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BEZEICHNUNG

       clearenv - löscht die Liste der Umgebungsvariablen

ÜBERSICHT

       #include <stdlib.h>

       int clearenv(void);

   Mit Glibc erforderliche Makros (siehe feature_test_macros(7)):

       clearenv():
           /* Glibc seit 2.19: */ _DEFAULT_SOURCE
               || /* Glibc-Versionen <= 2.19: */ _SVID_SOURCE || _BSD_SOURCE

BESCHREIBUNG

       Die  Funktion  clearenv() löscht alle Name-Werte-Paare aus der Liste der Umgebungsvariablen und setzt den
       Wert der externen Variable environ auf NULL. Nach diesem Aufruf können mittels  putenv(3)  und  setenv(3)
       neue Variablen zu der Umgebung hinzugefügt werden.

RÜCKGABEWERT

       Wurde  die  Funktion  clearenv() erfolgreich ausgeführt, gibt sie Null zurück. Ein von Null verschiedener
       Rückgabewert zeigt einen Fehler an.

VERSIONEN

       Verfügbar seit Glibc 2.0.

ATTRIBUTE

       Siehe attributes(7) für eine Erläuterung der in diesem Abschnitt verwandten Ausdrücke.
       ┌───────────────┬───────────────────────┬─────────────────────┐
       │ SchnittstelleAttributWert                │
       ├───────────────┼───────────────────────┼─────────────────────┤
       │ clearenv()    │ Multithread-Fähigkeit │ MT-Unsafe const:env │
       └───────────────┴───────────────────────┴─────────────────────┘

KONFORM ZU

       Verschiedenen Unix-Varianten (DG/UX, HP-UX, QNX, …). POSIX.9 (Sprachanbindung zu FORTRAN77). POSIX.1-1996
       hat clearenv() und putenv(3) zunächst nicht  akzeptiert,  sich  jedoch  umentschieden  und  geplant,  die
       Funktionen  in  einer späteren Ausgabe des Standards aufzunehmen (siehe §B4.6.1). POSIX.1-2001 hat jedoch
       nur putenv(3) aufgenommen und clearenv() zurückgewiesen.

ANMERKUNGEN

       Auf Systemen, auf denen clearenv() nicht verfügbar ist, erfüllt die Zuweisung

           environ = NULL;

       möglicherweise denselben Zweck.

       Die Funktion clearenv() kann in sicherheitsbewussten Anwendungen nützlich sein, bei denen  die  Umgebung,
       die  an  mit exec(3) ausgeführte Programme weitergegeben wird, genau gesteuert werden soll. Die Anwendung
       würde dies erreichen, indem sie zuerst die Umgebung bereinigt  und  dann  ausgewählte  Umgebungsvariablen
       hinzufügt.

       Beachten  Sie,  dass  der Haupteffekt von clearenv() die Anpassung des Wertes des Zeigers environ(7) ist.
       Diese Funktion löscht nicht den Inhalt des Puffers, der die Umgebungsdefinitionen enthält.

       In den Handbuchseiten von DG/UX und Tru64 steht: Falls environ von irgendetwas Anderem als den Funktionen
       putenv(3), getenv(3) oder clearenv() geändert wurde, wird clearenv() einen  Fehler  zurückgeben  und  die
       Prozessumgebung bleibt unverändert.

SIEHE AUCH

       getenv(3), putenv(3), setenv(3), unsetenv(3), environ(7)

KOLOPHON

       Diese  Seite  ist  Teil  der  Veröffentlichung  5.10  des Projekts Linux-man-pages. Eine Beschreibung des
       Projekts, Informationen, wie Fehler gemeldet werden können sowie die aktuelle Version dieser Seite finden
       sich unter https://www.kernel.org/doc/man-pages/.

ÜBERSETZUNG

       Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Daniel Kobras <kobras@linux.de>, Martin  Eberhard
       Schauer <Martin.E.Schauer@gmx.de> und Mario Blättermann <mario.blaettermann@gmail.com> erstellt.

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Linux                                          15. September 2017                                    CLEARENV(3)