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BEZEICHNUNG

       lilo - installiert den Boot-Loader von LiLO

ÜBERSICHT

       Hauptfunktion

        lilo

       Hilfreiche Anwendungen:

        lilo -A        # activate/show active partition
        lilo -E        # edit header or update a bitmap file
        lilo -I        # inquire path name of current kernel
        lilo -M        # write a Master Boot Loader on a device
        lilo -q        # query map and show its content
        lilo -R        # set default command line for next reboot
        lilo -T        # tell more about specified topic
        lilo {-u|-U}   # uninstall LiLO boot loader

BESCHREIBUNG

       Lilo installiert einen Boot-Loader, der beim nächsten Systemstart aktiviert wird. Die
       Standard-Konfigurationsdatei /etc/lilo.conf (siehe Handbuchseite lilo.conf(5)) wird die Mehrzahl der
       Optionen enthalten, aber auf der Befehlszeile können auch viele Optionen (zum Überlagern von Teilen der
       Konfigurationsdatei) eingegeben werden.

OPTIONEN

       -A master-device [N]
           Beim  Aufruf  mit nur einem Argument wird die aktive Partition auf dem Gerät master-device abgefragt;
           z. B. /dev/sda. Mit N==0 werden alle Partitionen auf dem Gerät deaktiviert. Mit N  im  Bereich  [1…n]
           aktivieren  Sie  die  angegebene  Partition  und  deaktivieren alle anderen. Normalerweise können nur
           primäre Partitionen [1…4] aktiviert werden. Wenn sich aber  der  »Extended  Master  Boot  Loader«  im
           Master  Boot  Record  (MBR) des Gerätes befindet (siehe die Option -M), kann jede Partition aktiviert
           werden. Ob das dort installierte Betriebssystem von einer logischen Partition bootet, hängt  von  den
           Eigenschaften  des  Betriebssystems  ab.  LILO-Boot-Datensätze  für  Linux können von einer logischen
           Partition gebootet werden.

       -b Boot-Gerät
           Legt das Boot-Gerät fest, wohin der Boot-Loader installiert wird. Beispielsweise legt  "-b  /dev/sda"
           den  Master  Boot  Record  (MBR)  auf  die erste Platte als Boot-Gerät. "-b /dev/sdb5" legt die erste
           logische Partition auf der zweiten Platte als Boot-Gerät fest.

       -B Bitmap-Datei
           Legt eine Bitmap-Datei für die grafische Oberfläche während des Hochfahrens fest. Idealerweise  wurde
           sie bereits mit der Option -E aufbereitet.

       -c  Aktiviert  die Komprimierung der Map-Datei: Benachbarte Sektoren werden zusammenhängend gelesen. Dies
           beschleunigt das Booten insbesondere von einer Diskette.

       -C Konfigurationsdatei
           Legt einen alternativen Pfad für die Konfigurationsdatei fest.  Die  Standardkonfigurationsdatei  ist
           /etc/lilo.conf.

       -d Verzögerung
           Legt  die  Verzögerungszeit  in Zehntelsekunden fest (20 = 2 Sekunden), bevor das erste Kernel-Abbild
           automatisch  hochgefahren  wird.  Das  gibt  Ihnen  die  Zeit,  den  automatischen  Boot-Prozess  mit
           Umschalten,  Alt,  Strg, ScrollLock oder CapsLock zu unterbrechen. Wenn Sie den Prozess unterbrechen,
           wird die Eingabeaufforderung »boot:« angezeigt.

           Dieser Schalter wird außer Kraft gesetzt, sobald prompt in der Konfigurationsdatei erscheint!

       -D Name
           Diese Option verwendet als Standard-Kernel für den Systemstart den Kernel mit dem  angegebenen  Namen
           anstelle des ersten in der Liste in der Konfigurationsdatei.

       -E Dateiname.xxx
           Falls  die  Erweiterung  .xxx  gleich  .bmp  ist, dann wird die Datei als eine Bitmap-Grafikdatei zur
           Verwendung im Konfigurationsdatei-Eintrag Bitmap= verwendet. Erstellen  oder  aktualisieren  Sie  die
           Farb-/Platzierungs-Informationen im LILO-Header der Bitmap-Datei mit einem interaktiven Editor (siehe
           bmp-colors, bmp-table und bmp-timer in lilo.conf(5)).

           Falls  .xxx  gleich  .dat  ist,  dann  wird  die  Datei  als  eine Konfigurationsdatei zum Setzen von
           Bitmap-Grafik-Parametern verwandt, die in den LILO-Header der Bitmap-Datei gleichen Namens übertragen
           werden.

           Wenn eine .bmp-Datei mit einem Grafik-Editor  (z.  B.  GIMP)  geändert  wird,  geht  der  LILO-Header
           verloren.  Mit  der  .dat-Datei,  die  als  Text-Sicherungskopie der LILO-Header-Informationen dient,
           können Sie den Header wieder herstellen.

       -f Plattengeometrie
           Gibt eine andere Datei an, in der die Geometrie  der  vorhandenen  Festplatten  hinterlegt  ist.  Der
           Standardwert ist /etc/disktab.

       -F  Hebt  die  Bootsektorprüfung  für  Dateisysteme  (z.  B.  swap,  Ext4,  XFS,  …)  auf,  die durch die
           Installation des LILO-Bootsektors in den ersten Sektor der Partition zerstört werden  könnten,  falls
           diese Dateisysteme den ersten Sektor als Superblock nutzen.

           Vergleichen Sie mit der Option -P ignore, die bestimmte Prüfungen der Partitionstabelle umgeht.

       -g  Bewirkt  die  Erzeugung  von CHS-geometrischen (Zylinder/Kopf/Sektor) Festplattenadressen. Die Option
           ist auf bis zu 1023 Zylinder begrenzt. Sie erzwingt Kompatibilität mit  sehr  alten  LILO  -Versionen
           (veralteter Schalter).

       -H  Bricht nicht ab, wenn in einem RAID-Array nicht alle Festplatten aktiv sind.

       -I Name [D|a|i|k|r|R]
           Name wird als Name eines in der Konfigurationsdatei angegebenen Kernel-Abbildes interpretiert. Dieser
           Befehl gibt den Pfad der entsprechenden Kernel-Datei (i), die Tastaturtabelle (k), die erste RAM-Disk
           (initial ramdisk, r), die Dateisystem-Wurzel (root, R) oder die »append=«-Zeichenkette (die a-Option)
           aus.  Die  Option  D  ignoriert  den Parameter Name und gibt den Standard image=Namen oder den ersten
           image=Namen aus, wenn kein Standard-Name angegeben ist.

       -l  Diese      Option      erzeugt      lineare      Sektoradressen      anstelle      der       üblichen
           Kopf-/Zylinder-/Sektor-Adressierung.

       -L  Es  werden anstelle der Kopf-/Zylinder-/Sektor-Adressen (LBA) logische 32-Bit-Adressen (CHS) erzeugt,
           mit denen auf alle Partitionen von Festplatten mit mehr als 1024 Zylindern zugegriffen  werden  kann.
           (Dies ist die Standardgeometrie.)

       -m Map-Datei
           Eine andere Map-Datei anstatt der Standarddatei /boot/map verwenden.

       -M master-device {mbr|ext}
           Installiert  einen  Master  Boot  Record auf dem als master-device angegebenen Gerät. Die Option legt
           fest, ob es der Standard-Boot-Loader (mbr) oder der  Extended  Master  Boot  Loader  (ext)  ist.  Die
           primäre  Partitionstabelle  auf  master-device  wird  nicht  berührt. Wenn keine gültige Seriennummer
           (Volume-ID) vorhanden ist, dann wird eine erzeugt und in den MBR geschrieben. Wenn mbr gewählt wurde,
           wird der Standard Master Boot Loader feststellen, welche der Partitionen 1-4 als aktiv  markiert  ist
           und  die  aktive  Partition  starten.  Es  darf  nur eine Partition als aktiv markiert sein. Wenn ext
           gewählt wurde,  wird  die  Suche  nach  einer  aktiven  Partition  auf  die  erweiterten  Partitionen
           ausgedehnt. Die Anwesenheit des Extended Master Boot Loaders auf dem Master Boot Record (MBR = Sektor
           0) einer Festplatte wirkt sich auf die Funktion der Option -A aus.

       -p  Erfordert  die  interaktive Eingabe aller Passwörter, für die in der Konfigurationsdatei "" angegeben
           wurde.

       -P {fix|ignore|<globale_Option}>
           Repariert  (oder  ignoriert)  »defekte«  Partitionstabellen,  bei  denen   die   linearen   und   die
           Kopf-/Zylinder-/Sektor-Adressen  nicht  übereinstimmen.  Versuchen Sie es immer zuerst mit -P ignore,
           weil -P fix die Partitionstabelle neu schreiben wird (und dabei möglicherweise alle  Partitionen  auf
           der Platte zerstört).

           ignore  wird  auch  verwendet,  um  die Prüfung der Partitionstabelle auf Partitionstypen, welche die
           Installation eines LILO-Bootsektors nicht zulassen, zu umgehen.  Vergleichen  Sie  mit  dem  Schalter
           »-F«, der die Überprüfung des tatsächlichen Bootsektors außer Kraft setzt.

           I<globale_Option>  ermöglicht  die  Weiterleitung  aller  globalen Optionen, die im oberen (globalen)
           Abschnitt der Konfigurationsdatei (/etc/lilo.conf) enthalten  sein  können.  Zum  Beispiel  wird  »-P
           nowarn« die Option »nowarn« so weiterleiten, als wenn sie in der Konfigurationsdatei gestanden hätte.
           (Dieses  Verhalten  bewirkt auch der Schalter »-w«). Ebenso wird »-P timeout=50« die Zeile »timeout=«
           der Konfigurationsdatei überschreiben oder die Option hinzufügen. Beachten Sie, dass  der  allgemeine
           Schalter  -P  tatsächlich  eine  Reihe  von  Befehlszeilen-Optionen  dupliziert. Das ist jedoch nicht
           unbedingt das Gleiche wie einige Schalter, die andere Optionen außer Kraft setzen;  z.  B.  »-g«  (-P
           geometric), »-L« (-P lba32).

       -q  Gibt die derzeit bekannten bootbaren Kernel aus. Lilo notiert in einer Datei (Standard ist /boot/map)
           jeden  Namen  und  jede  Lage  der  beim  Systemstart  ladbaren  Kernel.  Diese Option zeigt die dort
           eingetragenen Namen an. Verwenden Sie die Option zusammen mit -v für nähere  Informationen  über  den
           installierten Boot-Loader.

       -r Wurzelverzeichnis
           Bevor   Sie   diese   Option  nutzen,  wechseln  Sie  mit  »chroot«  in  das  Verzeichnis.  Das  neue
           root-Verzeichnis muss ein Verzeichnis /dev enthalten und benötigt  vielleicht  auch  das  Verzeichnis
           /boot und die Datei /etc/lilo.conf,

       -R Befehlszeile
           Diese  Option  legt  den  Standardbefehl  für  den nächsten Systemstart fest. Anschließend löscht der
           Boot-Loader diese Zeile: Der Befehl wird nur einmal ausgeführt. Die  Option  wird  typischerweise  in
           Skripten  für einen Neustart (reboot scripts) unmittelbar vor dem Aufruf von »shutdown -r« verwendet.
           Der Aufruf ohne Argumente hebt eine lock- oder fallback-Befehlszeile auf.

           Dieser Befehl beginnt mit einem Abbild-Kennzeichner (wie er  bei  der  Aktualisierung  der  Map-Datei
           gezeigt  wird),  dann  einem  Leerzeichen,  dann den Kernelparametern. Die Kernelparameter werden der
           routinemäßig erstellten Kernelbefehlzeile angehängt. In jedem Fall, ob es  nun  Parameter  gibt  oder
           nicht,  wird  ein  solcher  einmaliger  Befehl  vom  Systemlade-Code  behandelt,  als ober er bei der
           Eingabeaufforderung »boot:« gesetzt worden wäre. Dies  könnte  zu  Eingabeaufforderungen  »password:«
           beim Systemstart führen. Passen Sie auf! Lesen Sie lilo.conf(5) für Details.

       -s Sicherungsdatei
           Wenn Lilo einen neuen Boot-Sektor schreibt, erhält es den bisherigen Inhalt des Boot-Sektors in einer
           Datei.  Diese heißt standardmäßig /boot/boot.NNNN, wobei NNNN die hexadezimale Darstellung der Major-
           und Minor-Nummer des Laufwerks/der Partition sind.

           Diese Option definiert die Speicherung der Sicherungsdatei  in  einer  von  drei  Möglichkeiten:  ein
           Verzeichnis  für  die  Sicherung  (Standard  ist  »/boot«)  unter Verwendung des Standard-Dateinamens
           »boot.NNNN« im definierten Verzeichnis; eine Pfadnamen-Vorlage (Vorgabe wäre  »/boot/boot«),  an  die
           ».NNNN«  angehängt  wird, oder den vollständigen Pfadnamen der Datei, der die richtige Endung ».NNNN«
           enthalten muss. Wird die Option zusammen mit -u verwendet, muss der volle Pfadname angegeben werden.

       -S Sicherungsdatei
           Normalerweise überschreibt Lilo keine vorhandene Bootsektor-Sicherungsdatei.  Diese  Option  erzwingt
           das  Überschreiben.  Wie  für  -s  kann  ein  Sicherungsverzeichnis,  ein  Pfadnamen-Muster  oder der
           vollständige Pfadname (einschließlich der Endung .NNNN) angegeben werden.

       -t  Nur testen; es wird weder ein neuer Boot-Sektor noch eine neue Map-Datei geschrieben.  Verwenden  Sie
           die Option zusammen mit -v, um festzustellen, was Lilo tun wird.

       -T Option
           Gibt System-Informationen aus, von denen einige aus dem System-BIOS gewonnen wurden. Das ist bequemer
           als  das  Booten  der  LILO-Diagnose-Diskette  auf problematischen Systemen. Die Option kann eine der
           folgenden sein:

            help gibt eine Liste verfügbarer Informationen aus  ChRul listet die
           Partionen auf, die Änderungsregeln  (Change-Rules) unterliegen  EBDA
           gibt Informationen aus dem Extended BIOS Data Area  aus
           geom=<Laufwerk> gibt die Laufwerksgeometrie für das  Bios-Laufwerk
           aus; z. B. geom=0x80  geom gibt die Geometrie aller Laufwerke aus
           table=<Laufwerk> gibt die primäre  Partitionstabelle aus;
           z.B. table=/dev/sda  video gibt für den Boot-Loader verfügbare Grafik-Modi
           aus

       -u [Gerätename]
           Deinstalliert Lilo durch das Zurückkopieren des gesicherten Bootsektors. Mit dieser Option können die
           Schalter -s und -C verwendet werden. Der Gerätename ist optional. Ein Zeitstempel wird überprüft.

       -U [Gerätename]
           wie »-u«, jedoch ohne Überprüfung eines Zeitstempels

       -v [Nummer]
           Erhöht die Zahl der Meldungen. Die ein- bis fünffache Anwendung der Option -v erhöht die Zahl der von
           Lilo ausgegebenen Meldungen. Die Nummer (Bereich 1..5) setzt die Meldungsstufe.

       -V  zeigt die Versionsnummer an

       -w[+|-]
           Mit den Formen -w oder -w- werden Warnmeldungen unterdrückt. In der  Form  -w+  wird  nowarn  in  der
           Konfigurationsdatei außer Kraft gesetzt und Warnmeldungen angezeigt.

       -x Option
           (nur  für  RAID-Installationen)  Als  Option  können  Sie  jedes der Schlüsselwörter none, auto, mbr,
           mbr-only oder eine Liste zusätzlicher »boot  devices«  angeben.  Die  Liste  darf  keine  Leerzeichen
           enthalten; als Trennzeichen dienen Kommata.

           RAID-Installationen  den  Boot-Record  auf  die  RAID-Partition.  Das bedingte Schreiben von MBRs ist
           möglich, um den  RAID-Satz  in  Reparatur-Situationen  bootfähig  zu  machen.  Damit  kann  aber  das
           Standardverhalten  vollständig  außer  Kraft  gesetzt werden. Mit dem Schalter »-x mbr-only« kann das
           Verhalten früherer Versionen eingestellt werden.

       -X  Die Option ist für LILO-Interna reserviert. Die erzeugte Ausgabe kann von der LILO-Version  abhängen.
           Die  Zeile,  die  mit  "CFLAGS="  anfängt,  enthält  die  Compiler-Optionen,  mit  der  die  aktuelle
           LILO.-Version erzeugt wurde.

       -z  Wird diese Option zusammen mit »-M« verwendet, wird die Volume-ID gelöscht. Normalerweise wird sie in
           der folgenden Sequenz verwendet, um eine neue Volume-ID zu erzeugen:

            lilo -z -M /dev/sda  lilo -M /dev/sda

       -Z Option
           Sagt dem Installationsprogramm, ob besondere Vorsichtsmaßnahmen ergriffen  werden  müssen,  weil  das
           BIOS  nicht den richtigen Gerätecode in DL(-Z0) übergeben hat. Oder kann angeben, dass das BIOS immer
           den richtigen Gerätecode in DL erhält (-Z1). Das  entspricht  der  Option  »bios-passes-dl=«  in  der
           Konfigurationsdatei und überschreibt sie.

KONFIGURATIONSOPTIONEN

       Die  oben  aufgeführten  Optionen  für  den  Aufruf  von  Lilo auf der Befehlszeile entsprechen den unten
       angegebenen Schlüsselwörtern :

        -b Boot-Gerät boot=Boot-Gerät   -B Datei.bmp bitmap=Datei.bmp  -c
       compact  -d Verz delay=Verz  -D Name default=Name  -f Datei
       disktab=Datei  -g geometric  -l linear  -L lba32  -m Map-Datei
       map=Map-Datei  -P fix Korrekturtabelle  -P ignore Ignoriertabelle  -s
       Datei backup=Datei  -S Datei force-backup=Datei  -v [N] verbose=N  -w
       nowarn  -x Option raid-extra-boot=Option  -Z Option
       bios-passes-dl=Option

BOOT-OPTIONEN

       Die hier beschriebenen Optionen können beim Booten  auf  der  Befehlszeile  angegeben  werden,  wenn  ein
       Kernel-Image  gebootet  wird.  Diese Optionen werden von LILO verarbeitet und werden aus der Befehlszeile
       entfernt, bevor diese an den Kernel übergeben wird (sofern nichts anderes angegeben wird).

       lock
           sperrt die Befehlszeile; wirkt wie »lock« in /etc/lilo.conf

       mem=###[,K,M,G]
           Setzt die maximale Speicherkapazität des Systems in Byte, Kilobyte,  Megabyte  oder  Gigabyte.  Diese
           Option wird nicht aus der Befehlszeile entfernt und wird immer an den Kernel übergeben.

       nobd
           Unterdrückt   die   Überprüfung   der  BIOS-Daten.  Diese  Option  ist  für  den  Einsatz  mit  einen
           Nicht-IBM-kompatiblem BIOS reserviert, das sich wie folgt aufhängt:

            Loading...............  BIOS data check

       vga=[ASK,EXT,EXTENDED,NORMAL,###,0x###]
           ermöglicht die Übersteuerung des Standard-Videomodus beim Hochfahren des Kernels

FEHLER BEIM BOOTEN

       Der Startvorgang erfolgt in zwei Stufen. Der Lader der ersten Stufe ist ein einzelner Sektor und wird vom
       BIOS oder vom Lader im MBR geladen. Der (räumlich stark begrenzte) Erststufen-Lader lädt  den  Lader  der
       zweiten  Stufe, der mehrere Sektoren beansprucht. Wenn der Erststufen-Lader die Steuerung übernimmt, gibt
       er den Buchstaben L aus; wenn er bereit ist, die Steuerung an die zweite Stufe zu übergeben, gibt er  ein
       I aus. Wenn ein Fehler auftritt, wie z. B. ein Lesefehler von der Festplatte, gibt er einen hexadezimalen
       Fehlercode  aus  und  versucht  den  Vorgang  erneut  auszuführen.  Mit  Ausnahme  der von Lilo erzeugten
       Fehlercodes 40, 99 und 9A sind alle hexadezimalen Fehlercodes vom BIOS  zurückgegebene  Werte.  Es  folgt
       eine unvollständige Liste von Fehlercodes:

        00 kein Fehler  01 ungültiger Plattenbefehl  02 Adressmarkierung
       nicht gefunden  03 Platte schreibgeschützt  04 Sektor nicht gefunden
       06 Diskette wurde entfernt  08 DMA-Überlauf  0A schlechter
       Sektor-Schalter  0B schlechte Spur-Schalter  20 Controller-Fehlschlag
       40 Such-Fehlschlag (BIOS)  40 Zylinder>1023 (LILO)  99 ungültiger
       Indexsektor zweiter Stufe (LILO)  9A keine Signatur auf dem
       Systemstartprogramm zweiter Stufe (LILO)  AA Laufwerk nicht bereit  FF
       Ermittlungsaktion fehlgeschlagen

       Der  Fehlercode  40 wird vom BIOS oder von LILO bei der Umwandlung von einer linearen (24-Bit)-Adresse zu
       einer   geometrischen    (C:H:S)-Adresse    erzeugt.    Auch    auf    älteren    Systemen,    die    die
       lba32-(32-Bit)-Adressierung  nicht  unterstützen,  kann  dieser  Fehler  auftreten.  Die Fehler 99 und 9A
       bedeuten in der Regel, dass die Map-Datei (-m oder map=) nicht lesbar ist. Wahrscheinlich wurde LILO nach
       einer Änderung im System nicht erneut ausgeführt  oder  LILO  und  das  BIOS  verwenden  unterschiedliche
       Geometrie-Parameter,  was  Sie  mittels »lilo -v3« anzeigen lassen können. (Sie müssen eventuell eine der
       Diagnose-Disketten aus der Quelltext-Distribution verwenden, um dieses Problem zu untersuchen.)

       Wenn der Zweitstufen-Lader die Steuerung von der ersten Stufe übernommen hat, gibt er  den  Buchstaben  L
       aus.  Nachdem er sich initialisiert hat, wozu auch die Überprüfung der "Descriptor Table" - die Liste der
       zu bootenden Kernel/weiteren Betriebssysteme - gibt er "O" aus, womit in Großbuchstaben "LILO"  angezeigt
       wird.

       Alle  Fehlermeldungen  des  Zweitstufen-Laders  sind Texte in englischer Sprache. Sie versuchen mehr oder
       minder erfolgreich, den Fehlerort genau zu lokalisieren.

FEHLER

       Die Konfigurationsdateioptionen backup und force-backup sollten ein Backup-Verzeichnis angeben  oder  auf
       allen  RAID-Installationen  eine  Vorlage  für  den  Pfadnamen  der Sicherungsdatei. Die Verwendung eines
       expliziten Dateinamens kann die korrekte Erzeugung mehrfacher  Sicherungsdateien  verhindern.  Am  besten
       verwenden Sie den Standard-Mechanismus, weil er in allen Fällen korrekt arbeitet.

COPYRIGHT und LIZENZ

        Copyright (C) 1992-1998 Werner Almesberger  Copyright (C) 1999-2007
       John Coffman  Copyright (C) 2009-2014 Joachim Wiedorn

       Weiterverteilung  und  Verwendung  in  Quell-  und  Binärform,  mit  oder ohne Änderungen, sind unter den
       Bedingungen der in der Datei COPYING auffindbaren BSD-Lizenz erlaubt.

AUTOR

       lilo wurde geschrieben von:

        Werner Almesberger (Versionen von 0 bis 21),  John Coffman (Versionen
       von 21.2 bis 22.8),  Joachim Wiedorn (seit Version 23.0).

       Diese Handbuchseite wurde von Werner Almesberger und Joachim Wiedorn <joodevel at joonet.de> geschrieben.

SIEHE AUCH

       lilo.conf(5), liloconfig(8), lilo-uuid-diskid(8), mkrescue(8), fdisk(8), mkinitrd(8)

ÜBERSETZUNG

       Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Lars J. Brandt <ljbrandt@jorma.ping.de>,  Andreas
       Braukmann  <andy@abra.de>,  Martin  Schulze  <joey@infodrom.org>, Jens Seidel <tux-master@web.de>, Martin
       Eberhard Schauer <Martin.E.Schauer@gmx.de>, Mario Blättermann  <mario.blaettermann@gmail.com>  und  Helge
       Kreutzmann <debian@helgefjell.de> erstellt.

       Diese  Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 3 oder neuer
       bezüglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG übernommen.

       Wenn Sie Fehler in der Übersetzung dieser Handbuchseite finden, schicken Sie bitte  eine  E-Mail  an  die
       Mailingliste der Übersetzer.

24.2                                            22. November 2015                                        LILO(8)