprogramm)
           Das Ruby-Dokument (RD-)Format, ursprünglich  das  Standarddokumentationsformat  von  Ruby  und  Ruby-
           Projekten,  bevor die Umstellung auf RDoc in 2002 erfolgte. Obwohl anscheinend die japanische Version
           des Ruby-Referenzhandbuches immer noch RD verwendet.

           Siehe Locale::Po4a::RubyDoc für genauere Details.

       Halibut (wahrscheinlich experimentelles Auswertprogramm)
           Ein Dokumentenerstellungssystem, mit Elementen, die TeX, debiandoc-sgml, TeXinfo und anderen  ähneln.
           Entwickelt von Simon Tatham, dem Entwickler von PuTTY.

           Siehe Locale::Po4a:Halibut für genauere Details.

       Ini (wahrscheinlich experimentelles Auswertprogramm)
           Konfigurationsdateiformat, durch MS-DOS beliebt geworden.

           Siehe Locale::Po4a::Ini für genauere Details.

       texinfo (sehr hoch experimentelles Auswertprogramm)
           Die   gesamte   GNU-Dokumentation  ist  in  diesem  Format  geschrieben  (dies  ist  sogar  eine  der
           Voraussetzungen,   um   ein   offizielles   GNU-Projekt   zu   werden).   Die    Unterstützung    für
           Locale::Po4a::Texinfo(3pm)  in  Po4a  ist  noch  ganz  am  Anfang.  Bitte  berichten  Sie  Fehler und
           Funktionalitätswünsche.

       Andere unterstützte Formate
           Po4a  kann  auch  mit  einigen  selteneren   oder   spezialisierten   Formaten   umgehen,   wie   dem
           Dokumentationsformat der Kompilierungsoptionen des 2.4+-Linux-Kernels (Locale::Po4A::KernelHelp) oder
           der  vom Dia-Werkzeug erstellten Diagramme (Locale::Po4a:Dia). Das Hinzufügen eines neuen Formats ist
           oft sehr leicht und die Hauptaufgabe besteht darin, einen Parser für Ihr  Zielformat  zu  entwickeln.
           Lesen Sie Locale::Po4a::TransTractor(3pm) für mehr Informationen dazu.

       Nicht unterstützte Formate
           Unglücklicherweise  fehlen  Po4a  immer noch Unterstützung für eine Reihe von Dokumentationsformaten.
           Viele davon könnten leicht in Po4a unterstützt werden. Dazu gehören auch Formate, die nicht  nur  für
           die     Dokumentation     verwandt     werden,     wie    Paketbeschreibungen    (Deb    und    RPM),
           Paketinstallationsskriptfragen, Paket-Änderungsprotokolle  (»Changelogs«)  und  alle  spezialisierten
           Dateiformate, die von Programmen verwandt werden, wie Spieleszenarien oder WINE-Ressource-Dateien.

Po4a verwenden

       Historisch  war  Po4a  um  vier  Skripte  herum  aufgebaut,  wobei jedes eine bestimmte Aufgabe erfüllte.
       po4a-gettextize(1) hilft  beim  erstmaligen  Erzeugen  von  Übersetzungen  und  optional  der  Umwandlung
       bestehender   Übersetzungsprojekte   in   Po4a.   po4a-updatepo(1)   spiegelt   die   Änderungen  an  der
       Ursprungsdokumentation in die entsprechenden PO-Dateien. po4a-translate(1) baut  übersetzte  Quelldateien
       aus   der  ursprünglichen  Datei  und  der  entsprechenden  PO-Datei.  Zusätzlich  ist  po4a-normalize(1)
       hauptsächlich zur Fehlersuche der Po4a-Auswerteprogramme nützlich, da es ein nicht  übersetztes  Dokument
       aus  dem  ursprünglichen  baut.  Dies  erleichtert  es,  Störungen zu finden, die aus dem Auswerteprozess
       stammen.

       Most projects only require the features of po4a-updatepo(1)  and  po4a-translate(1),  but  these  scripts
       proved  to  be cumbersome and error prone to use. If the documentation to translate is split over several
       source files, it is difficult to keep the  PO  files  up  to  date  and  build  the  documentation  files
       correctly.  As  an  answer, a all-in-one tool was provided: po4a(1). This tool takes a configuration file
       describing the structure of the translation project: the location of the PO files, the list of  files  to
       translate,  and  the options to use, and it fully automates the process. When you invoke po4a(1), it both
       updates the PO files and regenerate the translation files that need to. If everything is  already  up  to
       date, po4a(1) does not change any file.

       Der  Rest  dieses  Abschnitts  gibt  einen  Überblick  über die Skriptschnittstelle von Po4a. Die meisten
       Benutzer werden wahrscheinlich das Komplettwerkzeug bevorzugen, das  in  der  Dokumentation  von  po4a(1)
       beschrieben ist.

   Graphischer Überblick über die Po4a-Skripte
       Das  nachfolgende  Schema  gibt einen Überblick darüber, wie jedes Po4a-Skript verwandt werden kann. Hier
       steht master.dok als Beispielname für die zu übersetzende  Dokumentation;  XX.dok  das  gleiche  Dokument
       übersetzt  in die Sprache XX während doc.XX.po der Übersetzungskatalog für das Dokument in der Sprache XX
       ist. Dokumentationsautoren kümmern sich hauptsächlich um master.dok (dies kann  eine  Handbuchseite,  ein
       XML-Dokument,  eine Asciidoc-Datei oder ähnliches sein); die Übersetzer kümmern sich hauptsächlich um die
       PO-Dateien, während die Endbenutzer nur die Datei XX.dok sehen werden.

                                          Master.dok
                                              |
                                              V
            +<-----<----+<-----<-----<--------+------->-------->-------+
            :           |                     |                        :
       {Übersetzung}    |     { Aktualisierung von Master.dok }        :
            :           |                     |                        :
          XX.dok        |                     V                        V
       (optional)       |                 Master.dok ->-------->------>+
            :           |                   (neu)                      |
            V           V                     |                        |
         [po4a-gettextize]   dok.XX.po--->+   |                        |
                 |            (alt)       |   |                        |
                 |              ^         V   V                        |
                 |              |     [po4a-updatepo]                  |
                 V              |           |                          V
          Übersetzung.pot       ^           V                          |
                 |              |         dok.XX.po                    |
                 |              |        (unscharf)                    |
          { Übersetzung }       |           |                          |
                 |              ^           V                          V
                 |              |  {manuelle Bearbeitung}              |
                 |              |           |                          |
                 V              |           V                          V
             dok.XX.po --->---->+<---<---- doc.XX.po   Addendum     Master.dok
           (anfänglich)                    (aktuell)  (optional)     (aktuell)
                 :                          |            |             |
                 :                          V            |             |
                 +----->----->----->------> +            |             |
                                            |            |             |
                                            V            V             V
                                            +------>-----+------<------+
                                                         |
                                                         V
                                                  [po4a-translate]
                                                         |
                                                         V
                                                       XX.dok
                                                      (aktuell)

       Dieses Schema ist kompliziert, aber in der Praxis wird nur der  rechte  Teil  (der  po4a-updatepo(1)  und
       po4a-translate(1) betrifft) verwandt, sobald das Projekt eingerichtet und konfiguriert ist.

       Der   linke   Teil   stellt  dar,  wie  po4a-gettextize(1)  verwandt  werden  kann,  um  ein  bestehendes
       Übersetzungsprojekt  in  die   Po4a-Infrastruktur   zu   überführen.   Dieses   Skript   akzeptiert   ein
       Ursprungsdokument  und  sein  übersetztes  Gegenstück und versucht, eine entsprechende PO-Datei daraus zu
       bauen. Eine  solche  manuelle  Umwandlung  ist  recht  beschwerlich  (lesen  Sie  die  Dokumentation  von
       po4a-gettextize(1)  für  weitere  Details),  sie  wird  aber  nur  einmalig notwendig, um Ihre bestehende
       Übersetzungen zu überführen. Falls Sie keine Übersetzungen überführen müssen, können Sie  diesen  Schritt
       ignorieren und sich auf den rechten Teil des Schemas konzentrieren.

       Ganz oben rechts wird die Aktion der Ursprungsautors dargestellt, der die Dokumentation aktualisiert. Der
       mittel-rechte  Teil  stellt  die  automatischen Aktionen von po4a-updatepo(1) dar. Das neue Material wird
       herausgelöst und  mit  der  bestehenden  Übersetzung  verglichen.  Die  vorherige  Übersetzung  wird  für
       unveränderte  Teile  verwandt, während teilweise geänderte Teile mit der vorherigen Übersetzung mit einer
       »fuzzy«-Markierung verbunden sind, die anzeigt, dass die Übersetzung aktualisiert werden muss. Neues oder
       stark verändertes Material verbleibt unübersetzt.

       Dann stellt manuelle Bearbeitung die Aktionen der  Übersetzer  dar,  die  die  PO-Dateien  verändern,  um
       Übersetzungen  für  jede  Ursprungszeichenkette  und jeden Absatz bereitzustellen. Dies kann entweder mit
       einem speziellen Editor wie dem  GNOME-Übersetzungseditor,  KDEs  Lokalize  oder  poedit  erfolgen,  oder
       mittels  einer  Online-Lokalisierungsplattform wie Weblate oder Pootle. Das Übersetzungsergebnis ist eine
       Gruppe von PO-Dateien, eine pro Sprache. Bitte lesen Sie die Gettext-Dokumentation für weitere Details.

       Der untere Teil der  Abbildung  zeigt,  wie  po4a-translate(1)  ein  übersetztes  Quelldokument  aus  dem
       ursprünglichen  Dokument  master.doc  und  dem  Übersetzungskatakog  doc.XX.po,  der durch die Übersetzer
       aktualisiert wurde, erstellt. Die Struktur des Dokuments wird wiederverwandt, während  der  ursprüngliche
       Inhalt  durch  sein  übersetztes  Gegenstück ersetzt wird. Optional kann ein Addendum verwandt werden, um
       einigen Extratext zu der Übersetzung hinzuzufügen. Dies wird oft dazu verwandt, den Namen des Übersetzers
       zum finalen Dokument hinzuzufügen. Sie finden Details hierzu weiter unten.

       Wie zuvor angemerkt, kombiniert das Programm po4a(1) die Wirkung der getrennten Skripte, Aktualisierungen
       der PO-Dateien und des  übersetzten  Dokumentes  in  einem  Aufruf.  Die  zugrundeliegende  Logik  bleibt
       identisch.

   Eine neue Übersetzung beginnen
       Falls  Sie  po4a(1)  verwenden, gibt es keinen bestimmten Schritt zum Start einer Übersetzung. Sie müssen
       nur die Sprachen in der Konfigurationsdatei aufführen und die  fehlenden  PO-Dateien  werden  automatisch
       erstellt.  Natürlich  müssen  die  Übersetzer  dann  die  Übersetzungen  für  sämtliche  Inhalte in Ihren
       Dokumenten bereitstellen. po4a(1) erstellt auch eine POT-Datei, das ist eine  PO-Vorlagendatei.  Mögliche
       Übersetzer  können  Ihr Projekt in eine neue Sprache übersetzen, indem sie diese Datei umbenennen und die
       Übersetzungen in ihrer Sprache bereitstellen.

       Falls Sie es bevorzugen, die individuellen Skripte separat zu verwenden, sollten  Sie  po4a-gettextize(1)
       wie  folgt  verwenden, um die POT-Datei zu erstellen. Diese Datei kann dann nach XX.po kopiert werden, um
       eine neue Übersetzung zu starten.

         $ po4a-gettextize --format <Format> --master <Master.dok> --po <Übersetzung.pot>

       Das Masterdokument wird als Eingabe, während die POT-Datei als die Ausgabe des Prozesses verwandt wird.

   Integration von Änderungen am ursprünglichen Dokument
       Das hierzu zu verwendende Programm  ist  po4a-updatepo(1)  (bitte  lesen  Sie  dessen  Dokumentation  für
       Details):

         $ po4a-updatepo --format <Format> --master <neue_Master.dok> --po <alte_dok.XX.po>

       Das Master-Dokument wird in der Eingabe verwandt, während die PO-Datei aktualisiert wird: sie wird sowohl
       in der Ein- als auch der Ausgabe verwandt.

   Erstellen eines übersetzten Dokumentes
       Sobald  Sie  mit der Übersetzung fertig sind, möchten Sie die übersetzte Dokumentation erhalten und diese
       dann zusammen mit der ursprünglichen an die  Benutzer  verteilen.  Verwenden  Sie  hierfür  das  Programm
       po4a-translate(1) wie folgt:

         $ po4a-translate --format <Format> --master <Master.dok> --po <dok.XX.po> --localized <XX.dok>

       Sowohl  die  Master-  als auch die PO-Dateien werden als Eingabe verwandt, während die lokalisierte Datei
       die Ausgabe dieses Prozesses ist.

   Verwendung von Addenda, um zusätzlichen Text zu Übersetzungen hinzuzufügen
       Hinzufügen von neuem Text zu der Übersetzung ist wahrscheinlich das  einzige,  was  langfristig  bei  der
       manuellen  Übersetzung  einfacher  ist  :).  Dies kommt vor, wenn Sie einen zusätzlichen Abschnitt zu dem
       übersetzten Dokument hinzufügen möchten, der nicht zu Inhalten im Ursprungsdokument passt. Der klassische
       Anwendungsfall   ist   die   Danksagung   an   das   Übersetzungs-Team   und   die    Information,    wie
       übersetzungsspezifische Fehler berichtet werden sollen.

       Mit  Po4a müssen Sie addendum-Dateien angeben, die konzeptionell als Patches angesehen werden können, die
       auf das lokalisierte Dokument nach der Verarbeitung angewandt werden. Jedes Addendum  muss  als  separate
       Datei  bereitgestellt  werden,  wobei  das  Format  sich  allerdings  deutlich  von  klassischen  Patches
       unterscheidet. Die erste Zeile ist eine Kopfzeile, die den Einschubpunkt  des  Addendums  definiert  (mit
       einer  unglücklicherweise  kryptischen  Syntax -- siehe unten), während der Rest der Datei unverändert an
       der festgelegten Position eingefügt wird.

       Die Kopfzeile muss  mit  der  Zeichenkette  PO4A-HEADER:  beginnen,  gefolgt  von  einer  durch  Semikola
       getrennten Liste von Schlüssel=Wert-Paaren.

       Beispielsweise  erklärt  die  folgende Kopfzeile, dass ein Addendum ganz am Ende der Übersetzung abgelegt
       werden muss.

        PO4A-HEADER: mode=eof

       Die Dinge werden komplexer, wenn Sie den zusätzlichen  Inhalt  in  der  Mitte  des  Dokuments  hinzufügen
       wollen.  Die  folgende  Kopfzeile  erklärt, dass nach dem XML-Abschnitt, der die Zeichenkette Über dieses
       Dokument in der Übersetzung enthält, ein Addendum abgelegt werden muss.

        PO4A-HEADER: position=Über dieses Dokument; mode=after; endboundary=</section>

       In der Praxis wird Po4a beim Versuch, ein Addendum  anzuwenden,  nach  der  ersten  Zeile,  die  auf  das
       Argument  "Position"  passt,  suchen  ("Position" kann ein regulärer Ausdruck sein). Vergessen Sie nicht,
       dass Po4a hier das übersetzte Dokument betrachtet. Das Ursprungsdokument  ist  auf  Englisch,  aber  Ihre
       Zeile  sollte  wahrscheinlich  wie  folgt  aussehen,  falls  Sie  möchten,  dass sie auf die französische
       Übersetzung des Dokuments angewandt wird.

        PO4A-HEADER: position=À propos de ce document; mode=after; endboundary=</section>

       Sobald die "Position" im Zieldokument  gefunden  wurde,  sucht  Po4a  für  die  nächste  Zeile  nach  der
       "Position",  die  auf das bereitgestellte "endboundary" passt. Das Addendum wird direkt nach dieser Zeile
       eingefügt (da wir eine endboundary bereitstellten, d.h. eine  Begrenzung,  die  den  aktuellen  Abschnitt
       beendet).

       Der genau gleiche Effekt könnte mit den nachfolgenden Kopfzeilen erreicht werden, die äquivalent sind:

        PO4A-HEADER: position=Über dieses Dokument; mode=after; beginboundary=<section>

       Hier  sucht  Po4a  in  der  Übersetzung nach der ersten Zeile, die auf "<section"> passt und nach der auf
       "Über dieses Dokument" passenden Zeile liegt, und fügt das Addendum vor dieser  Zeile  ein,  da  wir  ein
       beginboundary  bereitgestellt  haben,  d.h.  eine  Begrenzungsmarkierung,  die  den  Anfang  des nächsten
       Abschnitts markiert. Daher verlangt diese Kopfzeile, dass das Addendum  nach  dem  Abschnitt,  der  "Über
       dieses Dokument" enthält, gesetzt wird, und weist Po4a an, dass dieser Abschnitt mit einer Zeile, die die
       Markierung  "<section">  enthält,  beginnt.  Dies  ist  zum  vorherigen  Beispiel  äquivalent,  da Sie in
       Wirklichkeit möchten, dass dieses Addendum entweder nach "/section">  oder  vor  "<section">  hinzugefügt
       wird.

       Sie  können  den  Einfüge-Modus  auch  auf  den  Wert  "before"  setzen,  mit  einer  ähnlichen Semantik:
       Kombinierung von "mode=before" mit einem "endboundary"  wird  dass  Addendum  genau  nach  der  passenden
       Begrenzung  setzen.  Dies  ist  die letzte mögliche Begrenzungszeile vor der "Position". Kombinierung von
       "mode=before" mit einer "beginboundary" setzt das Addendum genau vor die passende  Begrenzung.  Dies  ist
       die letzte mögliche Begrenzung vor der "Position".

         Modus  | Begrenzungsart |  Verwandte Begrenzung | Einfügepunkt im Vergleich zur Begrenzung
        ========|================|=======================|=========================================
        'before'| 'endboundary'  | letzte vor 'Position' | direkt nach der ausgewählten Begrenzung
        'before'|'beginboundary' | letzte vor 'Position' | direkt vor der ausgewählten Begrenzung
        'after' | 'endboundary'  | erste nach 'Position' | direkt nach der ausgewählten Begrenzung
        'after' |'beginboundary' | erste nach 'Position' | direkt vor der ausgewählten Begrenzung
        'eof'   |   (keine)      |  n.Z. | Dateiende

       Tipps und Tricks rund um Addenda

       •   Denken  Sie  daran, dass dies reguläre Ausdrücke sind. Falls Sie beispielsweise das Ende eines Nroff-
           Abschnittes, das auf die Zeile ".fi"  endet,  vergleichen  wollen,  verwenden  Sie  nicht  ".fi"  als
           endboundary,  da  es  auf "the[ fi]le" passen wird, was sie offensichtlich nicht erwarten würden. Das
           korrekte endboundary ist in diesem Fall: ^\.fi$.

       •   Leerzeichen SIND im Inhalt von "position" und Begrenzungen  wichtig.  Daher  unterscheiden  sich  die
           beiden  nachfolgenden  Zeilen. Die zweite wird nur gefunden, falls im übersetzen Dokument ausreichend
           angehängte Leerzeichen sind.

            PO4A-HEADER: position=Über dieses Dokument; mode=after; beginboundary=<section>
            PO4A-HEADER: position=Über dieses Dokument ; mode=after; beginboundary=<section>

       •   Obwohl diese Kontextsuche so betrachtet werden könnte, als  ob  sie  ungefähr  auf  jeder  Zeile  des
           übersetzten Dokuments arbeiten würde, arbeitet sie tatsächlich auf der internen Datenzeichenkette des
           übersetzten  Dokuments.  Diese  interne Datenzeichenkette kann ein Text sein, der mehrere Absätze mit
           mehreren Zeilen umfasst oder kann eine einzelne XML-Markierung selbst sein. Der  genaue  Einfügepunkt
           des Addendums muss vor oder nach der internen Datenzeichenkette und kann nicht innerhalb der internen
           Datenzeichenkette liegen.

       •   Übergeben  Sie  das Argument -vv an Po4a, um zu verstehen, wie Addenda zu der Übersetzung hinzugefügt
           werden. Es kann auch helfen, Po4a im Fehlersuchmodus zu  betreiben,  um  die  tatsächlichen  internen
           Datenzeichenketten zu sehen, wenn Ihr Addendum nicht angewandt wird.

       Addenda-Beispiele

       •   Falls Sie etwas hinter den folgenden Nroff-Abschnitt hinzufügen möchten:

             .SH "AUTOREN"

           Sie  sollten  den zweischrittigen Zugang durch Setzen von mode=after wählen. Dann sollten Sie mit dem
           regulären Argumentenausdruck Position die Suche auf die Zeile nach AUTOREN eingrenzen.  Dann  sollten
           Sie  eine  Übereinstimmung  mit  dem  Anfang  des nächsten Abschnittes (d.h. ^\.SH) mit dem regulären
           Argumentenausdruck beginboundary erzielen. Mit anderen Worten:

            PO4A-HEADER:mode=after;position=AUTOREN;beginboundary=\.SH

       •   Falls Sie etwas direkt nach einer Zeile hinzufügen möchten (etwa  hinter  »Copyright  Großer  Kerl«),
           verwenden  Sie  eine  Position,  die auf diese Zeile passt und geben Sie ein beginboundary an, das zu
           irgendeiner Zeile passt.

            PO4A-HEADER:mode=after;position=Copyright Großer Kerl, 2004;beginboundary=^

       •   Falls Sie am Ende des Dokuments etwas hinzufügen möchten, geben Sie eine Position an,  die  zu  einer
           Zeile  Ihres  Dokuments  passt  (aber  nur  eine  Zeile  – Po4a wird nicht fortfahren, wenn sie nicht
           eindeutig ist) und geben Sie ein endboundary an, das  zu  nichts  passt.  Verwenden  Sie  hier  keine
           einfachen  Zeichenketten  wie  »EOF«, aber nehmen Sie bevorzugt solche, bei denen es unwahrscheinlich
           ist, dass sie sich in Ihrem Dokument befinden.

            PO4A-HEADER:mode=after;position=Über dieses Dokument;beginboundary=FakePo4aBoundary

       Ein ausführlicheres Beispiel

       Originaldokument (POD-formatiert):

        |=head1 BESCHREIBUNG
        |
        |dummy - Ein Platzhalterprogramm
        |
        |=head1 AUTOR
        |
        |ich

       Dann wird das folgende Addendum sicherstellen, dass ein Abschnitt (auf Französisch) über  den  Übersetzer
       an  das  Ende der Datei hinzugefügt wird (auf Französisch heißt »ÜBERSETZER« »TRADUCTEUR« und »moi« heißt
       »ich«).

        |PO4A-HEADER:mode=after;position=AUTEUR;beginboundary=^=head
        |
        |=head1 TRADUCTEUR
        |
        |moi
        |

       Um Ihr Addendum vor dem AUTOR einzufügen, verwenden Sie die folgende Kopfzeile:

        PO4A-HEADER:mode=after;position=NOM;beginboundary=^=head1

       Dies funktioniert, da die nächste auf das beginboundary  /^=head1/  passende  Zeile  nach  dem  Abschnitt
       »BESCHREIBUNG« (übersetzt zu »NOM« auf Französisch) diejenige ist, die die Autoren deklariert. Daher wird
       das  Addendum zwischen beide Abschnitte gelegt. Beachten Sie: Falls später ein anderer Abschnitt zwischen
       den Abschnitten NAME und AUTHOR hinzugefügt wird, wird Po4a das Addendum fehlerhafterweise vor den  neuen
       Abschnitt legen.

       Um dies zu vermeiden, können Sie das gleiche mittels mode=before erreichen:

        PO4A-HEADER:mode=before;position=^=head1 AUTEUR

Wie funktioniert es?

       Dieses  Kapitel  gibt  Ihnen  einen kurzen Überblick über die Interna von Po4a, so dass Sie sich sicherer
       fühlen, es zu warten und zu verbessern. Es könnte Ihnen auch dabei helfen, zu verstehen, warum  es  nicht
       das tut, was Sie erwarten, und wie Sie Ihre Probleme beheben können.

       Die  Po4a-Architektur ist objektorientiert. Die Klasse Locale::Po4a::TransTractor(3pm) ist der gemeinsame
       Vorfahr von allen Auswertungsklassen. Dieser merkwürdige Name ist der  Tatsache  zu  verdanken,  dass  er
       gleichzeitig für das Übersetzen des Dokuments und das Extrahieren von Zeichenketten zuständig ist.

       Förmlicher  ausgedrückt  nimmt  es  ein Dokument zum Übersetzen plus eine PO-Datei, die die Übersetzungen
       enthält, als Eingabe, während es zwei getrennte Ausgaben erzeugt: Eine weitere PO-Datei (die das Ergebnis
       des Extrahierens übersetzbarer Zeichenketten vom Eingabedokument ist) und einem übersetzen Dokument  (mit
       der  gleichen  Struktur, wie der aus der Eingabe, bei der aber alle übersetzbaren Zeichenketten durch den
       Inhalt der Eingabe-PO-Datei ersetzt wurden). Hier eine grafische Darstellung davon:

        Eingabedokument -- \                             /---> Ausgabedokument
                            \      TransTractor::       /       (übersetzt)
                             +-->--   parse()  --------+
                            /                           \
        Eingabe-PO-Datei---/                             \---> Ausgabe-PO-Datei
                                                                 (extrahiert)

       Dieser kleine Knochen ist  der  Kern  der  Po4a-Architektur.  Falls  Sie  die  Eingabe-PO-Datei  und  das
       Ausgabedokument  weglassen,  erhalten Sie po4a-gettextize. Falls Sie beide Eingaben bereitstellen und die
       Ausgabe-PO-Datei nicht beachten, erhalten Sie po4a-translate. po4a ruft TransTractor zweimal auf und ruft
       msgmerge -U zwischen diesen TransTractor-Aufrufen auf, um Lösungen aus einer  Hand  mit  einer  einzelnen
       Konfigurationsdatei bereitzustellen. Bitte lesen Sie Locale::Po4a::TransTractor(3pm) für weitere Details.

Open-Source-Projekte, die Po4a verwenden

       Es folgt eine unvollständige Liste von Projekten, die Po4a für ihre Dokumentation im Einsatz haben. Falls
       Sie  Ihre  Projekt  in  diese  Liste aufgenommen haben möchten, schicken Sie uns auf Englisch eine E-Mail
       (oder einen »Merge Request«).

       •   adduser (man): Benutzer- und Gruppenverwaltungswerkzeug.

       •   apt (man, docbook): Debian-Paketverwalter.

       •   aptitude (docbook, svg): Terminal-baierter Paketverwalter für Debian

       •   F-Droid website <https://gitlab.com/fdroid/fdroid-website>  (markdown):  installierbarer  Katalog  an
           FOSS (Free and Open Source Software) Anwendungen für die Android-Plattform.

       •   git  <https://github.com/jnavila/git-manpages-l10n>  (asciidoc):  verteiltes Versionssteuersystem zur
           Nachverfolgung von Quellcodeänderungen.

       •   Linux manpages <https://salsa.debian.org/manpages-l10n-team/manpages-l10n> (man)

           Dieses Projekt stellt  die  Infrastruktur  zur  Übersetzung  vieler  Handbuchseiten  in  verschiedene
           Sprachen  bereit,  mit Integration in viele große Distributionen (Arch Linux, Debian und abgeleitete,
           Fedora).

       •   Stellarium <https://github.com/Stellarium/stellarium> (HTML): ein freies, Open-Source-Planetarium für
           Ihren Rechner. Po4a wird zur Übersetzung der Himmelskulturbeschreibungen verwandt.

       •   Anderer       zu       sortierender       Eintrag:        <https://gitlab.com/fdroid/fdroid-website/>
           <https://github.com/fsfe/reuse-docs/pull/61>

Häufig gestellte Fragen

   Wie wird Po4a ausgesprochen?
       Ich  persönlich  spreche  es  als  pouah  <https://en.wiktionary.org/wiki/pouah>  aus, was auf Französich
       lautmalerisch anstelle von »Bäh« verwandt wird :) Vielleicht habe ich einen merkwürdigen Humor :)

   Was ist mit den anderen Übersetzungswerkzeugen für Dokumentation, die Gettext benutzen?
       Es gibt eine Reihe davon. Hier  ist  eine  unvollständige  Liste  und  weitere  Werkzeuge  erscheinen  am
       Horizont.

       poxml
           Dies  ist  das durch KDE-Leute entwickelte Werkzeug, um DocBook-XML zu handhaben. Soweit bekannt, war
           es das erste Programm zum Extrahieren von Zeichenketten aus der Dokumentation in  PO-Dateien  und  um
           sie nach dem Übersetzen wieder einzuspeisen.

           Es  kann  nur  XML  und  eine spezielle DTD handhaben. Der Verfasser ist ziemlich unglücklich mit der
           Handhabung von Listen, die in einer großen Msgid enden. Wenn die Liste groß wird, wird  es  schwerer,
           mit dem großen Stück umzugehen.

       po-debiandoc
           Dieses  von  Denis Barbier erstellte Programm ist so eine Art Vorläufer des Po4a-SGML-Moduls, wodurch
           ersteres mehr oder weniger missbilligt ist. Wie der Name sagt, handhabt es nur die DebianDoc-DTD, die
           mehr oder weniger eine missbilligte DTD ist.

       xml2po.py
           Vom GIMP-Dokumentationsteam seit 2004 verwandt. Funktioniert recht gut, selbst wenn es,  wie  es  der
           Name andeutet, nur mit XML-Dateien funktioniert und besonders konfigurierte Makefiles benötigt.

       Sphinx
           Das   Sphinx-Dokumentationsprojekt  verwendet  Gettext  auch  intensiv,  um  seine  Übersetzungen  zu
           verwalten. Unglücklicherweise funktioniert es nur für einige wenige Textformate, Rest  und  Markdown,
           obwohl es wahrscheinlich das einzige Werkzeug ist, das den gesamten Übersetzungsprozess verwaltet.

       Die  Hauptvorteile von Po4a demgegenüber sind die Erleichterung beim Hinzufügen zusätzlichen Inhalts (was
       dort sogar schlechter ist) und die Fähigkeit, Gettext zu verwenden.

   ZUSAMMENFASSUNG der Vorteile der Gettext-basierten Herangehensweise
       • Die Übersetzungen werden nicht  zusammen  mit  dem  Original  gespeichert,  wodurch  es  möglich  wird,
         festzustellen, ob Übersetzungen nicht mehr aktuell sind.

       • Die Übersetzungen werden jeweils in separaten Dateien gespeichert, was verhindert, dass sich Übersetzer
         unterschiedlicher  Sprachen,  sowohl beim Senden des Patches als auch auf der Ebene des Dateikodierung,
         stören.

       • Es basiert intern auf Gettext (Po4a bietet aber eine sehr  einfache  Schnittstelle,  so  dass  Sie  die
         Interna  nicht  verstehen  müssen,  um  es  zu benutzen). Auf diese Art muss das Rad nicht neu erfunden
         werden und aufgrund ihrer weiten Verbreitung kann davon ausgegangen werden, dass diese  Werkzeuge  mehr
         oder weniger fehlerfrei sind.

       • Für den Endanwender hat sich nichts geändert (außer der Tatsache, dass Übersetzungen hoffentlich besser
         gepflegt werden). Die resultierende Dokumentationsdatei, die verteilt wird, ist exakt dieselbe.

       • Es ist nicht nötig, dass Übersetzer eine neue Dateisyntax lernen und ihr bevorzugter PO-Editor (wie der
         PO-Modus von Emacs, Lokalize oder Gtranslator) wird gut funktionieren.

       • Gettext  bietet  eine  einfache  Möglichkeit,  Statistiken  darüber  zu erhalten, was erledigt ist, was
         überprüft und aktualisiert werden sollte und was noch zu erledigen ist. Einige Beispiele  können  unter
         den folgenden Adressen gefunden werden:

          - https://docs.kde.org/stable5/en/kdesdk/lokalize/project-view.html
          - http://www.debian.org/intl/l10n/

       Aber  nicht  alles  ist  rosig und diese Herangehensweise hat auch einige Nachteile, die bewältigt werden
       müssen.

       • Addenda sind … auf den ersten Blick merkwürdig.

       • Sie können den übersetzten Text nicht nach Ihren Präferenzen anpassen, wie das Aufteilen eines Absatzes
         hier und das Zusammensetzen zwei anderer dort. Aber, falls es in einem gewissen Sinn  ein  Problem  mit
         dem Original gibt, sollte es sowieso als Fehler gemeldet werden.

       • Sogar mit der einfachen Oberfläche bleibt es ein neues Werkzeug, das Leute lernen müssen.

         Es  wäre  traumhaft,  wenn  jemand  Po4a  in  Gtranslator  oder  Lokalize  einbinden  würde.  Wenn eine
         Dokumentationsdatei  geöffnet  wird,  werden  die  Zeichenketten  automatisch  extrahiert.   Wenn   sie
         gespeichert  wird,  kann  eine  übersetzte Datei + PO-Datei auf die Platte geschrieben werden. Falls es
         fertiggebracht  wird,  ein  MS-Word-Modul™  (oder  zumindest  RTF)  zu  erstellen,  können   es   sogar
         professionelle Übersetzer nutzen.

SIEHE AUCH

       •   Die Dokumentation des Komplettwerkzeuges, das Sie verwenden sollen: po4a(1).

       •   Die    Dokumentation    der   individuellen   Po4a-Skripte:   po4a-gettextize(1),   po4a-updatepo(1),
           po4a-translate(1), po4a-normalize(1).

       •   Die zusätzlichen Helferskripte: msguntypot(1), po4a-display-man(1), po4a-display-pod(1).

       •   Die Auswertprogramme für jedes Format, insbesondere, um die  durch  jedes  akzeptierten  Optionen  zu
           sehen:       Locale::Po4a::AsciiDoc(3pm)       Locale::Po4a::Dia(3pm),      Locale::Po4a::Guide(3pm),
           Locale::Po4a::Ini(3pm),            Locale::Po4a::KernelHelp(3pm),             Locale::Po4a::Man(3pm),
           Locale::Po4a::RubyDoc(3pm),            Locale::Po4a::Texinfo(3pm),           Locale::Po4a::Text(3pm),
           Locale::Po4a::Xhtml(3pm),             Locale::Po4a::Yaml(3pm),             Locale::Po4a::BibTeX(3pm),
           Locale::Po4a::Docbook(3pm),           Locale::Po4a::Halibut(3pm),           Locale::Po4a::LaTeX(3pm),
           Locale::Po4a::Pod(3pm),  Locale::Po4a::Sgml(3pm),   Locale::Po4a::TeX(3pm),   Locale::Po4a::Wml(3pm),
           Locale::Po4a::Xml(3pm).

       •   Die   Implementierung   der   Kerninfrastruktur:  Locale::Po4a::TransTractor(3pm)  (insbesondere  zum
           Verständnis  der  Code-Organisation  wichtig),   Locale::Po4a::Chooser(3pm),   Locale::Po4a::Po(3pm),
           Locale::Po4a::Common(3pm). Prüfen Sie bitte auch die Datei CONTRIBUTING.md im dem Quellbaum.

AUTOREN

        Denis Barbier <barbier,linuxfr.org>
        Martin Quinson (mquinson#debian.org)

Po4a-Werkzeuge                                     2023-01-03                                            PO4A(7)