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BEZEICHNUNG

       loader.conf - Konfigurationsdatei für Systemd-boot

ÜBERSICHT

       ESP/loader/loader.conf, ESP/loader/entries/*.conf

BESCHREIBUNG

       systemd-boot(7) wird ESP/loader/loader.conf und alle Dateien mit der Erweiterung ».conf« unterhalb von
       ESP/loader/entries/ auf der EFI-Systempartition (ESP) auslesen.

       Jede Konfigurationsdatei muss aus einem Optionsnamen, gefolgt von Leerraum und dem Optionswert, bestehen.
       »#« kann zur Einleitung einer Kommentarzeile verwandt werden. Leere und Kommentarzeilen werden ignoriert.

       Logische Argumente können als »yes«/»y«/»true«/»t«/»on«/»1« oder »no«/»n«/»false«/»f«/»off«/»0«
       geschrieben werden.

OPTIONEN

       Es werden die folgenden Konfigurationsoptionen in loader.conf verstanden:

       default
           Ein Glob-Muster, um den Standardeintrag auszuwählen. Der Standardeintrag kann im Systemstartmenü
           selbst geändert werden, dann wird der Name des ausgewählten Eintrags in einer EFI-Variablen
           gespeichert und diese Option außer Kraft gesetzt.

           Falls auf »@saved« gesetzt, wird der ausgewählte Eintrag bei jedem Systemstart als EFI-Variable
           gesetzt und automatisch beim nächsten Mal, wenn das Systemstartprogramm startet, ausgewählt.

           Tabelle 1. Automatisch erkannte Einträge werden die folgenden Namen verwenden:
           ┌───────────────────────────────┬──────────────────────────┐
           │ NameBeschreibung             │
           ├───────────────────────────────┼──────────────────────────┤
           │ auto-efi-default              │ EFI-Standardladeprogramm │
           ├───────────────────────────────┼──────────────────────────┤
           │ auto-efi-shell                │ EFI-Shell                │
           ├───────────────────────────────┼──────────────────────────┤
           │ auto-osx                      │ macOS                    │
           ├───────────────────────────────┼──────────────────────────┤
           │ auto-reboot-to-firmware-setup │ Neustart in die          │
           │                               │ Firmware-Schnittstelle   │
           ├───────────────────────────────┼──────────────────────────┤
           │ auto-windows                  │ Windows-Boot-Manager     │
           └───────────────────────────────┴──────────────────────────┘

       timeout
           Wie lange (in Sekunden) das Systemstartmenü angezeigt werden soll, bevor der Standardeintrag
           gestartet werden soll. Dies kann im Systemstartmenü selbst geändert und in einer EFI-Variablen
           gespeichert werden, womit diese Option außer Kraft gesetzt wird.

           Falls auf »menu-hidden« oder »0« gesetzt, wird kein Menü angezeigt und der Standardeintrag sofort
           gestartet. Das Menü kann durch Drücken und Halten einer Taste, bevor Systemd-boot aufgerufen wird,
           angezeigt werden. Durch Setzen von »menu-force« wird die Zeitüberschreitung deaktiviert und
           gleichzeitig das Menü immer angezeigt.

       console-mode
           Diese Option konfiguriert die Auflösung der Konsole. Akzeptiert eine Zahl oder eine der nachfolgend
           aufgeführten besonderen Werte. Die folgenden Werte können benutzt werden:

           0
               Standard UEFI 80x25-Modus

           1
               80x50-Modus, nicht von allen Geräten unterstützt

           2
               der erste von der Geräte-Firmware bereitgestellte Nichtstandardmodus, falls vorhanden

           auto
               wählt mittels Heuristiken automatisch einen geeigneten Modus aus

           max
               wählt den höchstnummerierten verfügbaren Modus aus

           keep
               behält den von der Firmware ausgewählten Modus bei (Vorgabe)

       editor
           Akzeptiert ein logisches Argument. Aktiviert (die Vorgabe) oder deaktiviert den Editor. Der Editor
           sollte deaktiviert werden, falls nicht berechtigte Personen Zugang zu der Maschine haben.

       auto-entries
           Akzeptiert ein logisches Argument. Aktiviert (die Vorgabe) oder deaktiviert Einträge für andere auf
           der Systemstartpartition gefundene Systemstarteinträge. Dies kann insbesondere nützlich sein, wenn
           Ladeeinträge erstellt werden, um die Ersatzbeschreibungen für diese Einträge anzuzeigen.

       auto-firmware
           Ein logischer Wert, der das Vorhandensein des Eintrags »Neustart in die Firmware« steuert
           (standardmäßig aktiviert). Falls dies deaktiviert ist, kann die Firmware-Schnittstelle weiterhin über
           die Verwendung der f-Tasten erreicht werden.

       random-seed-mode
           Akzeptiert entweder »off«, »with-system-token« oder »always«. Falls »off«, wird weder ein
           Zufallsstartwert aus dem ESP gelesen noch an das Betriebssystem weitergegeben. Falls
           »with-system-token« (die Vorgabe), wird systemd-boot nur einen Zufallsstartwert aus dem ESP (aus der
           Datei /loader/random-seed) lesen, falls die EFI-Variable LoaderSystemToken gesetzt ist, und dann aus
           der Kombination beider einen Zufallsstartwert ableiten und an das Betriebssystem weitergeben. Falls
           »always«, wird das Systemstartprogramm dies sogar dann machen, wenn LoaderSystemToken nicht gesetzt
           ist. Dieser Modus ist in Umgebungen sinnvoll, bei denen der Schutz gegenüber der Wiederverwendung von
           Betriebssystemabbildern kein Problem darstellt und der Zufallsstartwert selbst dann verwendet werden
           soll, wenn keine weitere Einrichtung vorhanden ist. Verwenden Sie bootctl random-seed, um sowohl die
           Zufallsstartwertedatei im ESP als auch die EFI-Systemmerkmal-Variable zu initialisieren.

           Siehe Zufallsstartwerte[1] für weitere Informationen.

BEISPIEL

           # /boot/efi/loader/loader.conf
           timeout 0
           default 01234567890abcdef1234567890abdf0-*
           editor no

       Das Menü wird standardmäßig nicht angezeigt (das Menü kann weiterhin durch Drücken und Halten einer Taste
       während des Systemstarts angezeigt werden). Einer der Einträge mit Dateien mit einem Namen, der mit
       »01234567890abcdef1234567890abdf0-« beginnt, wird standardmäßig ausgewählt. Falls dies auf mehr als einen
       Eintrag zutrifft, wird der mit der höchsten Priorität ausgewählt (im Allgemeinen der mit der höchsten
       Versionsnummer). Der Editor wird deaktiviert, so dass es nicht möglich ist, die Kernelbefehlszeile zu
       verändern.

SIEHE AUCH

       systemd-boot(7), bootctl(1)

ANMERKUNGEN

        1. Zufallsstartwerte
           https://systemd.io/RANDOM_SEEDS

ÜBERSETZUNG

       Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Helge Kreutzmann <debian@helgefjell.de> erstellt.

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