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BEZEICHNUNG

       systemd-sysusers, systemd-sysusers.service - Systembenutzer und -gruppen zuweisen

ÜBERSICHT


       systemd-sysusers [OPTIONEN …] [KONFIGURATIONSDATEI …]

       systemd-sysusers.service

BESCHREIBUNG

       Systemd-sysusers legt, basierend auf dem in sysusers.d(5) angegebenen Dateiformat und Speicherort,
       Systembenutzer und -gruppen an.

       Beim Aufruf ohne Argumente wendet es alle Anweisungen aus allen Dateien in den durch sysusers.d(5)
       festgelegten Verzeichnissen an. Falls die Option --replace=PFAD angegeben wird und der Aufruf mit
       positionsbezogenen Argumenten erfolgt, werden die auf der Befehlszeile angegebenen Argumente statt der
       Konfigurationsdatei PFAD verwandt. Andernfalls wird nur die auf der Befehlszeile angegebene Konfiguration
       ausgeführt. Die Zeichenkette »-« kann statt eines Dateinamens angegeben werden, um systemd-sysusers
       anzuweisen, die Konfiguration aus der Standardeingabe zu lesen. Falls nur der Basisname einer Datei
       angegeben wird, werden alle Konfigurationsverzeichnisse auf passende Dateien durchsucht und die gefundene
       Datei mit der höchsten Priorität wird ausgeführt.

OPTIONEN

       Die folgenden Optionen werden verstanden:

       --root=Wurzel
           Akzeptiert einen Verzeichnispfad als Argument. Allen Pfaden wird der angegebene alternative
           Wurzel-Pfad vorangestellt, einschließlich der Suchpfade für die Konfiguration.

       --image=Abbild
           Akzeptiert einen Pfad zu einer Plattenabbilddatei oder einem Blockgerätenamen. Falls angegeben,
           werden alle Aktionen auf das Dateisystem in dem angegebenen Plattenabbild angewandt. Dies ist ähnlich
           zu --root=, agiert aber auf Dateisystemen, die in Plattenabbildern oder Blockgeräten gespeichert
           sind. Das Plattenabbild sollte entweder nur ein Dateisystem oder eine Reihe von Dateisystemen
           innerhalb einer GPT-Partitionstabelle enthalten, die der Spezifikation für auffindbare Partitionen[1]
           folgt. Für weitere Informationen über unterstützte Plattenabbilder, siehe den Schalter von
           systemd-nspawn(1) mit dem gleichen Namen.

       --replace=PFAD
           Wird diese Option angegeben, müssen eine oder mehrere positionsbezogene Argumente festgelegt werden.
           Alle in den in sysusers.d(5) aufgeführten Verzeichnissen gefundenen Konfigurationsdateien werden
           gelesen und die auf der Befehlszeile übergebene Konfiguration wird statt der Konfigurationsdatei PFAD
           mit der gleichen Priorität wie diese verwandt.

           Wenn die Installationsskripte laufen und zum Paket gehörende Dateien noch nicht verfügbar sind, muss
           der Inhalt der Skripte auf der Befehlszeile übergeben werden. Diese Option sorgt dafür, dass die
           Konfigurationsskripte des Administrators eine höhere Priorität erhalten, sofern diese bereits
           existieren.

           Beispiel 1. RPM-Installationsskript für Radvd

               echo 'u radvd - "radvd daemon"' | \
                         systemd-sysusers --replace=/usr/lib/sysusers.d/radvd.conf -

           Dies erzeugt den Benutzer radvd, als ob /usr/lib/sysusers.d/radvd.conf bereits auf Platte wäre. Ein
           Administrator könnte die auf der Befehlszeile übergebene Konfiguration außer Kraft setzen, indem er
           /etc/sysusers.d/radvd.conf oder sogar /etc/sysusers.d/00-overrides.conf erzeugt.

           Beachten Sie, dass dies dies die expandierte Form ist. Wird dies in einem Paket verwandt, würde es
           mit einem Makro mit »radvd« und einer Datei, die die Konfigurationszeile als Argumente enthält,
           geschrieben.

       --dry-run
           Verarbeitet die Konfiguration und ermittelt, welche Einträge erstellt würden, aber schreibt nichts
           wirklich.

       --inline
           Behandelt jedes positionsabhängige Argument als separate Konfigurationszeile statt als einen
           Dateinamen.

       --cat-config
           Kopiert den Inhalt der Konfigurationsdateien in die Standardausgabe. Vor jeder Datei wird der
           Dateiname als Kommentar ausgegeben.

       --no-pager
           Leitet die Ausgabe nicht an ein Textanzeigeprogramm weiter.

       -h, --help
           Zeigt einen kurzen Hilfetext an und beendet das Programm.

       --version
           Zeigt eine kurze Versionszeichenkette an und beendet das Programm.

ZUGANGSDATEN

       systemd-sysusers unterstützt die Dienste-Anmeldedatenlogik, wie sie durch LoadCredential=/SetCredential=
       implementiert wird (siehe systemd.exec(1) für Details). Die folgenden Anmeldedaten werden verwandt, wenn
       sie hereingereicht werden:

       "passwd.hashed-password.Benutzer"
           Eine gehashte UNIX-Passwortzeichenkette, die für den festgelegten Benutzer verwandt werden soll, wenn
           für ihn ein Eintrag erstellt wird. Dies ist insbesondere für den Bneutzer »root« hilfreich, da er die
           Bereitstellung eines Vorgabe-Passworts für root über eine Unit-Dateiergänzung oder einen
           Container-Verwalter, der dieses Anmeldedatum weitergibt, erlaubt. Beachten Sie, dass das Setzen
           dieses Anmeldedatums keine Auswirkung hat, falls das festgelegte Benutzerkonto bereits existiert.
           Dieses Anmeldedatum ist daher hauptsächlich für Erst-Systemstart-Szenarien oder Systeme, die
           vollständig zustandslos sind, und bei jedem Systemstart mit einem leeren /etc/ hochkommen, nützlich.

       "passwd.plaintext-password.Benutzer"
           Ähnlich zu »passwd.hashed-password.Benutzer«, erwartet aber ein direktes Klartextpasswort, das
           automatisch gehasht wird, bevor es für das Benutzerkonto verwandt wird. Falls für den gleichen
           Benutzer sowohl die Klartext- als auch die gehashten Anmeldedaten festgelegt werden, haben erstere
           Vorrang. Es wird im Allgemeinen empfohlen, die gehashte Version zu verwenden; in Testumgebungen mit
           geringeren Sicherheitsanforderungen mag es leichter sein, stattdessen Passwörter direkt im Klartext
           zu übergeben.

       "passwd.shell.Benutzer"
           Gibt das Shell-Programm an, das für das festgelegte Konto bei der Erstellung verwandt werden soll.

       Beachten Sie, dass standardmäßig die Unit-Datei systemd-sysusers.service so eingerichtet ist, dass es die
       Anmeldedaten »passwd.hashed-password.root«, »passwd.plaintext-password.root« und »passwd.shell.root« vom
       Diensteverwalter erbt. Wird daher ein Container mit einem leeren /etc/ das erste Mal aufgerufen, ist es
       möglich, das Passwort für den Benutzer root wie folgt auf »systemd« zu konfigurieren:

           # systemd-nspawn --image=… --set-credential=passwd.hashed-password.root:'$y$j9T$yAuRJu1o5HioZAGDYPU5d.$F64ni6J2y2nNQve90M/p0ZP0ECP/qqzipNyaY9fjGpC' …

       Beachten Sie nochmals, dass die in diesen Anmeldedaten festgelegten Daten nur herangezogen werden, wenn
       erstmalig ein Konto erstellt wird, sie können nicht zum Ändern des Passworts oder der Shell eines bereits
       existierenden Kontos verwandt werden.

       Verwenden Sie mkpasswd(1) zur Erstellung von UNIX-Passwort-Hashes auf der Befehlszeile.

EXIT-STATUS

       Bei Erfolg wird 0 zurückgegeben, anderenfalls ein Fehlercode ungleich Null.

SIEHE AUCH

       systemd(1), sysusers.d(5), Benutzer, Gruppen, UIDs und GIDs auf Systemd-Systemen[2], systemd.exec(1),
       mkpasswd(1)

ANMERKUNGEN

        1. Spezifikation für auffindbare Partitionen
           https://systemd.io/DISCOVERABLE_PARTITIONS

        2. Benutzer, Gruppen, UIDs und GIDs auf Systemd-Systemen
           https://systemd.io/UIDS-GIDS

ÜBERSETZUNG

       Die  deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Mario Blättermann <mario.blaettermann@gmail.com>
       und Helge Kreutzmann <debian@helgefjell.de> erstellt.

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