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BEZEICHNUNG

       renice - die Priorität laufender Prozesse ändern

ÜBERSICHT

       renice [-n] Priorität [-g|-p|-u] Bezeichner

BESCHREIBUNG

       renice ändert das Prioritäts-Scheduling eines oder mehrerer laufender Prozesse. Das erste Argument ist
       der zu verwendende Prioritäts-Wert. Die anderen Argumente werden als Prozesskennungen interpretiert
       (Vorgabe), Prozessgruppenkennungen, Benutzerkennungen oder Benutzernamen. Das Anwenden von renice auf
       eine Prozessgruppe beeinflusst das Scheduling aller Prozesse in dieser Prozessgruppe gleichermaßen. Das
       Anwenden von renice auf einen Benutzer ändert das Prioritäts-Scheduling aller Prozesse, die diesem
       Benutzer gehören.

OPTIONEN

       -n, --priority Priorität
           gibt das für den Prozess, die Prozessgruppe oder den Benutzer zu verwendende Prioritäts-Scheduling
           an. Die Verwendung der Optionen -n oder --priority ist optional, aber dann müssen sie stets das erste
           Argument sein.

       -g, --pgrp
           interpretiert die nachfolgenden Argumente als Prozessgruppenkennungen.

       -p, --pid
           interpretiert die nachfolgenden Argumente als Prozesskennungen (Vorgabe).

       -u, --user
           interpretiert die nachfolgenden Argumente als Benutzernamen oder UIDs.

       -V, --version
           zeigt Versionsinformationen an und beendet das Programm.

       -h, --help
           zeigt einen Hilfetext an und beendet das Programm.

DATEIEN

       /etc/passwd
           zum Zuordnen der Benutzernamen zu Benutzerkennungen

ANMERKUNGEN

       Benutzer, die keine Superuser sind, können nur die Priorität solcher Prozesse ändern, die ihnen selbst
       gehören. Weiterhin können unprivilegierte Benutzer den »Nice-Wert« nur erhöhen (d.h. eine niedrigere
       Priorität wählen), außerdem sind solche Änderungen nicht umkehrbar, es sei denn (seit Linux 2.6.12), dass
       der Benutzer eine passende Ressourcenbeschränkung des »Nice-Werts« hat (siehe ulimit(1p) und
       getrlimit(2)).

       Der Superuser darf die Priorität aller Prozesse ändern und die Priorität auf jeden Wert von -20 bis 19
       setzen. Sinnvolle Prioritäten sind: 19 (die betroffenen Prozesse werden nur ausgeführt, wenn nichts
       anderes im System ausgeführt wird), 0 (das »grundlegende« Prioritäts-Scheduling), eine negative Zahl (um
       Dinge sehr schnell ablaufen zu lassen).

GESCHICHTE

       Der Befehl renice erschien in 4.0BSD.

BEISPIELE

       Der folgende Befehl ändert die Priorität der Prozesse mit den Prozesskennungen 987 und 32 und außerdem
       aller Prozesse, die den Benutzern »daemon« und »root« gehören:

       renice +1 987 -u daemon root -p 32

SIEHE AUCH

       nice(1), chrt(1), getpriority(2), setpriority(2), credentials(7), sched(7)

FEHLER MELDEN

       Verwenden Sie zum Melden von Fehlern das Fehlererfassungssystem auf
       https://github.com/karelzak/util-linux/issues.

VERFÜGBARKEIT

       Der Befehl renice ist Teil des Pakets util-linux, welches heruntergeladen werden kann von: Linux Kernel
       Archive <https://www.kernel.org/pub/linux/utils/util-linux/>.

ÜBERSETZUNG

       Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Mario Blättermann <mario.blaettermann@gmail.com>
       erstellt.

       Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 3 oder neuer
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util-linux 2.37.3                                6. Januar 2022                                        RENICE(1)